Hamsworld
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Anlässlich der Diskussion über die Elis-8 Boxen:
Ich war gerstern krank gemeldet wegen Erkältung und hatte Zeit, mal einige Stunden mit der Blueamps Spark rumzubrobieren.
Folgendes ist dabei rausgekommen. Hoffentlich klingt das nicht so, als ob ich mich aufspielen will, aber vielleicht sind das ja ein paar gute Tipps.
Ich habe bisher, habe ich gestern gemerkt, einiges falsch gemacht mit meiner Blueamps Spark.
1. Man muss sich davon frei machen, seine Lieblings-IR´s (Studio- und Kopfhörer) unbedingt auch über FRFR-Boxen spielen zu wollen. Ist auch irgendwie logisch: Eine 2x8 Box, FRFR hin oder her, klingt nicht wie ein Studiomonitor oder eine 4x12 Box in der gleichen Lautstärke. Blöd, aber so ist es: jede Box hat einen anderen Sound.
Ich habe nach langem Suchen gestern zwei gefunden, die mir an der Spark ziemlich gut gefallen (2 stinknormale 1x12 Boxen). Da muss man mehr die Ohren benutzen als nach IR-Marke zu gehen oder sich zu sagen: Es muss unbedingt eine 4x12 Box-IR sein. Das ist ja irgendwie auch klar: Auch eine normale Box mit V30 Speakern kann man nicht ungehört kaufen. Das muss passen. Das habe ich bisher falsch gemacht: Ich wollte meine Lieblings-Kopfhörer-IR´s unbedingt mit EQ und pipapo an die Boxen anpassen.
Und: Man muss auch eine Weile spielen, um den Klang der FRFR-Box kennen zu lernen und sich daran zu gewöhnen. Die dann so anzupassen, dass man sie auch den Mixer schicken kann, ist eine andere Baustelle! Erstmal einfach eine IR suchen.
2. Ich würde einen Compressor vorschalten/nachschalten, weil sonst einfach die Röhrenkompression und die Reaktion der Gitarre auf einen sehr lauteren Amp (Sustain) fehlt. Viele (ich jedenfalls) spielen Highgain-Sounds nicht in der Lautstärke, wie sie der Orginal-Verstärker produzieren würde. Da fehlt dann einfach was beim Spielgefühl. Ich habe leider wenig Ahnung von Compressoren: Also habe ich einen von Pete Thorne aus einem Preset genommen, ich weiß leider nicht mehr genau welches, guckst du hier:
Das benutze ich seit geraumer Zeit überhaupt bei meinen Presets. Es basiert auf dem einem Pedal 2-Compressor. Der klingt wirklich gut in meinen Ohren, weil er das macht, was Röhren machen: Er komprimiert und macht irgendwie fett, ohne die Dynamik kaputt zu machen. Schwer zu beschreiben Edit: Werte stehen in einem weiteren Post von mir unten)
3. Irgendwie läuft das bei den FRFR-Boxen anders als z. B. meinem Koch Studiotone: Die klingen für das Ohr (hatten wir ja hier oft) anders bei unterschiedlichen Lautstärken (Charles-Manson, äh Fletcher-Munson Kurve etc.) Ich habe die IR´s gestern konsequent bei gehobener Lautstärke ausgesucht, das geht wohl nicht anders. Am Ende der Kette habe ich jetzt einen Mesa-Mark 5-Band EQ zum schnellen Anpassen des Sounds bei unterschiedlichen Lautstärken. Mit dem kommt man schnell gut klar, wenn man seinen Sound anpasst. Wenns leiser ist, braucht man (meine Erfahrung) etwas mehr Badewannen-Frequenzgang, und wenn es lauter wird, werden die Mitten wieder wichtiger. Ich glaube nicht, dass sich ein 10-Band-EQ da eignet: Dauert viel zu lange und ist für mich jedenfalls zu kompliziert. Da verlieren ich und ggf. auch meine Mitmusiker die Geduld.
