Frequenzumfang für FR- bzw. FRFR-Monitore

Skogtroll

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Moin Leute!

@georgyporgy und ich haben am zurückliegenden Dienstag einen kleinen Vergleich unserer Monitore db Technologies M12-4 und Headrush FRFR108 gemacht. Grundsätzlich empfand ich den Klang beider Moniutore als sehr gut! Wobei die db Technologies M12-4 viel eher am Sound-Eindruck einer richtigen Gitarrenbox ist als die Headrush FRFR108.

Es fiel aber auch auf, das die Monitore grundsätzlich anders mit Obertönen umgehen: @georgyporgy brachte es auf den Punkt > "Die Headrush kippen für mich in die falsche Frequenz!" ...und seitdem denke ich nach.

In der Tat ist es so, das die Headrush in zu hohe Frequenzen kippen, ja sogar schon unangenehm pfeifen... ...ich vermute, dass das daran liegt, das der Frequenzbereich der Headrush bis 22.000 Hz hoch geht und dieser ist auch noch ab 11.000 Hz um ca. 3dB HighShelf*** mäßig erhöht...

Es stellt sich mir grundsätzlich die Frage: Welche Frequenzen brauchen wir grundsätzlich von Clean bis HighGain von der Gitarre an einem Monitor? Ich habe jetzt einige Tage im Netz recherchiert, aber nicht die klare Aussage gefunden.

Mal anders herum gefragt: Brauchen wir die Frequenzen der Headrush von z.B. 15-22 KHz für die Wiedergabe einer Gitarre?

Wie macht Ihr das? Baut Ihr einen P-EQ in Eure Presets der konsequent einen Low- und High-Cut setzt? Z.B. von 150 Hz (LowCut) bis ~10.000 HZ (HighCut)?!?! ...oder was macht Ihr da?

Ich kann mir vorstellen, dass wenn man die Headrush hier "bändigt", dass dann das Kippen in die Obertöne wesentlich geschmeidiger am Ohr ist - was meint Ihr?

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*** Monitore Frequenzmäßig ausmessen
 
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kozmik

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Ich nutze kein Axe-FX mehr, aber habe das früher eigentlich immer gemacht. Bei Cleans weniger, bei gainigen Sachen aber definitiv immer. Da hab ich dann noch unterschieden, ob es sich um Lead- oder Rhythmusgitarren handelt. Die Rhythmusgeschichten hab ich meist so abwärts von 125 leicht gecuttet und bei 500 etwas geboostet, ebenso bei 2-3 KHz rum. Manchmal tut es bei 1 KHz auch gut, manchmal nicht. In den genannten Frequenzbereichen aber wirklich minimal, um den Sound zu pushen, aber eben nicht zu verändern. Oft gibt es so grob bei 3,5 KHz ein unangenehmes "Sizzeln", was man mit nem PEQ gut rausfindet, wenn man da mal extrem pusht und den Peak ein wenig hin- und herschiebt. Da hab ich dann oft nen gnadenlosen Cut gemacht, was dann wirklich gut aufgeräumt hat. Funktioniert natürlich nur mit nem PEQ. Es war dann was Unangenehmes weg, was einem vorher gar nicht aufgefallen ist, gerade bei High Gain-Sounds.

Für Soloklampfen bin ich bei den tiefen Frequenzen etwas rigoroser rangegangen, habe aber z.B. bei 8 KHz oft noch leicht gepusht, der Rhythmus hat da natürlich nix mehr zu suchen. Bei 1, 2 und 4 KHz hab ich auch eher mehr Stoff gegeben als bei den Rhythmusgitarren. Auch ohne Lautstärkeanhebung setzt sich das Solo dann plötzlich deutlich besser durch. Alles was über 8 KHz liegt, braucht m.E. dann kein Mensch mehr, aber sicherlich hören manche auch da noch Flöhe husten :)
 

michl_666

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Leon Todd, den ich sehr schätze, wenn es um Design von Gitarren Ton geht, stellt in der Box (Cab) i.d.R. einen Lowcut von 80...85 Hz und einen Highcut von 8000...8500 Hz ein.
Er sagt zwar auch, dass man sich das mit den Dynacabs ggf. sparen kann, wenn man die Lage der Mikros gut wählt. Meiner Meinung nach schadet das Cutten im Cab Block aber auch nicht.
Ich hab untenrum immer etwas Probleme. Wenn der Sound mit Highgain schön fett ist, kann die selbe Cab Clean und Lowgain untenrum viel zu mächtig sein.
Deshalb hab ich am Ende immer noch einen EQ, mit dem ich Bässe ausziehen kann. Allerdings wird Highgain dann auch schnell kastriert. Da muss ich nochmal ran. Wahrscheinlich mit mehreren Zuständen / Settings (mir fällt der korrekte Begriff grad nicht ein).
Aber für einen E-Gitarrenton sind Frequenzen oberhalb 10.000 Hz vermutlich nicht relevant. Eine "echte" Gitarrenbub kann ja auch eh nur im mittleren 4-stelligen Frequenz Bereich liefern.
Danke für eure Erkenntnisse.
Und viel Erfolg beim Einstellen.

