Ich persönlich halte das Ding jetzt nicht für die "Überrevolution". Das tue ich beim Axe eigentlich auch nicht, denn in meinen Augen ist das einfach eine Kombi aus fettester Rechenleistung und der besten verfügbaren Hardware. Sprich - ProTools auf Gitarre.
Als ich vom Kemper gelesen hatte, war mir eigentlich klar, daß der mit einem "Profiling-EQ arbeitet", sprich der analysiert einfach mittels Signalsweep den Frequenzgang der kompletten Kette und simuliert diese dann. Das frißt natürlich auch Rechenleistung, und
sorgt z.B. dafür, daß der Kemper gerade noch genug Leistung aufbringt, daß er einen Amp, eine Box + Effekten fahren kann.
Ich seh das Axe eben auch nicht unbedingt als "Amp-Kopierer", denn die Advanced Parameter erlauben es (schon ab dem Ier) so tief in die Materie einzudringen und einen Amp KOMPLETT zu verändern, sodaß im besten Fall jeder der sich seinen persönlichen "Frankenstein-Amp" basteln kann - und im schlimmsten Fall einfach den beschissensten Sound hat, den man je gehabt hat, wenn man damit überfordert ist.
Das ist der Grund, wieso schon der Ier Axe für die Berechnung eines Amps da Zig-Fache der Rechenleistung eines Pod's braucht - und ich sage: lieber maßlos über- aus hoffnungslos unterdimensioniert. Aber da gehen wahrscheinlich die Meinungen auseinander.
Es ist immer irgendwo ein Kanal zuwenig, ein Effekt- oder Monitorweg zuwenig, alle EQ's bereits verbraten, etc.... da brauch ich mir beim Axe einfach NIE Gedanken machen drüber. Und wenn ich mich im Weihnachtsurlaub dazu aufraffen kann, endlich an meinem Dual-Amp Wall of Sound-Setup zu basteln, weiß ich auch, warum das Ding Power hat wie ein Bugatti, - eben weil man's brauchen kann...