RAW heisst: Die Zeit, die die Schwingung durch die Luft von der Membran des Speakers bis zum Membran/transducer des Mikros braucht (Laufzeit) mit drin ist. RAW heisst auch, das die Phase in der IR nicht "platt" gemacht ist.
MPT heisst: Laufzeit ist auf "0" getrimmt, Phase ist minimert, sprich "platt".
Solange man keine Mixe macht, wird beides nahezu identisch klingen. Hier würde ich MPT sogar RAW vorziehen, weil man sich (eher theoretische) Laufzeit spart.
Wenn man aber verschiedene Mikrophone mischt macht es einen Unterschied, ob man RAW oder MPT nimmt: Bei RAW files prallen jetzt unterschiedliche Laufzeiten und Phasen aufeinander - es kann zu Phasenauslöschungen kommen. Das klingt anders, als mit MPT, wo eben KEINE Phasenauslöschungen stattfinden.
Kurzum: wer nicht genau weiss, was da passiert, der sollte einfach auf MPT bleiben ... kannst es ja mal selber probieren: Lade zwei RAW und diesselben IRs als MPT und mach den selben Mix. Es sollte unterschieldich klingen. Ob das mit CL2 geht weiss ich nicht, da Cab-Lab2 zumindest beim export automatisch MPT erzwingt. Direkt im Axe-Fx per Stereo-Cab-Block gemscht (L und R je auf Pan = 50%=Mitte -> Nur mit den Levels gespielt), sollte der Unterschied aber deutlich werden. In CL3 auch, wenn die Kanäle auf "NONE" Bearbeitung (default = MPT) gestellt werden...
Im Studio, wenn Gitarrentracks live mit mehreren Mikrophonen augenommen werden ist es also immer RAW. RAW ist somit die authentischere Lösung, aber man sollte sich um die Einflüsse von eventuellen Phasenauslöschungen bei verschiedenen relativen Lautstärken der Mikrofone zueinander bewusst sein...
PS.: Im Handbuch ist es nicht erklärt, muss ich noch machen, aber eigentlich sollte das im Cab-Lab3 Manual beschrieben sein, welches ja meiner Meinung nach unumgänglich ist, will man mit den RAW files sinnvoll umgehen ...