Cliffs Tech Notes: Understanding All the Different Gain Controls

marcor66

Well-known member
Mitglied seit
Apr 23, 2014
Beiträge
1.225
Hier eine weitere Übersetzung aus den Tech Notes von Cliff vom FAS Forum.

Grundsätzliches zu all den verschiedenen "Gain Controls" (Verzerrungs-Regler)
Der Amp-Block im Axe-Fx hat eine Vielzahl von Gain-Reglern, die sich je nach Amp-Modell ändern. Diese Regler sind:
Input Drive
Input Trim
Overdrive
Master Volume

Und befinden sich in der virtuellen Verstärkerschaltung an festen Punkten, wie folgt:



Input Drive:
Regler für Verzerrung (Vorstufe), Verzerrung (Endstufe) , Volumen, etc.-eines modellierten Verstärkers.

Hier wird die Dämpfung am Eingang der „Amplifier gain stages“ (VerstärkerVerzerrungsstufen) nach dem Eingangspuffer, geregelt.

Im Marshall Plexi ist es z. B. der "Loudness" Controller .
Bei Fender-Amps heißt es einfach "Volume" Control .
In vielen High-Gain-Verstärkern sind es „Gain" oder "Drive" Regler.
In einem echten Amp ist dieser Regler ein Potentiometer mit variablem Widerstand.

Viele Verstärker haben noch einen Kondensator für "Brightness" (höhenreich) mit kleinem Wert, an den Klemmen des Drive Potis.
Zweck der Übung ist, wenn abgeregelt wird, hohe Frequenzen weiterhin durchzulassen.
Manchmal ist dieses „bright cap“ schaltbar, ansonsten fest eingestellt.

Input Trim:
Mit dem Input Trim-kann man die Eingangs-Dämpfung, ohne Änderung des Frequenzgangs, einstellen.
Wie eben gesagt, wenn der Input Drive runtergeregelt wird und der Amp eine „Bright Cap“ hat, klingt der Amp heller.

Jetzt möchte man vielleicht mehr Verzerrung (Gain) und trotzdem einen helleren „brighten“ Sound. Hier kommt der „Input Trim“ ins Spiel.
Ohne den Ton selbst zu verändern, wird mit diesem Regler der Verzerrungsgrad erhöht.
Umgekehrt wenn ein dunklerer Ton bei hoch geregeltem Input- Drive und weniger Gain gewünscht ist, wird der Input Trim abgesenkt.

Die meisten realen Verstärker besitzen keinen Input Trim.
Stattdessen gibt es oft zwei Eingangsbuchsen, „high“ & „low“, mit hohem oder niedrigem Verstärkungsfaktor.
Oder es ist ein „high“ /„low“, Schalter verbaut.

Fast immer ist der Unterschied zwischen diesen Buchsen 6 dB. Die Axe-Fx-Verstärker sind mit hohen Verstärkungswert oder Switch-Position (sofern vorhanden) modelliert.
Um den Low-Gain-Eingang zu simulieren, setze Input Trim auf 0,5 runter, das entspricht 6 dB.

Overdrive:
Einige Verstärker besitzen einen "Dämpfungs"-Regler zwischen den nachfolgenden Verstärker-Stufen.
Beispiele sind Mesa/Boogie Mark-Serie, Dumble ODS und andere.
Dieser Controller erlaubt es die „Gain Stages“ zueinander zu variieren.
Input Drive kann hoch und Overdrive runtergeregelt sein, um frühere „gain stages“ mehr und spätere Stufen weniger zu verzerren und umgekehrt.

Master Volume:
The Master Volume (MV) steuert den Signalpegel zur Endstufe hin.
Viele alte Amps haben keine MV-Regelung und die Endstufe läuft "offen".

Moderne Verstärker erhalten ihre Verzerrung vom Preamp und ein Master-Volume ist für die Verstärker-Lautstärke zuständig.
Der Master-Volume ist im Axe-Fx II sowie bei realen Verstärkern, der wohl mächtigste Regler im Amp-Block.

