EQ-Kurven für Kopfhörer

PhillAnselmo

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Hab mir da jetzt nicht alles durchgelesen, aber die Targetkurven sehen irgendwie nicht linear aus 😅. Hat das einen Grund?
 

Hamsworld

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Ich weiß leider nicht, was du meinst mit nichtlinearen Targetkurven.
 

PhillAnselmo

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Joachim

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"Target" ist die EQ Kurve, die man für eine bestmögliche Korrektur erreichen muss.
"Equalized" ist das Ergebnis dass man erreicht. Das Ergebnis wird nie perfekt sein, da man in diesen Angleichungen nur 10 Frequenzen oder Frequenzbänder zur Verfügung hat.

Der Fehler den man dabei macht ist also "Equalized" minus "Target".
 

PhillAnselmo

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"Target" ist die EQ Kurve, die man für eine bestmögliche Korrektur erreichen muss.
"Equalized" ist das Ergebnis dass man erreicht. Das Ergebnis wird nie perfekt sein, da man in diesen Angleichungen nur 10 Frequenzen oder Frequenzbänder zur Verfügung hat.

Der Fehler den man dabei macht ist also "Equalized" minus "Target".
Das hatte ich auch so verstanden. Was mich nur wundert, ist, dass die Targetkurve ja schon nicht flach ist. Man sollte doch zumindest versuchen mit der Equalizedkurve an einen komplett linearen Verlauf zu kommen. Im Optimalfall ist der Fehler=0 und Target=Equalized. Zumindest mit den Impulseantworten sollte man da ja relativ nah ran kommen. Die Targetkurve hat aber über alle Kopfhörer hinweg immer ein Loch bei 220Hz und einen Peak bei 3,5kHz. Und da frage ich mich doch warum? Einfach damit es sich besser und angenehmer anhört?

Lg
Anselm

EDIT: Hier der Grund: https://www.headphonesty.com/2020/04/harman-target-curves-part-3/
und hier das Standardtarget: https://github.com/jaakkopasanen/AutoEq/blob/master/compensation/harman_over-ear_2018.png

Den Grund finde ich ganz interessant, da es sich ja dann irgendwie auf Kopfhörern "flat" anhören soll. Bei mir sind die Bässe dann allerdings schon ziemlich dick und die Höhen sehr bedeckt. Aber das liegt vielleicht am Alter und Hörgewohnheiten.
 
Zuletzt bearbeitet:

PhillAnselmo

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PS: Bei den parametrischen EQ Werten muss man übrigens höllisch aufpassen. Farbfilter Pro Q3 z.B. liefert komplett andere Werte als die Referenz im Bereich nah der Nyquist-Frequenz. D.h. wenn ihr einen Filter nah bei 20kHz habt mit einem Q<0.5 kommt da völliger Quatsch raus. Das muss man dann per "Hand" bzw. "Ohr" anpassen. Hab Pro Q3 dann graphisch an die Ergebnisse aus den PNG Skizzen angepasst und beim hören mit der Impulsantwort verglichen. Dann klingt das ziemlich ähnlich. Hab allerdings noch nicht getestet was der EQ vom FM3 daraus macht.
 

papasoeren

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Man sollte doch zumindest versuchen mit der Equalizedkurve an einen komplett linearen Verlauf zu kommen.
Warum sollte man das?
Genau das verstehe ich auch nicht bei der Beurteilung von FRFR-Boxen. Wer sagt hier, dass linear das Maß der Dinge sein muss?
In meinen Augen ist diese lineare Betrachtung ein großes Missverständnis und eine falsche Herangehensweise.
 
B

belphegor

Guest
Warum sollte man das?
Genau das verstehe ich auch nicht bei der Beurteilung von FRFR-Boxen. Wer sagt hier, dass linear das Maß der Dinge sein muss?
In meinen Augen ist diese lineare Betrachtung ein großes Missverständnis und eine falsche Herangehensweise.
Flat und linear bezieht sich ja auf die Wiedergabe durch FRFR.
Konkret auf die technische Verarbeitung der Toninformation.

Hintergrund ist ja, dass, um beim Beispiel AxeFX zu bleiben, das Frequenzspektrum des Signals
komplett im Modeling-Prozess erzeugt wird oder zumindest werden sollte.
Inklusive bis zum abschließenden Erzeugen des Boxensignals.

Das FRFR-Sytem soll also im Idealfall keine weitere Verfälschung (Klangverzerrung) produzieren.
Linear bedeutet, dass dies (idealerweise) über das gesamte Wiedergabespektrum des FRFR-Sytem geschehen sollte.
Bei einer FRFR-Box sollte also das Wiedergabeverhalten über das gesamte wiedergabefähige Spektrum linear
sein.
Ansonsten würde bei einer Frequenz, relativ zu den restlichen wiedergegebenen Frequenzen,
eine Über- oder Unterbetonung stattfinden und somit würde der Klangeindruck im Verhältnis zum Original verfälscht.
Insofern macht diese Erwartung und Voraussetzung durchaus Sinn.
 
