Ich habe in den letzten Tagen intensiv Bias FX getestet und bin schon etwas beeindruckt. Klar es kommt nicht an den Axe II ran, aber es ist auf jeden Fall mehr als nur als ein Spielzeug.
Das Hauptproblem ist die nicht konsequent durchgezogene Ausstattung. Dem Teil fehlt auf jeden Fall ein eigene, robuste Midi-Lösung, die über Bluetooth kommuniziert. Das iRig BlueBoard vom Wettbewerber ist da von mangelhafter Qualität. Ich habe durch einen gespeisten USB Hub die Kiste am FCB1010 inkl. Mission Pedal (zusätzliche App nötig) verbinden können. Ganz schöne Bastelei.
Das zweite große Manko ist die Stabilität. Ich hatte in insgesamt 10h zwei Totalabstürze bei Presetwechseln. Das ist zu Hause kein Problem, da die App binnen wenigen Sekunden wieder startet. Aber für die Bühne muss das ganze rock solid sein.
Zum Sound... ganz wichtig: den Spaß an einer adäquaten Ausstattung betreiben. Mit einem 50€ Audiointerface über iPhone Kopfhörer würde auch der Axe bescheiden klingen.
Bei den Effekten wurde ein großer Sprung zwischen JamUp und Bias Fx gemacht. Der Axe zieht hier jedoch so gnadenlos vorbei, dass sich hier jeder Vergleich erübrigt.
Anders sieht es bei den Amps aus. Die sind gut... richtig gut. Auch kommen sie nicht an den Axe ran. Aber ich würde sie bspw. einen HD500X vorziehen. Die Auswahl ist nicht groß. Die üblichen Verdächtigen wie Tweed, Blackface oder Plexi sind natürlich dabei. Mit dem Blackface als Ausgangsbasis konnte ich mir in Bias (ohne FX) in kurzer Zeit Amps mit Super Reverb und Vibroverb Charakteristik tweaken - toll!
Unterm Strich ist der Axe natürlich überlegen. Mir stellt sich jedoch ehrlich gesagt die Frage wie es in 10 Jahren aussieht. Axe Fx III als App für das iPad X mit passendem Audio-/Midi-Interface?