Welche "Axt", und Warum (Einser, Zweier, Ultra)?

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funkstation777

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Also, meine ganz persönliche Meinung, nachdem ich den Ier ein paar Jahre hatte: ganz eindeutig JEIN!!! :rolleyes:

Szenario 1: ich hab eine Endstufe und eine Gitarrenbox, mit der ich mich auf der Bühne verstärke. Mit diesem Signal bin ich echt glücklich, ich bin nicht der David Gilmore, John Petrucci, Stevie Vay, Alex Lifeson (da mein ich nicht die spieltechnische Seite, sondern eher das exzessive Verwenden von mehreren Tap Delays, Pitch Shiftern, Multiband-kompressoren, die einen Axe Standard von der Leistung her schnell gaga machen....) und für FoH verwende ich eine Speaker-IR, die mir gefällt und die im Gesamtmix
gut klingt!!! Außerdem verwende ich mein Axe Standard NICHT als High End-Effektgerät (siehe Multiband-Kompressoren, etc....) und brauche weder einen Kopfhörer-Ausgang, noch mehr als 10 User-Plätze für IR'S. Somit bin ich der typische Standard-Mann!!!

Szenario 2: ich tu's wie oben beschrieben, nur mit der Erweiterung, daß ich viele Songs von U2, Pink Floyd, King Crimson, etc. spiele oder ähnliches selber komponiere. Ich lote die Möglichkeiten des Gerätes extrem aus und bin auch nebenberuflich ein kleiner
Hemmschwellen-Tester! Außerdem finde ich es cool, mein Axe als Outboard-Gerät zum Mastern meiner Aufnahmen (Multibandkompression, mehrere vollparametrische EQ's, Enhancer,...) zu verwenden, weil das den ollen TC-Finalizer so nebenbei reif für's Ebay macht. Desweiteren will ich auch Synth-Sounds verwenden, bei denen sogar mein Keyboarder ein bißchen neidisch wird... Darf ich mich vorstellen: ich bin Mr. Ultra-Mann!!!

Szenario 3: ich verwende keine Gitarrenbox mehr auf der Bühne, ich will keine Endstufe mehr schleppen und entscheide mich komplett für FRFR. Und daß hier bei mind. 600 € /Monitor so erst richtig der Spaß beginnt, ist mir egal, weil ich ja ohnehin 2,5 Dicke für meine Gitarrenvorstufe bezahlt hab. Ich bin aber eher kein extremer Soundbastler, finde im realen Leben die neuen Marshall JVM's, den 5150 III, den Boogie Lonestar, den Suhr Badger und die Bogner-Amps sooooo geil, könnte mir die aber nie kaufen, eben
weil jeder Amp für (meistens ohne Box) sich so viel wie mein Axe kostet. Ich will von Haus aus (ohne dazuzukaufen) die fettesten IR's von RedWirez, Ownhammer, Kalthallen in meinem Axe haben. Von der doppelten Leistung vom Ultra nicht zu sprechen, will ich
aber auch noch, daß ich das Ding als HighEnd Recording-USB-Interface und Reamping-Station benutzen kann. Ich will 4 parametrische EQ's statt nur 2, ich will 50 User-IR'Plätze und ich will das letzte Quäntchen "Leben", das meinen Standard/Ultra über die PA, bzw. Monitore gefehlt hat, auch haben. Des weiteren habe ich fürchterlich einen an der Klatsche, weil ich wirklich glaube, daß ich das alles brauche..... Taaadaaah, here comes the "Axe-II-Man"!!!

Um jetzt nach diesem (auch etwas ironisch gemeinten) Statement noch mal auf die relevanten Dinge zu kommen:

1) Das Ultra unterscheidet sich vom Standard nur dadurch, daß ein paar (sehr rechenintensive ) Blöcke mehr drin sind und es deswegen einen 20 % schnelleren Prozessor + (glaub ich) 6 x soviel RAM wie das Standard hat.
Alle Amps, die mit Firmware 11 beim Standard waren, sind auch beim Ultra die gleichen, und klingen komplett gleich.

