Teil2: Generische MIDI-Gerätschaften allgemein.
Nochmal zur Synchronisation von LED-Statusanzeige und aktuellem Schaltzustand des zu steuernden Gerätes (hier: Allgemeine Midi Geräte wie Multieffekte, Switcher, Looper, Midifizierte Amps, etc.):
In diesem zweiten Teil konzentriere ich mich auf die Synchronität, wenn vom zu steuernden Gerät (oder geräten) eben KEINE Rückantwort gegeben wird, sprich: keine zu interpretierende MIDI Daten an den MIDI Controller zurückgesendet werden.
Wenn dies der Fall ist, so MUSS der MIDI Controller in die Funktion des MASTERS rücken. Die unangenehme Folge davon ist, dass alle ausgeworfenen MIDI Befehle erstens im Steuergerät hinterlegt sein müssen und zweitens auch die korrelierenden LED-Anzeigen vollständig durch das Steuergerät gedeckt werden müssen.
Das auch in diesem Scenario die „Gruppen“ weiterhin Sinn machen, will ich vielleicht als erstes verdeutlichen:
Stellen wir uns vor, wir wollen einen MIDIfizierten Amp, ein Multieffekt und einen analogen Looper/Switcher steuern. Auch hier behält die Idee von „Gruppen“ seinen Sinn, die folgende Ansichten durch ihre LED-Korrespondenz sichern:
- Welcher Amp (-kanal) ist aktiv, welche nicht? Nur dieser leuchtet
- Welche Einzel-Effekte sind an bzw. aus? Nur diese leuchten
- Welche Effekt-/Ampgruppe ist aktiv? Diese Scene leuchtet (Clean/Solo/Lead/Crunch/Rythm,etc.)
Stellt man sich dabei vor, dass vormals die Gruppe „Presets“ im Axe-Fx jeweils ein eigenes Preset geschaltet hat, was man auch als „RIG“ bezeichnen könnte, so würde nun diese Gruppe wahrscheinlich in der Tat nicht mehr gebraucht werden. In der Regel hat man ja nur noch ein (analoges) gleichzeitig in Betrieb. Die Gruppe „Scenes“ dagegen kann auch weiterhin Sinn machen, beispielsweise, wenn eine „Scene“ mehrere Schaltvorgänge (dieser Amp, dieses Preset eines Multieffektes, jene Looper /Switcher an/aus Befehle diverser Bodentreter) abbilden soll.
Um nun weiterhin Synchronität von LEDs und aktuellem Schaltstatus der gesteuerten Gerätschaften zu garantieren, müssten „Gruppenabhängigkeiten“ geschaffen werden:
Beispiel1: Bisher gibt es diese nicht:
Ich schalte Amp2 ein und Stompbox 2,4,und 6 ein (LEDs leuchten entsprechend). Nun schalte ich auf SCENE „Lead“: Diese leuchtet nun auch auf. In dieser Scene sind die direkten MIDI Befehle äquivalenten zu Amp3 ein, Stompbox 2,4 und 6 AUS, 1,2,5 AN hinterlegt. Die Geräte würden nun genau diesen Schaltbefehl wiedergeben, soweit so gut, allerdings leuchten die LEDs nicht mehr Synchron: Ich höre Amp3, Amp2 leuchtet aber. Ich höre Stomp 1,3 und 5, diese leuchten aber nicht, sondern immer noch Stomp 2,4 und 6.
Anstatt also einem Schaltbutton LEAD die gewünschte MIDI Befehle direkt zu hinterlegen, die am MIDI Out des Controllers ausgesendet werden, müsste man eigentlich genau die Befehle hinterlegen, die einem „manuellen“ Einstellen der gewünschten Scene „Lead“ entspräche. Das manuelle Einstellen würde bedeuten:
Ich klicke mit dem Fuss auf Button AMP3 (dieser schickt dann seinen MIDI Befehl raus, gleichermassen leuchtet die LED und die LED am AMP2 erlischt, da beide innerhalb einer Gruppe definiert sind). Desweiteren klicke ich auf Stomp 2,4 und 6 (die nun ihren OFF Befehl senden, die LEDs erlischen) und klicke desweiteren auf Stomp 1,3 und 5 (die nun ihren ON Befehl senden und deren LEDs nun leuchten.)
Beispiel2:
Um also die Synchronität der LEDs der „Einzeleffekte“ zu gewährleisten beim Aufrufen einer SCENE, die eben MIDI Befehle dieser Effekte betrifft, müsste ich also der Scene nicht die direkten MIDI Befehle hinterlegen, sondern den Status des betreffenden Schalters:
Schalter AMP3 -> sei AN
Schalter Stomp 2,4 und 6 -> sei AUS
Schalter 1,3 un 5 -> sei AN.
Anders gesagt: Eine Scene sendet keine direkten MIDI Befehle, sondern definiert den Schaltzustand der korrespondierenden Schalter. Und DIESE selber schicken dann erst die entsprechenden MIDI Befehle „physisch“ raus.
Bedeutet: Jeder Scene-Schalter müsste jede Stompbox in ihrem AN/AUS Status definieren und zusätzlich den einen AN-Schalter pro Gruppe (Gruppe AMPs beispielsweise).
Somit würden „Gruppen“ in Abhängigkeit der nächst höheren Gruppe stehen, aber nicht umgekehrt. Damit ergäben sich folgende Prioritäten:
Ein Preset der Gruppe „Presets“ definiert presetbezogene Scenes (z.B. 8 Scenes pro Preset), wobei ein Scene-Schalter (AN) der Gruppe „Scenes“ direkt angewählt wird, diese Scene wiederum definiert einen Amp-Schalter (AN) der Gruppe „Amps“ und alle Stompboxes in ihrem AN/AUS Status.
Und jetzt wird (zumindest für mich) nachvollziehbar, wieso beliebige „Standard-MIDI Footcontroller“ meist auch genau so funktionieren: Hinter jedem PC-Schalter müssen alle CC-Schalter auf AN oder AUS konfiguriert werden. Wobei der Befehl OFF (sende gar nix) auch sinnvoll sein kann.
Im Anhang noch ein Excel, welches die hier nun ausgeführten Erklärungen Teil1 und Teil2 etwas grafischer unterstützt ( oder noch mehr verwirrt…*hust… )