Ist der Loudness-War vorbei?

axifist

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Tach zusammen,

ich bin jemand, der sich Musik sehr gerne auch optisch anschaut, also die Wellenform von Musikstücken. Keine Ahnung, warum, aber ist einfach so ;)

Nun hat sich bei mir in den letzten Jahren eine Aversion gegen zu krass komprimierte Musik entwickelt. In jungen Jahren, als die Ohren ja eigentlich noch fitter waren, fand ich das noch voll toll, so nach dem Motto "lauter ist geiler", aber man wird ja gescheiter im Alter und auch das Hören wurde zumindest bei mir viel differenzierter.

Normalerweise lasse ich die Finger bzw. die Ohren sehr gerne von sogenannten "Remasters" weg, weil das doch üblicherweise heißt, dass da alte Tonträger "in die Moderne" überführt werden, also nach aktuellen Standards gemastert werden. Meistens bedeutet das eben: Brickwall.

Nun ist mir aber gestern zum 2. Mal ein Remaster begegnet, das mich sehr positiv stimmt.

Das erste war ein Remaster von Porcupine Tree des Albums Deadwing aus dem Jahr 2005. Hier auf dem Bild ist oben die Originalversion, unten das Remaster.
84027

Sehr sehr schön!!! Zu dieser Band passt ja auch ein dynamischeres Master eigentlich viel besser als diese Brickwall.

Jetzt ist mir aber gestern noch das Remaster von Hypocrisys Album Into The Abyss aus dem Jahr 2000 begegnet:
84028

Klingt nach wie vor nicht sonderlich toll und war auch im Original nicht ganz so krass wie viele andere Produktionen, aber auch hier ist ein größerer Dynamikumfang zu erkennen.

Der Titel dieses Threads ist sicherlich übertrieben, aber ich begrüße es sehr, dass es überhaupt solche Remasters gibt!!!

Wenn ich heutzutage die Produktionen aus den 80ern anhöre und ansehe, allerdings eher aus dem Pop-Bereich, dann wünsche ich mir eigentlich, dass wir uns daran heute ein Beispiel nehmen. Die CD hat einen so tollen Dynamikumfang. Damals hat man den noch ausgenutzt. Heute braucht man den kaum noch.

Das führt alles sogar dazu, dass das am besten klingende Lied, das ich kenne, ausgerechnet die Albumversion von Like A Prayer von Madonna ist. Wer die Möglichkeit hat: Hört euch das Ding mal bei hoher Lautstärke über eine gute Abhöre an. In meinem Fall sind das meine Studiomonitore auf dem Schreibtisch. Das Ding ballert alles weg, was ich sonst kenne. Unfassbar!!! Höre ich mir mindestens 1x die Woche an und jedes Mal, wenn da alle Instrumente nach dem Intro einsetzen geht mir fast einer ab 🤪


Also: Ist das eine aktuelle Entwicklung? Oder hab ich da nur zufällig zwei Ausnahmen erwischt? Wie denkt ihr über dieses Thema?
 

axifist

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Ah, LUFS, klar, das macht sicherlich was aus, dass die Plattformen (nicht nur Spotify) hier gewisse (und unterschiedliche!) Vorgaben machen.

Nach der Logik müssten sich aber ja alle neuen Produktionen daran halten. Ist aber nicht der Fall.
 

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Dann rechnen die das gnadenlos um und du erkennst deinen Mix nicht wieder. Apple Music verlangt, glaube ich max. -12db.
 
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