Wie hört ihr Musik?

git2rock

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Hallo, mehrfach war beim MP3-Format von ausreichend hoher bzw. brauchbarer Bitrate die Rede.
Wie hoch findet Ihr, sollte die Bitrate sein, damit es gut klingt bzw. wenig bis kaum ein Unterschied zur CD zu hören ist?

Und zur eigentlichen Frage:
Zum "Musik geniessen" bleibt mir im Alltag wenig Zeit. Zu Hause höre ich CDs über eine klassische Stereo-Anlage. Im Auto höre ich auch CDs (meist eine Sicherheitskopie, die Originale bleiben zu Hause). Manchmal ist im Auto auch das Smartphone angeschlossen. Diese Option nutze ich, auch unterwegs in der Bahn, aber eher selten. Ca. 80 % meiner CDs habe ich für diesen Zweck im MP3 umgewandelt (mit 128 kbps). Die MP3s liegen auf der Netzwerk-Fetsplatte, werden aber am Computer in der Regel nicht oder nur sehr selten angehört.
Musikalische Neuentdeckungen begegnen mir in der Regel zuerst auf Youtube.
 

OSon

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Tja, wie hoch muss die Bitrate sein? Gute Frage. Vermutlich musst du da Deine eigenen Tests machen. Ich habe vor ca. 10 Jahren begonnen meine CDs in MP3s zu wandeln. Und der Kompromiss aus Klang und Größe (damals war das GB ja noch teurer...) lag bei min. 192 kbits. Heutzutage würde ich sagen, nimm bloß das Maximum, was geht. Ich habe jetzt bei schnellen Internetrecherchen 320kbits als Maximum gefunden. Ich weiß nicht, ob das stimmt. Aber vermutlich macht mehr auch keinen Sinn mehr.

128 kbits sind für meine Ohren auf jeden Fall viel zu wenig. Wenn Du aus diesem Grund evtl. alle Deine CDs neu wandeln willst, würde ich Dir aber raten auf ein anderes Format zu gehen. Es gibt bessere Alternativen, die besseren Klang bei gleicher Größe versprechen. Teilweise sind es auch einfach Weiterentwicklungen des MP3 Formats. Interessante Formate sind hier AAC (Apple) und Ogg Vorbis. Da musst Du mal schauen, was Deine Zielgeräte abspielen können.

Ich spiele aber mit dem Gedanken Richtung FLAC oder Apple Lossless zu gehen. D.h. ich habe ein komprimiertes File, welches aber keine Qualitätseinbußen im Gegensatz zum Original enthält. Das Format ist größer als MP3, aber kleiner als die eigentlichen Wavs. Und das schöne dabei ist, dass man daraus MP3s, AACs, Oggs oder andere zukünftige Formate rechnen. Damit wollte ich mich mal beschäftigen, was es aktuell für Batch-Konverter gibt, die z.B. aus FLACS MP3s machen usw...
 

axifist

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Was ich heut Mittag mal ausprobiert habe ist, verlustbehaftete Formate mit nicht-verlustbehafteten Formaten zu vergleichen, indem ich die Dateien mit halber Geschwindigkeit abgespielt habe, also unbearbeitet = eine Oktave tiefer. Das ist durchaus interessant anzuhören! Beispielsweise eine mp3 mit 192kbps klingt da plötzlich absolut furchtbar, obwohl sie für die meisten Leute wohl bei normaler Geschwindigkeit gleich klingt wie ne wav. Wahrscheinlich können manche Leute das schon bei normaler Geschwindigkeit hören.
 

marcor66

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Was ich heut Mittag mal ausprobiert habe ist, verlustbehaftete Formate mit nicht-verlustbehafteten Formaten zu vergleichen, indem ich die Dateien mit halber Geschwindigkeit abgespielt habe, also unbearbeitet = eine Oktave tiefer. Das ist durchaus interessant anzuhören! Beispielsweise eine mp3 mit 192kbps klingt da plötzlich absolut furchtbar, obwohl sie für die meisten Leute wohl bei normaler Geschwindigkeit gleich klingt wie ne wav. Wahrscheinlich können manche Leute das schon bei normaler Geschwindigkeit hören.
Witzige Idee, nimm doch mal auf, würde mich interessieren !
 

Andy

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Was ich heut Mittag mal ausprobiert habe ist, verlustbehaftete Formate mit nicht-verlustbehafteten Formaten zu vergleichen, indem ich die Dateien mit halber Geschwindigkeit abgespielt habe, also unbearbeitet = eine Oktave tiefer. Das ist durchaus interessant anzuhören! Beispielsweise eine mp3 mit 192kbps klingt da plötzlich absolut furchtbar, obwohl sie für die meisten Leute wohl bei normaler Geschwindigkeit gleich klingt wie ne wav. Wahrscheinlich können manche Leute das schon bei normaler Geschwindigkeit hören.
Das ist ja genau das was Paco beschreibt, bei mp3 oder auch aac bzw. allen "verlustbehafteten" Kompressionsverfahren wird das "weggeworfen" von dem man ausgeht, dass es eh keiner hört. Hierfür gibt es sogenannte psychoakustische Modelle, die Aussagen treffen, was verworfen werden kann. Ändert man nun die eigentliche Ausgangsbedingung und das ist der Fall, wenn auf einmal alles ne Oktave nach unten schiebt, dann passt hier hinten und vorne nichts mehr. Weil dann das, was laut psychoak. Modell nicht relevant sein sollte auf einmal durchaus relevant sein kann, einfach weil du in nem anderen Frequenzbereich ein anderes, besseres, Auflösungsvermögen des Ohrs hast. Dann wurden Sachen im Ausgangssingal in die Tonne getreten, die nun fehlen.


