FBI verhaftet Gitarrist von Iced Earth, Jon Schaffer

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belphegor

Guest
Um das Ganze mal vom Politischen auf eine eher allgemeinere Ebene zu bringen und forentauglich zu machen :): es stellt sich ganz allgemein in der Kunst ja immerwieder die Frage, ob man die Kunst vom Künstler trennen kann oder sollte - oder eben nicht.

Diese Frage stellt sich bei Wagner ebenso, wie bei Phil Spector, und (wenn es denn mal bewiesen werden sollte) Michael Jackson, Rappern, die ihre Frauen schlagen usw....ich bin da ehrlichgesagt auch noch zu keinem wirklichen Ergebnis für mich gekommen.

Fakt ist dennoch, dass es einfach gewisse Stilrichtungen gibt, die mit Rassismus einfach nicht zusammengehen, wie eben z.B. Rock, Funk, Soul, Salsa etc... diese Musik zu mögen und Rassist zu sein ist im besten Falle dämlich.
... aber eben auch nicht unmöglich.
Genau darum ging es mir am Ende ja auch bei der ganzen Geschichte.

Allerdings Dein erster Satz beinhaltet zugleich auch das Kernproblem dieser Sache.
Die politische und die allgemeine/künstlerische Ebene sind untrennbar miteinander verwoben.
Daher ist ein Trennung nicht möglich; bestenfalls der Versuch getrennter Betrachtungen ...
Zumindest sehe ich das so.

Da ich ja nun auch viel in anderen Kunstbereichen zumindest informativ unterwegs bin, bekomme ich,
wie zuvor schonmal beschrieben, auch mit, wie es dort läuft.
Restitution gehört zBsp. auch mit in diesen Themenkomplex.

Und am Ende muss man vielleicht sogar zu dem Ergebnis kommen, dass es keine "einzig wahre"
und vor allem, über alle existenten und zukünftigen Fälle betrachtet, einheitliche Umgangsweise mit
dieser Problematik gibt.
Es wäre nicht das erste moralisch/ethische Dilemma, vor dessen idealer Lösung wir kapitulieren müssen.
 
B

belphegor

Guest
Interessaant...
Wollte Markus eigentlich bitten, den Thread dann mal zu schließen...
Aber aktuell finde ich die Beschäftigung mit diesem Thema hier recht kunstruktiv.
Iss halt eben mal nicht das AxeFx, welches im Mittelpunkt steht.
 

Klausi

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Vielleicht sagt abschließend noch jemand was über den Wendler und dann ist‘s gut hier.

... ich mag den Dieter B. ja nicht so, eigentlich gar nicht. Aber dass er sich dazu so geäußert hat, dass sich die größten Probleme meistens alleine lösen, ist schon bemerkenswert.
 
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belphegor

Guest
Vielleicht sagt abschließend noch jemand was über den Wendler und dann ist‘s gut hier.

... ich mag den Dieter B. ja nicht so, eigentlich gar nicht. Aber dass er sich dazu so geäußert hat, dass sich die größten Probleme meistens alleine lösen, ist schon bemerkenswert.
Meinst Du etwa DEN Wendler?
Groß klein, hell dunkle Haare?
Wenn ich mir sein Mädel so ansehe, frage ich mich immer, was er hat, was ich nicht habe... 😷
Die Antwort ist aber schnell gefunden: Schulden 😂🤣😅🤪🥳
 

aalrh

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Musiker/Mensch und Musik getrennt betrachten - :unsure: Die meisten machen das vermutlich automatisch. Du hörst ein Song und entweder gefällt er Dir oder er gefällt Dir nicht. In der Regel ist der Interpret nur eine Orientierung/Vorauswahl, ob einem die Musik gefallen könnte oder nicht.

