CITES - Wer kennt sich aus?

f.f

Active member
Mitglied seit
Nov 15, 2018
Beiträge
239
Hi, kennt sich hier jemand mit den CITES bestimmungen aus, bzw. hat seit 2017 schon mal eine Gitarre aus nicht-EU Gebieten erworben und importiert?

Seit 17 bekommt man ja privat von seriösen Japanischen Händlern keine Gitarren mit Palisander/Rosewood mehr geliefert. Wie sieht die "Regulierung" am Zoll tatsächlich aus? Brauche ich für jede importierte Gitarre jetzt Papiere die belegen, dass das Holz nicht verbaut ist, oder hattet ihr da noch nie Probleme/Nachfrage?
Meine absolute fav. Gitarre ist momentan gebraucht in Japan online. Hab das Ding seit Jahren gesucht und dachte überhaupt nicht an CITES. Da das Ding ein Maple Fetboard hat, dachte ich ich wäre damit aus dem Schneider, ...bis ich ibanez wiki darauf gestossen bin, dass der 5 teilige Hals aus Maple/Bubinga gebaut ist und nun sehe ich mit schrecken das auch 3 Sorten Bubinga betroffen sind, nur spricht da kaum jemand darüber, da die meisen problematischen Fretboards halt zu 99% aus Palisander sind. Wir reden hier von diesen dünnen Streifen im geteilten Hals. also vllt. 20g. Die Gitarre ist 15 Jahre alt.
Jetzt stellt sich mir die Frage, wie der Zoll hier untersucht? Müssen alle Instrumente Dokumente haben, oder wird hier stichprobenartig auf augenschein geprüft? Im letzteren Fall solte ein helles Maple Fretboard ja eigentlich keinen Verdacht erregen und es bestünde Hoffnung dass die Gitarre ankommt.

Ganz im ernst, ich bin sehr für Naturschutz aber die CITES Sachen sind völlig undurchdacht, und entwerten prinzipiell Eigentum. Ich verstehe ja, dass man bei neuen Instrumenten geschützte Bäume verbietet und schützt, aber bei einer Gitarre von 2005 ist der Baum schon lange gefallen (und zwar damals völlig legal). Warum man hier ein Fass aufmacht (zumal es bei unseren Klampfen ja um 100g handelt und nicht um Möbelmengen) ist mir völlig unbegreiflich.

Was aber noch viel unverschämter ist, dass die großen Händler wie der "T" etc. ofiziell auf ihren Seiten Rosewood Modelle die eindeutig nach 2017 produziert und importiert wurden weiterhin frei anbieten. Das ist eine absolute Frechheit gegen den Privathandel.

Hat jemand Erfahrungen?
 

Solyth

Well-known member
Mitglied seit
Jan 25, 2013
Beiträge
1.662
Hatte letztes Jahr darüber nachgedacht, eine Gitarre aus Amiland zu importieren und hab wg Palisandergriffbrett bei der hier zuständigen Behörde nachgefragt, welche Papiere ich benötige. Erst keine Antwort dann auf telefonische Anfrage die Auskunft, man wisse es auch nicht so recht und könne keine rechtlich belastbare Auskunft erteilen (schon gar nicht schriftlich).
Bin da bei Dir, Sch... Regelung, kein Service ggü dem Rechtsunterworfenen etc (Motz, Zeter, Pöbel)
Bleibt aus meiner Sicht noch ein Glücksspiel (es ist ja eine Lockerung bzgl Instrumente in der Diskussion gewesen hab aber weiter nix gehört). Hab dann vom Kauf abgesehen.......:frusty::frusty::frusty:
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Von der Lockerung hab ich auch mal gehört und dann nix mehr. Das ist wie bei so vielen Sachen, die die EU so macht. Sie erkennen Probleme aber die Umsetzung ist zumeist völlig dilettantisch.
 

f.f

Active member
Mitglied seit
Nov 15, 2018
Beiträge
239
Ich suche genau diese Klampfe schon 10 Jahre....brauche deshalb Erfahrungen zur Abwägung: GAS - Risiko. Nur geht es halt deutlich vierstellig. nicht das der Zoll das Ding am Ende verbrennt.
Ich würde ja Dokumente ausfüllen und Anträge stellen aber niemand offizielles weiss wohl wer, wo wie , was.....und Cites gibts ja nur schon 2 Jahre.....unglaublich mit welcher Ignoranz hier manche vermeintliche "umweltschützer" Gesetze verabschieden die sie selbst nicht verstehen...
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Reicht es denn nicht aus wenn sichergestellt ist, daß das Teil eben schon vor 2017 existiert hat? Was sagt das örtliche Zollamt?
 

f.f

Active member
Mitglied seit
Nov 15, 2018
Beiträge
239
Ich denke man müsste beweisen, dass die Gitarre schon vor 2017 im Besitz des Verkäufers war....wer kann dass schon. Soweit ich bis jetzt durchblicke ist sie seriennummer/Baujahr dabei egal...krank,oder?
 

