Die Gitarrenbox - das unbekannte Objekt

Andy

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Ich frickel hin und wieder gern mal an meinen Gitarrenboxen herum und hab mir ja auch selbst eine zusammengebaut.
Es scheint so oder ist wirklich so oder kommt mir so vor, dass die Bauweise, die Dimensionen und das Innenleben einer Box fast einen größeren Einfluß auf den Sound haben als die verbauten Lautsprecher. Ok, ist vielleicht etwas übertreiben aber es ist wirklich unglaublich wie unterschiedlich ein und dieselben Lautsprecher in unterschiedlichen Boxen klingen können.

OH hatte ja gern mal Lautsprecher in andere Gehäuse verbaut und dann IRs geschossen. Da merkte man den Unterschied bei den IRs ja schon. Steht man vor einer Box (ohne sie abzunehmen) ist der Unterschied noch mal ein ganz anderer.

Bin zwar ggf. alleine aber ich verbau in meinen 412ern auch gern mal Dämmstoff und hatte da wirklich recht unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Ok, die Diezel 2x12 von Ichl war auch mit Dämmstoff voll. Sonst hab ich aber ehrlich gesagt noch keine gesehen.

Aktueller Anlaß, ich hab mir einen meiner Amps mit heim genommen, da mir eine 412er zu schwer ist um sie die Treppe hoch zu schleppen hab ich das Experiment gewagt und mir eine billige Harley Benton 212er gekauft. Die kostet kaum mehr als die verbauten Vintage 30, wenn man die sich alleine kauft.
Was soll ich sagen, die Box hat mich nicht wirklich überzeugt. Hab dann am Wochenende mal eine Silikonspritze genommen und die Box innen abgedichtet und anschließend mit Dämmwolle leicht und locker befüllt und ich muss sagen, das Ding klingt damit wirklich nicht so schlecht um nicht zu sagen, ziemlich gut.

Ich kann es nicht wirklich hochwissenschaftlich erklären was da genau abgeht. Fakt ist, die Box wurde im Bassbereich / untere Mitten deutlich straffer, wobei die "Gehäuseresonanz" wohl etwas bedämpft wurde. Mir persönlich gefällt das besser, wenn es mir zu wenig Bässe werden heb ich die lieber irgendwo mit nem EQ im Einschleifweg des Amps an und im aktuellen Fall bei der HB sind die oberen Mitten/Höhen durch die Befüllung sogar weicher klingend geworden. Bei meiner Eigenbaubox (412 in den Dimensionen einer Mesa Rectifier Oversize) war es "fast" anders herum in den oberen Mitten/Höhen, die wurde etwas unangenehmer oder aufdringlicher, als ich sie leicht mit Dämmwolle befüllt hab. Ich nehm dort immer diese weiße Polyesterwolle, hat so ne ähnliche Konsistenz wie die Filter bei Dunstabzugshauben nur halt etwas dicker.

Wie auch immer, wollt ich nur mal anregen. :)
 
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Andy

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Ach so, ich hatte mir mal Celestion G12-50 gekauft, so Mitte der 80er. Diese in eine Box eingebaut, allerdings Frontmontage. Auch schon als Ersatz in eine 1x12 (offenes Gehäuse) und eine Monitorbox. Egal, die Dinger klangen fürchterlich, absolut unangenehme Höhen.

Letztes Jahr die Dinger mal in eine schräge Marshallbox eingebaut und dort klingen sie auf einmal wirklich gut.
 

marcor66

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Also ich schau mal ob ich es noch finde, ich hatte mir in den Achtzigern Hifiboxen selbst gebaut (natürlich aus Kostengründen)
Die Taschenbücher von Herbert Klinger waren extrem hilfreich, leider gibt es diese Bücher nur noch gebraucht (Franzis Verlag) und nicht mal als ebooks...
Der Einfluß des Gehäuses (Dimension, Steifigkeit, Kanten, Dämmung etc.) haben jeweils Einfluß auf verschiedene Frequenzen.
 

axefx

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Also meine persönliche Prio Liste, was am meisten den Sound formt ist auch:
1) Boxenkonstruktion
2) Speaker
3) Amp
Zumindest, wenn man nicht gleich so krasse Gegenpole wie kleinwattigen Alnico mit hochwattigem Keramik vergleicht ...
 

axefx

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Andy

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Da brauch ich mal richtig Zeit aber schliesse mich an. Danke für den Link!
 
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Hubi72

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Ich hab früher eine 1960 Vintage (mit 75 Speakern, keine Ahnung warum die Vintage heißt) benutzt, steht immer noch im Keller.

Zu meinen Diezelanfangszeiten hat damals Peter Stapfer in seiner Garage die ersten Diezelboxen zusammengebaut und bezogen.
Er hat mir damals empfohlen, auf der Rückwand innen eine Lattenkreuz zu montieren, selbiges auch an den Seitenwänden.

Das hintere Lattenkreuz sollte auf jeden Fall mit der Rückwand verbunden sein.

Die box wurde dadurch mit dem VH4 wesentlich bassstabiler, hat allerdings mit den immensen des VH4-Stereotops ganz schön gescheppert bei mehr Lautstärke.

Ausgeschäumt hab ich bisher nix oder gedämmt.

Ich hab auch zwischendurch mit einer halb offenen Rückwand gespielt, war sehr cool als räumlicher sound auf der Bühne und für die clean- und Chrunchsounds.

Eine Wechsel der Presspannplatte auf eine Multiplexbirke klang allerdings sehr hart und steril, da hab ich wieder auf die billige Pressspann zurückgebaut.

Allerdings - sein Fractalzeiten nicht mehr probiert......6 Jahre, kein vernünftiger Amp mehr im Haus..........
 

Andy

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Hallo Wolfgang,
interessant.

Paar blöde Fragen dazu:
- wenn das Lattenkreuz auf der Rückwand montiert war, dann war es doch mit der Rückwand verbunden?
- erstaunlich, das Lattenkreuz auf der Rückwand macht die Rückwand ja stabiler, so dass sie nicht mehr mitschwingt. Dass die Sperrholz-Rückwand dann "härter" klang ist interessant.
Ich hab das auch bei einer Box gemacht, dann allerdings eine dünne Lage Dämmmaterial aufgebracht. Eine meiner ganz alten Boxen hat Sperrholz und eine etwas neuere hatte dann ne Spanplatte verbaut.
 

Hubi72

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Ja das Lattenkreuz war - glaub ich verleimt und verschraubt, der durchgehende Holm zur Front auch mit der Rückwand verschraubt. Aber die Multiplex Birke (nicht sperrholz) war tonlich zu steril, machte keinen Spaß.
 
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marcor66

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Ja das Lattenkreuz war - glaub ich verleimt und verschraubt, der durchgehende Holm zur Front auch mit der Rückwand verschraubt. Aber die Multiplplex Birke (nicht sperrholz) war tonlich zu steril, machte keinen Spaß.
Oh oh das könnte ne ellenlange Diskussion auslösen, was da zu Deinem Klang geführt hatte, jedenfalls sollte die Holzart im Idealfall (Hifi) den Klang nicht verändern.
Andernfalls ist sie schlecht gebaut, ich will keine Diskussion vom Zaun brechen, hab den Klinger wiedergefunden, mal sehen ob ich das Teil eingescannt kriege :)
 
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