B

belphegor

Guest
Warum sollte man das?
Genau das verstehe ich auch nicht bei der Beurteilung von FRFR-Boxen. Wer sagt hier, dass linear das Maß der Dinge sein muss?
In meinen Augen ist diese lineare Betrachtung ein großes Missverständnis und eine falsche Herangehensweise.
Isch binnet nochmal.
Um das nochmal kurz zu ergänzen.
Habe mir zwar die hier diskutierte Geschichte noch nicht in Gänze angesehen, aber es geht ja wohl darum,
eine möglichst klangneutrale, dem Einspeisesignal entsprechende Kopfhörerwiedergabe zu realisieren.

Ich denke, da werden die Frequenzwiedergabediagramme von diversen Kopfhörern mittels Messung erstellt.
Danach erzeugt man von einem Frequenzdiagramm eine invertierte Version.
Wenn man diese Kurve/Linie nun auf den Eingangspegel bezogen kalibiriert, bekommt man ein Diagramm,
das alle Frequenzen, deren Pegel exakt so wiedergegeben werden, wie sie in den Hörer eingespeist wurden,
auf der Nulllinie erscheinen.
Alle anderen Freqenzen werden abhängig davon, ob der Kopfhörer sie bei der Wiedergabe im Pegel anhebt oder
absenkt, entsprechend mit einem Peak nach oben oder unten dargestellt.
Nun hat man einem Verlauf, der an den richtigen Stellen den Pegel um den gleichen Wert korrigiert,
wie er zuvor bauartbedingt vom Kopfhörer fälschlicherweise verändert wurde.
Spielt man ein solches Abbild, zBsp. als Impulseresponse, zum Inputsignal (Musik o.ä. die wir hören) hinzu,
löscht man damit die Frequenzabweichungen aus, zieht also die Frequenzwiedergabekurve glatt.

Gleiches geschieht beim Noise-Cancelling bei Ohrhörern oder Hörgeräten.
Wobei die Störgeräuscheanteile sich hier jeweils etwas unterscheiden.
Und es ist im Prinzip auch das gleiche, was wir machen, wenn wir einen Veranstaltungsraum einrauschen.
Es geht darum, die Frequenzbestandteile der abgehörten Klanginformationen in ihren relativ zueinander
stehenden Pegelverhältnissen zu hören zu bekommen.
 

Joachim

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Das hatte ich auch so verstanden. Was mich nur wundert, ist, dass die Targetkurve ja schon nicht flach ist. Man sollte doch zumindest versuchen mit der Equalizedkurve an einen komplett linearen Verlauf zu kommen. Im Optimalfall ist der Fehler=0 und Target=Equalized. Zumindest mit den Impulseantworten sollte man da ja relativ nah ran kommen. Die Targetkurve hat aber über alle Kopfhörer hinweg immer ein Loch bei 220Hz und einen Peak bei 3,5kHz. Und da frage ich mich doch warum? Einfach damit es sich besser und angenehmer anhört?
Die Targetkurve kann doch gar nicht flach sein. Die soll ja den tatsächlichen Frequenzgang des Kopfhörers korrigieren. Wenn sie flach wäre dann wäre die Korrektur gleich Null. Die Targetkurve IST die Korrektur, nicht das Ergebnis der Korrektur.

Und die Löcher/Peaks kommen deshalb zustanden, weil die Korrektur mittels EQ nur eine Annäherung an den Idealzustand ist. Wenn man nur 10 Frequenzbänder zur Verfügung hat, dann bekommt man damit nicht 100% die Target Kurve abgebildet.
 

PhillAnselmo

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Die Targetkurve kann doch gar nicht flach sein. Die soll ja den tatsächlichen Frequenzgang des Kopfhörers korrigieren. Wenn sie flach wäre dann wäre die Korrektur gleich Null. Die Targetkurve IST die Korrektur, nicht das Ergebnis der Korrektur.

Und die Löcher/Peaks kommen deshalb zustanden, weil die Korrektur mittels EQ nur eine Annäherung an den Idealzustand ist. Wenn man nur 10 Frequenzbänder zur Verfügung hat, dann bekommt man damit nicht 100% die Target Kurve abgebildet.
Ich glaub dann sind wir anderer Meinung 😅. Ich denke raw ist die Messung des Kopfhörers, equalization ist das was ich anwende, um auf die Targetkurve zu kommen und equalized ist das was ich im Endeffekt erreiche. Und wenn man jetzt annimmt, dass die Harmand Kurven versuchen einen linearen Eindruck für Kopfhörer zu erzeugen, den man sonst in einem Raum hätte, macht es auch Sinn, dass die Targetkurve auch einen nichtlinearen Verlauf aufweist.

Lg
Anselm
 
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