"Post Processing" ist meiner Meinung nach ein inadäquates Mittel, um einen mittelprächtigen Gitarrensound zu pushen. Derlei Maßnahmen sollten auf das gesamte Signal angewandt werden, und nicht, um einen Gitarrensound zu "stärken".
Das geht zwar vielleicht auch etwas in die philosophische Richtung, aber: wenn der verwendete Amp in Verbindung mit der CAB IR (entweder Mix oder bestimmtes Mic) NICHT gut klingt, dann liegt es eindeutig am Preset selber. Viele Leute sind ja echt der völlig irrigen Annahme, daß unter Verwendung von Gitarre A - Amp B - Cab C DERSELBE Sound zu erreichen ist, wie vom Künstler X. DAS funktioniert auch mit dem BESTEN Gitarrentool (eben dem Axe II) auch NICHT.
Ein Gitarrensignal ist nicht nur ein böser Rowdie, es ist auch eine gaaaanz extreme Diva! Wenn du da mit Mulitband-Kompressor, exzessivem EQ-Einsatz (der NICHT vom Amp kommt) etc. herum-"nudelst", verschlimmbesserst du den Sound mehr...
Der beste Weg, ein Gitarrensignal für eine Aufnahme FETT und intensiv hinzubekommen, ist nach wie vor, den Track 2 x präzise einzuspielen. Delays, künstliches Double-Tracking, extremer Chorus-Einsatz.....vergiß das alles mal. Vergiß auch Presets, die auf einem Youtube-Video gut klingen.
John Petrucci z.B. doppelt seine Spuren zwar teilweise 2 x, verwendet aber außer nem ollen Shure SM57 und einem Sennheiser MD421 keine anderen Mics um seinen Sound über den Amp und die Box zu erreichen. Mehr ist auch nicht notwendig, glaube mir.
Das Thema Post Processing/Mastering ist noch ein gaaaanz anderes Thema....aber nen kaputten Gitarrensound machste damit nicht mal im Ansatz erträglicher....
lg Andy