Also...ich glaub jetzt zumindest etwas Ordnung in meinem Kopf zu haben (Die Gründe dafür erstmal Nebensache). mal ganz vereinfacht - ohne viel zu überlegen!
Also - wenn eine Gitarrenröhrenendstufe so klingen will, wie viele Gitarristen das mit "3D" und "drückt fett" beschreiben, muss auch die Spannungsversorgung darauf reagieren, sprich in die Knie gehen - dies nennt sich SAG. Gitarrenröhrenendstufen reagieren wegen ihrer höheren Ausgangsimpedanz nicht nur die komplexe Last des angeschlossenen Lautsprechers, sie reduzieren bei stärkerer Belastung auch noch ihre Versorgungsspannung, da an der primären Wicklung zwischen Anode der Röhre und dem Netzteil bei grösserem Stromfluss mehr Spannung abfällt. Andererseits ist diese Primärwicklung nicht als reiner Gleichstromwiderstand zu verstehen, sondern eine Impedanz. Das bedeutet, dass der Spannungsabfall bei grösseren Frequenzen durch den grösseren Wechselstromwiderstand ebenfalls grösser werden müsste. Daraus resultiert ein anderes Clippingverhalten und Wechselspiel mit der Röhre als spannungsgesteuerter Widerstand. Als Resultat daraus kann man sagen, dass sich das Dämpfungsverhalten frequenzabhängig und bei höherem Pegel vergrössert, was die veränderte Höhenwiedergabe erklären würde.
Bisher hat man das angenommen was eine ideale Röhre bzw. eine ideale Endröhrenschaltung tun würde, sprich einen einfachen Spannungsteiler von Röhrenausgangswiderstand und Trafowicklung zu sein - wobei der dynamische Innenwiderstand (gemäss Cliff) zusammen mit der Messimpedanz des Übertragers in Serie das Dämpfungsverhältnis zwischen Ausgangs- und Lastimpedanz bestimmen sollte. Doch jeder Röhrentyp ist da etwas anders - und reagiert auch etwas anders auf die Schaltung.....
Ich will das mal messtechnisch belegen - dann konfrontiere ich Cliff damit. Meine Erwähnung des Kennlinienfeldes und der Röhrenausgangskenndaten mag bloss ein Trigger gewesen sein, er ist aber nicht der Hauptgrund für den neuen Parameter. Entweder ist Cliff in seinem eigenen Post "why tubes sound different" selber auch bisschen deswegen auf die Lösung gestolpert oder er wusste zuvor nicht wie diese Erkenntnisse zu coden sind.....beides ist möglich! Und vielleicht auch komplett falsch.....
12.04b ist auf alle Fälle ein Schritt in die richtige Richtung. MIMIC II
....was mich eigentlich gerade an etwas erinnert, was ich schon lange machen wollte (und nie Zeit dazu fand es "richtig" zu tun....)
PS: Das Clippingverhalten einer Endstufenröhre äussert sich nicht in der üblichen Art einer wahrgenommenen Verzerrung, sondern in dem was wir als natürliche Kompression empfinden - einer Signalverdichtung! (Das hab ich irgendwo mal schon geschrieben)
lg
Pacosipulami