2) Nach 2 Jahren Dauerupdaten der Firmware und Hardcore-Basteln (und das auch wochenlang vor raumkorregierten Studiomonitoren und dutzenden PA's und Boxen ist meine Meinung (und bitte nicht schlagen, wie gesagt "meine" Meinung:
das Axe II klingt "standalone" besser als das Ier und es fühlt sich beim Spielen einfach "geiler" an. Der größte Pluspunkt ist jedoch: Die Sounds sind viel einfacher zu erstellen als beim Ier. Und wenn man kein ausgewiesener "Audio-Experimentalist"
ist, und man sich drüber freut, daß Einstellungen im Advanced Bereich kaum angegriffen werden müssen und auch die Regler ungefähr vom Setting so agieren, wie die "echten" Teile .... Individualismus hin und her, manche Amps sind einfach von
Haus aus GEIL und da hat man die einfach gerne ohne, daß man sich aus einem Diezel einen Boogie mit Marshall-Genen bastelt, weil man weiß, wie's geht!!!
Und das isses in meinem Fall! Ich will nicht ein Signal zu Tode analysieren, oder den Schaltplan eines Amps kennen, damit ich weiß, wo's zwickt, sondern einfach Amp nehmen, Box IR auswählen, Mic IR nehmen und Wuummmms....
3) Aaaaaber, wenn man ehrlich ist: Das Ier (egal ob Standard, oder Ultra) ist (gutes Preset vorausgesetzt) im Verbund mit anderen Instrumenten einer Band schon soooo mächtig, daß schon ein normal guter Tontechniker nie ein Prolbem haben wird,
die Gitarre fett und schön im Mix zu positionieren, und im Band-Verbund wird der Unterschied AxeI - Axe II NICHT hörbar sein. Der Unterschied hier ist halt nur, daß die Amps, die im Ier noch nicht soooo gut abgestimmt waren, besser klingen, und
daß da einige davon im Ier noch gar nicht verfügbar waren.

Ok, die Finger glühen, und die meisten von euch sind schon lange eingeschlafen,.......;)


lg Andy aus Red Bull Country
 

funkstation777

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"Daunkscheen." (Österreichisch für Danke schön.:eek:)

Schönen Abend nach Germanien,

Andy aus Red Bull Country
 
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Pacosipulami

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:pray: bitte keine Über-alles-und-doch-nichts-Quatsch-OT-Abteilung in diesem Forum....die gibt's schon jeder Ecke und Kante im Netz....
 

axefx

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Als ehemaliger Röhrenamp Nutzer, vormaliger Axe-Fx Standard (+FCB1010) User und jetziger Axe-Fx II mit MFC-101 Spieler stimme ich im groben Andys Szenarien zu, aber die sind sicherlich schon auch etwas plakativ und natürlich vom Gerät ausgehend zugeschnitten. Ich versuche das Pferd mal von der anderen Seite aufzuzäumen. Also nicht vom Gerät zum passenden Szenario, sondern vom "Mucker", der ein passendes Gerät sucht. Und hier muss ich wohl oder übel etwas weiter vorgreifen und erstmal die rhetorische Frage in den Raum stellen: Warum überhaupt ein Modeller?

Was waren die Beweggründe für den kometenhaften Aufstieg der Line6 PODs, der Boss GT-Reihe und Konsorten? Und spinnen nicht auch diese Gerätschaften nicht nur einen Gedanken weiter, den eine andere Geräteklasse entworfen hat? Nämlich die, der Multieffektprozessoren? Und sieht man mal von einigen Versuchen Ende der siebziger, Anfang der 80er ab, wo ein par Hersteller ihre analogen Bodentreter in einem 19" Gerät oder Bodengerät zusammengefasst haben, so scheint mir doch der Einzug der Digitaltechnik der Ausgang zweier grundlegender Phänomene zu sein:

1) Viele Effekte konnten auf einmal relativ "preiswert" in einem Gerät vereint werden. (Und ich konzentriere mich jetzt hier nicht auf Lexicon und Eventide, sondern auf die Alesis Quadraverbs und Korg A5`s dieser Welt (die ich beide mal hatte).
2) Das Ende der "one knob - one function" Ära.

Im Resultat hatte man also jede Menge Presetschleudern, die auch beieindruckende, verrückte Sounds machten, die man zuvor niemals hätte bezahlen oder gar erdenken können, an der Hand. Und für mich als geschmacksneutralen Teenager dieser Zeit war das ein Eldorado. Guter Sound war, wenn möglichst viele Effekte am Start waren. Man musste seine Unzulänglichkeiten an der Gitarre verschleiern und ein geschmack über "guten" oder "schlechten" Sound gab es kaum. Das Gehör war ungeschult und kannte sowieso nichts anderes. 8bit? 12bit? 16bit? A/D D/A Wandler? Keine Ahnung ... ich drückte auf einen Knopf und hatte Hall! Das war cool! Fertisch! Und die Kisten gibts ja auch noch heute ... Diese ganzen "Multi-Bodentrater" zwischen 50 - 100 Euro ... hallo?! Würdet ihr euch sowas heute nochmal antun? Neee, oder?

