Frage zum Routing

guitardoc

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Moin.

Ich hab da mal ne Frage zu komplexeren Routings (welche sich jetzt mit den Scenes recht gut beherrschen lassen). Ich habe folgendes:

- Eine einzelne Linie aus dem Input-Block.
- Eine einzelne Routinglinie vom Input zum Output.
- innerhalb dieser Linie habe ich zum Teil 'Umgehungen' drin, um zum Beispiel bestimmte Effektblöcke zu umgehen (meistens vor den Amps) - also quasi kurze parallel laufende Stücke.
- innerhalb der Linie habe ich auch parallele Effekte drin, z.B. Reverb oder Delay, meist nach den Amps.
- Zum Schluss geht immer nur eine Linie in den Out-Block.

Wenn AxeEdit ginge könnte ich mal ein Bild machen aber ich hoffe ihr versteht das auch so.

Nun habe ich irgendwo mal was gelesen dass parallele Pfade +6 dB in das Signal einbringen. Aber wann und wo passiert das? Passiert das auch wenn ich nur Umgehungen oder parallele Effekte drin habe? Hat die Position vor oder hinter dem Amp einen Einfluss? Hat es dabei einen Einfluss ob der Effekt auf Bypass steht? Bei manchen kommt mir das so vor, bei anderen wieder nicht. Alle Effekte stehen dabei immer auf 0dB.

Hat da jemand einen Plan und kann es mal allgemein verständlich erläutern? Aus dem Handbuch werde ich da nicht hundertprozentig schlau.

Danke schonmal!
 

axefx

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Ab dem Punkt wo Du ein Signal splittest verdoppelt sich dieses ja. Führst Du es an anderer Stelle wieder zusammen summiert es sich = +6db. Beduetet: Signalsplit nur mit shunts, die wieder irgendwo zusammengeführt werden= +6db. Wann tritt das bei parallel-Nutzung von FX Blöcken NICHT auf: Wenn im FX Block = ON nur das reine Effektsignal am Output des Blocks ausgegeben wird (Mix=100%, Effektlautheit mit Level). Wenn paralleler Effekt Block = OFF darf also auch nicht das Originalsignal duch den Block weitergeleitet werden, weil wir ja so wieder unerwünschte +6db summieren. deshalb stellt man bei parallelem routing den Bypass auf MUTE FX IN: Damit wird die Signalführung schlicht am FX-Engang unterbrochen, was in der Regel in diesem Szenario Sinn macht.
 

guitardoc

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Vielen Dank Markus für die Infos - du solltest mal ein Handbuch mit Tips und Tricks schreiben, da versteht man wenigstens mal was!

Noch eine Frage. Effektanteil mit Level regeln - wie viel Zuwachs an dB ergibt denn ein paralleler Effekt von sagen wir -20dB? Kann man da was berechnen oder geht das nicht? Denn wenn der parallele Effektlevel auf 0dB stehen würde hätten wir ja wieder +6dB in der Summe, richtig?
 

axefx

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Noch eine Frage. Effektanteil mit Level regeln - wie viel Zuwachs an dB ergibt denn ein paralleler Effekt von sagen wir -20dB? Kann man da was berechnen oder geht das nicht?
Keine Ahnung, ich mach das nach Gehör.

Denn wenn der parallele Effektlevel auf 0dB stehen würde hätten wir ja wieder +6dB in der Summe, richtig?
Naja, wenn ich zu einem Originalsignal einen 100% Effektanteil hinzumische bleibt das Originalsignal in der Lautheit ja identisch. Insgesamt kommt aber sicherlich "mehr" raus, da ja noch 100% Effektanteil additiv dazugemischt wird. Für mich relevant, dass mein Originalsignal gleich Laut bleibt, egal ob Delay an oder aus. Oder Reverb an oder aus. Deshalb paralleles routing, weil ich da keine Lautstärkeunterschiede des Originalsignals zwischen zustand Effekt an und Zustand Effekt aus nachjustieren muss. That`s all.

