Gibson USA Factory Tour 2012

Marcus Siepen

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Kenne ich, schönes Video

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Andy

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Cool, hab wohl schon mal einen Ausschnitt davon gesehen aber noch nie das Ganze.
 
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mrgodin

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Ja, um mal zu sehen, wie es so in Gänze abläuft, finde ich's auch gut gemacht.
Manche Station hätte vielleicht noch ein bisschen ausführlicher gezeigt werden können.
Aber man sieht auch, wieviel Handarbeit trotz aller Maschinen noch erforderlich ist.
Bzw. investiert wird.
 

Andy

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Stellenweise hatte ich aber auch den Eindruck, dass sie mit der Hand nacharbeiten müssen, weil sie es vorher etwas lasch angegangen sind. Aber da kann ich mich auch täuschen.
 
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mrgodin

Guest
Stellenweise hatte ich aber auch den Eindruck, dass sie mit der Hand nacharbeiten müssen, weil sie es vorher etwas lasch angegangen sind. Aber da kann ich mich auch täuschen.
Meinste?
Ich denke, dass ist wie in anderen Industriebereichen auch der Tatsache geschuldet, einerseits rationell zu fertigen,
und andererseits ein gutes Finishing zu bewerkstelligen.
Die jeweils vorhergehenden Prozesse müssten dann ja ggf. anders arbeiten, andere Maschinen einsetzen
(die entsprechend aufwändiger konstruiert sind) und manchmal Feinarbeiten vornehmen, die in den folgenden Arbeitsgängen
ggf. wieder zunichte gemacht werden.
Diese Fertigung sieht mir danach aus, als hätte man über die Jahre einen Prozessablauf entwickelt, der allem gerecht wird.
Auch ein bisschen dem Umstand, ein paar Sachen halt in Handarbeit zu erledigen, um den Arbeitsergebnissen einen
bestimmten Charakter (Aussehen o.ä.) zu verleihen.
Das ginge natürlich u.U. auch teilweise anders und mit weniger Handarbeit.

Viele Nacharbeiten resultieren wohl auch einfach aus dem Umstand, dass man vorher quasi "Kollateralschäden" produziert hat,
die einer rationellen Arbeitsweise geschuldet sind.
Da unterscheidet sich ein Unternehmen dieser Größe natürlich auch vom "kleinen" Gitarrenbauer, der nahezu alles in Handarbeit macht
und seine einzelnen Arbeitsgänge etwas anders gestalten kann.
Oder um Henry Ford sprechen zu lassen: So geht eben arbeitsteilige Produktion ;-)
Im Custom Shop geht es da im übrigen teilweise wieder ganz anders zu.

Jedenfalls finde ich schon schön, was man aus so einem groben Klotz Holz (vom Beginn des Prozesses) alles machen kann, oder?
 

Andy

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Naja, schlecht ist das ja nicht, wenn da noch ein paar Leute Arbeit haben und nicht alles vollautomatisiert abläuft.
Mir war speziell der Teil aufgefallen, als der eine den Hals versucht hat in den Korpus einzupassen und dann mit Stechbeitel nachbearbeitet. Da hab ich mich gefragt, ob man das nicht gleich passend machen kann. Das sah ja beides gefräst aus.

Vor allen Dingen, hab ich auch mal ein Video von nem Gitarrebauer hier geteilt, der ja meinte, dass es ja so unglaublich wichtig wäre, dass dort genau gearbeitet wird. Aber gut, vielleicht geht das mit dem Beitel ja genauer ;) Die Rundungen am Halsübergang macht man dann vielleicht wirklich "zu Fuß" um perfekte Übergänge hinzubekommen.

Aber immer wieder schön zu sein, was dieses Bindingzeugs für ein Geschiss ist bei der Fertigung, Wahnsinn.

Was mich irritiert hat, waren gleich am Anfang die zusammengeleimten Hölzer für den Korpus. Wenn ich mich da nicht verkuckt hab, waren da die Strukturen nicht in die gleiche Richtung zusammengefügt, sonder scheinbar genau anders herum. Ja, und die Ausfräsungen haben mich auch überrascht. Je nach Modell hat man da ja fast ne Halbakustik bei ner Paula.
 
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mrgodin

Guest
Naja, schlecht ist das ja nicht, wenn da noch ein paar Leute Arbeit haben und nicht alles vollautomatisiert abläuft.
Mir war speziell der Teil aufgefallen, als der eine den Hals versucht hat in den Korpus einzupassen und dann mit Stechbeitel nachbearbeitet. Da hab ich mich gefragt, ob man das nicht gleich passend machen kann. Das sah ja beides gefräst aus.

Vor allen Dingen, hab ich auch mal ein Video von nem Gitarrebauer hier geteilt, der ja meinte, dass es ja so unglaublich wichtig wäre, dass dort genau gearbeitet wird. Aber gut, vielleicht geht das mit dem Beitel ja genauer ;) Die Rundungen am Halsübergang macht man dann vielleicht wirklich "zu Fuß" um perfekte Übergänge hinzubekommen.

