Aufnehmen wie früher

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Gelöschtes Mitglied 3249

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Guten Tag. Vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich möchte wieder aufnehmen wie früher. Das möchte ich allerdings schon seit über zehn Jahren, deswegen muss ich das früher in ein Verhältnis setzen.

Seit 1998 nehme ich mit Cubase auf. Das war damals, als ich noch ein wenig unter Akne litt, was aber nicht an der Pubertät lag, sondern, wie ich heute weiß, am Milchkonsum - und das ist ehrlich wahr, schaut's nach, ihr wäret erstaunt - Version 3.3 oder so, allerdings noch in der Timeline lange vor der aktuellen Zählung. Damals lief noch Deep Space Nine und vermutlich auch Babylon 5 im Fernsehen und ich war total verknallt in eine Mitschülerin namens Stefanie und habe in einer Klavierwerkstatt ausgeholfen. Genau das Früher meine ich.

Davor hatte ich einen Vierspurkassettenrecorder von Yamaha, kombiniert mit einem kleinen Drumcomputer, der in zwei Alesis D4 lief. Der Umstieg auf Cubase war toll, weil ich endlich jeden einzelnen Drumbeat im Detail verändern konnte und als dann um 1999 das allererste Drumkit from Hell kam und man das in Battery lud, da war mir sehr wohl. Ich fand das alles super und konnte stundenlang Drumtracks bauen mit richtigem Raumklang und so. Damals habe ich mehr Drums programmiert als Gitarre gespielt. War schön.

Damals musste man noch sehr sorgfältig den Rechner konfigurieren, damit man überhaupt aufnehmen konnte und es keine Glitches und ungezählte Latenz gab. Das kostete Zeit. Und Nerven. Die hatte man dann nicht mehr fürs Recording. Über die Jahre wurde dieses Baustelle behoben, aber es taten sich andere auf. Wo ich früher genervt war, weil Homerecording an der rechnerbasierten DAW eigentlich nichts mit Musikmachen zu tun hat, sondern zwei verschiedene mentale Einstellungen erfordert (Techniker auf der einen, Musiker auf der anderen Seite) hat sich daran bis heute nichts geändert - nur die Erscheinung der Probleme hat sich geändert. Heute möchte man Cubase starten und muss aus irgendeinem unerfindlichen Grund seine Lizenz aktualisieren und erstmal wieder erforschen, wie das geht und wo man den ganzen Mist abgelegt hat. Oder man wühlt eine halbe Stunde durch RMEs TotalMix auf der Suche nach dem Ort, an dem das Signal nun wieder gelandet ist. Später durchsucht man dann in endlosen Plugin-Listen, die man gar nie selbst installiert hat, das, was man möchte. Und die ganze Zeit arbeitet man mit diesem antiken Eingabegerät MAUS, das für all diese Aufgaben so gut geeignet ist, wie ein Laternenpfahl zum Nasebohren.

Die Möglichkeiten sind heute ja total geil. Man kann einen tollen Sound hinbiegen in den vier Wänden seines Spielzimmers. Ohne dieses Setup hätte ich mein Metalalbum damals nie hinbekommen. Aber die Kosten waren und sind hoch und mir sind viele tolle Nachmittage und Abende verlorengegangen, weil ich nur mal eben eine Idee aufnehmen wollte und dann in diesen Problemen versank. Und Welthits. Die sind mir natürlich deswegen auch entgangen.

Seit langer Zeit sehne ich mich also wieder nach einem Konzept wie dem alten Yamaha/Tascam/Fostex Mehrspurrecorder. Das gab es natürlich die ganze Zeit weiter auf Festplatten- und später Speicherkartenbasis. Und seit ein paar Jahren klingen die Dinger sogar ganz gut. Aber die Bedienung war dann auch eher digital angelegt und wenn ich dann kurz vor der Kaufentscheidung stand, fand sich doch ein triftiger Grund gegen so eine Kiste. Das änderte sich vor ein paar Monaten mit dem Erscheinen des Tascam Model 24. Das ist durchweg genau das, was ich immer haben wollte - minus vielleicht ein paar Digital-Ein- und Ausgänge- aber wer will schon immer nörgeln.

