FW Rev 9.00 SPKR Comp Test mit verschiedenen Settings SLO 100

tonindi

Well-known member
Mitglied seit
Mai 9, 2013
Beiträge
1.224
Boah, das ist aber eine Kombi;
Rotwein mit Krombacher ...
Ja nur das eine oder das andere - beides zusammen vertrag ich nicht mehr. Macht miir sonst Kopfschmerzen am nächsten Tag.

Kurze kann ich auch nicht ab - höchtens 1 oder 2 Gläser guten Grappa. :very_drunk:
 

Hubi72

Well-known member
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
4.596
Der phasenverdrehte Halshumbucker von Peter Green/Gary Moore? Interessantes Thema. Vor allem, wo diese heilige Klampfe jetzt steckt........
 
M

mrgodin

Guest
Hi Toni,
ich bin auch ein absoluter Fan von Peter Green. Wie dreht man den Stabmangneten des Halshumbuckers um? Kannst du mir einen Tipp geben?
Danke Gruß Peter
Hallo Peter;

Vorab ...
Ich glaube, Du sprichst mich jetzt bereits zum 2ten Mal mit Toni an.
Hab's zwar damals schonmal erwähnt, aber gerne nochmal:

mrgodin = Mike = Michael :)

Zum Hals-Pickup-Modding.

1. Am besten eignen sich Gibson-Humbucker der Baureihen Classic 57, Burstbucker 1 & 2 oder Burstbucker Pro.
Einadrig ausgeführt; d.h. ein Anschlusskabel mit einer Seele und Abschirmung.
2-adrig ausgeführte Versionen kann man auch durch Vertauschen der Spulendrahtanschlüsse im Elektronikfach umbauen.
Ist Geschmackssache.

Es behaupten Leute, sie würden hören, ob man die Kabelanschlüsse tauscht, oder den Magneten dreht.
Wenn die Wicklungsqualität der Spulen im Bereich des Spulenkörpers unterschiedlich ausfällt, würden die elektromagnetischen Felder
der jeweiligen Phasen der PU-Pole bei den beiden Lösungsvarianten unterschiedlich ausfallen.
Bei der Fertigungsqualität heutiger PUs kann man dies nach meiner Einschätzung aber wohl vernachlässigen.

2. Sie sollten eine Metallkappe haben, da die Kappe eine Art induktiven Kurzschluss produziert und die Resonanzfrequenz dämpft.
Dies macht den typischen PAF-Ton aus.
Humbucker ohne Kappe klingen daher anders und haben insofern nicht viel gemein mit dem damaligen Peter Green Pickup (und Sound).

3. Man sollte Löten können und einen Lötkolben besitzen, der Temperatur/Leistungsvariabel ist. > siehe entfernen der Kappe

4. Entlötlitze ist empfehlenswert; ggf. geht auch eine Entlötpumpe, ist aber deutlich uneffektiver.


Ich werde jetzt hier nicht den gesamten Vorgang erklären, da man sich dazu, wie ich letztens mal gesehen habe, verschiedene Videos auf YouTube ansehen kann.
Da spare ich mir die detailierte Beschreibung meiner gesammelten Handgriffe ;-)

Das Prinzip hinter dem Modding ist, dass durch Drehung des Stabmagneten, welcher in den Humbuckern zwischen der Bodenplatte und den Spulenkörpern liegt, die Polarität des Signals, welches der Pickup abgibt, umgedreht wird.
Der Nordpol des Magneten zeigt zu einer Längsseite der Spulenwicklungen, der Südpol zur anderen Seite (zBsp. nach unten von den Saiten weg).

Effekt:
Stelle Dir eine Sinuskurve vor, die zu Beginn eine positive Halbwelle hat.
Nach dem Modding würde diese Sinuskurve mit eine negativen Halbwelle beginnen.
Da der 2te (Steg)Tonabnehmer aber im Originalzustand verbleibt, entstehen phasenverdrehte Signalsummierungen,
wenn man beide Tonabnehmer gleichzeitig in Betrieb hat.
Im gleichzeitigen Betrieb addieren sich ja beide Signale (der Tonabnehmer) zu einem Gesamtsignal.
Phasenverdrehte Signaladditionen produzieren bei bestimmten Frequenzen (der Oberschwingungen) Phasenauslöschungen/-abschwächungen
oder -verstärkungen. Die Folge ist ein Out-Of-Phase-Sound.

