Bitte nehmt das jetzt nicht persönlich aber wir sollten und schon mal Gedanken machen, dass wir 45 Jahre keinen Krieg hatten. In anderen Regionen der Welt würde man die Einschränkungen, die wir jetzt erleben, mit Handkuss gegen die, die man dort hat, eintauschen. Syrien, Irak, Iran, usw.
Wir sind am Anfang des Jahres, viele haben ihren Jahresurlaub noch. Klar, will niemand nehmen. Aber, wer sich einen 4 wöchigen Urlaub irgendwo leisten kann, wird jetzt auch die Krise überstehen. Wir sollten uns mal Gedanken über die Relationen machen. Gott, ob jetzt die Schule oder das Studium mit 2, 4 oder 6 Wochen später beginnt.. drauf geschissen. Dann geht es halt in die Sommerferien rein, wenn es sein muss. Und wer seine Kids daheim nicht erträgt, der hätte sich keine anschaffen sollen, bzw. kann sich jetzt mal darin üben, diese richtig zu erziehen. Der mögliche Verdienstausfall kann von vielen doch auch abgefangen werden. Ich rede nicht von denen, die wirklich am Existenzminimum leben oder gerade eine Firma neu aufgemacht haben und die Bank die Hütte zumacht, wenn die Kredite nicht zurückgezahlt werden.
Denkt mal dran, wir würden 1942 haben, da ist ein bisserl daheim bleiben ....nix dagegen.
Du sprichst da einen der ganz wesentlichen Punkte an, die den aktuellen Prozess prägen.
Wenn man von der Ukraine und Jugoslawien absieht, leben wir seit 75 Jahren in Europa in Frieden.
Mit dem Beginn des sog. Wirtschaftswunders erleben wir seit Jahrzehnten eine nahezu permanente wirtschaftliche Aufwärtsbewegung.
Das bedeutet, gemäß der Regel, dass eine Generation ca. 30 Jahre ausmacht, mehr als 2 Generationen Frieden, Wachstum und nahezu
keine gesundheitlichen Krisensituationen.
Hinzu kommt, dass Fukushima, Tschernobyl etc. Ereignisse waren, die, von Deutschland aus betrachtet, vergleichsweise
lokale Auswirkungen hatten und sich hinreichend weit weg ereigneten, sodass unsere deutsche Wahrnehmung resp. die
"persönliche" Betroffenheit ausreichend mentale Distanz zugelassen haben.
Die Conclusio aus dieser Entwicklung;
Im Vergleich zu Kriegszeiten, dem Mittelalter (als ein Beispiel sog. Vorzeiten), heutigen Krisenregionen,
die Du ja schon angesprochen hast, sind wir Nordeuropäer, so komisch das klingt, im sozialdarwinistischen
resp. evolutionären Sinne verweichlicht.
Was nichts anderes bedeutet, dass wir nicht mehr geübt darin sind, Krisen- und Problemsituationen unterschiedlichster Art,
die über die sog. Alltagsprobleme hinaus reichen, zu meistern.
Es kommt übrigens nicht von ungefähr, dass viele sog. moderne Menschen die Herausforderung in Extremsportarten
oder ähnlich gelagerten Betätigungen suchen.
Selbst die hinlänglich belächelten "Überlebenstrainings für Manager" sind letztlich nichts anderes, als der Versuch,
uns physisch und psychisch mit Situationen zu konfrontieren, die Reiz-Reaktionsmuster in uns ansprechen,
welche im Leben des Menschen der Neuzeit nicht mehr gefordert sind und nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
Hinzu kommt, dass sich unsere Prioritäten (Gewichtungen) hinsichtlich dessen, was in unserem Leben wichtiger und
weniger wichtig ist, im Vergleich zu früheren Jahrhunderten, sehr stark verschoben haben.
Die verschiedenen industriellen Entwicklungsstufen und das Primat des Kapitalismus sind an die Stelle des täglichen
Kampfs um's Überleben in früheren Zeiten getreten.
Ich möchte all diese Dinge nicht im Sinne einer Wertung sehen.
Aber wir sollten uns, und da bin ich völlig bei Dir, immer wieder mal vor Augen halten, in welch priveligierten Umständen
wir leben.
Wir sind nicht die sog. Krone der Schöpfung!
Wir sind, wie andere Dinge in diesem Universum auch, lediglich ein Klumpen Materie, den die Natur so geformt hat,
dass er in der Lage ist, Dinge zu tun, die andere Objekte nicht zu tun im Stande sind.
Aber die Prozesse der Natur sind immer und zu jeder Zeit die Instanzen, die alles kontrollieren.
Und wenn es der Natur in den Kram passt, uns zu dezimieren, dann tut sie genau das.
Man überlege sich einmal dieses irrationale Phänomen.
Mehr als ein Jahr wird nun von FFF und anderen Organisationen für einen anderen Umgang mit dem Klimawandel protestiert.
Was ist effektiv passiert?
Wenig.
Deutschland hat seinen CO2-Ausstoß 2019 etwas reduzieren können.
Ansonsten gibt es nach wie vor immer noch zuhauf eine kollektive Ignoranz und nicht unerheblichen Widerstand gegen
dieses Ansinnen, weltweit.
Das Corona-Virus schafft es, innerhalb von 2 1/2 Monaten den Emissionsausstoß deutlich zu reduzieren.
Flugverkehr, Reisen mit dem Kfz etc. sind stetig reduziert worden.
Unternehmen fahren ihre Produktionsprozesse zurück oder stellen sie ein und emittieren entsprechend weniger.
Wäre ich Esotheriker, würde mir in den Sinn kommen, dass uns die Natur gerade ein Lehrstück auferlegt,
dass keine Spezies auf diesem Planeten so vermessen sein sollte, das Gleichgewicht und dieses mit
einer unfassbaren Präzision und Schönheit konstruierte Universum, unnötig zu gefährden und zu schädigen.
Das irrationale an diesem Gedanken ist wiederum, dass es die Natur selbst, in Person unserer Spezies, ist,
die diesen Prozess resp. das menschliche Handeln, bedingt...
So widersprüchlich kann die Natur sein...
Schützt und zerstört sich gleichermaßen...
In diesem Sinne, fröhliches Grübeln...