Den Webster Sattel hab ich auch auf einer alten Ibanez verbaut. Stimmt,den find ich eigentlich auch nicht schlecht. Hätte bei der Les Paul sogar den Vorteil, dass man durch Verdrehen der Schraube den Winkel anpassen könnte, ohne Sattel Feile..
Das mit wraparound probier ich beim nächsten Saitenwechsel mal aus
Auch an Dich
@Solyth
Moinsen Jungs;
Da muss ich eine Korrektur vornehmen ;-)
In der Tat habe auch ich einen Webster-Sattel auf einer 1970er Ibanez.
Meine erste selbstverdiente (nein nicht der Taler von Onkel Dagobert) Gitarre, 12-string Dreadnought.
Anfang der 70iger fing ich nach Kottke und 12-string mit Lämmerhirt/Wader und Fingerpicking an.
Darum habe ich sie auf 6 Saiten umgerüstet und dazu gleich einen Webster verbaut.
Fingerpicking zu lernen ist auf 6 Saiten zunächst sinnvoller.
Da ich damals, was handwerkliche Dinge betrifft, genauso pingelig war wie heute, fiel mir als erstes mal auf,
dass bei 2 Schrauben die Kerbung (=Satelkerbe) nicht exakt mittig lag.
Das hat mich damals sehr geärgert, weil sich dadurch natürlich das Spacing unregelmäßig verändert.
Zum Glück immer nur bei einer der beiden Kerbungen, sodass eine Vierteldrehung der beiden Schrauben
das Problem kompensierte.
Ansonsten hat der Sattel fast 30 Jahre einen guten Job gemacht
Insgesamt fand ich die Fertigungsqualität damals aber ausbaufähig.
Das hat sich möglicherweise in den Jahren danach geändert.
Die Klampfe steht hier immer noch; allerdings verlebt sie ihre wohlverdiente Rente
Anfang der 2000er habe ich mich wieder mit Messingsätteln beschäftigt.
Da war allerdings klar, dass nur noch ordentliche, massive infrage kommen.
Am besten gleich höhenverstellbare, um die Höhe der Sattelkerben optimal einzustellen.
So bin ich auf diesen hier gestoßen:
Habe gerade mal nachgesehen und finde blöderweise die Unterlagen nicht, wo ich die bestellt habe.
Muss ich unbedingt mal nachsehen.
Der Sattel ist 2-teilig.
Das untere Teil wird plan und bündig auf das Holz geschraubt.
Dieses Unterteil hat dazu rechts und links der Mitte 2 Bohrungen, um es zu verschrauben.
In der Mitte befindet sich eine weitere Bohrung mit Gewinde.
Das Oberteil hat, wie man in der Aufsicht gut sehen kann, 2 durchgehende Bohrungen,
in denen 2 Madenschrauben sitzen. Diese lassen sich an der Unterseite beliebig weit herausschrauben,
und liegen dann auf dem Unterteil auf (und schaffen so den Abstand).
Wenn man die gewünschte Höhe des eigentlichen Sattels (Oberteil) eingestellt hat, zieht man
die mittig im Oberteil sitzende Schlitzschraube einfach fest.
Das Oberteil hat dazu kein Gewinde in der Bohrung.
Sodass > In der Mitte des Unterteils befindet sich eine weitere Bohrung mit Gewinde <
Ober- und Unterteil fest miteinander verbunden sind.
Weiterer Vorteil dieses Sattels; Sollte sich doch mal im Laufe der Zeit durch die gewickelten Saiten
Material in den Sattelkerben abtragen, kann man den Satell einfach einen Tick hochdrehen,
um das Ganze wieder auszugleichen.
Und was ich gegenüber dem Webster als deutlichen Vorteil ansehe ist die Tatsache, dass ich vernünftige,
gut ausgeführte Satellkerben habe.
Vor dem Einbau habe ich alles inkl. Kerben schön mit nem Dremel poliert.
Das sind definitiv die besten Sättel, die ich in Gebrauch habe.
Neben den schwarzen TUSC.
Worauf man achten sollte ist, dass man Höhenverstellungen nur vornimmt, nachdem man die Saiten
komplett entspannt und die Feststellschraube in der Mitte gelöst hat.
Es empfiehlt sich nämlich, die Madenschrauben nicht unter Druck zu verstellen, um Gewinde,
insbesondere aber die Unterseite der Schrauben und die Auflageseite des Unterteils zu schonen.
Was beim Einbau noch zu beachten ist:
Die Positionen der beiden Schraubenlöcher im Unterteil, zur Befestigung desselben auf dem Holz,
müssen hinsichtlich ihres Abstands zu der Aussparung für die Stellschraube des Truss-Rods passen.
Bei meiner Godin war gerade noch genug Abstand (ergo Holz) zwischen Schraube und Aussparung,
da sie bei der Gitarre etwas breiter ausfällt, als bei anderen Gitarren.
Man sollte daher auf jeden Fall die beiden Schraubenlöcher vorbohren.
Gehört sich bei solchen Arbeiten ohnehin, wenn es ordentlich sein soll.
Ich mache es mit nem Dremel und einem 1mm Bohrer;
gebohrt wird zu ca. 50% der späteren Verschraubungstiefe, mehr nicht.
Da eine Schraube, unvorbereitet in's Holz geschraubt, Holz verdrängt, hat man ansonsten ggf. 2 Probleme.
Erstens wird etwas Holz nach oben Richtung Schraubenkopf transportiert; das lagert sich dann ggf. zwischen
Unterteil und Kopfplatte ab und verhindert ein planes, bündiges Aufliegen des Unterteils.
Zweitens übt der Schraubenschaft seitlichen Druck im Schraubenloch aus.
Das kann ggf. schnell mal dazu führen, dass das Holz auf der Seite zur Aussparung der Truss-Rod-Schraube
hin bricht, wenn das Schraubenloch zu dicht an der Aussparung sitzt.
Nach dem Vorbohren die Aufkantung am Bohrloch entgraten!
Das war es eigentlich.
Dauert etwas länger, als einen normalen Sattel einkleben.
Allerdings, wenn man den normalen TUSC o.ä. erst noch an den Seiten rund feilen und die Stege
unten abfeilen muss etc., relativiert sich das wieder ein wenig mehr.
Un nu hab ich Hunger und deshalb suche ich auch nicht mehr nach Rechtschreibfehlern ;-)