Als Resumee bleibt aber: Viel Soundvariation für wenig Geld. Und das versprechen von Line6, mit den PODs nun alle möglichen echten Röhrenverstärker incl. massig Effekten in einer Kiste zu haben, die man sich auch zu Weihnachten wünschen konnte klang segenreich. Ich selber hatte sowas allerdings nie, denn ich war zu der Zeit damit beschäftigt endlich meinen ersten "echten" Röhrenverstärker zu beschaffen. Einen Fender Blues Deluxe, 1. Serie, noch amerikanische Produktion (und ich Depp hab irgendwann für nen Appel und nen Ei verhökert ... der war eigentlich echt gut!). Also weiter: ES335 und Fender Blues Deluxe. War super! Volle Kehrtwernde: Amp, Kabel, Gitte - fertisch. Dann kam noch ein Tubeman (der alte schwarz/blaue ... vor Jahren für ... nee, ich kanns nicht sagen ,aber wer verkauft sowas auch auf nem Flomarkt, könnte mir in den A.. beissen)... so ging das hin und her: Viele Effekte, keine Effekte, viele ... usw.

Anyhow: Die Idee dieser Consumer Modeller Versprach: Alle Sounds, alle Effekte für weniger als die Kosten eines gescheiten Amps. Was will man mehr?! Das wurde wohl auch schnell klar: Sound! Guter Sound! Denn die Modeller setzten da an, wo die "günstigen" Multi-FXe aufgehört hatten: Alles ging, aber nix wirklich dauerhaft zufriedenstellend.

Mit dem Axe-Fx kam dann (meiner Meinung nach) wirklich das erste Gerät auf den Markt, dass soundmäßig den Anspruch durchsetzen konnte, kompromisslos gut zu sein. Keine halben Kompromisse, kein: "Naja, alles schön und gut, aber....". Und die "Aber`s" höre ich natürlich auch heute:

Aber FW9 ist besser als 3, aber das Ultra kann mehr als der Standard. Aber das Axe-Fx II klingt doch jetzt erst, wie die echten, aber eigentlich .... ?! Ich lasse das einfach mal so stehen, denn das ist nicht mein Punkt. Mein Punkt ist:

Kann ein Axe-Fx mich soundmäßig so zufriedenstellen, dass ich mich nicht mehr nach anderen Effekten (analog oder digital) umsehe (auch wenn ich es tue, ich habe halt Spaß an dem Krams)? Klingen die Amps so gut, dass ich meinen Röhrenverstärker zu Hause stehen lassen kann?

Ja, tut es! Und mein Koch Studiotone samt Bogner Cube Box blieben zu Hause stehen....

Die Frage nach der Verstärkung, wie und unter welchen Bedingungen was wie klingt haben wir in anderen threads ausufernd diskutiert - das lasse ich hier aussen vor. Der Punkt ist (für mich):

Ja, das Axe-Fx kann das alles ersetzen, was ich vorher hatte oder immer haben wollte. Und zwar das Axe-Fx Standard! Das hatte ich knapp 3 Jahre in meiner Band im Einsatz.

Ja, aber wieso habe ich dann jetzt ein Axe-Fx II? Und wieso bin ich aber vorher nie auf ein Ultra umgestiegen?


Und jetzt habe ich es endlich geschafft zum Kern der Themenfrage vorzustoßen. Uff …. :