Nun kam das Model 16 raus. Der Preis kann nicht ernst gemeint sein im Vergleich zum 24er. Und sowieso sollte es natürlich eigentlich ein Model 17 sein und dann müsste ein Model 9 kommen.

Ich stehe kurz davor, mir sowas zu kaufen. Denn ich mag es, wenn ein Gerät einfach funktioniert.

Einschalten. Aufnehmen.

Ich weiß, die Idee ist total abgedreht. Das ist, als würde man mit einem Smartphone einfach telefonieren wollen.

Diese Begrenztheit der Möglichkeiten kommt mir entgegen. Das mag absurd klingen von jemandem, der sich gerade ein AX8 zugelegt hat. Aber das Ding ist so unsexy zu programmieren, dass ich mir nur ein paar Standard-Presets gebastelt habe mit Stompbox-Mode und mich darin nicht verliere und verlieren kann.

Meine Frage an euch: Seid ihr diesen Weg auch schon gegangen? Wie ist es für euch gelaufen? Habt ihr womöglich Erfahrung mit genau diesem Gerät gesammelt?

Jenseits der Praktikabilität ist für mich die Anschaffung so einer alten, höchst erotischen 24-Spur-Bandmaschine. Ich sehe die Vorteile, aber die Wartung wäre mir zu viel und ständig hin- und her-spulen... nun, nein, soweit möchte ich nicht gehen. Das ist wieder zu viel Technik. Auch wenn ich zu den Menschen gehöre, die beim Backen der Weihnachtsplätzchen jede Haselnuss selbst knacken und mahlen. Analog zur Recordingrollenverteilung zwischen Techniker und Musiker liegen da die Rolle des Kochs und des Essers allerdings nacheinander. Das deckt sich mit meiner Lebenseinstellung.
 

Andy

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Mach es halt. Es spricht nichts dagegen und viel dafür. Mich nervt das Warten beim Starten von Cubase auch. Dann haut die Initialisierung wieder nicht hin und es hängt beim Laden von Irgendwas.... Hin und wieder sehne ich mich da auch nach der Einfachheit einer 8-Spur Bandmaschine. Klar, das Bescheissen war halt schwerer. Heut kannst mit Copy&Paste alles hintereinander klatschen, früher musste man das alles einspielen und 1024 Spuren gab es halt auch nicht.

Was mich bei Cubase noch immer nervt ist die Latenz. Möglicherweise hab ich nie genug Leistungsreserven in meinen Rechnern aber das ist irgendwie nie perfekt in den Griff zu bekommen, für mich. Da machst nen Abgleich, .... gehörtes Signal wieder aufnehmen und schiebst und werkelst und alles ist gut und dann machst ein Plugin an oder änderst irgendwas und schon ist das neu aufgenommene Signal wieder nach hinten verzögert....
 

Marcus Siepen

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Wenn du Bock drauf hast, dann spricht nichts gegen deinen Plan. Von einer klassischen Bandmaschine würde ich klar abraten, das macht heute einfach keinen Sinn mehr, die Kosten für Bänder und Wartung tut sich niemand mehr an, ganz zu schweigen von der Zeit, die du beim hin und her spulen verlierst. (Ich habe mich im Sommer noch mit Flemming Rasmussen über genau das Thema unterhalten, wir haben ja damals 2 Alben mit ihm gemacht. Er hat noch seine Bandmaschine, mit denen unter Anderem Ride the Lightning und Master of Puppets gemacht wurden, die steht aber nur noch als Deko in der Ecke) Cubase zickt in letzter Zeit leider wirklich öfter mal rum, was aber teilweise auf Updates von Windows zurückzuführen ist. Das macht die Sache natürlich nicht besser, sollte man sich aber bewusst machen, dafür kann Steinberg nichts. Aber aus genau diesem Grund bin ich gerade auf Studio One umgestiegen, das läuft bis jetzt wie eine 1. Und ist noch bis Ende des Jahres im Angebot Aber wie gesagt, an sich ist dein Plan absolut ok, ich würde nur auf keinen Fall mehr auf klassische Bänder gehen