Wichtig!
Die Mittelstellung der PUs (Out-Of-Phase-Sound) ist spürbar leistungsärmer!
Der Grund liegt in dem zuvor beschrieben Effekt.
Das Signal ist also leiser, als wenn man jeweils nur einen der beiden PUs betreibt!


Die Klangoptionen, die man gewinnt, sind aber gewaltig und sehr interessant.
Das minimale Spiel mit den Volumereglern bei Mittelstellung zBsp. schenkt einem völlig neue Soundvarianten, die man so von einer Paula nicht kennt.


Ablauf:
Kapo auf den ersten Bund, Saiten soweit lösen, dass man das Stop-Tailpiece nach hinten abziehen kann, dann zur Seite legen, damit die PUs frei liegen.

Zuerst baust Du den Pickup aus.
Rähmchen abschrauben, Pickup vom Rähmchen lösen.
Du must den PU nicht im Elektronikfach ablöten!
Die Länge des Kabels reicht idR., um ihn ausreichend weit aus der Holzaussparung im Korpus herauszuziehen.

Decke die Oberfläche in dem ganzen Bereich Korpusoberfläche und Hals-Teilbereich mit Lappen ab!
Erstens gibt es schnell Kratzer, wenn mit Metallwaren hantiert wird, zweitens spritzt beim Löten gerne mal etwas Flussmittel in der Gegend herum.
Das hat man dann auf dem Lack.

Mit relativ großer Temperatur und unter Zurhilfenahme der Entlötlitze die beiden Stellen, an denen die Kappe mit der Grundplatte verlötet ist,
weitestgehend von Lötzinn befreien.
Wenn ein geringer Rest noch Verbindung schafft, kann man durch Erhitzen und gleichzeitigem Einführen und leichtem Verdrehen einer schmalen
Schraubenzieherklinge Kappe und Bodenplatte voneinander trennen.
Nicht zu sehr drehen, sonst gibt es Dellen in der Kappe.
Nach dem lösen (durch verdrehen und so halten!) Lötkolben abziehen und kurz warten, bis der Zinn abgekühlt ist! ;-) Sonst backt es gleich wieder fest!

Achtung!
Man sollte es mit der Temperaturzufuhr an die Grundplatte nicht übertreiben!
Zwischendurch beim Entlöten immer mal kurz Pause machen ist nicht verkehrt.
An der Grundplatte ist eine Seite des Spulendrahts angelötet!
Wird der zu heiss, kann die Isolierung des Spulendrahts beschädigt werden und es kommt an diesen Stellen zu einem Kurzschluss.
Im ungünstigen Falle führt das zur Funktionsunfähigkeit des PUs!


Kappe abnehmen.

Die 4 Kreuzschlitz-Schrauben, die sich auf der Unterseite der Grundplatte befinden, lösen.
Sie fixieren jeweils die beiden Spulenkörper.
Es reicht, sie zu 2/3 zu lösen.
Man kann aber auch eine Seite etwas lösen und die andere Seite komplett herausschrauben.
Dann lässt sich die eine Spule abnehmen und man kan den Balkenmagneten etwas leichter entnehmen.
Ich habe den Magneten mit einem kleinem Schraubenzieher von einer Seite einfach etwas herausgeschoben.
Man kann ihn dann mit den Fingern herausziehen.

Achtung!
Spulen zeigen nach oben.
Magneten flach herausziehen.
Nicht drehen!!!
Wie herausgezogen ablegen.
Stell Dir nun vor, Du würdest von oben durch Magneten (in der Mitte) und Unterlage eine Achse stecken.
Um diese senkrechte Achse drehst Du nun den Balkenmagnet um 180°.
Er bleibt dabei also flach auf der Unterlage liegen!
So gedreht schiebst Du das Teil nun wieder zwischen Spulenkörper und Grundplatte.
Geschafft ;-)
Nun sind die beiden Magnetpole des Balkenmagneten der jeweils anderen Polepiece-Reihe
zugewandt, entgegengesetzt der ursprünglichen Ausrichtung.
Die Polepieces, die zuvor den Nordpol des Magneten den Saiten zugewandt haben,
wenden den Saiten nun den Südpol zu.



Nun in der umgekehrten Reihenfolge: Spulenkörper wieder festschrauben, Kappe aufsetzen und an beiden Seiten anlöten.
PU einbauen.
Fertig.