4. Man kann sein Studio-Kopfhörer-Preset nicht einfach in jeder Lautstärke spielen. Kein Mesa-Mark 4-User kann seinen geilen Sustain-Santana-Bedroom-Sound in gehobener Lautstärke spielen, man muss mindestens das Gain anpassen und an Bass/Middle/Treble schrauben. Sonst wird es viel zu bassig und zu piepsig. Vielleicht ist das auch der Grund, warum viele ihre Orginal-Verstärker im AxeFx nicht wiedererkennen, weil man einen bestimmten Sound eben einfach nicht in jeder Lautstärke spielen kann.
Kann auch gut sein, dass man sich einen anderen Lieblingsamp suchen muss, der zur FRFR-Box passt! Und bei jedem Amps, den man sich kauft, braucht man auch Einarbeitungs-Zeit. Das vergesse ich auch leicht, weil ich zu schnell springe zwischen den Amp-Modells, wenn mir was nicht auf Anhieb gefällt oder wenn es nicht klappt. Dazu hat @Friedlieb mal was geschrieben: Man müsste sich für jeden Amp mal konsequent eine Woche Zeit nehmen. Wenn man einen orginalen Amp austestet und kauft, braucht man ja auch eine lange Beschäftigungs- und Eingewöhnungszeit.
Ich glaube nach gestern nicht, dass man in einigen Stunden mehr als einen Amp mit passender IR findet, wenn man seinen FRFR-Amp austestet.
5. Auf keinen Fall anfangen, mit komlizierten Effekten wie Multi-Band-Compressor, Shimmer-Hall und parametrischen EQ´s, Enhancer etc. gleichzeitig rumzuspielen, wenn man seinen Amp-Sound und seine IR´s sucht!
Das geht gar nicht, weil das auch anstrengend ist, bei gehobener Lautstärke seinen Sound zu finden. Das kann man nicht zu lange machen. Und dann kann man nicht auch noch komlizierte Soundformungen und Effekte ausprobieren, wenn man nicht genau weiß, was man tut. Ich bin immer schnell frustriert, wenn das alles nicht so schnell klappt, und denke dann leicht: Alles scheiße. Wenn der Amp-Sound und/oder die IR nicht passt, muss man in diesen beiden Bereichen weitersuchen, vielleicht noch mit dem wichtigsten Distortion-Effekt.
Am Ende muss man ja auch live seinen Amp-Sound bei unterschiedlichen Lautstärken schnell anpassen können, sonst wird man selber und alle anderen wahnsinnig! Da kann man nicht mal schnell seinen Multi-Band-Compressor neu einstellen.
6. Im Cab-Block einen Lowcut bei ca. 80 Hz und einen Highcut zwischen 6000 und 9000 Hz setzen, sonst klingt es bei höheren Lautstärken viel zu wummerig und höhenreich.
Wurde ja schon oft gesagt.
Für mich habe ich noch rausgefunden:
Für einen richtig guten Sound brauche ich zwei IR´s stereo in meinenm Spark, sonst klingt mir der zu steril. Echte Amps klingen irgendwie räumlicher und lebendiger, wahrscheinlich wegen dem Beam des Speakers, schwer zu beschreiben. Ich habe auch zwei 10er Flexys, da habe ich auch festgestellt, dass das besser klingt.
Also zum Beispiel von einer Box eine R121-IR und ein auf der anderen Seite ein Sure SM57. Ob man das live braucht, wenn man in einer Band spielt, ist eine andere Frage. Aber es geht ja bei einem echt guten Sound am Ende auch um diese Nuancen.
Also: Eine FRFR-Box braucht Zeit zur Einarbeitung und zur Gewöhnung und zur Sound-Suche. Und auch Effekte brauchen dann ihre Zeit. Die Blueamps-Spark klingt eher warm, so dass ich z. B. einen etwas höhenreicheren Hall-Sound brauche und anstatt dem Tape-Delay das Digital-Delay nehme (bzw. an den EQ´s herumschraube).
Ich muss mich noch bei @Gitarrenschlumpf entschuldigen, der den besten Service der Welt hat und ein super freundlicher Typ ist: Gestern hat mich dein Spark dann doch sehr glücklich gemacht, ich habe sie vorher einfach immer mit den falschen IR´s gespielt! Übrigens hat es mit ein bisschen EQ erstaunlicherweise am Ende auch echt gut über meine Kopfhörer geklungen! EDIT: Heute auch noch!
Gerne ergänzen, wenn jemand mehr Erfahrung hat mit FRFR.