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Andy

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Ja, das noch als Ergänzung. Die Probleme möchte ich nicht zwangsläufig Steinberg anlasten. Es ist eher das Gesamtsystem aus Laptop, Betriebssystem, Cubase und was auch immer .... Treiber für Interface ...
 

funkstation777

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Ob ich für viel Geld von meinem jetzigen Setup (Studio One 4 Professional, Waves Plugins, SPL Crimson Interface) auf mein damaliges Mackie 8bus 32Kanal Mischpult mit 3 Stk Fostex-D90, 4 x Behringer Kompressor, 2 x Alesis Midiverb, Mini-Disc 2-Track) umsteigen würde?........................................................
.......................................NICHT um alles Geld dieser Welt.
In Punkto Workflow, Sound ist das Setup nicht zu schlagen. Aber Jedem das Seine!
 

Marcus Siepen

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Stimmt, der Workflow in Studio One hat mich auch beeidruckt, gefällt mir momentan von allen DAWs, die ich habe, am besten

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Gelöschtes Mitglied 3249

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Studio One reizt mich auch und wie ich das erkennen kann, ist das für mich die bessere DAW und Produktpolitik. Aber ich sehe dort die gleiche Falle: Es ist eben auch nur eine DAW. Mit Mausbedienung zum Pixelschubsen (nein, auch ein Touchscreen ersetzt keinen physikalischen Knopf).

Steinberg laste ich nicht alle Probleme an, wohl aber, dass deren Support in meiner 20-jährigen Erfahrung praktisch nicht existiert. Ich habe bei mir im Keller damals den Parallelport*-Dongle an die Wand genagelt als Andenken an diese Zeit voller Heiterkeit.

Wäre ich nicht zwiegespalten, würde ich dies nicht schreiben. Die Art, wie ich meine Metalsachen bis dahin produziert habe, wäre dann vorbei. Ist aber ok, weil ich ja auch nicht immer das gleiche machen will. Beziehungsweise gäbe es den Zwischenschritt der "klassischen" Demoproduktion am Tascam. Wenn der Song dann wirklich fertig und der kreative Prozess abgeschlossen ist, kann ich ihn immernoch an der DAW final produzieren - sofern das wirklich eine Verbesserung verspricht. Allerdings reizt mich dann angesichts der Produkt-/Lizenzkosten und des Wartungsaufwands schon eher der Gang in ein professionelles Studio mit schönen Raumklängen und einer Fachperson, die den ganzen Tag nichts anderes macht als die Ohren spitzen und Töne zu streicheln. Denn das Fachwissen eines Tonmeisters ersetzt keine DAW.

Zu einem Mackie Sechsfachkochfeld mit einem Kühlschrank voller Festplattenrekorder und Effektgeräte und dieser lustigen MiniDisc-Technologie würde ich auch nicht zurückkehren wollen. Und bei einer Vergangenheit mit Behringer-Kompressoren kann ich deine Begeisterung von der DAW nachvollziehen.

In Punkto Workflow, Sound ist das Setup nicht zu schlagen
Ich nehme an, das ist eine subjektive Einschätzung.

Aber Jedem das Seine
Ein Glück.

Bei alledem vergaß ich natürlich noch Windows (Apple-User haben bekanntlich nie Probleme). Natürlich erzwingt es ein Update immer dann, wenn man gerade keine Zeit dafür hat. Lustig finde ich ja seit eh und je die Aussagekraft des Fortschrittsbalkens, der immer minutenlang bei 99% stehenbleibt. Ob sie das wohl bald verbessern und Nachkommastellen fürs letzte Prozent einführen?

Ich warte mal ein paar Wochen ab, wie sich der Preis vom Model 16 entwickelt. Und dann auf Abende, an denen man mal wieder gepflegt eine Spur nach der anderen in voller Länge in einem Take einspielt. Ist ein Bisschen wie Holzhacken. Nur ganz anders.