Standard JA – Ultra NEIN. Darum:
Das Axe-Fx Standard bietet mehr an Effekten und Möglichkeiten, als ich jemals brauchte. Ich brauche kein Multitapdelay, auch kein Crossover, der Multikompressor? Nette Idee, aber brauchen? Nö. Synth-Block? Ne, ich spiele Gitarre und bin auch nicht so der "Jean-Michel-Jarre", außerdem haben wir einen Keyboarder.
Das einzige, was mich am Ultra irgendwann gereizt hat, war die schlichte Tatsache, dass man MEHR auf EINMAL in ein Preset laden konnte. Es war ein Komfort-Wunsch, schlicht weniger dedizierte Presets verwalten zu müssen, um mehr Durchblick zu haben und beim umprogrammieren weniger Presets anpassen zu müssen. Allerdings hatte ich keine MFC, sondern (kurzweilig sogar zwei) FCB1010. Und die Verwaltbarkeit und Steuerung von Effekten hatte ich mit der Zeit gemeinsam mit dem Axe-Fx Preset-Layout perfektioniert, voll ausgereizt. Die Grenze zog das FCB. Mehr Effekte in einem Preset hätten mir keinen Vorteil verschafft, weil ich dann die Übersicht mangels gescheiter Anzeige der FCB verloren hätte (im Live-Gefecht -> Preset 1: Chours auf Schalter 3, Preset 2: Phaser auf Schalter 3,etc…ja wo war jetzt doch und ist hier … oder nicht? Scheisse, ich muss ja Gitarre spielen … Mist, Einsatz verpasst … ). Der andere Grund der dagegen sprach: Soooooo viel Effekte mehr kann das Ultra nun auch wieder nicht! Böse ausgedrückt: Den zweiten Amp-Block mit ins Preset und damit ist der Vorteil der Mehrleistung des Ultras pi mal Daumen aufgebraucht. Dafür war mir der "Upgrade"-Preis zu hoch. Also weiter Standard …

Standard "reicht" – Wieso dann Axe-Fx II ?
Das Axe-II wollte ich, seit Cliff im Mai 2011 die "Hosen" runter gelassen hatte. Und ich wollte es so "badly"! Ein "Ultra-"Prozesor NUR für die Effektsektion und die X/Y Funktionalität hatten es mir vom ersten Tag an angetan. Ich löcherte die Amerikaner mit Fragen, ob ein von mir erstelltes Layout im Axe-Editor auf dem IIer laufen würde. Mein Plan: 4 wählbare Amps plus Mega-Pedalboard mit allem, was das Herz begehrt in EINEM Preset. Die Antwort, die ich herauslas war: JA, GEHT (gerade sooo noch). Machte aber nur Sinn, wenn man auch eine MFC hatte, ansonsten war das nicht zu steuern. Geschweige denn, die Übersicht zu behalten. MFC und Axe-II? Kostet Geld! Eine Menge Geld! Zuviel Geld, um ein Luxusproblem zu lösen. Dann kamen die Updates, FW3: Impulse Responses erstellen auf Knopfdruck. Wow … konnte ich aber auch extern mit DAW und Voxengo Deconvolver. Trotzdem: Ich wollte es einfach! Ich war heiss, ja ich stehe auf diese Maschinen, was soll ich machen?! Da schlägt auch mein Tekkie-Herz, ganz klar. Und irgendwie war es ein "Rennen gegen die Zeit": Geld sparen für ein Axe-II und MFC und gleichzeitig Geld verlieren, weil klar war, dass die hohen und stabilen Gebrauchtpreise für die GEN1 Maschinen nicht zu halten sein würden…mist, mist, mist … In der Zwischenzeit spielte ich viel mit Ozone EQ-Matching rum und dann kam irgendwann FW6 mit dem TMA Block….. das gab mir den "Rest".

Also jetzt IIer. IIer mit FCB1010 macht aus meiner Sicht wenig Sinn. Dann kann man auch das Axe-Standard weiter nehmen. Mit der MFC als Controller eröffnen sich aber neue Horizonte, was die Verwaltbarkeit und Steuerungsmöglichkeiten angeht. Und der nächste Horizont mit den "Scenes" steht ja vor der Tür. Da kann man das Axe-II richtig "ausfahren". Mein Mega-Pedalboard-Preset tut, und die vielen Annehmlichkeiten machen einem das Leben einfach leichter: Kopfhöreranschluss, USB-Interface, beschriftbare (!) User Cabs, etc. IRs selber schiessen im Handumdrehen, TMA Block….