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Friedlieb

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Aber für einen E-Gitarrenton sind Frequenzen oberhalb 10.000 Hz vermutlich nicht relevant.
Ja. Nur noch eine kleine Ergänzung dazu: nach meiner Erfahrung hat ein echter Raumhall dann doch Frequenzen oberhalb. Da spielt eine FRFR-Box dann im oberen Frequenzbereich ihre Stärken aus. Und deshalb macht es auch Sinn, den Highcut im Cab-Block zu verwenden und dahinter dann nichts mehr zu beschneiden.
 

michl_666

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Ja. Nur noch eine kleine Ergänzung dazu: nach meiner Erfahrung hat ein echter Raumhall dann doch Frequenzen oberhalb. Da spielt eine FRFR-Box dann im oberen Frequenzbereich ihre Stärken aus. Und deshalb macht es auch Sinn, den Highcut im Cab-Block zu verwenden und dahinter dann nichts mehr zu beschneiden.
So eine Vermutung hatte ich auch. Danke für die Bestätigung!

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Skogtroll

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...wobei ich da ein großes Verständnisproblem habe. Wenn ich im Cab-Block einen "scharfen" (36dB) HighCut bei 10.000Hz setze, dann sind doch die Frequenzen ab diesem Cut "weggeschnitten" und somit gar nicht mehr vorhanden - oder muss ich hier anders denken?!

Ich gehe jetzt davon aus, dass alles in Reihe geschaltet ist: Amp > Cab > Effekte - höchstens bei den Effekten setzte ich z.B. Hall und Delay parallel

Wo nimmt denn der Hall diese hohen Töne her, wenn er sie gar nicht bekommt?
 
G

Gelöschtes Mitglied 10924

Guest
...wobei ich da ein großes Verständnisproblem habe. Wenn ich im Cab-Block einen "scharfen" (36dB) HighCut bei 10.000Hz setze, dann sind doch die Frequenzen ab diesem Cut "weggeschnitten" und somit gar nicht mehr vorhanden - oder muss ich hier anders denken?!

Ich gehe jetzt davon aus, dass alles in Reihe geschaltet ist: Amp > Cab > Effekte - höchstens bei den Effekten setzte ich z.B. Hall und Delay parallel

Wo nimmt denn der Hall diese hohen Töne her, wenn er sie gar nicht bekommt?
Oberschwingungen!
 

Skogtroll

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O.K., zum Begriff "Oberschwingungen" findet man im Netz zahlreiche Erklärungen.

Heißt das denn, das der/ein P-EQ so intelligent ist, die Oberschwingungen die auf den Frequenzen bis z.B. 10.000Hz liegen, durchlässt?!?!
 

Friedlieb

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Wo nimmt denn der Hall diese hohen Töne her, wenn er sie gar nicht bekommt?
Diese Töne entstehen erst im Raum, durch die Reflexionen tieferer Töne, wenn die Schallwellen sich an den reflektierenden Oberflächen brechen und zurückgeworfen werden. Der Reverb-Block simuliert das bei den Raumhall-Varianten.
 

papasoeren

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Diese Töne entstehen erst im Raum, durch die Reflexionen tieferer Töne, wenn die Schallwellen sich an den reflektierenden Oberflächen brechen und zurückgeworfen werden. Der Reverb-Block simuliert das bei den Raumhall-Varianten.
Ich bezweifele aber, dass das wirklich einen relevanten Anteil am Sound hat, wenn man live spielt. Für das Axe FX im Studio als Effektgerät eingesetzt mag das eine Rolle spielen.
 

Friedlieb

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Das war zwar nicht die ursprüngliche Fragestellung, aber das mit der Relevanz für den Live-Sound sehe ich auch so, Sören.
Für einen tighten Bandsound gilt imho sogar der Grundsatz, dass weniger Hall besser ist als zuviel davon. Insofern ist für das eigene Monitoring beim Einsatz von FRFR wohl das "Flat Response" wichtiger als das "Full Range".
 

Skogtroll

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Für einen tighten Bandsound gilt imho sogar der Grundsatz, dass weniger Hall besser ist als zuviel davon.
Jepp! Das ist auch der Grund, warum ich gerne mit dem "Abbey Road Hall-Trick" arbeite. Hall in den Bässen "matscht" zumeißt, Hall in den Höhen stört zumeißt andere Instrumente, die sich da auch entfalten wollen. Weiter sind es bei mir auch keine langen Hallfahnen. Ich mag aber sehr gerne die "leichte räumliche Unterstützung" des Halls in meinem Signal. So ganz trocken ist nicht das meine, das empfinde ich auch als "Unnatürlich".
 
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