* Technologie von damals™
 

Marcus Siepen

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Studio One reizt mich auch und wie ich das erkennen kann, ist das für mich die bessere DAW und Produktpolitik. Aber ich sehe dort die gleiche Falle: Es ist eben auch nur eine DAW. Mit Mausbedienung zum Pixelschubsen (nein, auch ein Touchscreen ersetzt keinen physikalischen Knopf).

Steinberg laste ich nicht alle Probleme an, wohl aber, dass deren Support in meiner 20-jährigen Erfahrung praktisch nicht existiert. Ich habe bei mir im Keller damals den Parallelport*-Dongle an die Wand genagelt als Andenken an diese Zeit voller Heiterkeit.

Wäre ich nicht zwiegespalten, würde ich dies nicht schreiben. Die Art, wie ich meine Metalsachen bis dahin produziert habe, wäre dann vorbei. Ist aber ok, weil ich ja auch nicht immer das gleiche machen will. Beziehungsweise gäbe es den Zwischenschritt der "klassischen" Demoproduktion am Tascam. Wenn der Song dann wirklich fertig und der kreative Prozess abgeschlossen ist, kann ich ihn immernoch an der DAW final produzieren - sofern das wirklich eine Verbesserung verspricht. Allerdings reizt mich dann angesichts der Produkt-/Lizenzkosten und des Wartungsaufwands schon eher der Gang in ein professionelles Studio mit schönen Raumklängen und einer Fachperson, die den ganzen Tag nichts anderes macht als die Ohren spitzen und Töne zu streicheln. Denn das Fachwissen eines Tonmeisters ersetzt keine DAW.

Zu einem Mackie Sechsfachkochfeld mit einem Kühlschrank voller Festplattenrekorder und Effektgeräte und dieser lustigen MiniDisc-Technologie würde ich auch nicht zurückkehren wollen. Und bei einer Vergangenheit mit Behringer-Kompressoren kann ich deine Begeisterung von der DAW nachvollziehen.



Ich nehme an, das ist eine subjektive Einschätzung.



Ein Glück.

Bei alledem vergaß ich natürlich noch Windows (Apple-User haben bekanntlich nie Probleme). Natürlich erzwingt es ein Update immer dann, wenn man gerade keine Zeit dafür hat. Lustig finde ich ja seit eh und je die Aussagekraft des Fortschrittsbalkens, der immer minutenlang bei 99% stehenbleibt. Ob sie das wohl bald verbessern und Nachkommastellen fürs letzte Prozent einführen?

Ich warte mal ein paar Wochen ab, wie sich der Preis vom Model 16 entwickelt. Und dann auf Abende, an denen man mal wieder gepflegt eine Spur nach der anderen in voller Länge in einem Take einspielt. Ist ein Bisschen wie Holzhacken. Nur ganz anders.

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Den Presonus Faderport V2 kennst du? Wegen drehen echter Knöpfe, habe mir das Ding bestellt

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Andy

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Also es gibt durchaus irgendwelche Konsolen, die die Bedienfelder auf nen Drehknopf legen. Kost halt Kohle. Dann hast du Cubase oder was auch immer am PC und drehst nach wie vor an nem Mischpult.

Edit: zu spät :)
 

Andy

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Noch ein Tipp unter Freunden, ich halt mich aber auch nicht dran. Das Windows von der CD installieren und niemals ein Update fahren. Konsequenterweise ist der Audiorechner dann nicht der normale PC auf dem man alles andere auch noch macht. Das wäre die 8-Band oder das Tascam Teil ja aber auch nicht. Damit gehst du auch nicht ins Internet. ... Registrierungen mal ausgenommen ...
 

Friedlieb

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Konsequenterweise ist der Audiorechner dann nicht der normale PC auf dem man alles andere auch noch macht. Das wäre die 8-Band oder das Tascam Teil ja aber auch nicht.
Das halte ich für einen sehr konsequenten und im Grunde richtigen Ansatz. Denn oft entstehen die Probleme mit einer Software ja nicht wegen dieser Software selbst, sondern wegen Problemen oder Unverträglichkeiten mit anderem Zeug, was sonst noch so auf dem Rechner drauf ist.
 