Für MICH macht der Mehrpreis dann auch Sinn: Ich nutze alle diese Features auch:

  1. Klar, über Kopfhörer ging vorher auch, aber da musste ich den Rechner immer hochfahren, weil ich nur über das Audiointerface an den Kopfhöreranschluss gekommen bin (und nicht noch eine kleinen Extramixer kaufen wollte).
  2. Cab Block mit bissi Roomverb für die "nachts um drei Kopfhörer Session"? Klasse – spare ich mir den CPU teuren extra Reverb Block für nur etwas Predelay…
  3. Mit Cubase bin ich groß geworden: Axe-Fx als Audio-Interface? You`re welcome!
  4. TMA-Block? Jo! Geil! In 30 Sekunden das gemacht, wozu ich vorher mindestens eine bis 1,5 Stunden am Rechner SineSweeps rumgeschubst habe, dann hin und her konvertiert, in zwei Programmen zusammengefasst, IR erstellt, konvertiert – ins Axe verschoben …
  5. Beschriftbare IR User Cabs? Gleich 50? Klasse – endlich weiß ich nach drei Tagen auch noch, was wo drin ist, ohne Listen in Excel führen zu müssen.
  6. Riesiges Mega-Pedalboard mit Amp-Switching? DER Traum ist Wirklichkeit geworden.
Soundvorteile? Ja, ich finde definitiv auch, dass das Axe-II MITTLERWEILE sofort unterscheidbar zu GEN1 ist, besser klingt, Sounds leichter zu erstellen sind, etc… Mittlerweile möchte ich es auch nicht mehr missen. Auch so ein paar Amps nicht mehr. Den Badger zum Beispiel. Oder den JCM800 aus dem IIer (der einfach echt ne Ecke geiler ist, als der im Ier … die Höhen brazzen einfach mehr, weniger "kratzen" - mehr "brazzen"...oder so,... finde ich). Oder oder oder. ABER: Hätte ich keinen IIer, hätte ich den Unterschied nie selber "erspielt" – mir würde DANN am Ier nichts fehlen! Deshalb euch Ier Besitzern: Probiert den IIer niemals aus, wenn ihr ihn nicht auch kaufen wollt! :angel: Und in der Band? Im Kontext? Live auf der Bühne? Im Bühnen-Gefecht? Hört keine Sau! Da hört das Publikum eher eure Spielfehler! (Oder besser: Meine .... örgs). Da bin ich ganz bei Andy!

Um es kurz zu machen (haha ... ): Ich genieße die neue Amp-Simulation des IIers (auf dem Niveau ab FW6 aufwärts). Aber eigentlich sind es die ganzen vielen anderen Punkte, die ich oben beschrieben habe, die für das IIer sprechen.

Und was ist der nun? Der Benefit? Nunja, …. Die Befriedigung eines Luxus-Problems …. Allerdings ist diese Befriedigung fast … hmm manchmal sogar besser als Sex :p

Euer
axefx

PS.: Die Rechtschreibefehler könnt ihr euch sonstwohin ... Andys Finger tun vielleicht weh - meine spühre ich gerade nicht mehr ... ;)
 
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Pacosipulami

Guest
Ich bin eigentlich nur auf der Suche nach einem "Sound" - dazu will ich Effekte musikalisch einsetzen können. Das Axe ist für mich sozusagen schon mal die halbe Miete - ein enorm toller Effektprozessor für Gitarristen, perfekt für meine Bedürfnisse und Ansprüche. Deshalb bleibe ich auch bei der Version 1, die für mich mehr bietet, als ich es je zu träumen gewagt hätte. Meinem Wunschsound bin ich schon sehr nahe gekommen, aber wirklich zu 100% hab ich es noch nicht hingekriegt. Mittlerweile suche ich "ihn" auch nicht mehr im Axe, sondern bin dabei "ihn" in Hardware zu basteln. Ich baue einen meiner MesaBoogies um - da sie der Dumble Overdrive Special Schaltung relativ ähnlich sind.

Mein LexoDrive-Patch oder der Pacolation-Clip bei TGP zeigten, dass ich schon etwas "Bescheid" weiss. Der Ritterschlag kam dann von Scott Lerner höchstpersönlich, der das Ding als "Benchmark-Tone" bezeichnete....

PS: So dürfte es meiner Meinung nach klingen....und ich weiss, das ist brutal schwierig! Auch mit einem AxeFx II....(vielleicht einfach mit einem Kemper...who knows?)