Solyth

Well-known member
Mitglied seit
Jan 25, 2013
Beiträge
1.662
Nach meinen Erfahrungen auf diesem Sektor kommt es mir schon bald wie eine bewusste Schikane vor.
Derlei Verhaltensweisen beschränken sich leider nicht auf Instrumente........
 

Bonzo

Active member
Mitglied seit
Okt 19, 2012
Beiträge
908
Wenn du eine Gitarre verkaufen willst die unter Cites II fällt brauchst du eine Glaubhaftmachung, dass du sie vor dem Januar 2017 besessen hast. Für diese Glaubhaftmachung brauchst du einen Zeugen. Das kann auch dein Hund sein. Naja, vielleicht nicht Hund, aber Katze geht auf jeden Fall. Überprüft wird gar nichts, da sie auch froh sind, wenn sie den Rotz von der Backe haben. Aber es heißt tatsächlich immer wieder mal, dass Cites II noch 2019 abgeschafft werden soll. Bei Cites schaut es anders laus, da hatte ich schon mit dem Staatsanwalt zu tun, der sich dann mit dem Griffbrett zufrieden gegeben hat und nicht die ganze Gitarre beschlagnahmt hat.
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
"Wir" haben ja damals alle fleissig die Excel Tabelle Ende 2016 ausgefüllt und Fotos geschossen und die Tabelle an irgend ein Amt geschickt.
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Ich habe ja auch ne alte Hamer die da komplett rein fällt vom Holz her, nicht vom Jahrgang. 🙄
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Was bedeutet das nun in Detail?
 

Bonzo

Active member
Mitglied seit
Okt 19, 2012
Beiträge
908
Cites II ist ein Thema für Hersteller, aber nicht mehr für den Endverbraucher. Der kann seine Cites II relevanten Gitarren wieder ohne Vorerwerbsnachweis verkaufen. So verstehe ich das nach dem Online Gitarre und Bass Artikel.
 

Bonzo

Active member
Mitglied seit
Okt 19, 2012
Beiträge
908
Das wäre der Original Text:
Am 26.08.2019 wurde auf der CITES Vertragsstaatenkonferenz in Genf einem Antrag der EU und Kanadas zugestimmt, in der CITES II Regelung eine Ausnahme für fertige Musikinstrumente, Teile und Zubehör zu machen, die aus Palisander (Dalbergia spp) gefertigt sind.

Entsprechende fertiggestellte Produkte sind somit wieder ohne CITES-Nachweis handelbar. Die Nachweispflicht der verwendeten Hölzer besteht für die Hersteller weiterhin, entfällt aber für den Endverbraucher. So ist auch der Verkauf von gebrauchten Instrumenten wieder ohne Nachweis möglich. Dies gilt allerdings nicht für den in CITES I gelisteten Rio Palisander (Dalbergia nigra, sowie für Dalbergia cochinchinensis).
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Hab auch noch ein bisserl recherchiert. Heute wird es den finalen Beschluss geben oder hat es gegeben, ....

Was bin ich froh, dass meine Hamer schon so alt ist, und ich sie auch nie verkaufen werde.... Rio Palisander und Honduras Mahagony
 

Marcus Siepen

Well-known member
Mitglied seit
Jan 21, 2013
Beiträge
2.895
Na das ist doch endlich mal eine positive Nachricht, das sollte ja auch bedeuten, daß ich auf Tour keine Nachweise mehr für meine Gitarren brauche, korrekt?

Gesendet von meinem ANE-LX1 mit Tapatalk
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Denke ich auch. Dass man dann nichts mehr braucht. Grundsätzlich ist es ja ne gute Idee, dass man gewisse Sachen schützt aber das sollte eben bei der Produktion schon beachtet werden und so scheint sich das ja jetzt zu entwickeln. Und dann ist das ja auch soweit gut. Wenn man allerdings andererseits sieht, dass man Brandrodung betreibt, .... dann könnte man auch ein paar Griffbretter davon machen...
 

Solyth

Well-known member
Mitglied seit
Jan 25, 2013
Beiträge
1.662
Tja, im Ergebnis der berühmte Sturm im Wasserglas.
Bestürzend finde ich nach wie vor, dass das Vertrauen in die Rechtsstaatlichkeit durch das Vorgehen des nationalen Normgebers und der Behörden erheblich leiden musste.
Als Erfahrung nehme ich aber mit, dass ich mich aufgrund der Ganzen Kacke eingehend mit Gitarren mit Richlite-Griffbrettern beschäftigt hab und so positiv überrascht war, ich nur jedem dazu raten kann, eventuelle diesbezügliche Vorbehalte ganz schnell zu vergessen.

@Andy ich will kein Griffbrett aus Bolsonaro:bounce:
 
Oben
mainframe-fourhanded
mainframe-fourhanded