Hubi72

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Ich komm noch aus der Zeit - Tascam 8-Spur -Cassette in den frühen 90ern, dann auf ADAT-Bändern. Die endlose Spulerei...hat mir auch am Tascam den Playschalter kaputtgemacht (wer kann das heut noch reparieren?).

Windows ist ein Problem - hat ich auch gerade, aber wenn die Updates drauf sind, ist Studio One (2) einfach toll - super schnell im Workflow. Ich würde niemals den Weg auf analog zurückgehen. Und - ich spiel meine Spuren ganz ein, ohne Copy - Taste. Meistens....ein bißchen Musikerehre muß sein, wir machen ja kein Techno...
 

Solyth

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Bin sehr zufrieden mit Cubase-so gut wie keine Probleme, betreibe den Musikrechner aber ultrakonsequent als Standalone.
Die Rückkehr zum analogen ist für mich keine, aber auch so gar keine Option.
 

OSon

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also auch das konsequente keine Updates machen kann spätestens in die Hose gehen, wenn die DAW aber eines der Frameworks in einer aktuellen Version benötigt. Aber das ist dann etwas planbarer.

Aber ich hätte noch einen anderen Tipp! Nimm ein iPad und ein einfaches Interface ohne viel Routing. Auch auf dem iPad gibt es DAWs wie z.B Auria. Und ich glaube, damit kommst du sehr schnell zum Ziel.
Ansonsten muss ich auch sagen, gib Studio One eine Chance, allein wegen des sehr einfachen lizenzmodells.
Wichtig sind denke ich templates! Setz dich hin und mach dir eine Schablone für einen Song. Dann sind die Spuren schonmal vorgegeben und du musst dich darum nicht während der Aufnahmephase kümmern.

und das AX8 programmierst du hoffentlich per Editor Software! Und dann ist es doch super easy zu vedienen!

übrigens bin ich ja mittlerweile Apple User,aber auch zu Windows Zeiten hat mein Studio One immer funktioniert und war Performant. Und der rechner war am Internet und auch für andere Dinge da. Ich habe aber auch immer alle 1-2 Jahre neu installiert.
Das braucht Windows einfach. Irgendwie nutzt sich eine Windows Installation ab, auch wenn das kaum einer wahr haben will...
 

funkstation777

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Ich benutze auf meinem reinen Studiorechner, der mit Windows 10 hervorragend läuft, Softsynths wie Spectrasonics Omnisphere und Native instruments, Wave plugins ohne jegliche Probleme.
Und wie bereits Basti erwähnt hat: Einmal ein Template erstellt (also quasi eine Default Datei, wo alle wichtigsten Grundeinstellungen vorgespeichert werden, und schwuppdiwupphat man nach Aufruf der Datei auf einen Mausklick die komplette Studioumgebung parat.

Auria auf dem Ipad hat übrigens den gleichen Funktionsumfang wie Studio One, Pro Tools, Logic, etc. nur würde mich das Arbeiten ohne großen Monitor komplett kirre machen. Für livetracks ist es aber großartig, bzw für Location Recording oder kleinem Besteck.
 

papasoeren

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Bin sehr zufrieden mit Cubase-so gut wie keine Probleme, betreibe den Musikrechner aber ultrakonsequent als Standalone.
Die Rückkehr zum analogen ist für mich keine, aber auch so gar keine Option.

Sehe ich auch so. Und mit einem Tascam Model 24 könnte ich gar keine virtuellen Instrumente nutzen.
 

nwngnm

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Interessantes Thema. Will hier auch mal kuz meinen Senf dazu geben.
Ich hatte auch am Anfang mit nem Tascam 4 Spur Casettenrecorder aufgenommen. Spuren auf Stereo bouncen um wieder 2 Spuren frei zuhaben und so. Geile Zeit. Dazu dann ein Yamaha SPX90. Eins der ersten Multieffektgeräte, aber halt immer nur ein Effekt nutzbar. Damals für ein Schweinegeld gekauft. Mit Pitch Shifter auf der Stimme, Micky Mouse Stimme aufgenommen. Ich hab die alten Cassetten noch, abgedrehtes Zeug.
Dann hatte ich nen Atari mit dem erstes Midi Recording möglich war.
Faszinierend, aber ich bin halt Gitarrist, irgendwie unbefriedigend.