Bei Chorus ist es problematischer: Da überlappen Orignal und Effekt ja stark miteinander. Da komme ich nicht drumherum, das Komplette signal MIT Chorus leiser zu drehen, um die gleiche Lautstärke wie ohne Chorus zu haben.
 

guitardoc

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Problematisch ist es auch wenn vor dem Amp Effekte parallel laufen. Ich habe da z.B. einen Pitchshifter drin, zu welchem parallel noch ein Volumenblock geschalten ist. Der Volumenblock lässt über eine ADSR-Steuerung eine ganz kurze Zeit das Originalsignal durch und macht dann zu und es kommt nur noch der Pitchshifter durch. Dadurch wird die Latenz des Pitchshifters merklich verringert (also nicht wirklich verringert logischerweise, aber es fühlt sich so an). Wenn ich den Pitchshifter auf Bypass (Mute FX in) setze dann muss ich den Volumenblock auch auf Bypass setzen - aber jetzt muss das Signal durchgehen. Das wir auch mein Problem weil sonst das Signal am Amp viel zu heiß ankommt. Aber jetzt hab ich ja einen Plan wie ich es routen muss damit es funktioniert...
Danke nochmal für die Infos!
 

axefx

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Setze einen (einen! ;) ) von diesen beiden parallel angeordeneten Blöcken (Pitch oder Volumen ) auf MUTE OUT, anstatt "THROUGH". Das sollte das Problem lösen.

Ne warte mal: wenn Effekt an, dann kommen ein paar Millisekunden aus dem Volumenblock? Danach schweigt er und der ton aus dem Pitchshifter fängt an? Man hört also entweder oder? Ja, ne doch ... dann müsste bei ausgeschaltetem Effekt (un in diesem Falle zähle ich beide Blöcke als EIN Effekt) einer das Signal stoppen, der andere es durchlassen - müsste doch wieder auf`s selber Outputlevel rauslommen am Amp-Eingang? Denke ich jetzt falsch? Mit "Mute Fx In" lässt Du ja das Direktsignal durch. du stoppst es mit "Mute In". wenn ihcmich recht entsinne war das so ... hmmm
 
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guitardoc

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Stimmt, ich hatte nur, wenn der Pitchshifter auf Bypass und through stand auch noch den Volumenblock an. Das sind zwar nur Millisekunden, aber es matscht beim Anschlag doch weil ja über den Pitchshifter im Bypass das Signal auch noch durchkam. Es muss in dem Fall der Volumenblock auf Mute in stehen (hoffentlich kann der das? Weiß ich jetzt gar nicht aus dem Kopf) und der Pitchshifter im Bypass auf through. Dann sollte es gehen und das Signal geht nur noch durch den gebypassten Pitchshifter durch.

Da fällt mir ein - hat es eigentlich eine Auswirkung auf den Sound wenn im Signalweg VOR dem Amp Effekte hängen die auf Bypass = through stehen? Oder werden die wirklich als true Bypass komplett und ohne Soundeinfluss aus dem Signalweg genommen?
 

axefx

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hoffentlich kann der das? Weiß ich jetzt gar nicht aus dem Kopf
Ja, kann auf "MUTE" gestellt werden.

Da fällt mir ein - hat es eigentlich eine Auswirkung auf den Sound wenn im Signalweg VOR dem Amp Effekte hängen die auf Bypass = through stehen? Oder werden die wirklich als true Bypass komplett und ohne Soundeinfluss aus dem Signalweg genommen?
Wir reden hier digital! FX Block in "Bypass THRU" Position entspricht einem "shunt" Block. Und nein, dieser visuelle "digitale Kabelersatz" berechnet keinen Soundverlust pro Meter ein *grins ...
 
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guitardoc

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Hmm, digital heißt ja nicht automatisch ohne Einfluss auf den Sound... Wenn ein Effekt digital drin ist muss ja irgendwie dessen Einfluss so simuliert werden dass er das widerspiegelt was im 'realen' Leben auch passiert. Und es gibt ja jede Menge Bodenmienen die den Sound auch beeinflussen wenn sie aus sind (und das auch so gewollt ist). Daher hätte es ja sein können... Aber wenn nicht umso besser!

Danke nochmal für die Infos!
 

Caspar

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Wenn Dir der Pitchshifter zu langsam ist, dann dreh an der Arbeitsgeschwindigkeit desselben. Die kannst Du so weit runterdrehen, wie du willst,
bloß irgendwann wenn es gegen Null geht, fängt er an, ungenau zu arbeiten. probier mal aus.
Latenz beim Pitchshifting muss nicht sein!
 

guitardoc

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Wenn Dir der Pitchshifter zu langsam ist, dann dreh an der Arbeitsgeschwindigkeit desselben. Die kannst Du so weit runterdrehen, wie du willst,
bloß irgendwann wenn es gegen Null geht, fängt er an, ungenau zu arbeiten. probier mal aus.
Latenz beim Pitchshifting muss nicht sein!
Danke für die Infos - hab ich auch getestet aber irgendwie fängt er bei mir recht schnell an ungenau zu sein...
Ich dachte auch immer dass es ohne Latenz gar nicht geht, denn der Pitchshifter muss doch nach dem Anschlag des Tones erst die neue Tonhöhe berechnen?
 