Wenn Master-Lautstärke erhöht wird, beginnt die virtuelle Endstufe zu verzerren, der „sag“ setzt ein, und Magie entsteht.
Der Ton ist fokussierter, die Dynamik-Rückmeldung verändert sich, der „Note Attack“ wird betont, etc..

Der Schlüssel zur Erzeugung des ultimativen Tons ist, diese Steuerelemente zu verstehen und anpassen zu lernen.
 

Anhänge

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Sehr interessant, jetzt versteh ich so einiges besser. Speziell was Input-Drive, Input Trim und Bright Cap anbelangt.
Das hat ich doch anders interpretiert.
 

Pedro_Santana

Member
Mitglied seit
Okt 13, 2012
Beiträge
66
Super erklärt. Vielen Dank. Habe es gleich ausprobiert am 59 Bassguy und es klingt für mich besser.
 

HumblyDumbly

Well-known member
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 18, 2015
Beiträge
2.403
Sehr interessant, jetzt versteh ich so einiges besser. Speziell was Input-Drive, Input Trim und Bright Cap anbelangt.
Das hat ich doch anders interpretiert.
Weil es auch anders ist bzw. so nicht stimmt, siehe dazu auch: http://forum.fractalaudio.com/threads/understanding-all-the-different-gain-controls.95018/page-2#post-1138705



Input Trim:
Der Input-Trim ist etwas was man normalerweise an keinem realen Amp finden wird, weil man damit nicht nur Signale absenken, sondern auch anheben kann. In Cliff's Beispiel ist ein Bufferverstärker am Eingang abgebildet. In meinem korrigierten Diagramm, ist dieser Buffer regelbar - das ist der Input Trim

Mastervolume Trim: (MV Trim)

Auch das ist etwas, was es bei den realen Verstärkern nicht gibt. Es ist weder eine Feinabstimmung noch ein Multilikator des Masterreglers, Mastervolume Trim regelt den Signalanteil der effektiv von der Phasenumkehrstufe an die Endröhren abgegeben wird. Je nachdem wo man den Arbeitspunkt in der Phasenumkehrstufe setzt, wird das Eingangssignal an der nichtlinearen Eingangskennlinie schwächer oder stärker verstärkt. Es gab Versuche einiger Hersteller, deren Phasenumkehrstufe regelbar zu machen. Berühmtestes Beispiel ist der "Son of a Boogie" (SOB) Amp von Mesa/Boogie, dessen Limiter-Control genau das tut was oben beschrieben ist.

Mastervolume Capacitor (MV cap)

Macht das Gleiche wie der Bright-Switch, nur über dem Mastervolumen-Regler. Zwischen Schleifer (Ausgang) und Eingang des Potentiometers ist ein kleiner Kondenator gelötet, der oberhalb seiner Grenzfrequenz, welche mit zunehmender Kapazität (einstellbar im AxeFx in Picofarad) frequenzmässig tiefer wird, das betreffende Potentiometer ungeachtet seiner Stellung kurzschliesst. Damit begünstigt man die Höhenanteile stärker, welche im Verhältnis zu den restlichen Frequenzen lauter erscheinen und dem Sound zu mehr Brillanz verhelfen. Dieser Effekt ist zwischen Potistellung 4 und 6 am stärksten wahrnehmbar - ist das Poti ganz aufgedreht hat der Kondensator keine Funktion mehr.

Dieser Kondensator wird vor allem in Dumble-Style Amps gerne verbaut, da diese Amps von Natur nicht für scharfe Höhen- und mehr für ihre Mittenanteile bekannt sind. Typische Werte sind: 68pF in nonHRM und 22pF in HRM Dumbles......(ich verbaue lediglich 15pF, pssst.....)