Und dann kamen die ersten Windows Rechner und Logic.
Klar gab‘s dann auch Cubase, aber ich war immer mit Logic unterwegs.
Zuletzt war es dann Logic 5.5. Hat eigentlich gut funktioniert, aber windows hat mich immer an den Rand der Verzweiflung gebracht. Totalabstürze, Rechner ging überhaupt nicht mehr an. Nach nem Tag warten, ging er dann wieder an, als ob nix gewesen wäre. Scheinbar thermische Probleme.
Windows Vista hat dann das Fass zum Überlaufen gebracht und ich hab mir ein Macbook gekauft (dieses weisse Plastikding).
Seither bin ich auf Mac‘s unterwegs und ich will bisher nicht mehr zurück.
Also ich will hier ganz sicher keine Windows vs macos Diskussion. Das interessiert mich überhaupt nicht. Und ich bin überzeugt, daß spätestens mit windows 7 das auch wieder vernünftig funktioniert.
Ich kann nur für mich sagen, daß meine Recordingsachen mit dem Wechsel zum Mac einen Quantensprung vollzogen haben.
Und zwar auf mehreren Ebenen. Zum einen funktioniert das Zeug einfach, ohne daß man sich grosse Gedanken um das Betriebssystem machen muss. D.h. für mich, weniger Computergedöns und mehr Musikmachen.
Und ich benutze immer noch Logic. Jetzt halt Logic X. Und ich finde, daß das
echt eine unterschätzte DAW ist. Warum ? Weil einfach fast alles dabei ist.
Z.Bsp. Der Logic Drummer mit dem man ohne grossartige Programmierei recht ordentliche Drumspuren erstellen kann.
Dann die ganzen Software Synths, klar das hat heut‘ jede vernünftige DAW, aber beim Logic gibt‘s zum Bsp. auch einen amtlichen Bläsersatz oder richtige Streicher.
Dann gibt‘s beim Logic X so ne Art Melodyne oder Autotune schon mit dabei.
Heisst hier Flexpitch und Flextime. Und jetzt sagt nicht, daß man sowas nicht benutzt. Dann dürft ihr euch aber seit 20-30 Jahren auch keine CD/LP mehr kaufen (macht heute eh keiner mehr, heute wird gestreamt).
Und Logic X hat Notation mit dabei. Das hat Studio One z. Bsp. auch nicht.
Aber Rocker brauchen ja diesen Notenquatsch eh nicht.
Und ich hab mir letztens einen gebrauchten 2011er Macbook Pro für 280 € ersteigert. Hat einen I7 drin und die 2011er sind ja die letzten Macbooks bei denen man noch einfach ne große SSD einbauen kann.
D.h. so teuer ist das dann auch nicht mehr.

Meine zweite DAW ist Ableton Live. Verfolgt einen anderen Ansatz und ist eigentlich eher was für elektronische Musiker. Aber ab und zu nehm ich mit Ableton auf. Vor allem dann, wenn ich an einzelnen Teilen arbeite. Da hat Ableton mit dem Scene Mode eine sehr gute intuitive Umgebung.

Ich hab auch noch eine alte Studio One 3 Version. Aber ich finde Logic X wirklich besser und kompletter, sodaß ich Studio One nicht mehr nutze.

So ein Mehrspurgerät wäre für mich auch keine Alternative mehr.
Für mich sind halt auch diverse Plugins noch wichtig, wie zBsp. der Superior Drummer 3. Als Gitarrist sind vernünftige Drumspuren das A und O.
Klar ist ein richtiger guter Drummer mit einem gut aufgenommenen Schlagzeug
immer das Non Plus Ultra. Aber bei meinen ‚Wohnzimmerproductions‘ ist das leider nicht möglich.
Ich hab bestimmt noch so einiges vergessen.
Aber das ist eh schon zuviel und ich hab keine Lust mehr und ausserdem liest sich das eh niemand durch.
 