Ich war gerstern krank gemeldet wegen Erkältung und hatte Zeit, mal einige Stunden mit der Blueamps Spark rumzubrobieren.
Folgendes ist dabei rausgekommen. Hoffentlich klingt das nicht so, als ob ich mich aufspielen will, aber vielleicht sind das ja ein paar gute Tipps.
Ich habe bisher, habe ich gestern gemerkt, einiges falsch gemacht mit meiner Blueamps Spark.
1. Man muss sich davon frei machen, seine Lieblings-IR´s (Studio- und Kopfhörer) unbedingt auch über FRFR-Boxen spielen zu wollen. Ist auch irgendwie logisch: Eine 2x8 Box, FRFR hin oder her, klingt nicht wie ein Studiomonitor oder eine 4x12 Box in der gleichen Lautstärke. Blöd, aber so ist es: jede Box hat einen anderen Sound.
Ich habe nach langem Suchen gestern zwei gefunden, die mir an der Spark ziemlich gut gefallen (2 stinknormale 1x12 Boxen). Da muss man mehr die Ohren benutzen als nach IR-Marke zu gehen oder sich zu sagen: Es muss unbedingt eine 4x12 Box-IR sein. Das ist ja irgendwie auch klar: Auch eine normale Box mit V30 Speakern kann man nicht ungehört kaufen. Das muss passen. Das habe ich bisher falsch gemacht: Ich wollte meine Lieblings-Kopfhörer-IR´s unbedingt mit EQ und pipapo an die Boxen anpassen.
Und: Man muss auch eine Weile spielen, um den Klang der FRFR-Box kennen zu lernen und sich daran zu gewöhnen. Die dann so anzupassen, dass man sie auch den Mixer schicken kann, ist eine andere Baustelle! Erstmal einfach eine IR suchen.
2. Ich würde einen Compressor vorschalten/nachschalten, weil sonst einfach die Röhrenkompression und die Reaktion der Gitarre auf einen sehr lauteren Amp (Sustain) fehlt. Viele (ich jedenfalls) spielen Highgain-Sounds nicht in der Lautstärke, wie sie der Orginal-Verstärker produzieren würde. Da fehlt dann einfach was beim Spielgefühl. Ich habe leider wenig Ahnung von Compressoren: Also habe ich einen von Pete Thorne aus einem Preset genommen, ich weiß leider nicht mehr genau welches, guckst du hier:
Das benutze ich seit geraumer Zeit überhaupt bei meinen Presets. Es basiert auf dem einem Pedal 2-Compressor. Der klingt wirklich gut in meinen Ohren, weil er das macht, was Röhren machen: Er komprimiert und macht irgendwie fett, ohne die Dynamik kaputt zu machen. Schwer zu beschreiben Edit: Werte stehen in einem weiteren Post von mir unten)
3. Irgendwie läuft das bei den FRFR-Boxen anders als z. B. meinem Koch Studiotone: Die klingen für das Ohr (hatten wir ja hier oft) anders bei unterschiedlichen Lautstärken (Charles-Manson, äh Fletcher-Munson Kurve etc.) Ich habe die IR´s gestern konsequent bei gehobener Lautstärke ausgesucht, das geht wohl nicht anders. Am Ende der Kette habe ich jetzt einen Mesa-Mark 5-Band EQ zum schnellen Anpassen des Sounds bei unterschiedlichen Lautstärken. Mit dem kommt man schnell gut klar, wenn man seinen Sound anpasst. Wenns leiser ist, braucht man (meine Erfahrung) etwas mehr Badewannen-Frequenzgang, und wenn es lauter wird, werden die Mitten wieder wichtiger. Ich glaube nicht, dass sich ein 10-Band-EQ da eignet: Dauert viel zu lange und ist für mich jedenfalls zu kompliziert. Da verlieren ich und ggf. auch meine Mitmusiker die Geduld.
4. Man kann sein Studio-Kopfhörer-Preset nicht einfach in jeder Lautstärke spielen. Kein Mesa-Mark 4-User kann seinen geilen Sustain-Santana-Bedroom-Sound in gehobener Lautstärke spielen, man muss mindestens das Gain anpassen und an Bass/Middle/Treble schrauben. Sonst wird es viel zu bassig und zu piepsig. Vielleicht ist das auch der Grund, warum viele ihre Orginal-Verstärker im AxeFx nicht wiedererkennen, weil man einen bestimmten Sound eben einfach nicht in jeder Lautstärke spielen kann.