Ergänzt den ansonsten guten Beitrag von Marco (und Cliff, der meine Ergänzungen damals auch guthiess... http://forum.fractalaudio.com/threads/understanding-all-the-different-gain-controls.95018/page-2#post-1138709 )

Gruss
H.D (Howard Dumble:eek:pa: )
 
Zuletzt bearbeitet:

marcor66

Well-known member
Mitglied seit
Apr 23, 2014
Beiträge
1.225
Wie gesagt, alles gut, wir brauchen solche Ergänzungen, danke HumblyDumbly.

Ich übersetze "nur" aus der Sicht eines Anwenders oder Gitarrenvergewaltiger, jeder der was "richtig" weiß, raus damit !

Daher wäre ein Wiki ganz gut, da könnte man direkt ergänzen oder korrigieren und hätte nur einen Artikel, ohne Beitragsjumperei...

PS: Ich hätte im FAS Forum mal runterscrollen sollen, hatte Eure Beiträge nicht gesehen.
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Weil es auch anders ist bzw. so nicht stimmt, siehe dazu auch:
So hatte ich es auch in Erinnerung. Die Frage ist, wurde da was geändert oder anders formuliert, wie ist es jetzt richtig?

Gerade was Input-Trim anbelangt. Das ist ja schon ein ziemlicher Unterschied.

Ich stell eben fest, dass es den meisten Amps im Axe "gut tut" den Input-Trim deutlich zu reduzieren und dafür Input-Drive aufzudrehen. Dann wird das stellenweise unangenehme "Kratzen" deutlicher geringer. Bislang war ich da schon der Meinung, dass es dann einfach damit zusammenhängt, dass die erste Gainstufe einfach über kein gutes Modell verfügt. Also die Variante, wie du sie zeichnest.

Gestern dann, hatte aber mein Axe nicht zur Hand, hab ich mir gedacht: ok, wenn Input Trim nach dem Input Drive hängt, könnte das auch - eine andere - Erklärung sein. Der Bright Kondensator fällt dann einfach weniger ins Gewicht, wenn ich Drive weiter aufdrehe und dafür Input-Trim zurücknehme. Konnt es aber nicht testen.

Nachdem Cliff ja mal Fehler beim Kathodenwiderstand der zweiten Gainstufe eingebaut hatte, hab ich mir dann gedacht, könnte das auch eine Erklärung für die stellenweise unangenehmen Verzerrungen sein. Dann aber eher in der zweiten Gainstufe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Spoonful

Active member
Mitglied seit
Mrz 24, 2014
Beiträge
241
Ich stell eben fest, dass es den meisten Amps im Axe "gut tut" den Input-Trim deutlich zu reduzieren und dafür Input-Drive aufzudrehen. Dann wird das stellenweise unangenehme "Kratzen" deutlicher geringer.
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.Den Input-Trim auf ca. 7-9 Uhr gestellt und entsprechend meinen Soundvorstellungen den Drive angepasst,aber ohne einen blassen Schimmer zu haben,was ich da eigentlich mache,bzw.dadurch bewirke :angel:
Darum,vielen Dank für deinen lehrreichen Input marcor66 :hail:
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Diese Erfahrung habe ich auch gemacht.Den Input-Trim auf ca. 7-9 Uhr gestellt und entsprechend meinen Soundvorstellungen den Drive angepasst,aber ohne einen blassen Schimmer zu haben,was ich da eigentlich mache,bzw.dadurch bewirke :angel:
Schön, dass ich da nicht allein bin :) Man muss aber auch nicht alles 100%ig verstehen, schließlich hat man ja auch noch Ohren.
Bei manchen Advanced Parametern ist es aber schon nicht verkehrt, wenn man weiß, was man in etwa macht.
 

HumblyDumbly

Well-known member
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 18, 2015
Beiträge
2.403
Bislang war ich da schon der Meinung, dass es dann einfach damit zusammenhängt, dass die erste Gainstufe einfach über kein gutes Modell verfügt. Also die Variante, wie du sie zeichnest.
Ja, das könnte mitunter ein Grund sein.

Mein Diagramm ist auf alle Fälle technisch korrekt - die Simulation reagiert dementsprechend ;)
 
Oben
mainframe-fourhanded
mainframe-fourhanded