Nochmal für mein Verständnis:
Es handelt sich immer noch im den Effekt-Bypass-Mode.
Bei einem Delay-Effekt in serieller Anordnung.
(Achtung - leihenhafte Beginner-Sprache)
1.) Mute in: Effekt + Trockenes Sound (TS) klingen aus; kein neues Signal kommt nach - nix zu hören
2.) Mute Out: Effekt und TS hören sofort nach Bypass-Schalten auf; (müsste doch das gleiche sein wie "Mute"!?)
3.) Mute FX in: Effekt klingt nach; TS klimpert schön mit meinen Tönen weiter
4.) Mute FX out: Effekt hört sofort auf; TS klimpert schön mit meinen Tönen weiter (Balance + Level wirken sich noch auf TS aus; aber ansonsten = Thru - oder ?! )
Im Parallel-Betrieb gibt es Abweichungen des Soundergebnisses (Signalführung/Ausklingen, etc.)
Nun habe ich auch bei Spillover gelesen, dass dieser bei Preset-Wechsel (wie bei mir) greift.
Alles korrekt (bis auf 1. - trockene Signale können nicht ausklingen, Mute-In blockt diese am Delay Eingang). Dass es im Parallel betrieb Abweichungen gibt ist logisch und liegt in der Natur des veränderten Routings. Mit anderen Worten: Mute in/out macht Sinn für paralleles routing. Mute Fx In / Fx out macht Sinn für serielles routing. Bei allen 4 Varianten durchfliesst das Signal den Effekt Block selber und dieser bestimmt das Mute-Verhalten. Da das Effektgerät (hier: Delay) weiterhin "aktiv" ist, funktioniert auch weiterhin der Output-Level / Balance Regler des Effektgerätes. Logisch, korrekt und nachvollziehbar.
Was mir aber immer noch nicht klar ist, weshalb bei mir das Spillover greift.
Preset 1 - Effekt-Bypass-Mode Thru
ich schalte sofort nach dem Abstoppen um aus:
Preset 2 - Effekt-Bypass-Mode Mute FX in
5.) Da dürfte das Delay doch nichts machen?!?
6.) Bei umgedrehter Schaltweise wäre mir das ja plausibel.
7.) Wie lange verharrt denn das Signal in so einem Effektblock?
8.) Ich habe den Eindruck als würde sich noch für eine Sekunde ein "Restsignal" im Effekt aufhalten,
bis dieser dann komplett Signalfrei ist. Wenn das der Fall sein sollte, könnte ich ja kurz nach dem
Stoppen eines Tons das Delay treten und es würde noch ein Echo nachjagen?!?
zu 5.):
In der Tat - das ergibt für mich auch keinen Sinn: "Bypass Thru" interpretiere ich so, dass der Effektblock komplett aus dem Signalweg genommen wird (Man stelle sich ein Delay Bodentreter in einem Looper vor: Deaktivere ich den Loop wird das Signal vom Loop Eingang direkt zum Loop Ausgang geleitet - das Effektgerät selber liegt nicht mehr im Signalrouting).
Dieses Paradigma stimmt ja auch, was die Parameter des Effektgerätes angeht: Output-Level / Balance wirkt sich im "Bypass Thru" Mode ja auch nicht mehr aus - eben weil das Effektgerät nicht mehr im Signalweg liegt - im gegensatz zu den obigen 4 Varianten.
In der Konsequenz dürfte das Signal also gar nicht mehr in das Effektgerät einlaufen. Das tut es aber offensichtlich doch, denn Du hast ganz recht: Der "Delay Buffer" wird auch im "Bypass Thru" Mode gefüllt, was man dann merkt, wenn man den Bypass rausnimmt und die Delay Lines des vorher eingespielten Audiosignals hört. Somit verhält sich "Bypass Thru" also ähnlich wie "Mute FX Out": In beiden Fällen läuft das Signal in den "Delay Buffer", aber nur das Direkt-Signal liegt hinter dem Block an. Das ergibt in der Konsequenz für mich ebenfalls keinen Sinn. Ich dachte bisher auch "Bypass Thru" = Effektgerät wird komplett aus dem Signalweg genommen, ergo auch nicht mehr der Buffer befüllt. Dem ist offensichtlich NICHT so.
zu 6.)
Bei umgedrehter Schaltweise wäre es eben NICHT mehr plausibel: Mute FX IN bedeutet: Das Signal läuft NICHT in den Buffer ein - somit ist auch nichts da, was als Delay wiedergegeben würde - sei es man aktiviert das Delay im aktuellen Preset, sei es spillover ist eingeschaltet und switcht auf ein anderes Preset, wo dieses Delay aktiv geschaltet ist. Unter "Mute Fx In" verhält sich das Axe-Fx (wie auch bei den anderen Mute-Varianten) genau so, wie es die (meine) Logik vorsieht.
Kurz zu "Spillover": Spillover bedeutet nichts anderes als die Entscheidung, ob der Audio-Content, der sich aktuell im "Delay-Buffer" eines bestimmten Delays befindet bei Preset-Wechsel weitergegeben wird oder bei Spillover= OFF eben geleert wird (und somit nichts mehr da ist zum weitergeben).
Damit kommen wir zu 7.)
Der Buffer-Inhalt besteht solange, wie es die Einstellungen des Delays vorsieht (also mit dem Buffer-Inhalt arbeiten "muss/soll", ihn also durch die vorgesehenen Delays ständig wieder selber befüllt). Bei 100ms, 0%Feedback also recht kurz (so an die 100ms
), bei 500ms und 100% feedback (oder "freeze") gegen unendlich lang.
Bei umschalten auf ein anderes Preset und Einstellungen, die den Buffer-Content in den Delay Block des neu aufgerufenen Presets wieder einlaufen lassen, bestimmen nun logischerweise die jetzt aktuellen Delay Einstellungen, wie (und wie lange) der Buffer-Inhalt "lebt".
zu 8.)
Ich habe den Eindruck als würde sich noch für eine Sekunde ein "Restsignal" im Effekt aufhalten,
bis dieser dann komplett Signalfrei ist.
Nein, wie unter 7.) beschrieben gibt es keine statische Zeitangabe, diese hängt von den Delay-Einstellungen ab - wie erklärt.
Wenn das der Fall sein sollte, könnte ich ja kurz nach dem
Stoppen eines Tons das Delay treten und es würde noch ein Echo nachjagen?!?
Korrekt: Befindet sich im Buffer ein Audio Content, kann dieser natürlich jederzeit hörbar gemacht werden, wenn man diesen am "Out" des Effektgerätes raus lässt.