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Gelöschtes Mitglied 3249

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Wenn man Ton, Instrument und Musik so losgelöst betrachtet, kann man sich darüber ewig streiten. Für mich, und damit mag ich allein dastehen, geht es bei Musik um Emotionen. Mein Verständnis von Musik ist, dass sie eine emotionale Reaktion auslösen soll. Melodie, Harmonie, Rhythmus und Arrangement beeinflussen diese Reaktion. Der Klang freilich auch, also machen auch Lautstärke, Frequenzspektrum und Raum die Musik. Let it be auf einer Konzertgitarre wirkt anders als der gleiche Song durch einen Mama/Buhuu Rectifier. Raubst du einem R'N'B-Song das Bassfundament, berührt er dich nicht mehr so. Und so fort. Die emotionale Reaktion verändert sich.

Der Ton kommt nicht aus den Fingern. Wenn ich mir die Finger in die Ohren stecke, höre ich nichts mehr.
 

kozmik

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Der Ton kommt nicht aus den Fingern. Wenn ich mir die Finger in die Ohren stecke, höre ich nichts mehr.
Vielen Dank dafür, ich kann den Spruch nämlich echt nicht mehr hören :D :D :D

Sound ist eben Sound.
Viele haben jetzt beschrieben, was für sie gute Musik ausmacht, aber eigentlich ging es ja nur um den Gitarrensound. Der muss sich natürlich integrieren und Sinn machen, aber in erster Linie muss er halt erst einmal so ballern, dass man selbst damit glücklich ist :)
 

Marcus Siepen

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Vielen Dank dafür, ich kann den Spruch nämlich echt nicht mehr hören :D :D :D

Sound ist eben Sound.
Viele haben jetzt beschrieben, was für sie gute Musik ausmacht, aber eigentlich ging es ja nur um den Gitarrensound. Der muss sich natürlich integrieren und Sinn machen, aber in erster Linie muss er halt erst einmal so ballern, dass man selbst damit glücklich ist :)
Wichtiger Punkt, wir selbst müssen mit unserem Sound glücklich werden, für den Rest der Welt mag unser Sound kompletter Schrott sein (Justice for all oder Pantera fallen mir gerade ein), aber solange wir inspiriert werden ist alles gut. Am Ende des Tages überschätzen wir eh die Bedeutung unseres geliebten Sounds für die Außenwelt, da ist der Song an sich wesentlich wichtiger

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Andy

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Also mal eins vorweg, es gab für mich ein paar ganz wichtige Meilensteine, manche betrafen eher die kompositorischen Dingen, manche eher den Sound. In Summe war es sicherlich eine Kombination aus beiden Sachen..... da das eine ohne des andere nicht wirklich funktioniert, zumeist oder manchmal. Was davon am Anfang stand weiss ich nicht genau. Der Sound, der den Musiker inspirierte oder die Inspiration und dann die Suche nach dem passenden Sound.

Ich fand die Justice von Metallica bspw. einen Meilenstein der Musikgeschichte. Eine riesengroße Bassdrum, die sämtliche Basslautsprecher in Anlagen zum Anschlagen brachte, ansonsten nur noch Gitarren und alles furztrocken, gerade die cleanen Gitarren. ... Phantastisch .. und das zu einer Zeit, zu der bei anderen Bands die Gitarren in Effekten ersoffen sind. Sowohl verzerrt aber auch gerade die cleanen Sounds.

Und genau das Gegenteil bei Iron Maiden, 7th Son und Somewhere in Time. Git-Synths und Gallien-Krueger .... Auch phantastisch...

Auch heute gibt es so was noch. Meshuggha live. Hammer. Die Rhythmusgitarren erinnern vom Sound her eher an ein Stahlwerk, eigentlich der gesamte Sound. Deren Musik steht und fällt mit dem Sound, den sie fahren. Hatte mich irgendwie an ein Konzert von den Einstürzenden Neubauten erinnert. Die ja auch eher mit nem Hammer auf nen Amboss herumgehaut haben oder eine Flex als Instrument einsetzen. hab ich aber auch nur einmal live gesehen.

Man muss da nur ein bisschen suchen, es gibt einen ganzen Sack voll neuen Entwicklungen, x-over zwischen Death-Metal und englischer Pop-Musik, ob da einer neuer Gitarrensound kreiert wird, weiss ich jetzt nicht.
Leider ist der Zugang zu solchen Sachen ... naja einerseits leicht über YT und alle möglichen Musikplattformen, andererseits findet es in den Rundfunkanstalten überhaupt keinen Zugang. Früher gab es durchaus Formate wo man mal etwas gehört hat, was nicht Pop oder Schlager war.