Achtet vor allem auf das Obertonspektrum - das ist umwerfend gewaltig! Der Clip ist einer der besten Clips dazu auf Youtube - .....ich hab das Original sogar selber spielen dürfen - das war im Jahre 1998 - lange her!
Ich bin diesem Sound vor 15 Jahren verfallen und hab mir damals einen MesaBoogie Mk3 mit EVM12L Lautsprecher gekauft, das war zwar kein Dumble (damals gab es weder Fuchs noch Ceriatone, noch TwoRock oder CarolAnn etc.) - die Kitty Hawk Standard oder Acoustic 165 sind rar und schwer zu finden. Der Boogie war dann "zweite Liebe" auf den ersten Saitenanschlag - leider war er schwer, gross und laut.....und weil ich mich 2001 von der Bühne verabschiedete und spätestens 2006 nach einer herben Enttäuschung von Bands generell nichts mehr wissen wollte, mussten Wohnzimmer-kompatible Geräte her.
Ich hatte 1999 einen der ersten PODs, auch einen V-Amp2 von Behringer hatte ich schon im Einsatz (gar net so übel), aber so richtig wohl fühlte ich mich erst mit dem PODxt, den ich 2006 gegen mein Live-Rig (Peavey Classic 50-212 plus Pedalboard!!!) "eingetauscht" hatte - aus Frust über eine gescheiterte Bandbeziehung.
2008 wollte ich den nächsten Schritt wagen - ein AxeFx musste her, ich hab Scott Peterson's Post bei TGP gelesen - das war das Gerät welches ich mir schon immer vorgestellt hatte.

Tja...und heute weiss ich, dass meine Hammerkombination ein zu einem Dumble ODS (HRM) "umgebauter" MesaBoogie StudioPreamp plus AxeFx, sowie ein "originaler" MesaBoogie StudioPreamp plus Lexicon PCM70 Reverb meinem Soundideal entsprechen. Immer noch ein fettes 10HE Rack, zirka 52kg schwer mit allem Pipapo....who cares? Es steht in meinem Projektstudio und wird bis an mein Lebensende dort stehen.

Draussen stecke ich meine Klampfe entweder in die POD HD Bohne oder meinen Neuzugang, einen alten H&K Tubeman, der bald auch mal unters "Messer" darf - sprich meinen Soundwünschen nach modifiziert wird.

PS: Über den Mesa-Umbau (die Teile kommen in den nächsten Tagen zu mir nach Hause) werde ich berichten.....
 
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firegarden

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@Paco Du baust einen Boogie Studio Preamp um. Das bedeutet, dass im Dumble OD das wesentliche im Preamp Bereich geschieht? Wird nicht in der Regel, der (vintage)Amp - Mojo dem Geschehen im Endstufen - Design zugeschrieben?
 

georgyporgy

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Achtet vor allem auf das Obertonspektrum - das ist umwerfend gewaltig! Der Clip ist einer der besten Clips dazu auf Youtube -
Mich begeistert vor allem der Range von leichtem Breakup bis volles Brett. Und im Gegensatz zu vielen Boogie-Sounds, die ich schnell als untight und muffelig verorte, versieht dieser den eleganten kalifornischen Ton mit Biss und klarem "Bass" (eher tiefe Tiefmitten). Das ist ganz großes Kino.

LG Jörg
 

axefx

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jajaja, Dumble Versuch Nummer 2. Diesmal noch "schlimmer": Versuchter Tonematch aus Paco`s Youtube-Beispiel weiter oben ("Versuchter", weil es eigentlich nicht gescheit geht, weil die Vorlage es nicht hergibt - keine gescheiten PowerChords, die man mal über ein paar Sekunden nachspielen könnte, um die Freuqenzen wenigstens annährend irgendwie zu messen - vom dicken in-the-room sound ganz zu schweigen). Dann andere Gitarre, so geil spielen wie der kann ich auch nicht ... naja, und dann habe ich mir das Recht rausgenommen mit Altiverb etwas "echten" Raum drauf zulegen und eine Kompression der Micro-Aufnahme vorzutäuschen. Also sehr verkappt. Raus kommt dann sowas:



Ich finde es klingt zumindest nach nem Röhrenamp in nem Raum ... * :listening_headphone
 
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axefx

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Mich begeistert vor allem der Range von leichtem Breakup bis volles Brett. Und im Gegensatz zu vielen Boogie-Sounds, die ich schnell als untight und muffelig verorte, versieht dieser den eleganten kalifornischen Ton mit Biss und klarem "Bass" (eher tiefe Tiefmitten). Das ist ganz großes Kino.
Genau DAS! Und genau da habe ich zugegeben Probleme, das am Axe unter Kopfhörern umzusetzen. Hat das vielleicht (auch) was mit der Stimulanz einer Gitarrenbox, die ja wieder die Gitarre anregt zu tun? Das Sustain leidet uner fehlen dieser "Verbindung von Box zu Gitarre" ja natürlich. Logisch...hmmm ... wenn es zudem auch auf das Gain Einfluss hat? Da muss ich natürlich passen ... In Mietshäusern ist so eine vorgehensweise eher unbeliebt ;)

Aber was ich immer merke, wenn ich Altiverb anschmeisse: Der Raum hat soviel Einfluss auf das Klangempfinden - das ist wirklich nicht zu untereschätzen!!!
 