Einfacher Vergleich bei Bildkompression: ich nehm ein Bild in vorgegebener Auflösung und komprimiere so, dass es in der Auflösung keine sichtbare Veränderung gibt. Dann zoome in rein und stell fest, moment mal, beim Original ist bei Zoomfaktor 10 die Auflösung aber schon besser, als beim komprimierten JPG ;)
 
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Andy

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Wahrscheinlich können manche Leute das schon bei normaler Geschwindigkeit hören.
Vielleicht hier noch nen Satz. Dieses psychoakustische Modell, welches ich erwähnt habe, wird oder wurde durch zahlreiche Versuche mit Probanden ermittelt.

Im Prinzip ist es umso besser, je mehr Messungen hier mit Testhörern durchgeführt wurden. Aber, wie bei vielen andern Dingen auch baut es dann doch irgendwo drauf auf, was der "normale" Hörer so hört oder eben auch nicht mehr hört.

Wenn jemand nicht in das Schema fällt, dann treffen die Annahme éinfach nicht zu und ein solcher Zuhörer wird sich über irgendwelche Effekte beschweren, bei denen die große Mehrheit einfach nur mit den Achseln zuckt und sich fragt, was das soll.
 

Hanne

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... was der "normale" Hörer so hört oder eben auch nicht mehr hört.
Zu diesen Leuten gehöre ich auch - glaube ich zumindest, denn ich habe mir noch nie die Mühe gemacht, Qualitätsunterschiede zwischen Formuten heraushören zu wollen. :biggrin:

Wenn jemand nicht in das Schema fällt, dann treffen die Annahme éinfach nicht zu und ein solcher Zuhörer wird sich über irgendwelche Effekte beschweren, bei denen die große Mehrheit einfach nur mit den Achseln zuckt und sich fragt, was das soll.
Hi, Hi .... das sind dann wohl diese Leute:

Das sind die sogenannten "Spezialisten", die auch die Schmerzensschreie von Ameisen hören können, wenn die sich ein Schamhaar einklemmen :bounce:
die Leute verwechseln gerne und oft schlechte Anlagen mit mp3.
 

marcor66

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So ein eingeklemmtes Schamhaar tut auch verdammt weh...:listening_headphone
 

axifist

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Interessant ist bei dieser Art von Test (mir sind die Schwächen völlig bewusst und Andys Vergleich mit Bilddateien trifft es genau auf den Punkt!) ist, dass Mp3 einfach grottig schlecht abschneidet. Hätte ich so jetzt nicht erwartet. Das Format meiner Wahl, Ogg Vorbis, schneidet um Welten besser ab, da ist der Unterschied bei ~192kbps variabler Bitrate (Qualitätsstufe 6) schon ziemlich niedrig, bei Mp3 dagegen hats bei ähnlicher Datenmenge Knackser drin und völlig verdorbene Höhen usw.

Übrigens, wers mal testen will, beispielsweise das kostenlose Audacity kann das, einfach Effect -> Change Speed und dann "Percent Change:" auf -50 setzen. Aber andere Programme, die es sonst so gibt (Wavelab, ...) können das sicher auch. Aber kann gern mal ein Beispiel erzeugen. Vielleicht gegen später. Hab leider nur den AAC-Encoder von Nero zur Verfügung und ich glaube der ist nicht das Gelbe vom Ei. Aber auch mal gespannt wie so Exoten wie Musepack oder das brandneue Opus abschneiden :)
 

Andy

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An der Stelle sei erwähnt, dass MP3 ein wirklich mittlerweile alter Standard ist, auch wenn es hinsichtlich der Verbreitung einen anderen Anschein erweckt.
Insofern ist es ggf. manchmal nicht ganz fair einen Vergleich mit ggf. neueren Standards zu machen.

Dann kommt dazu, dass sich die Encoder, also die Teile die Wav in MP3 umwandeln von Hersteller zu Hersteller deutlich unterscheiden können. D.h. nur das MP3 Format ist wirklich standardisiert, nicht der Weg wie man dazu kommt. Wenn man einen schlechten Encoder einsetzt, dann klingt MP3 vielleicht schlecht, es liegt aber perse jetzt nicht am Standard selbst, sondern am Encoder, bzw. am psychoakustischen Modell auf dem der Encoder aufbaut.

Aber wie gesagt, das sind Spitzfindigkeiten ;) :) Gilt natürlich für andere Standards auch.

Das ist auch mit der Grund weshalb du den Decoder oft umsonst bekommst und für den Encoder Geld hinlegen musst.
 
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