Cliffs Tech Notes: The Secret Weapon: Transformer Match

marcor66

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Dies ist eine weitere Übersetzung aus dem FAS Forum von Cliffs Tech Notes, kommt also nicht von mir !
Quelle ist hier http://forum.fractalaudio.com/threads/the-secret-weapon-transformer-match.98527/

Geheimwaffe: Transformer Match
Eine der wichtigsten "erweiterten Tweaks" im Amp-Block ist der Transformator-Match-Parameter (XFRMR MATCH).
Dieser Controller regelt das relative Windungsanzahl-Verhältnis eines virtuellen „output-transformers“.
Jedes Amp-Modell hat einen Standardwert dieses Verhältnisses in den Modelldaten eingebettet.

Der Transformator-Match-Parameter passt dieses Verhältnis im Vergleich zu diesem Standardwert an.
Wird der Wert dieses Verhältnisses verkleinert, wird der Transformator "undermatched".
Wird der Wert dieses Verhältnisses vergrößert, wird der Transformator "overmatched".
Warum ist das wichtig?

In einem "classic design amp" ist das relative Umdrehungs-Verhältnis eines virtuellen Ausgangsüberträgers so gewählt,
das sich die volle Leistung an den Ausgangsröhren in Abhängigkeit zur Belastung verhält.

IOW, wenn Röhren Ihre maximale Stromstärke liefern, ist ihr maximaler Spannungswert nahe Null für die Nenn-Impedanz der Lautsprecher.
?(maximaler „Voltage-Swing“ )?

Wenn der Transformator „undermatched“ ist, wird eine Röhre nicht vollständig gesättigt.
Wenn der Transformator "overmatched" ist, fängt die Sättigung einer Röhre früher an.

Die meisten Gitarren-Amps sind leicht undermatched. ...

Dies würde sich nicht großartig auswirken, wäre „die Last“ nur ein einfacher Widerstand, aber ein Lautsprecher ist eine „reaktive Last“.

Wie in meinen anderen Beiträgen erwähnt, hat die Impedanz eine niederfrequente Resonanz und einen Hochfrequenz-Impuls.
Wenn der Transformator perfekt abgestimmt wurde,
würde die Röhren-Platten-Spannung ihre maximale Ausprägung erreichen, wenn Stromstärke maximal ist und zwar nur bei Frequenzen,
welche Lautsprecherimpedanz = Nennimpedanz ermöglichen.

Wenn die eigentliche Impedanz eine Nennimpedanz übersteigt, geht eine Röhre entsprechend früher in Ihre Sättigung.
Dies hat zur Folge, das sowohl Höhen, als auch Tiefen, vor Mitten verzerrt werden.

Wenn das „matching“ verringert wird, verzerren Höhen und Tiefen nicht so schnell und der Amp klingt "offener".
Jedoch kann die Verzerrung härter klingen, da eine Begrenzung der Power-Tube-Stromstärke sich härter auswirkt, als die Spannung zu begrenzen.

Wenn das „transformer matching“ erhöht wird, beginnen Höhen und Tiefen eher zu verzerren und der Amp klingt "komprimierter“.
Die resultierende Verzerrung wird „smoother“, aufgrund der weicheren Art die Spannung zu begrenzen.

Wie oben beschrieben wird bei einem klassischen Design das Verhältnis so gewählt, das die maximale Leistung für die Nenn-Impedanz zur Verfügung steht.
Anders als bei einer idealisierten nominalen Speaker-Impedanz, variiert die tatsächliche Impedanz von Modell zu Modell.
Die Impedanz eines typischen 8-Ohm-Lautsprechers kann bis zu 20 % abweichen.

Wenn die tatsächliche Impedanz niedriger ist als die nominale Impedanz, dann führt dies zum „undermatch“ des Transformators und umgekehrt.
Des weiteren variiert die“ transconductance“ und die maximale Strom-Leistungsaufnahme von Leistungsröhren.

Beispielsweise wurden Amp-Modelle im Axe-Fx mit EL34s mit Mullard Röhren modelliert, (gelten als die bestklingendsten).
Ein Set von JJ EL34s produzieren etwas mehr Spannung und sättigen dementsprechend früher.
Sie „overmatchen“ effektiv die Ausgangsübertrager.

Einige Amps „overmatchen“ absichtlich die Ausgangsübertrager, wie z.B. Trainwrecks.

Daraus ergibt sich eine smoothere Amp-Verzerrung mit mehr Kompression von Höhen und Tiefen.

Die Höhe des „overmatching“ ist beträchtlich, typischerweise ca. 50 %

Der Effekt des „transformer matching“ ist nur erkennbar, wenn die Endstufe verzerrt.

Non-Master Volume Amps bekommen die meiste Verzerrung von der Endstufe, so dass die Auswirkungen dieser Parameter ohne weiteres erkennbar ist.

Master Volume Amps verzerren mehr in der Vorstufe, so dass Auswirkungen dieses Controllers möglicherweise weniger auffällt, wenn ein MV abgeregelt ist.

Kleine Anpassungen können einen großen Unterschied machen.
Ich passe in der Regel nie mehr als 20 % (0,8 bis 1,2) und weniger als 10 % an.

Wenn man seinen Ton als etwas zu offen und harsch empfindet, hebt man den Transformer Match etwas an.
Umgekehrt sollte man seinen Ton als zu komprimiert empfinde, senkt man den Transformer Match ein bisschen ab.

Sei aber gewarnt, denn eine Anpassung nach unten mag auf Anhieb, wegen der Lautstärke Erhöhung besser erscheinen
(wieder unser alter Freund Fletcher&Munson), aber wenn Du lauter spielst, wird es „boomy“ und harsch.
Daher besser ein paar wenige dieser Höhen und Tiefen früher verzerrt, damit es nicht zu „scooped“ (ausgehöhlt) klingt.
 
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Andy

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Das war einer der ersten Parameter an dem ich gedreht hab. Das mit dem Over-/Untermatched hat der Paco mal sehr schön erklärt.
Also eigentlich geht es um eine Fehlanpassung. D.h. die Box passt nicht zum Ausgangswiderstand der Endstufe. Das kann man sich eher etwas "bildlich" vorstellen.
Die technischen Auswirkungen sind natürlich identisch, nur mit over/undermatched fühlt sich der technische "Laie" vielleicht weniger angesprochen.


Edit: Ahhh, ich seh gerade, du hast das auch beschrieben. Sorry ich hatte nur quer gelesen ;)
 

marcor66

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Ich hab nur Cliffs Tech Notes vom FAS Forum übersetzt, ich lasse die englischen Controller-, Parameternamen in Anführungsstrichen stehen, damit man sie im Axe besser wiedererkennt.

Habe es jetzt nochmal in der erste Zeile deutlicher gemacht ;)
 
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