@Andy
Ich gebe Dir Recht;
Ein lebendiger Leher hat natürlich was.
Zumal man sich mit dem auch austauschen kann, sodass ein guter Lehrer einem auch im Hinblick auf die Richtung,
in die man sich entwickeln möchte (so man das zu diesem Zeitpunkt schon weiss), gute Tipps und Lessons an die
Hand geben kann.
Am Ende wird wohl auch darüber entscheiden, was für ein Typus man ist.
Manche benötigen einen Lehrer als Inputquelle, weil sie autodidaktisch nicht so gut aufgestellt sind.
Andere, zu denen gehöre ich zBsp., nehmen den Kontakt zu jeder Art von Gitarristen immer gleich zum Anlass,
sich auszutauschen und zu sehen, wer was wie macht.
Ich entscheide dann hinterher, ob's mich interessiert, weiterbringt oder in irgendeiner Form wichtig für mich sein könnte.
Ansonsten waren Autodidaktik, Lesen und Musik analytisch hören eher meine Arbeitsrichtung, um daraus zu lernen.
Aber das ist eben recht unterschiedlich bei den Menschen.
Da gibt es wohl keinen Königsweg.
Und wenn Marco zBsp. mit dieser Art von Lernprozess super klarkommt, ist das natürlich optimal.
Was will man mehr?!
Und truefire, bonedo und die von ihm beschriebenen Alternativen sind natürlich auch immer weiterentwickelt worden.
Der Online-Bereich bietet da eine riesige Palette an Möglichkeiten.
Nebenbei, wie ich oben glaub ich schon erwähnte;
Wenn mir gute Clinics o.ä. über den Weg laufen, lade ich mir die häufiger auch mal runter,
um sie zwischendurch immer wieder mal anzusehen.
Von Knopfler gab es zBsp. auch 2 oder 3 Folgen mit 3 Gitarristen als "Azubis", die ich auf YT mal gezogen habe.
Da ging's halt auch um die wichtigen Kleinigkeiten in seinem Spiel und verschiedenes mehr.
Da finde ich immer wieder mal Anregungen und gute Tipps, wie man sein Spiel mal wieder pimpen kann.
Beim Gitarrespiel kann man ja aufgrund unterschiedlichster Techniken und Stilistiken sein Leben lang immer wieder
neue interessante Sachen entdecken (oder entwickeln wie EVH und andere).
Das mit dem
"Irgendwann kam mir das nun selbst und ich kann mir dem Scheiß wieder abtrainieren ...."
von Andy ist natürlich auch so eine Sache.
Aber das passiert einem als Autodidakt auch ;-)
Ich hatte 2 oder 3 Punkte in all den Jahren, wo ich mal reflektiert habe und zu der Erkenntnis kam,
jau, ein guter Lehrer hätte Dich um diese Angewohnheit wahrscheinlich herumgeführt.
Im einen oder andere Fall habe mich dann umgestellt und das Eine oder Andere verändert bzw. angepasst.
Kann ggf. dann etwas mühevoller sein, da man möglicherweise jahrelang sein Gehirn auf eine bestimmte
Vorgehensweise trainiert hat.
Aber das ist auch immer sehr relativ.
Wenn ich mir die Hand- und Fingerhaltung mancher (moderner) Profis ansehe, hat das auch nicht immer was mit einem
klassisch-korrekten Fingersatz zu tun.
Ich zBsp. habe durch die frühe Beschäftigung mit Fingerpicking eine eher klassische Hand- und Fingerhaltung.
Meine Finger sind eher gestreckt beim anreissen der Saiten; also Flamenco-orientiert.
Viele, die auch picken, haben dagegen einen seitlich/parallel an den Saiten anliegenden Daumen und sehr stark
gekrümmte Z/M/R-Finger.
Wenn ich so picken möchte, krieg ich 'nen Krampf ;-)))
Empfinde ich als absolute "Zwangsjacke" für meine Finger, da keine freie unverkrampfte Beweglichkeit möglich ist.
Oder der Daumen meiner Griffhand.
Manche, interessanterweise ist dies gerade eher auch klassischer Stil, legen den Daumen mittig hinter dem Griffbrett auf.
Müsste ich erst mühevoll erlernen; macht mich verrückt beim Spielen ;-)
Ich muss den Daumen komplett auf die Halsrückseite legen, um meinen restlichen Fingern die Möglichkeit zu geben,
ausreichend gestützt und frei agieren zu können.
Ausnahmen bilden hier die Halsbereiche am Korpusansatz der Les Pauls.
Da geht es idR. nicht anders, es sei den, jemand hat 15 cm lange Finger
Gibt's ja auch.
Nimm 3 unterschiedliche Lehrer, Klassikgitarrist, Flamenco/spanische- o. brasilianische Stilistiken, USA/Europa Rock-
und Bluesgitarrist; sie werden Dir idR. alle eine etwas unterschiedliche Griff- und Spieltechnik beibringen.
Insofern zählt am Ende nach meiner Auffassung, dass man, auf welchem Wege auch immer, die Griff- und Spieltechnik
erlernt/sich aneignet, die am besten zu einem selbst passt.
Der Weg dahin ist gelegentlich länger und von Wechseln bzw. Veränderungen gekennzeichnet.
Leider gilt aber auch hier das, was im Tanz gilt:
Wenn man früh beginnt und sich jahrelang fehlerhafte Technik aneignet, ist der Weg zurück zur korrekten Technik
oft sehr mühsam, gelegentlich sogar unmöglich.
But;
No risk, no fun ;-)
It's just a guitar.