Caspar

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also bei mir läuft es bei Einstellungen um die 2-3 echt prima,
das ist so schnell, daß man es auch bei flotten passagen nicht merkt,
und arbeitet bei mir sauber.
probier doch mal mit lokal/global einstellung
 

guitardoc

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Ich habe immer so um die 7-8 gehabt aber hab es jetzt mal mit 3 probiert - geht eigentlich doch ganz gut.
Was ist eigentlich der Unterschied zwischen local und global? Also was er da jeweils machen soll weiß ich - aber ich konnte nicht wirklich einen Unterschied feststellen?
 

Caspar

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wenn du 2 pitches hintereinanderschaltest wirst du den unterschied zwischen lokal und global deutlich merken können.
der Zweck ist, wenn du im patch ein signal erzeugst, was besser oder schlechter vom pitch zu erkennen ist, als das ursprüngliche signal - dann kannst du wählen
 

Etienne

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Wann tritt das bei parallel-Nutzung von FX Blöcken NICHT auf: Wenn im FX Block = ON nur das reine Effektsignal am Output des Blocks ausgegeben wird (Mix=100%, Effektlautheit mit Level). Wenn paralleler Effekt Block = OFF darf also auch nicht das Originalsignal duch den Block weitergeleitet werden, weil wir ja so wieder unerwünschte +6db summieren. deshalb stellt man bei parallelem routing den Bypass auf MUTE FX IN: Damit wird die Signalführung schlicht am FX-Engang unterbrochen, was in der Regel in diesem Szenario Sinn macht.
MUTE IN funktioniert in diesem Szenario auf die gleiche Weise? Oder gibt es einen klanglichen Unterschied zu MUTE FX IN?
 

axefx

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Hach herje, immer derselbe Fehler von mir ... also nochmal:

MUTE FX IN = Eintreffendes Signal wird durch den Block durchgeleitet, aber nicht "effektiert".
MUTE IN = Eintreffendes Signal wird am Eingang des Blocks unterbrochen und NICHZS durchgeleitet.
 

guitardoc

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Jetzt bin ich etwas verwirrt - was ist denn dann der Unterschied zwischen Mute fx in und through wenn beide nur durchleiten?

IIRC, Mute fx in bedeutet es geht nix mehr rein in den Effekt, aber das was im Effekt noch erzeugt wird (z.B. Delayfahne) wird noch bis zum Schluss ausgegeben, dann ist Feierabend. Oder verlässt mich mein alterndes Gehirn grad wieder?
 

Etienne

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MUTE FX IN = Eintreffendes Signal wird durch den Block durchgeleitet, aber nicht "effektiert".
MUTE IN = Eintreffendes Signal wird am Eingang des Blocks unterbrochen und NICHZS durchgeleitet.
Also beim Fall Effekt-Block parallel und Mix auf 100%, dann spielt es keine Rolle? Verstehe ich das richtig? Ich frage nur weil ich sonst alle meine bisherigen Patches mit parallel Effekt-Routing von MUTE IN auf MUTE FX IN ändern müsste.
 

axefx

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Ihr verwirrt mich ... :rolleyes: Wenn das so weiter geht, muss ich das selber nochmal am Gerät probieren.

Jetzt bin ich etwas verwirrt - was ist denn dann der Unterschied zwischen Mute fx in und through wenn beide nur durchleiten?
Though leitet nur das Direktsignal durch, müsste aber auch etwaige noch im Buffer befindliche Delay lines kappen, ...
IIRC, Mute fx in bedeutet es geht nix mehr rein in den Effekt, aber das was im Effekt noch erzeugt wird (z.B. Delayfahne) wird noch bis zum Schluss ausgegeben, dann ist Feierabend. Oder verlässt mich mein alterndes Gehirn grad wieder?
Nein, ich denke, genauso ist es auch. Mute FX In lässt den Effektbuffer noch am Output des Blocks leerlaufen, through müsste komplett "kappen". Mute Fx IN macht also bei seriellen Pfaden sinn, Mute IN (MIX = 100%) bei parallelen ...

Also beim Fall Effekt-Block parallel und Mix auf 100%, dann spielt es keine Rolle? Verstehe ich das richtig? Ich frage nur weil ich sonst alle meine bisherigen Patches mit parallel Effekt-Routing von MUTE IN auf MUTE FX IN ändern müsste.
Doch, spielt eine Rolle: MUTE FX IN lässt ja das Original Signal durch, wenn auf bypass. Denn wenn auf bypass ist ja auch der Mix regler ausser kraft = Verdopplung des Originalsignals (+6db) ...
 
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