Kann auch gut sein, dass man sich einen anderen Lieblingsamp suchen muss, der zur FRFR-Box passt! Und bei jedem Amps, den man sich kauft, braucht man auch Einarbeitungs-Zeit. Das vergesse ich auch leicht, weil ich zu schnell springe zwischen den Amp-Modells, wenn mir was nicht auf Anhieb gefällt oder wenn es nicht klappt. Dazu hat @Friedlieb mal was geschrieben: Man müsste sich für jeden Amp mal konsequent eine Woche Zeit nehmen. Wenn man einen orginalen Amp austestet und kauft, braucht man ja auch eine lange Beschäftigungs- und Eingewöhnungszeit.
Ich glaube nach gestern nicht, dass man in einigen Stunden mehr als einen Amp mit passender IR findet, wenn man seinen FRFR-Amp austestet.
5. Auf keinen Fall anfangen, mit komlizierten Effekten wie Multi-Band-Compressor, Shimmer-Hall und parametrischen EQ´s, Enhancer etc. gleichzeitig rumzuspielen, wenn man seinen Amp-Sound und seine IR´s sucht!
Das geht gar nicht, weil das auch anstrengend ist, bei gehobener Lautstärke seinen Sound zu finden. Das kann man nicht zu lange machen. Und dann kann man nicht auch noch komlizierte Soundformungen und Effekte ausprobieren, wenn man nicht genau weiß, was man tut. Ich bin immer schnell frustriert, wenn das alles nicht so schnell klappt, und denke dann leicht: Alles scheiße. Wenn der Amp-Sound und/oder die IR nicht passt, muss man in diesen beiden Bereichen weitersuchen, vielleicht noch mit dem wichtigsten Distortion-Effekt.
Am Ende muss man ja auch live seinen Amp-Sound bei unterschiedlichen Lautstärken schnell anpassen können, sonst wird man selber und alle anderen wahnsinnig! Da kann man nicht mal schnell seinen Multi-Band-Compressor neu einstellen.
6. Im Cab-Block einen Lowcut bei ca. 80 Hz und einen Highcut zwischen 6000 und 9000 Hz setzen, sonst klingt es bei höheren Lautstärken viel zu wummerig und höhenreich.
Wurde ja schon oft gesagt.
Für mich habe ich noch rausgefunden:
Für einen richtig guten Sound brauche ich zwei IR´s stereo in meinenm Spark, sonst klingt mir der zu steril. Echte Amps klingen irgendwie räumlicher und lebendiger, wahrscheinlich wegen dem Beam des Speakers, schwer zu beschreiben. Ich habe auch zwei 10er Flexys, da habe ich auch festgestellt, dass das besser klingt.
Also zum Beispiel von einer Box eine R121-IR und ein auf der anderen Seite ein Sure SM57. Ob man das live braucht, wenn man in einer Band spielt, ist eine andere Frage. Aber es geht ja bei einem echt guten Sound am Ende auch um diese Nuancen.
Also: Eine FRFR-Box braucht Zeit zur Einarbeitung und zur Gewöhnung und zur Sound-Suche. Und auch Effekte brauchen dann ihre Zeit. Die Blueamps-Spark klingt eher warm, so dass ich z. B. einen etwas höhenreicheren Hall-Sound brauche und anstatt dem Tape-Delay das Digital-Delay nehme (bzw. an den EQ´s herumschraube).
Ich muss mich noch bei @Gitarrenschlumpf entschuldigen, der den besten Service der Welt hat und ein super freundlicher Typ ist: Gestern hat mich dein Spark dann doch sehr glücklich gemacht, ich habe sie vorher einfach immer mit den falschen IR´s gespielt! Übrigens hat es mit ein bisschen EQ erstaunlicherweise am Ende auch echt gut über meine Kopfhörer geklungen! EDIT: Heute auch noch!
Gerne ergänzen, wenn jemand mehr Erfahrung hat mit FRFR.
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