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Deleted member 1155
Guest
Ja, nun sind wir im Jahre 2020 angekommen.
Alles wird besser. Auf Social Media fliegen einem Anzeigen über einen sagenumworbenen neuen Prozessor um die Augen, der schneller, oder gar der Schnellste seiner Art ist, es gibt zahlreiche Software-Amps die sich mit Superlativen bewerben, alles wird realer, detaillierter und doch klingt alles irgendwie gleich. Auf Youtube wird seit Jahren die neue Gitarristen-Generation gezüchtet, hört und seht wie schnell und noch schneller ich spielen kann, immerhin verkauft sich dieses Segment mittlerweile am Besten, da man mit Musik per se ja kaum jemand noch hinter dem Ofen hervorlocken versteht. Soundbeispiele zeigen nicht mehr den Klang sondern wie austauschbar die Spieler heute sind. Der Markt sättigt sich mit Superlativen und der kleine (aufstrebende) Anwender geilt sich daran auf. Wir leben heute technisch gesehen in einem absoluten Schlaraffenland was die technischen Möglichkeiten angeht, alles ist möglich was vor Kurzem noch undenkbar war und so geht es stetig weiter, mit dem Resultat, dass man bald den Wald vor lauter Bäume nicht mehr sieht.....schiesst man sich auf etwas ein, verpasst man das andere neben an. Einer ist ja immer noch besser als der andere.....
Mir ist es zu viel.....es langweilt mich alles nur noch.
Irgendwann vor ein paar Jahren hab ich verstanden, dass ich mit meinen Fähigkeiten einfach nicht zur Top-Liga aufsteigen kann, sondern bleibe was ich immer war, mich selbst. Das hat auch mit der Aufmerksamkeit zu tun, die ich ins Wesentliche steckte, lieber verbrachte ich meine Zeit mich bei zahlreichen Foren wissenstechnisch auszutauschen oder mir virtuell den Kopf einschlagen zu lassen. War halt auch wesentlich einfacher, denn Schreiben hab ich ja in der Grundschule gelernt ohne zu wissen, dass ich mit diesen Fähigkeiten später mal so viel Zeit im Internet verschwenden würde. Tja, die Anonymität bietet da eben Vorteile - man muss dem Gesprächspartner nicht mehr in die Augen sehen, kann sich mit seinen Unzulänglichkeiten besser verstecken und ins richtige Licht rücken. "I'm so much cooler online", sang Brad Paisley in seinem Lied, in dem er diese neue Lebensform anprangerte. Ich hatte damals laut mitgelacht, heute sehe ich auf 22 Jahre zurück in denen ich meine Aufmerksamkeit abwendete.....
Der Thread-Titel meint "alles wird besser", doch bleibt es auch mal gut?
Ich habe fertig......
Alles wird besser. Auf Social Media fliegen einem Anzeigen über einen sagenumworbenen neuen Prozessor um die Augen, der schneller, oder gar der Schnellste seiner Art ist, es gibt zahlreiche Software-Amps die sich mit Superlativen bewerben, alles wird realer, detaillierter und doch klingt alles irgendwie gleich. Auf Youtube wird seit Jahren die neue Gitarristen-Generation gezüchtet, hört und seht wie schnell und noch schneller ich spielen kann, immerhin verkauft sich dieses Segment mittlerweile am Besten, da man mit Musik per se ja kaum jemand noch hinter dem Ofen hervorlocken versteht. Soundbeispiele zeigen nicht mehr den Klang sondern wie austauschbar die Spieler heute sind. Der Markt sättigt sich mit Superlativen und der kleine (aufstrebende) Anwender geilt sich daran auf. Wir leben heute technisch gesehen in einem absoluten Schlaraffenland was die technischen Möglichkeiten angeht, alles ist möglich was vor Kurzem noch undenkbar war und so geht es stetig weiter, mit dem Resultat, dass man bald den Wald vor lauter Bäume nicht mehr sieht.....schiesst man sich auf etwas ein, verpasst man das andere neben an. Einer ist ja immer noch besser als der andere.....
Mir ist es zu viel.....es langweilt mich alles nur noch.
Irgendwann vor ein paar Jahren hab ich verstanden, dass ich mit meinen Fähigkeiten einfach nicht zur Top-Liga aufsteigen kann, sondern bleibe was ich immer war, mich selbst. Das hat auch mit der Aufmerksamkeit zu tun, die ich ins Wesentliche steckte, lieber verbrachte ich meine Zeit mich bei zahlreichen Foren wissenstechnisch auszutauschen oder mir virtuell den Kopf einschlagen zu lassen. War halt auch wesentlich einfacher, denn Schreiben hab ich ja in der Grundschule gelernt ohne zu wissen, dass ich mit diesen Fähigkeiten später mal so viel Zeit im Internet verschwenden würde. Tja, die Anonymität bietet da eben Vorteile - man muss dem Gesprächspartner nicht mehr in die Augen sehen, kann sich mit seinen Unzulänglichkeiten besser verstecken und ins richtige Licht rücken. "I'm so much cooler online", sang Brad Paisley in seinem Lied, in dem er diese neue Lebensform anprangerte. Ich hatte damals laut mitgelacht, heute sehe ich auf 22 Jahre zurück in denen ich meine Aufmerksamkeit abwendete.....
Der Thread-Titel meint "alles wird besser", doch bleibt es auch mal gut?
Ich habe fertig......
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