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Groove

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Hm, hier sind wir ja nun doch etwas in einer anderen Abteilung oder Liga. Bedenkt bitte auch, den Sound macht neben dem spielerischen Vermögen nicht nur der Amp. Auch die Gitarre bis hin zum verwendeten Plectrum, Pickups etc., ja alles mögliche beeinflußt den Sound.
Auch bei mir in dem AC/DC Thread kann es am Ende nicht nur um das Axe und die Einstellungen dazu gehen. Meine Box, die Speaker und ich selbst und meine Spielweise haben da immer noch einen gehörigen Einfluß.

Pacos Video klingt für mich, hoffe ich liege nicht all zu sehr daneben, sehr nach Carlos Santana in seiner guten alten Zeit. Da spielte er ja noch ne Yamaha. Mit der PRS ist der Mann immer noch gut, gerade was Oberton- Erzeugung angeht. Trotzdem klingt er jetzt anders.

Und zu weiter oben dem Vergleich zwischen Ultra und II´er . Letzteres klingt offener. Denke aber mit entsprechender EQ Einstellung bringe ich es auch dazu, das beide gleich klingen, oder?
 

axefx

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Und zu weiter oben dem Vergleich zwischen Ultra und II´er . Letzteres klingt offener. Denke aber mit entsprechender EQ Einstellung bringe ich es auch dazu, das beide gleich klingen, oder?
Zumindest ich für mich definiere ich "Offenheit" nicht als linearen Frequenz-Aspekt, sondern als non-linearen Dynamik-Aspekt. Von daher ist das meiner Meinung nach keine Frage des EQs. Wie dicht man per EQ-Match den Ultra auf den IIer Sound trimmen kann, hat Clark Kent aufgezeigt und sagt aber auch selber, dass es in seinem Beispiel um High-Gain handelt, also die Frage der Dynamik so nicht aufkommt. Für mich kommt sie im "Break-Up" auf. Und da reagiert meiner Meinung nach das IIer schlicht nuancierter, als das Ier. Bei meinen "Klon"-Experimenten habe ich zudem festgestellt, dass dass Ier ca. 3db weniger nutzbare Dnymik beim spielen bietet gegenüber dem realen Amp. Beim IIer konnte ich diesen Unterschied nicht mehr in der DAW ablesen, nachdem alle files parallel aufgenommen und anschliessend "normalisiert" wurden. Und im A/B Vergleich beim spielen habe ich das auch "gefühlt". Das sind aber alles Dinge, die man wirklich nur feststellen kann, wenn man A/B vergleicht. Finde ich.
 
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Etienne

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Aber was ich immer merke, wenn ich Altiverb anschmeisse: Der Raum hat soviel Einfluss auf das Klangempfinden - das ist wirklich nicht zu untereschätzen!!!
Dann kommt bei Dir Reverb von der DAW? Mache ich auch so. Ohne Rauminformation sind für mich Gitarrensounds unter Kopfhörer nicht zu gebrauchen. Live-InEar-Monitoring kenne ich noch nicht.

Gehst Du mit dem Signal von Axe-Fx komplett durch den Computer? Stört Dich die zusätzliche Latenz nicht?
 

axefx

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Dann kommt bei Dir Reverb von der DAW? Mache ich auch so. Ohne Rauminformation sind für mich Gitarrensounds unter Kopfhörer nicht zu gebrauchen. Live-InEar-Monitoring kenne ich noch nicht.

Gehst Du mit dem Signal von Axe-Fx komplett durch den Computer? Stört Dich die zusätzliche Latenz nicht?
Die zusätzliche Latenz ist eine Frage der Größenordnung ;) Generell stört sie mich nicht. Ansonsten waren diese beiden Dumble Versuche die ersten, wo ich jemals einen Faltungshall bemüht habe, um "echte Räume" zu simulieren.
Es ist mühselig Ampsounds von Youtube Clips, die mit (Raum)mikros in einem realen Raum aufgenommen wurden, mit einem DI-Signal aus dem Axe auf "vergleichbar" zu trimmen. Deshalb Der Faltungshall von irgendeinem Studioraum dieses Planeten ...
Ein Faltungshall ist halt doch nochmal was anderes, als ein algorithmischer. Vor allem, wenn man nicht ausreichend physikalisches Wissen über Raumakustik und deren Parameter hat. Dann wird es schwer einen algorithmischen Hall nach Wunsch anzupassen. Deshalb Altiverb ...