Equipment:
Zu Amp-Sounds, das wäre der Punkt bei dem Modeller wirklich eingreifen könnten. FAS hat das ja mit dem Thordendal Amp im AxeFx vorgemacht. Das Ding ist in Verbindung mit ner 8-Saiter ein Monster. Das AxeFx bietet hier mit dem Advanced Parametern ja extrem viele Möglichkeiten einen Amp anzupassen. Aber der normale Anwender ist da eigentlich überfordert. Man muss FAS zugute halten, dass sie ja eigene Modell generiert haben.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass man bei IRs die Kurve editierbar macht und man im Spektrum einfach ein bisschen an den Kurven ziehen und schieben kann. Auch da könnte ich mir Innovationen vorstellen.

Potenziale gibt es da viele.

Gitarren: ja, genau, warum muss das immer Holz sein. Schack hatte mal Bässe mit Graphithals. Das Ding verzieht sich nie. Klingt aber auch ein bisschen anders. Aber es gibt schon welche, die da neue Wege gehen. Sandberg sorry Strandberg beispielsweise. Ich liebe das Ding. Warum sie allerdings nur Headless machen ist mir ein Rätsel. Mit einer Kopfplatte würden sie vielleicht mehr Abnehmer finden. An der hab ich aber auch nie den Hals eingestellt. Ist ja eher ein "Träger" als ein Hals.

Aber das entscheiden auch wir Kunden, was ein Erfolg wird und was nicht. Wenn die Kunden / Musiker nicht über den eigenen begrenzten Horizont hinaussehen wollen, wird sich weniger tun
 

Marcus Siepen

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Witzig daß du so auf den Sound der Justice stehst, ich mag die Songs, kann mir die Platte aber einfach nicht anhören, weil ich den Sound so grauenvoll finde Aber zumindest haben sie sich damals komplett von allen anderen Produktionen abgesetzt. Vielleicht ist auch genau das der Grund, warum es diese Gitarren nur als Headless Modelle gibt, ein Markenzeichen? Keine Ahnung, ich habe zwar meine Steinberger, aber schön ist irgendwie anders. Aber wie du schon sagst, wir als Kunden entschieden, was sich durchsetzen wird und was nicht

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Gelöschtes Mitglied 3249

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Was davon am Anfang stand weiss ich nicht genau. Der Sound, der den Musiker inspirierte oder die Inspiration und dann die Suche nach dem passenden Sound.
Mit genau dieser Schwammigkeit triffst du es. Ich war auch schon zu oft vorschnell und habe gesagt, ein guter Musiker (was auch immer das ist) schreibt auch auf einem Kronkorken einen guten Song. Blabla. Am Ende haben alle Künstler ihre Marotten. Der eine braucht seinen Schnaps, der nächste 3-stündige Wanderungen und der nächste eben viel Spielzeug auf dem Stressbrett.

Meine besten Songs und davon ganz abgesehen mein gesamtes Death-Metal-Album habe ich allerdings kurioserweise auf einer Konzertgitarre geschrieben. Was wahrscheinlich mehr mit der entspannten Haltung auf dem Sofa zu tun hat als mit ihrem Sound. Eingespielt hätte ich das Material damit nicht...
 

Andy

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Witzig daß du so auf den Sound der Justice stehst, ich mag die Songs, kann mir die Platte aber einfach nicht anhören, weil ich den Sound so grauenvoll finde Aber zumindest haben sie sich damals komplett von allen anderen Produktionen abgesetzt. Vielleicht ist auch genau das der Grund, warum es diese Gitarren nur als Headless Modelle gibt, ein Markenzeichen? Keine Ahnung, ich habe zwar meine Steinberger, aber schön ist irgendwie anders. Aber wie du schon sagst, wir als Kunden entschieden, was sich durchsetzen wird und was nicht
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Ich hab geschätzt 3 Monate gebraucht um mich mit dem Sound der Justice anzufreunden. 2 Monate und 29 Tage fand ich den auch grauenvoll. Und dann fand ich ihn genial und bin davon nicht mehr los gekommen.

Das ging mir früher ehrlich gesagt aber öfter so, dass man sich in Sachen einhören musste. Die Scheiben, die ich heute noch liebe, haben mir am Anfang zumeist nicht auf Anhieb gefallen. Ok, es gibt auch welche die mir von Anfang an nicht gefallen haben und sich auch nie was dran geändert hat ... :LOL:

Als ich mir die Motörhead Overkill gekauft hatte, hat mich das aus meiner behüteten ACDC Welt herausgerissen, da hab ich auch ziemlich lang dran geknabbert.

Ja, das mit Headless ist bei Strandberg sicher ein Markenzeichen. Aber ich sass/lag mit dem Ding gestern abend komplett entspannt mal im Sessel und das Ding ist vom Korpus her ein Hammer. Richtig anschmiegsam. Hatte ich bislang so noch gar nicht mitbekommen. Die Halsform find ich persönlich zwar klasse aber die bricht in der Tat mit allem was es davor gab. Da kann ich verstehen, wenn das nicht jedem zusagt.
 

Andy

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Den Schwenk in Richtung Hardrock / Metal hab ich ja erst Mitte der 1970er vollzogen. Die ersten 6 Jahre meines Lebens war ich durch Volksmusik und deutschen Schlager geprägt. :LOL: Anfang der 70er dann langsam den Schwenk zu Sweet und so ein Zeugs.
 