Andy

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Zum Mac. Kumpel von mir hat auch einen, eher älteren Mac und das Ding war, was Latenz anbelangt wirklich hervorragend. Dann hat er ein Update des Betriebssytems gemacht und nun ist es genau so wie bei Windows. Ich hab keine Ahnung was die getrieben haben, auf alle Fälle kannst das Ding jetzt auch in die Tonne treten.

Dazu kommt, seitdem sie die normale PC Hardware einsetzen ist der Preis meines Erachtens nicht mehr gerechtfertigt. Ich heisse Apfel und deshalb verlang ein einfach mal den doppelten Preis... weil wir so ein elitärer Verein sind.... Nö, danke...
 
G

Gelöschtes Mitglied 3249

Guest
Danke euch. Oder auch nicht, denn dieser stete Hinweis auf Studio One bringt meine Entscheidung ins Wanken.

Alles andere hier vorgeschlagene habe ich durch: Faderport o.ä. (nicht das gleiche), Templates (noch längere Ladezeit), Rechnerhygiene (begrenzt wirksam), Recording am Tablet (auch irgendwie doof in der Bedienung) usw.

AX8 am Rechner programmieren? Nicht mehr. Gitarre auf dem Schoß/um die Schulter und dann immer mit der Maus fummeln und auf den Screen schauen? Nee. Da habe ich es lieber unbequem auf dem Boden und bringe es schnell hinter mich. Aus dem gleichen Grund mag ich stand-up meetings.

Natürlich weiß ich, was ein Model 24 im Vergleich zur Computerbasierten DAW alles nicht kann. Am meisten fehlen wird mir der Detailzugriff auf die Drums. Aber "die Möglichkeit hast du damit nicht" ist, wie wenn man einem Ferrari das Fehlen der Anhängerkupplung vorwirft. Und wir reden hier nicht von einer Bandmaschine.

Vielleicht kann ich es durch einen Vergleich erklären: Jeder von euch weiß, dass keine Gitarre wie die andere ist. Die Tele ist die Tele. Sie ist anders als die Superstrat (sagt man das noch?). Das macht sie nicht schlechter. Und mancher wird eben nur mit der Tele richtig warm. Die letzten zehn Jahre habe ich so viel ausprobiert - ich kann nur noch vermuten, dass nun längst eine Phase angefangen hat, in der ich nur noch mit dem analogen Gefühl eines solchen Geräts warm werde.

Ich hatte übrigens, fällt mir gerade ein, zwischendurch vor 15 Jahren, auch noch einen analogen Mixer, der in so einen Fostex-8-Spur-Festplattenrecorder VR800 lief. Der war damals schon altertümlich in der Bedienung. Aber: Ich habe damit erheblich witzigere Musik gemacht als am Rechner. Einfach, weil die Möglichkeiten so beschränkt waren, dass ich mich nicht in den Details eines einzelnen Snare-Schlags verloren habe.

Oder nehmt einen Looper: Damit macht man anders Musik als an der DAW. Ich zumindest.

Das wird mir beim Musikhören auch immer wieder klar: Es gibt Songs/Aufnahmen aus den 50ern, 60ern, 70ern, die sind technisch betrachtet eine Katastrophe aus heutiger Sicht. Klingen aber fantastisch. Weil das Wesentliche (Sprich: die Musik) passt - und passen musste, damit diese Beschränkungen nicht ins Gewicht fallen. Das will ich aber auch nicht dogmatisieren.

Studio One... ich scheue die Lernkurve bis ich es so im Griff habe wie Cubase, da bin ich ehrlich. Das sind wieder Stunden, die ich nicht aufnehme und Tage, an denen ich anstelle kreativer Arbeit an Musik einfach nur alle Möglichkeiten auslote (die tollen, tollen, vielen Möglichkeiten mit den tollen, tollen, vielen Effektplugins und tollen, tollen, vielen virtuellen Instrumenten).

