Ersatz Amp für Live

[Tschopper]

Ich denke seit längerem darüber nach mir eine handliche Zweitanlage als Ersatz für alle Fälle zuzulegen.
Mit meinem AXE-FX 2 bin ich bisher zwar immer ohne größere Ausfälle gut gefahren, aber da ich mich mittlerweile von meinen alten Amps getrennt habe, suche einen handlichen Ersatz-Amp.

Mein erster Gedanke war ein AX-8, aber das trifft nicht meine preislichen Vorstellungen, da ich das Gerät ja eigentlich ausschließlich als Ersatz verwenden will.
Hat jemand Erfahrungen mit dem Bluguitar Amp1, AMPLIFIRE oder dem VB800 von Matrix?
Eine Endstufe ist nicht zwingend nötig, da ich InEar spiele und das Signal auch direkt an FOH gehen soll. Als Effektgerät habe ich auch noch ein Line6 M9.
Mit POD-Geräten war ich in der Vergangenheit nie richtig warm geworden und das Helix oder Kemper scheiden preislich dann auch aus.

Wie macht ihr das?

 

[aalrh]

No Risk - no fun. oder "zwei AxeFx sind besser als eins" ruust:

Ich habe kein Backup und bin toitoitoi, ohne Probleme damit unterwegs.
Ich hoffe es bleibt auch so.

Ein solches Thema hatten wir schon einmal. Schau mal hier:
http://www.axefx.de/showthread.php/871-Zweit-Rig-habt-ihr-Vorschläge-oder-was-nutzt-ihr?highlight=backup

Nachdem in einem anderen Thread die Two-Notes-Produkte angesprochen wurden, ist die LePreamp-Serie ggf. auch eine Option
http://www.two-notes.com/en/

 

[georgyporgy]

Eine weitere Alternative wäre, einen guten analogen Mehrkanal-Preamp bzw. Zerrer als Basis zu nehmen und mit dem AMT Pangaea CP-100 als Speaker-Sim "line-In-fähig" zu machen.

Der Pangaea ist ein kleiner IR-Loader, der seine Sache ganz wunderbar erledigt. Ich habe das Ding aus Neugierde für 215,- € mal gekauft, und mein Co-Gitarrero hat es mit einer Orange IR aus dem CabIR.eu Sortiment beim Gig gespielt. Klang echt gut (trotz "nur" 20.5 ms Truncation). Das Ganze kann man dann mit einem günstigen Multi-FX aufbohren, wenn man will...

LG Jörg

 

[Andy]

Beim AxeFest 2015 hatte jemand(?) einen Bluguitar Amp1 dabei. Ich fand das Teil recht gut, allerdings über ne echte Box gespielt. Mittels Line-Out in die PA war ok, mehr aber auch nicht. Als Notfallsystem so aber durchaus geeignet. Es soll dazu aber eine Cab-Sim Box kommen oder schon verfügbar sein? In Summe wirst dann aber ggf. dein Budget überschreiten?

Der amp1 um die 650 €, der Cabsim um die 250 € und die Remote Fusstretkiste um die 300. Wobei es Tretleiste und amp als Bundle beim T für 900 € gibt. Ob man die Tretleiste benötigt ist mir nicht ganz klar. Bietet die Möglichkeit weitere Effekte einzuschleifen. Was ich nicht weiß ob der amp1 midikompatibel zu Standard Midi-Leisten ist. Dann könnte die Tretleiste entfallen.

 

[OSon]

Ich habe den Amp1 mitgebracht. Den hat mir Thomas Blug zu Demo-Zwecken gegeben. Ich fand den Speaker-Sim Out gar nicht so übel. Klar, nicht vergleichbar mit einer IR, aber für den Notfall und im Bandkontext passt das schon, denke ich!

Ich habe mich mit dem ein wenig auseinander gesetzt. Der Amp1 hat 3 Schalter eingebaut, mit dem man entweder zwischen Clean und einem verzerrten Amp wechseln, einen Boost schalten und Reverb hinzuschalten kann. Daneben kann man den in einen Preset-Modus setzen. Damit könnten dann 3 vorprogrammierte Sounds aus den 4 verfügbaren Amps abgerufen werden.

Dazu könnte man noch einen Doppelfußschalter anschließen für mehr Funktionen oder den MIDI-Adapter nutzen um Standard-MIDI-Leisten zu benutzen. Hier sind dann aber CCs fest definiert und können nicht verändert werden.


Von daher braucht man nicht zwingend die große Remote1. Aber damit kommen noch mehr Möglichkeiten den Amp1 zu schalten. Zusätzlich gibt es dann noch das Looper-Kit mit denen man 4 Effekt-Loops schaltbar mit der Remote1 bekommt. Aber das geht glaube ich für eine reine Notfalllösung zu weit.


