Ich bin es nicht, aber ich würde gern mal eine weitere Sichtweise präsentieren. Wir vertreten ja im Moment alle die Position des verarschten Käufers, der um sein Schnäppchen betrogen wurde. Aber mal Hand aufs Herz: was würdest Du denn tun, wenn Du in der gleichen Situation wärst? Okay, Du hast den Fehler gemacht, wolltest Gebühren sparen, hast keinen Reserve-Preis angegeben und hast auch den Startpreis nicht hoch genug angesetzt. Da könnte man schon mal auf die Idee der einen oder anderen Notbremse kommen, um das Teil nicht weit unter Preis abgeben zu müssen. Es gibt viele Leute, die dann einen Freund um ein ausreichend hohes Gebot bitten, oder halt die Auktion abbrechen. Nicht fein, aber nachvollziehbar. Ich mache sowas nicht und empfehle es auch nicht, dafür gibt es ja den Startpreis und den Mindestpreis. Aber ein Verbrecher ist der Verkäufer dadurch in meinen Augen jedenfalls nicht.
Eine Strategie könnte demnach sein, sich zu überlegen, was ein fairer Preis wäre, den man bereit ist zu zahlen, und genau das dem Verkäufer anzubieten. Nur mal so ins Blaue gedacht.
Deinem ersten Absatz stimme ich zu 100% zu.
Darum habe ich ja in meinem letzten Absatz ebenfalls den Punkt angesprochen, der die Einordnung dieses Verkäufers betrifft.
Meine Formulierung war halt nur etwas zugespitzter formuliert.
Dein letzter Satz gibt allerdings Fragen auf, die im Ansatz in den letzten Beiträgen, wie ich gerade gesehen habe, bereits angesprochen oder beantwortet worden sind.
1. Was wäre den ein "fairer" Preis?
Implizit sagt das aus, dass der aktuelle Zuschlag resp. Preis "unfair" ist.
Es gibt aber keine unfairen Preise. Im vorliegenden Fall ist er bestenfalls "nicht marktgerecht" oder "nicht marktüblich".
Bei der Gaussschen Glockenkurve der statistischen Normalverteilung irgendwo im linken Anfangsbereich.
Zudem ist der Verkäufer in keiner Weise übervorteilt worden.
Also wäre ein "fairer" Preis einer, der nahe am marktüblichen liegt; 1.600,- € zBsp..
Ich lege also 500,- bis 550,- € freiwillig auf den Zuschlagspreis drauf; dafür muss 'ne alte Frau lange stricken mein Lieber ;-)
2. Wenn ich das aus Überzeugung mache, was mir persönlich durchaus Respekt abverlangen würde (bei Dir zBsp.), müsste ich das bei jeder Auktion machen,
bei der ich ein besonders günstiges Zuschlagsergebnis erziele.
Da müsste ich mir ein weiteres berufliches Standbein schaffen, um das zu finanzieren ;-)
3. Warum beteiligt man sich an Auktionen? (Die Frage hat Hamsworld ja eigentlich schon beantwortet)
Weil ich eine möglichst gut erhaltene Sache zu einem möglichst geringen Preis ersteigern möchte.
Wenn ich dabei den Gedanken des "fairen", oder besser formuliert, angemessenen Preises im Hinterkopf haben würde, könnte ich mir die
Bieterei eigentlich sparen; Ich suche einen Verkäufer, der mit seinem Preis im durchschnittlichen Preissegment liegt und klicke auf Sofortkauf.
4. Sollte ich meine Vorgehensweise davon abhängig machen, dass es sich im vorliegenden Fall um einen sog. AxeFx-Kollegen handelt?
Ich denke nein; Ich kenne ihn nicht; Ich werde möglicherweise auch danach keinen Kontakt mehr zu ihm haben.
Um nicht falsch verstanden zu werden; Deine Idee ist lobenswert und aus meiner humanistischen Perspektive vollig OK!
Wir sind ja in grundlegenden Belangen ohnehin in 99% der Fälle einer Meinung.
Aber an Durchführbarkeit hege ich so gewisse Zweifel ;-)