Ja, das sehe ich auch so. Vermutlich ist das auch überhaupt der Grund, weshalb Cliff Chase das jetzt im Axe-Fx einbaut. Denn wirklich
brauchen werden das imho nur wenige.
Aber natürlich verfolgt Cliff auch hier wieder den Ansatz, das besser als alle anderen zu machen.
So sind bei Fractal Audio die Mess-Positionen für die Mikro-Abnahme nicht in einem quadratischen Raster angeordnet wie bei den anderen Anbietern, sondern in Speichenform mit relativ wenig Speichen und relativ vielen Messpunkten je Speiche, weil der Sound sich bei der Entfernung des Mikros seitlich von der Mitte des Speakers viel stärker ändert als auf einem gedachten Kreis mit gleichem Abstand von der Speaker-Mitte. So entstehen viel mehr echte Messpunkte mit klanglicher Relevanz als bei Verwendung eines Quadrat-Rasters.
Und Cliff hat die Phasenprobleme in den Griff bekommen, die bei allen anderen bei Mischung mehrerer Messpunkte entstehen.
Ich persönlich brauche das nicht, ich habe meine IRs gefunden. Wenn ich neue IRs zB bei ValhallIR kaufe, tue ich das eher aus Liebe zu den Jungs als weil ich die wirklich benötigen würde. Ich höre mich dann immer durch die drölf Millionen Varianten durch und spätestens bei einem Drittel des Gesamtangebots weiß ich nicht mehr, was mir am Besten gefällt.
Und genau an der Stelle sehe ich dann auch wieder den größten Vorteil der DynaCabs: denn einfach ein virtuelles Mikrofon vor der Box zu verschieben und gleich den Unterschied zu hören, ist ja viel intuitiver als sich durch einen Haufen irgendwie benannter IRs zu wühlen. Auch wenn unterm Strich das selbe rauskommt.
Zum Thema "Live unterschiedliche Boxen/IRs je Preset" bin ich klar ein Verfechter des Highlander-Prinzips "Es kann nur einen geben". Der Einfluss der Box bzw. der IR auf den Klang ist meines Erachtens sehr viel größer als derjenige des Amps, zumindestens wenn die verschiedenen Amps mit ungefähr der gleichen Menge an Gain eingestellt werden. Eine Box/IR stülpt dem Ganzen eine Art Färbung über, die maßgeblich dafür ist, wie der Gitarrensound sich in den Gesamtsound einbetten lässt. Nennt es Textur, nennt es Charakter, nennt es Frequenzmuster - die Box macht imho mehr den Sound als der Amp, zumindest wenn es darum geht, dass der Tonmensch das alles irgendwie in einen Gesamtmix bringen muss.
Ich war jahrelang auf der Suche nach dem charakterischen Gitarrensound von 38 Special der späten 70er und frühen 80er. Inzwischen weiß ich , die Box muss Celestion Vintage 30 Speaker haben, dann ist der Amp fast egal.