Und die IR-Box ist noch nicht erhältlich.

 

[OSon]

Aber mal ehrlich... Notfall-Ersatz fürs Axe-FX... OK, wenn man Profi ist und viele viele Shows bestreitet, dann sehe ich das ein... Wenn man Hobby-Musiker ist wie ich.... Also, ich habe beschlossen kein Backup zwingend zu haben. Wenn ihr einen echten Amp habt, habt ihr eigentlich auch nie für einen Notfall-Ersatz-Amp gesorgt, oder? Wenn der Amp vor oder beim Gig abraucht... naja, dann ist meistens noch ein anderer Gitarrist vor Ort. Dann muss man eh improvisieren und hoffentlich darf man dann seinen Amp nehmen. Oder?

 

[funkstation777]

Als B-Rig, wo du auch IRs laden kannst, wäre der AmpliFire vielleicht eine sehr kostengünstige Version. Ich habe Fremen, der ja für den AmpliFire auch Presets programmiert und diesen hat, gefragt, wie gut er denn tatsächlich das Ding findet.
Seine Antwort drauf, für Clean und Mid-Gain-Sounds ist das Teil toll, von HighGain-Sounds und den Effekten darf man sich nicht zuviel erwarten.

Wenn du das AxeFx gewohnt bist, wirst du auf jeden Fall enttäuscht sein, meinte er.
Ich hab auf jeden Fall, seit ich das Ax8 habe, keinerlei Abstriche beim Sound machen müssen. Und darunter kommt's für mich nicht infrage. ;-)

 

[Andy]

...Ich fand den Speaker-Sim Out gar nicht so übel. Klar, nicht vergleichbar mit einer IR, aber für den Notfall und im Bandkontext passt das schon, denke ich! ...

Zustimmung, so triffst das besser.

 

[Deleted member 1155]

Da mein AxeFx zu Hause steht, meistens mein MesaBoogie Mk3 oder dann einer meiner Wooly-Amps ......(letztere kann ich sehr empfehlen....LOL)

 

[Tschopper]

Aber mal ehrlich... Notfall-Ersatz fürs Axe-FX... OK, wenn man Profi ist und viele viele Shows bestreitet, dann sehe ich das ein...

Na, ich mache schon einige Gigs im Jahr, bisher konnte ich mich auf mein Equipment auch immer verlassen..., ich hoffe das bleibt auch so, aber es könnte ja passieren.
Da wir meistens alleine gebucht sind, gibt's oft kein Ausweichen auf einen dort rumstehenden Amp.

Ich denke ich probiere den Amp1 mal aus, obwohl als reiner Ersatz auch nicht gerade billig...

 

[Andy]

Wenn du ne Gitarrenbox zuhause hast muss der Amp1 nicht ein reines Notfallsystem sein.
Über Boxen gespielt hat mir der richtig gut gefallen.

 

[Tschopper]

Wenn du ne Gitarrenbox zuhause hast muss der Amp1 nicht ein reines Notfallsystem sein.
Über Boxen gespielt hat mir der richtig gut gefallen.

Habe im Proberaum eine alte Marshall stehen, die ich normalerweise dort mit Matrix Endstufe und Axe betreibe, wäre auch noch ein Einsatzgebiet für gelegentliche Proben, könnte mir somit das Schleppen des Rack's + MFC sparen..., wenn's denn auch ordentlich klingt.

 

[aalrh]

Nachdem in einem anderen Thread die Two-Notes-Produkte angesprochen wurden, ist die LePreamp-Serie ggf. auch eine Option
http://www.two-notes.com/en/

Hier gibt es in der aktuellen Gitarre und Bass-Ausgabe (06/2016) einen Test.
Infos auch auf deren Homepage.

 

[Peterkarl]

... also ich hab vor einiger Zeit mal Verschiedenes ausprobiert.
- Sansamp
- Bleeding Cowboy
- Boss
- Line 6
- H&K Tubemeister, Red Box
- Palmer P?? 09
- Kemper
- ...

Wenn ich zu irgendwas Auskunft geben kann, bitte kurze Info.
Immer gerne.

Ich nutze als Backup das 3-Kanalige Preamppedal von Tech21.

 

[Tschopper]

Vielen Dank nochmal für vielen Vorschläge.
Habe mir jetzt das Fly Rack von Tech 21 bestellt. Bietet eigentlich genügend Optionen für ein Zweitrig und ist vor allen Dingen leicht und sehr kompakt.
Wenn's angekommen ist werde ich nochmal dazu berichten.