Man kann stundenlang am Mix feilen und zwanzig VSTis durchprobieren. Ich habe hier auch so eine riesige Kontakt-Library, ganz abgesehen von den Drumsamples für Superior Drummer.

Benutzt ich nie. Warum? Spricht mich nicht (mehr) an.

Vor ein paar Jahren habe ich mal mit einem Freund über unsere Spielfähigkeit gesprochen und warum viele Jugendliche heute nichts oder nur wenig auf dem Instrument erreichen.

Sein Fazit: "Du hattest ja nix anderes. Kein Fernsehen, keine Videospiele, kein Smartphone. Dann sitzt zu in deinem Zimmer auf dem Bett und die Langeweile plagt dich. Was machst du? Du packst die Gitarre und übst."

Das ist wohl ein wenig so wie mit dem einfachen 8-Tracker: Du hast nicht so viele Möglichkeiten. Dann musst du eben einen geilen Song schreiben, statt den Recordingabend damit zu verbringen, jeden Sound aus der Library anzuspielen. Oder noch kurz eine neue Library zu kaufen.

Als Gitarrist sind vernünftige Drumspuren das A und O.
Ich meine ich ohne Sarkasmus: Ich dachte, als Gitarrist ist ein vernünftiger Gitarrensound das A und O. Oder die Beherrschung des Griffbretts.

Das meine ich. Man sagt so leicht, was alles ganz wichtig sei zum Musikmachen. Ein neues, schnelleres, bunteres Axe FX. Eine neue Gitarre mit mehr Möglichkeiten. Mehr IRs. Und dann...ach, ich hab schon alles geschrieben und will euch nicht ermüden.

Ich denke über eure Vorschläge nach. Und Studio One schaue ich mir an, versprochen. Herzlichen Dank.
 

nwngnm

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Vor ein paar Jahren habe ich mal mit einem Freund über unsere Spielfähigkeit gesprochen und warum viele Jugendliche heute nichts oder nur wenig auf dem Instrument erreichen.

Sein Fazit: "Du hattest ja nix anderes. Kein Fernsehen, keine Videospiele, kein Smartphone. Dann sitzt zu in deinem Zimmer auf dem Bett und die Langeweile plagt dich. Was machst du? Du packst die Gitarre und übst."
Diese Argumentation kenne ich, halte sie aber für falsch. So argumentieren oft alte Menschen oder die eine Generation über folgende.
Schau dir Youtube an, dort gibt es so viele gute und gut ausgebildete und auch geschmackvolle junge Gitarristen.
Klar gibts auch das Gegenteil. Aber das war auch immer schon so. Und mehr Möglichkeiten können verhängsvoll sein, aber auch segensreich. Das ist nix neues.

Ich meine ich ohne Sarkasmus: Ich dachte, als Gitarrist ist ein vernünftiger Gitarrensound das A und O. Oder die Beherrschung des Griffbretts.

Das meine ich. Man sagt so leicht, was alles ganz wichtig sei zum Musikmachen. Ein neues, schnelleres, bunteres Axe FX. Eine neue Gitarre mit mehr Möglichkeiten. Mehr IRs. Und dann...ach, ich hab schon alles geschrieben und will euch nicht ermüden.
ich dachte das sei klar, und daß es hier ums Recording ginge. Daß Gitarristen sich immer zuerst um ihren Gitarrenkrempel kümmern und das ausgiebig, ist offensichtlich. Das hat jeder Gitarrist hoffentlich vor dem Aufnehmen für sich geklärt. Was Stücke schreiben und Recording angeht, ist das für mich eher zweitrangig.
Wie gesagt, das gilt alles nur für die Situation - ich alleine im Zimmer und will was aufnehmen und schreiben -.
Wenn du eher von einer Situation sprichst, in der du eine Band aufnehmen willst, dann ist das was ganz anderes und wesentlich aufwendiger. Stichwort Schlagzeugrecording.
 
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