Nun ist es doch eine komplette Anleitung geworden ;-)
Ich hoffe, Du kommst klar damit!?
Viel Glück und mach's in Ruhe!
Hektik bei solchen Arbeiten verursacht unnötige Schäden und bringt keinen Zeitgewinn ;-)

Viele Grüße
Mike
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.530
Kapo auf den ersten Bund, Saiten soweit lösen ...
Manchmal kann es so einfach sein. Auf die Idee wäre ich auf die Schnelle erst mal nicht gekommen. :denk: Liegt vielleicht daran, dass ich gar keinen Kapo besitze?

 
M

mrgodin

Guest
Manchmal kann es so einfach sein. Auf die Idee wäre ich auf die Schnelle erst mal nicht gekommen. :denk: Liegt vielleicht daran, dass ich gar keinen Kapo besitze?
;-)

Gelle?

Auf so Ideen kommt man, wenn man so wie ich letztens, an einer Menge Gitarren Arbeiten durchführen muss, und zBsp. Strats wegen des Pickguards
saitenfrei machen muss.
Oder wenn die Griffbretter mal wieder geölt werden müssen.
Das abnehmen der (noch einwandfreien) Saiten von den Mechaniken (und das spätere aufziehen) macht die Saiten auch nicht besser.
Ausserdem ist das eine lästige Arbeit, die Saiten anschließend wieder ordentlich aufzuziehen ;-)

Also flugs einen Kapo kaufen ;-)
Schubb kann ich sehr empfehlen.
Nehme ich nur.
Aber die etwas besseren mit dem Rollenmechanismus.
 
M

mrgodin

Guest
Hmm ...
Stelle mir gerade die Frage, warum ich eine nahezu seitenlange Antwort auf eine Frage bzw. Bitte schreibe,
wenn sich der Fragesteller offensichtlich garnicht für meine Antwort interessiert ...
Da hätte ich meine Zeit doch irgendwie sinnvoller verbringen können ...
Ich glaube, ich lass' das mal zukünftig mit dem Fragen beantworten ...
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Tja, ist ja erst 2 Tage her :)
Bei nem Humbucker hab ich das noch nicht gemacht, bei einer HSS (Humbucker, Single-Coil, Single-Coil) Bestückung hab ich den mittleren Pickup mal phasenverdreht angelötet. Klingt auch interessant in Kombination mit einem der andern Pickups.
 
M

mrgodin

Guest
Tja, ist ja erst 2 Tage her :)
Bei nem Humbucker hab ich das noch nicht gemacht, bei einer HSS (Humbucker, Single-Coil, Single-Coil) Bestückung hab ich den mittleren Pickup mal phasenverdreht angelötet. Klingt auch interessant in Kombination mit einem der andern Pickups.
;-)
Stimmt; vielleicht schaut er ja in 'nem halben Jahr mal wieder rein. :pruust:

Ja das mit dem Out-Of-Phase ist interessant.
Muss man aber immer ausprobieren.
Die Wirkung ergibt sich ja aus einer Phasenauslöschung resp. Abschwächung/Anhebung der verschiedenen Oberschwingungen
zu einem bestimmten Zeitpunkt t.
Insofern ist der Effekt stark abhängig davon, wo in Relation zu den Auflagepunkten der Saite die beteiligten PUs montiert sind.
Das Klangergebnis muss also nicht zwingend immer befriedigend sein.
Bei der HSS-Kombi haste dann bei der OOP-Variante mit H und S sogar 2 sich addierende OOP-Effekte.
Denn sogar innerhalb eines Humbuckers ergeben sich zwischen den beiden Spulen schon derlei Auswirkungen.
Sind allerdings sehr minimal für uns, da der Versatz der Phasen sehr gering ist.
Und der Humbuckingeffekt beruht ja auch auf dieser Bauweise, gegenphasig zusammenzuschalten.

Bei einer Strat ist die Wirkung schon deutlicher hörbar.
Obwohl beide PUs gleichphasig geschaltet sind, hat man einen nicht unerheblichen OOP-ähnlichen Effekt.

Ich habe aber auch nicht alle Paulas umgestellt.
Die normale Kombi hat ja soundtechnisch auch einiges zu bieten.
Darauf möchte ich nicht verzichten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
M

mrgodin

Guest
Hab meinen Beitrag etwas ergänzt.
Thema Ausrichtung der Polepieces.
 
Oben
mainframe-fourhanded
mainframe-fourhanded