Hamsworld

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Den Schwenk in Richtung Hardrock / Metal hab ich ja erst Mitte der 1970er vollzogen. Die ersten 6 Jahre meines Lebens war ich durch Volksmusik und deutschen Schlager geprägt. :LOL: Anfang der 70er dann langsam den Schwenk zu Sweet und so ein Zeugs.
Jetzt aber mal schnell inne gehalten und überlegt, was hier geschrieben und bekannt wird. Das Internet vergisst nie.
 

Solyth

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Jetzt aber mal schnell inne gehalten und überlegt, was hier geschrieben und bekannt wird. Das Internet vergisst nie.
Wieso? Diese musikalische Sozialisation war doch in den 60er und 70ern ein Massenphänomen.....
Und dass wir überwiegend nicht die Jüngsten sind, dürfte sich auch jedem erschliessen, der hier mitliest:oberlehrer::bounce::oberlehrer:
 

Hamsworld

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Ich selber begann mit Stockhausen und Schönberg, habe dann kurze Zeit mit James Blood Ulmer experimentiert, bevor ich dann erst auf Abba eingeschwenkt bin.
 

papasoeren

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Den Schwenk in Richtung Hardrock / Metal hab ich ja erst Mitte der 1970er vollzogen. Die ersten 6 Jahre meines Lebens war ich durch Volksmusik und deutschen Schlager geprägt. :LOL: Anfang der 70er dann langsam den Schwenk zu Sweet und so ein Zeugs.

Ach, so schlecht waren die gar nicht.
Ich schätze Andy Scott trotz seiner aktuellen Friese eigentlich sehr. ;)

Komisch, es gibt so einige Songs, die ich mir mehr oder weniger regelmäßig immer wieder geben muss, um mich wieder zu erden.
Das sind definitiv Sweet mit "Love is like Oxygen", Lake mit "Jesus came down" und Fleedwood Mac mit "Go your own way".
 

axifist

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Meine besten Songs und davon ganz abgesehen mein gesamtes Death-Metal-Album habe ich allerdings kurioserweise auf einer Konzertgitarre geschrieben. Was wahrscheinlich mehr mit der entspannten Haltung auf dem Sofa zu tun hat als mit ihrem Sound. Eingespielt hätte ich das Material damit nicht...
Geiles Stichwort, damit triggerst du mich gerade komplett, muss folgendes loswerden (Kann auch an den drei Halben liegen, die ich intus habe ... Ja für nen Wenig- bis Nixtrinker wie mich ist das viel!)

Meine besten Ideen für reine Akustiklieder hab ich auf der Akustikgitarre geschrieben. Soweit, so langweilig. Aber: Das funktioniert am besten, wenn ich nebenher Fußballspiele schaue.

Ich kann es nicht erklären, aber wenn ... WM ist und ich Spiele anschaue, dann schaue ich die meistens an, weil man die halt anschaut ... Außer wenn Island spielt, die will ich wirklich sehen! "HUH!" Randnotiz: Ich fand die schon vor dem Hype, nämlich in der Qualifikation, total geil! Ich find das meistens totlangweilig anzuschauen, daher schnappe ich die Klampfe und los gehts! Merkwürdige Marotte, aber ich mache sie mir zunutze! Dieses Jahr ist doch wieder irgend so ein Turnier, gell? HA, ich bin startklar 😜
 

HumblyDumbly

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Vielen Dank dafür, ich kann den Spruch nämlich echt nicht mehr hören :D:D:D
Nicht nur Du......dieser Spruch wird oft dann gebraucht wenn den Leuten zu Ton nichts mehr einfällt. Ein Musiker besteht nicht nur aus Fingern.....Ton fängt dort an wo Musiker ein Instrument spielen - es ist eine Interaktion. Ich sage immer "Sound kann man nicht besitzen, man muss ihn spielen verstehen" (diesen Satz mag ich langsam auch nicht mehr hinschreiben, denn ich hab's schon gefühlte 2000 mal getan)
 

Solyth

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Und ich dachte immer, , der Ton kommt aus den Fingern leitet sich von diesem Song von Mickie Krause ab.....Wie war das noch gleich, ach ja irgendwas mit Mexiko :bounce::frusty::bounce:
 

Andy

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Mir wurde hier im Forum mal erklärt, dass der Ton aus den Fingern kommt, der Sound aber durch das Equipment erzeugt wird. Ich weiss, was damit gemeint ist .... und irgendwo ist das schon auch so.

Fakt ist aber auch, dass manches Equipment einfach eine Spielweise zulässt oder unterstützt und ein anderes eher kontraproduktiv ist. Da kann man noch so viel Ton im Finger haben.

.... Vielleicht muss es auch heissen Ton am Finger ... halt das war beim Töpferkurs ... im Falle von "...Mexico ... " ist es dann ein ganz spezieller "Ton".
 
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Hamsworld

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