Ich würde eher dazu tendieren, dass man sich mit Kopfhörer darauf ausrichtet, SAUBERER zu spielen!
Denn im Kopfhörer hört man nmM. wesentlich mehr Unsauberkeiten in der Spielweise, als zBsp. über Amp und Box.
Wenn man Deine Angaben zu den Einstellungen so liest, kommt man in's Grübeln.
Nur mal als Beispiel.
Menü I/O > Input: Dort habe ich bei allen meinen passiven Pickups resp. Gitarren einen Wert von 49.8 % eingestellt.
Das ist der Defaultwert und im Regelfall ein durchaus passender Wert.
Dieser Parameter stellt die sog. Eingangsempfindlichkeit dar.
Ausnahmen werden aktive PUs oder welche mit besonders niedrigem oder besonders hohem Outputlevel darstellen.
Da ist ggf. eine Korrektur nach oben oder unten hilfreich.
Hilfreich, um den jetzt nachfolgend beschriebenen Idealwert zu erreichen ...
Input ist Instr In; also der vordere Instrumenteneingang.
Dieser Parameter korrespondiert mit der LED-Anzeige grün grün gelb rot, die das analoge Inputlevel angibt.
Hier liegt man bei Saitenvollanschlag mit gelber Dauerleuchte und/oder gelegentlichem Aufleuchten der roten LED im
optimalen Bereich.
Rote LED dauerleuchtend bedeutet ein Inputlevel von -6 dB.
Dieser Bereich der Signalverarbeitung liegt im analogen Bereich, also vor der digitalen Verarbeitung.
Dieses Signal ist in der gerade beschriebenen Form ideal für den nachfolgenden Analog/Digitalkonverter.
Der macht daraus ein digitalisiertes Signal; also eines, das in Form von Zahlenwerten weiterverarbeitet wird.
Wenn man die Eingangsempfindlichkeit (siehe Begriffsbeschreibung oben) nun verändert,
wird man keinen hörbaren Unterschied in der Lautstärke feststellen.
Dies liegt daran, dass der Analog/Digitalwandler automatisch beim anpassen der Eingangsempfindlichkeit die Signalstärke
des digitalen Ergebnissignals, welches anschließend hinter dem Wandler in der Blockreihe weiterverarbeitet wird, entsprechend
entgegengesetzt korrigiert.
Hebe ich die Eingangsempfindlichkeit an, regelt der A/D-Wandler im gleichen Maße die Signalstärke herunter und umgekehrt.
Dies dient dazu, der digitalen Verarbeitungskette ein ideales Signal zur Verfügung zu stellen.
Legt man nun ein neues Preset an, Amp & Cab zunächst, haben beide Blöcke eine Default-Block-Level-Einstellung.
Amp = -12 dB, Cab = 0.0 dB.
Diese sollte man erstmal beibehalten.
Die Kopfhörer-Lautstärke passt man dementsprechend am Hardware-Regler Output Levels 1 an der Front des Gerätes an!
Wenn man nun gleich zu Anfang, oder abhängig von der Einstellung der Amp- & Cab-Parameter, feststellt,
dass gelegentlich oder dauerhaft eine der zusätzlichen Out 1 Clip, Out 2 Clip-LEDs aufleuchtet, bedeutet dies,
dass eine Übersteuerung des digitalen Signals vorliegt!
Dieses Clipping wird NICHT mit dem Software-Regler der Eingangsempfindlichkeit im I/O-Menü korrigiert!
Die Wirkung wäre im übrigen gemäß der obigen Beschreibung minimal bis Null.
Hier nimmt man stattdessen einen der Regler für das Block-Outputlevel,
idR. idealerweise zunächst und meist auch nur den des Amp-Blocks.
Im Axe-Editor unter Basic > Mixer ganz rechts zu finden.
Nicht den Master Volume-Parameter des Amps hierzu verwenden!
Dieser hat ja die Funktion eines Master Volume an einem "realen" Amp.
Seine Wirkung ist daher eine völlig andere.
Die Regler für die Block-Outputlevels regulieren die Pegel des digitalen Signals innerhalb der Signalverarbeitung.
Einzig in bestimmten Kontexten wie der Verwendung eines Drive-Blocks o.ä. dienen sie zusätzlich als Output-Regler
für den Effekt, ähnlich wie bei realen Effektgeräten.
Höhere Werte bedingen in der Folge eine Übersteuerung zBsp. des nachfolgenden Amps und seiner virtuellen Vorstufe.
Man muss also genau unterscheiden, welche Signalform (analog oder digital) betroffen ist, bevor man zu Korrekturmaßnahmen greift.
Und man sollte die beschriebene Standard-Vorgehensweise zugrunde legen, wenn man neue Presets erstellt.
Dann hat man idR. die Gewähr, mit vernünftig angelegten Signalpegeln zu arbeiten.
Im Handbuch hinten ist zBsp. auch ein Blockschaltbild der einzelnen Komponenten abgedruckt.
Es schadet nicht, sich das mal anzusehen um zu verstehen, wie die einzelne Komponenten zusammenhängen und an welcher
Position in der Signalverarbeitung sie jeweils stehen.
Grüße
Mike