Aber immer wieder schön zu sein, was dieses Bindingzeugs für ein Geschiss ist bei der Fertigung, Wahnsinn.

Was mich irritiert hat, waren gleich am Anfang die zusammengeleimten Hölzer für den Korpus. Wenn ich mich da nicht verkuckt hab, waren da die Strukturen nicht in die gleiche Richtung zusammengefügt, sonder scheinbar genau anders herum. Ja, und die Ausfräsungen haben mich auch überrascht. Je nach Modell hat man da ja fast ne Halbakustik bei ner Paula.


Ja, das mit der Einpassung in die Halstasche war schon lustig ;-)
Ich geb' Dir recht; Man könnte soetwas bestimmt passgenau maschinell fertigen.
Allerdings machen die Jungs und Mädels, die da werkeln, den Eindruck, als würden sie das nicht zum ersten Mal machen.
Wurde ja auch im Video erwähnt, dass da Leute schon Ewigkeiten arbeiten.
Da sitzen die Handgriffe, und es werden garantiert auch jede Menge Leute darunter sein, die beruflich schon in dem Bereich
verortet sind. Also keine Anfänger.
Das ist dann auch wieder das, was ich oben im Ansatz beschrieben habe;
In der Firma haben sich über Jahrzehnte bestimmte Arbeitsstrukturen etabliert.
Die werden dann auch nicht unbedingt mal einfach so verändert.

Das mit der verdrehten Maserungsstruktur hat Formstabilitätsgründe.
Robert Godin (Seagull, Godin, Art & Lutherie etc.) macht das zBsp. bei den Kopfplatten der Seagulls auch so.
Da werden die Kopfplatten zBsp. auch abgesägt und verdreht wieder angeleimt.
Macht man in der Holzverarbeitung immer dann, wenn es auf Stabilität ankommt.

Türen bekommen auch eine deutlich bessere Stabilität, wenn sie mehrteilig aus entgegengesetzt verlaufenden
Strukturen/Maserungen gefertigt werden.
Sieh' Dir Multiplexplatten an.
Die werden zBsp. auch querverleimt (winkelverdreht) gefertigt.
Da Holz sich quer zur Maserung ausdehnt oder zusammenzieht, je nachdem, wie das Klima gerade ist,
sorgen gegeneinander verleimte Maserungen dafür, dass Streckung und Schrumpfung in Längsrichtung praktisch unterbunden wird.
Nebenan hatte mein Onkel seine Schreinerei ;-)
Iss bzw. war immer gut, um sein Wissen in dem Bereich zu erweitern.

Und das mit dem Weight Relief ist auch so ein Ding.
Ich glaube, es waren die Studio-Modelle in dem Video, die gewaltig ausgeweidet wurden bzw. werden ;-)
Wobei die Mahagonie-Art noch ein entscheidender Faktor im Hinblick auf's Gewicht ist.
Da relativiert sich ggf. das Weight Relief wieder ein bisschen.

Aber ist schon interessant.
Meine CS VOS Paulas sind meist deutlich leichter, als zBsp. meine 80er Pro Deluxe.
Und eine 90er Standard von mir ist der Matchwinner in meiner Sammlung.
Hab' sie nie gewogen, aber das Tier wiegt garantiert seine 4.5 - 4.7 kg.
Ein echter Bandscheibenkiller :LOL:
Aber klingt eben auch.
 

Andy

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Cool, wieder was gelernt!!

Das mit der Kopfplatte hat mir ein Gitarrenbauer hier aus der Region auch erzählt. Seiner Meinung nach der Grund, weshalb manche Gitarren mit der "abgewinkelten" Kopfplatte (und scheinbar speziell Gibson oder manche davon) bei einem harten Anschlag sich erst einmal "einschwingen". D.h. der Ton ist zu Beginn leicht verstimmt, weil der Hals oder die Kopfplatte "nachgibt" und dann pendelt sich der Ton erst ein. Wannimmer ich was von meinen Gibson erzähl, sagt er, ich soll vorbeikommen, er hätte die "Stichsäge" schon bereit ;) ums zu ändern ...
 
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mrgodin

Guest
Cool, wieder was gelernt!!

Das mit der Kopfplatte hat mir ein Gitarrenbauer hier aus der Region auch erzählt. Seiner Meinung nach der Grund, weshalb manche Gitarren mit der "abgewinkelten" Kopfplatte (und scheinbar speziell Gibson oder manche davon) bei einem harten Anschlag sich erst einmal "einschwingen". D.h. der Ton ist zu Beginn leicht verstimmt, weil der Hals oder die Kopfplatte "nachgibt" und dann pendelt sich der Ton erst ein. Wannimmer ich was von meinen Gibson erzähl, sagt er, ich soll vorbeikommen, er hätte die "Stichsäge" schon bereit ;) ums zu ändern ...
?
Stichsäge ist ne gute Wahl ?
 
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