 

[rocktrailaxman]

Moin...

ich habe für das Axe MKII jetzt meinen Bluguitar Amp1 als Endstufe direkt in die MS 4x12V30 verwendet und das geht seeehr gut. Zumal ich da flexibel bin, ich den Amp1 auch nur pur verwendet kann.
Habe ihn eine Zeit nur auch pur als meinen einzigen Amp gespielt, bzw. mal mit dem GT-10 oder GT-100 via 4KM für Effekte verschaltet. Der Amp1 ist als Kleinlösung ideal, als nur Backup ist er eigentlich schon fast zu schade.

Btw, ... ich war früher schon im Forum unterwegs ( "Frizze" ) - konnte den Account aber irgendwie nicht reaktivieren, also habe ich mir einen neuen gebastelt. Und ja, ich habe mir wieder ein Axe MKII besorgt...

 

[Tschopper]

Ja, der Amp1 ist wirklich gut.

Ich hatte zwischenzeitlich das Fly Rig RK5 ausprobiert, war davon allerdings ein wenig enttäuscht. Vom Gewicht und den Abmessungen eigentlich ideal, aber ich fand den verzerrten Kanal leider nicht so toll..., man ist halt von der Axe ziemlich verwöhnt.

Jetzt habe ich mir danach einen gebrauchten Amp1 zugelegt und von dem bin ich echt begeistert. Nach einigem tweaken find ich für meine Zwecke den Clean u. Crunch Kanal richtig gut. Auch der Line Out mit der CabSim ist durchaus brauchbar.
Das Teil ist außerdem mörderlaut, habe es an einer 2x12 Box angeschlossen und das Ergebnis ist echt beeindruckend, ich frage mich echt warum andere Röhrenamps so schwer sein müssen...?
Naja, mit dem Amp1 habe ich jedenfalls mehr als einen Ersatzamp gefunden. Tolles Teil!!

 

[funkstation777]

Ja, der Amp1 ist wirklich gut.


Das Teil ist außerdem mörderlaut, habe es an einer 2x12 Box angeschlossen und das Ergebnis ist echt beeindruckend, ich frage mich echt warum andere Röhrenamps so schwer sein müssen...?

Wahrscheinlich aus demselben Grund, aus dem Mikrophone so groß und schwer gebaut werden. Die meisten davon werden aus reinen Marketing-Gründen so groß dimensioniert. Ich finde das ausgesprochen lächerlich und nicht (mehr) praxisgerecht.

Der Haiko hatte auf dem Axefest zwei Audio-Technica-Mics mit, die vom Formfaktor her genial waren (und auch laut TomStu gute Meßergebnisse aufweisen)
In meiner 2x12er Wolverine Custom habe ich ein Class-D-Stereo-Endstufenmodul von BlueAmps verbaut. Das hat ein GEsamtgewicht von etwa 900 g. Und man frage
gerne die Teilnehmer vom Axe-Fest 2016, die im großen Saal dabei waren, ob das auch "laut" kann. ;-) Und das geht nicht nur laut...sondern, das "fühlt" sich auch geil an.

 

[Friedlieb]

Und man frage gerne die Teilnehmer vom Axe-Fest 2016, die im großen Saal dabei waren, ob das auch "laut" kann. ;-) Und das geht nicht nur laut...sondern, das "fühlt" sich auch geil an.

Yeah!

 

[Andy]

Naja einen Großteils des Gewichts machten bei Endstufen schon die Transformatoren im Netzteil, die riesen Elkos und bei Röhrenverstärker dann zusätzlich die Ausgangstrafos aus und bei Transistorendstufen die Kühlbleche. Röhrenverstärker sind jetzt auch nicht gerade hochintegriert. Wobei ich mir unsicher bin, ob gerade bei Röhren nicht ein gewisser Mindestabstand auch notwendig ist. Nicht so sehr wegen der Temperturabführung sondern eher wegen "Übersprechen".

Ich bin da immer zwiegespalten. Einerseits haben Schaltnetzteile eine deutliche Gewichtseinsparung gebracht und die Herstellungskosten reduziert, Class D Verstärker haben die Effizienz von Endstufen gesteigert, d.h. die Kühlbleche deutlich reduziert. Auf der anderen Seite hab ich aber auch oft den Eindruck, dass die Impulstreue da schon auch darunter gelitten hat. Jetzt nicht bezogen auf Gitarrenamps, da ist das "Einbrechen" des Netzteils ja oft auch gewünscht. Kann ich aber nicht messtechnisch hinterfüttern! Ist nur ein persönlicher Eindruck.

Wobei ich ne Bose 1800 Endstufe herumliegen hab, die ist sauschwer und klingt trotzdem scheisse