Wer sich aber mit einem Song auseinandersetzt und ihn verstehen will, muss sich unweigerlich auch mit dem Künstler und der Hintergrundgeschichte des Liedes auseinandersetzen. Denn hinter jedem Song steht in der Regel auch eine Entstehungsgeschichte, die mit dem Künstler eng verbunden ist.
(z.B. Smoke on the Water) Tut man das nicht werden Songaussagen schnell fehlintrpretiert (Verdammt lang her; Born in the USA).

Nun kann man noch trennen, ob es ein einziges Bandmitglied oder die gesamte Gruppe ist, die Ansichten hat/haben, welche sich mit meinen nicht decken.
 

Heinzi

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Ja, das ist durchaus ein Dilemma.
Letztendlich waren im 19.Jhdt. sehr viele deutsche und auch gernerell europäische Künstler Antisemiten (Wagner jetzt stellvertretend genannt). Das wird heutzutage akzeptiert, weil es damals eben eine sehr verbreitete Haltung war und deshalb von der cancel culture ausgenommen wird. Hier gelingt die Trennung Kunst-Künstler sehr gut.

Ich neige schon auch dazu das zu trennen und zu sagen "Die Kunst ist unschuldig", wenn der Text neutral gehalten wurde. Ich muss den Menschen nicht schätzen und ich muss ihn auch nicht durch Käufe unterstützen, aber ein guter Song bleibt ein guter Song (ohne jetzt einen von iced Earth zu kennen) und ist objektivierbar.

Amerikanischer Musiker in einer Stilrichtung zu sein, die im Prinzip durch schwarze Musiker in Amerika überhaupt erst entstehen konnte, und Rassist zu sein ist natürlich beaduerlicherweise möglich, aber zeigt eben auch, dass diese Pseudoideologie auch nicht zu Ende gedacht wurde und da einfach nur ein Trottel dahintersteckt.

Ein weiteres Dilemma ist allerdings auch, dass der Blues, Rock, Soul vermutlich nicht in Afrika entstanden wäre, sondern ein unmittelbares Produkt der menschenverachtenden Sklaverei war und dem Aufeinandertreffen der Kulturen (ähnlich der Salsamusik, die ironischerweise in NY und nicht auf Cuba entstand) - d.h. ohne Kolonialisierung, Sklaverei, Folter, würde die heutige Musiklandschaft vermutlich anders aussehen. Auch hier neigen wir dazu, Ursache und Wirkung sehr gut trennen zu können, was sicherlich auch damit zu tun hat, dass die schwarze Kultur nun zum wichtigsten Aushängeschild und zum wertvollsten kulturellen Gut dieser Länder zählt.
 
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Klausi

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Wagner war sogar einer großen Treiber des Antisemitismus. Hab da immer meine Probleme, wenn das meine alten Hippie-Freunde hören. Genauso mit Rudolf Steiner, dem Gründer der Waldorfpädagogik, der ein ganz übler Rassist war und seine perversen Thesen über Araber u.a. heute noch gelehrt werden.
 

Andy

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Ich hatte bislang das Glück, dass ich entweder "nichts" über die geistige Gesinnung derjenigen weiß, von denen ich Musik konsumiere oder auf der anderen Seite man es anhand der Texte oder dem Verhalten in der Öffentlichkeit bei manchem mitbekommt, wessen Geistes Kind er ist. Bei zweiterem kommt dann zusammen, dass mir auch die Mucke nicht gefällt. Die "Dunkelziffer" ist natürlich möglicherweise groß.

Aber gerade das Thema Rassismus in einem Forum zu diskutieren, ist verdammt schwer. Bei anderen politischen Themen geht das oft einfacher. Aber bei Rassismus sind die Grenzen sehr fliessend. Auch in der Musik oder der Kunst generell.

Wie sagte mein Deutschlehrer immer zu Heino's Lied "Schwarzbraun ist die Haselnuß, schwarzbraun bin auch ich..."
"WEnn ich mir ihn anschaue, kann das nur ein Statement über die politische Gesinnung sein" :LOL:
 
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