Normalerweise nutze ich ausschliesslich den Hall aus dem Axe-Fx II. Das ist ein sehr, sehr guter algorithmischer Reverb - denke ich. Beim Soundschnipsel mit dem VibroKing ist beispielsweise nur "Roomverb" aus dem CAB Block genutzt (und vielleicht noch etwas Halls aus dem Reverb Block? weiss ich gar nicht mehr). Jedenfalls: Axe-Fx II intern "behallt".
 
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Etienne

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Bei mir geht das Signal vom Axe-Fx zuerst in ein Analog-Mischpult. Der trockene Gitarren-Sound ohne Reverb höre ich auch darüber ab.

Nur Zwischendurch, hat mich einfach interessiert. Jetzt aber :topic:
 

Groove

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Zumindest ich für mich definiere ich "Offenheit" nicht als linearen Frequenz-Aspekt, sondern als non-linearen Dynamik-Aspekt. Von daher ist das meiner Meinung nach keine Frage des EQs. Wie dicht man per EQ-Match den Ultra auf den IIer Sound trimmen kann, hat Clark Kent aufgezeigt ...
Hm, ich kann da nicht ganz mitkommen. Das ist ja bei Dir fast schon philosophisch :D
Wenn ich ehrlich bin, interessiert mich nur das, was ich höre, und wo ich hoffe, daß es auch meinen Zuhörern gefällt, als klitzekleiner Beitrag zu dem Thema, daß unser Gesamtpacket als Band angenommen wird.
 
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Pacosipulami

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@Paco Du baust einen Boogie Studio Preamp um. Das bedeutet, dass im Dumble OD das wesentliche im Preamp Bereich geschieht?
Das hast Du korrekt erfasst! Das ist auch der Punkt bei den alten Boogies (ab Mk2). Dumble ist kein Vintage-Amp-Mojo - es sind wie die ersten Boogies umgebaute Fender Amps, allerdings bestehen zwischen Dumble und Boogie sehr grosse Unterschiede.

Carlos Santana's Boogie (Mk1) hat mit den Mk2-Designs nichts am Hut - bei den ersten Boogies war der Overdrive resultierend aus einer dem Clean-Kanal zusätzlich vorgeschalteten Doppeltriodenstufe für mehr Gain! Es war ja im Prinzip ein modifizierter Fender Princeton Amp mit 100Watt Endstufe - von Randall Smith als "pratical joke" für einen Freund gebaut. Die späteren Boogies hatten wie die von Alexander Dumble den Overdive-Schaltkreis der Cleanstufe nachgeschaltet - sprich die Klangregelung und das Clean-Volumen hatten Einfluss auf die Overdriveschaltung. Und genau da liegt der Hund begraben - der Dumble Skyliner EQ, ist eine modifizierte Variante des RCA-Tonestack, welcher beim Boogie noch Verwendung findet, die Overdrivestufe besteht im Gegensatz zu den Boogies beim Dumble nicht aus einer ColdBias-Gain-Stufe, sondern aus zwei sehr mitten/höhen-betonten kaskadierten Gain-Stufen, die zusammen mit der vorgeschaltenen Klangregelung diesen typischen milden singenden Overdrive-Sound mit viel Attack produzieren. Es klingt immer sehr prekussiv - nicht einfach zu Tode komprimiert....

Die HRM-Option ist eine dem Overdriveschaltkreis nachgeschaltete RCA-typische passive 3-Band Klangregelung, wie man sie heute in nahezu allen Amps findet. Der Sound kann mit Trimmer im Amp abgeglichen werden - ich baue mir diese Option ebenfalls ein - allerdings schaltbar.
Das tolle an der Sache ist - ich habe zwei identische Boogies - einen kann ich umbauen, den anderen (älteren) behalte ich so wie ich ihn bisher benutzt habe: http://pacocasanovas.ch/keetarblooz.mp3 (nur der Preamp direct to desk.....)

Hier noch ein weiteres Beispiel:

 
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