Hardware Oxidation

nwngnm

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Hätte da mal eine dumme Frage.
An meiner langjährigen Live-Klampfe macht sich seit geraumer Zeit eine heftige Oxidation an der Bridge bemerkbar (Golden Bridge mit jetzt leicht grünem Touch)
Klar bei so Kneipengigs kommt jede Menge Schweiß und schlechte Luft an das Instrument.
Die Frage ist : wie kriege ich das wieder in den Griff ?
Ich hab mal was von Ballistol gelesen. Wo kriegt man das ?
Und wie macht man das dann ?
Bridge ausbauen ? Würd ich nur ungern machen. Ausserdem ist die ja auch mit Massekabel verbunden. Und dann muss die ja auch wieder rein und alles wieder eingestellt werden. Das würde ich gern wenn's irgendwie geht vermeiden.
Wie trägt man das Zeug dann auf. Wattesttäbchen ? Tuch ? Und wieviel davon ?
Handwerklich hab ich's net so.
 

Andy

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Ballistol wird oder wurde hauptsächlich bei Waffen eingesetzt. Extrem bekannt bei Luftdruckgewehren. Macht, wenn es verbrennt, mit den charakteristischen Geruch aus, wenn du den kennst. Unverbrannt riecht es auch sehr eigen. Muss man mögen, denn der bleibt doch einige Tage erhalten.

Ich denk man kann Ballistol nehmen, Hab es auch schon dafür eingesetzt. Ist halt so ein öliches Zeug. Eigentlich kommt es in einer Sprühdose aber ich denk es spricht nichts dagegegen, das Zeug mit nem Tuch oder oder Wattestäbchen aufzutragen. Hab es auch schon zum Reinigen des Korpus eingesetzt aber nicht oft genug um sagen zu können, ob es was angreift. Aber irgendwie "schmiert" es mir da zu sehr.

Du bekommst das mittlerweile fast in jedem Baumarkt. Kauf nen kleine Menge, wenn es dir nicht taugt, kannst damit irgend was anderes einschmieren.

Stellvertreten hier mal ein Link https://www.bauhaus.info/reinigung-p...el-/p/22749565
Gibt es aber auch bei vielen anderen bishin zu den den bekannten Firmen rund ums Motorradfahren. Dort meist sogar deutlich günstiger, aber in größeren Dosen: https://www.louis.de/artikel/ballist...400ml/10004103


WD40 würd ich im Gegenzug nicht nehmen, falls das deine Alternative ist. Es soll Kunststoff angreifen. Wird zumindest oft und häufig diskutiert.

Den Effekt umkehren wirst du mit Ballistol aber eher nicht, es gilt als sehr schonend und gegenüber allem verträglich bis hin zu ungiftig, d.h. im Umkehrschluss da wird nichts verändert. Dreck lösen, ja. Verfärbungen rückgägig machen, eher nein.
 
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nwngnm

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Cool, werd' ich mich morgen mal auf den Weg machen.
Nochmal Danke.
 

Andy

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Das hab ich mir gar nicht schreiben trauen, Ballistol als Griffbrettöl einzusetzen. Hab ich auch schon gemacht und ist sehr geil aber es gab dann kritische Anmerkungen, dass es den Leim zwischen Hals und Griffbrett anlösen soll, dann hab ich das wieder bleiben lassen. Kann also keine Erfahrungen teilen, weil ich es nur paarmal gemacht hab.

Das andere Zeugs kenn ich nicht.

Zum Polieren funktioniert das hier sehr gut: https://www.louis.de/artikel/nevr-du...142-g/10004006

Damit kannst aus "Alt" auch "Neu" machen. Gibt auch noch ne Paste. Aber die Polierwatte ist auch schon sehr gut, allein.
Auch für Bundstäbchen und sämtliche Metalle, inkl. Chrom. Für die Mechaniken super und alles was man leicht polieren kann. Bei ner Brücke wird es nur für den Rahmen taugen, in Ritzen kommst damit nicht wirklich rein. Das ist mal was, wenn du wirklich alles komplett zerlegst. Also auch die Reiter raus.

Wäre auch eher was zum Restaurieren. Danach dann halt irgend einen Sprühschutz.Vorteil von der Watte, die hat keine schmiergelden Substanzen, trägt also nix ab.
 
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nwngnm

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Ok, Polierwatte.
Was es nicht alles gibt.
Aber hört sich gut an.
Ich weiss sogar, wo es hier so'n Louis-Laden gibt.

Dann werd' ich mich morgen mal durch die ganzen Glühwein-Leichen kämpfen.
 

Andy

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Notfalls kannst wie gesagt mit dem Ballistol irgendwelche Schlösser, Scharniere oder sonst was einnebeln und mit der Polierwatte die Edelstahl-Spüle oder Türgriffe polieren. Nicht, dass ich das machen würde aber es geht :)
 

Andy

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hat jetzt zwar nix damit zu tun aber den Tipp von den Jungs die Bundstäbchen mit nem 1200 Papier zu schleifen würd ich eher skeptisch sehen. Der Thomann bietet hier ein 8000er an. Sicherllich nicht ohne Grund. Wenn man Erfahrung hat geht das sicherlich aber das wär mir zu heikel. Das würd ich lieber mit ner Polierpaste oder oder Wolle versuchen.
 

nwngnm

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Die Griffbretter auf meinen Klampfen mach ich eigentlich schon regelmässig sauber und pflege sie (D'andrea Lemon Oil).
Das ist für mich für das Spielgefühl ein Must Have.
Aber mit der Hardware kenn ich mich halt net so aus.
Und was die Bünde angeht, das lasse ich dann doch lieber von meinem Gitarrendoc machen. Kostet zwar. Aber dann stimmt's auch.
Ich würde da nur mehr kaputtmachen
 

Andy

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Gute Entscheidung, wie gesagt mit der Polierwatte kannst selbst über die Bünde gehen, die zieht nur die Oxidschicht runter.

Ich hab mich mit Bünden abrichten usw. etwas beschäftigt und mittlerweile auch schon die 2te neu bundiert, weil mich das interessiert hat und ich das gern mach. Aber nur für mich, wenn es schief geht dann muss ich mich nur mir gegenüber verantworten. Ein 1200er nimmt schon Material weg, wenn man da etwas unvorsichtig ist und dann schepperts ggf.
 

nwngnm

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Ja, Ich hab grad vor kurzem mein Hohner Paddel neu bundieren lassen.
Das kostet schon richtig Geld.
Aber das ist dann, wie wenn du ne neue Gitarre kriegst.
 

papasoeren

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Die Frage ist : wie kriege ich das wieder in den Griff ?
Na, zumindest nicht mit Ölkrams wie Ballistol, wenns denn wirklich Oxydation und kein Dreck ist. Die Frage ist, ob deine Bridge ver"goldet", vernickelt oder ob sie massiv ist. Gold oxydiert eigentlich nicht und grün wird eigentlich nur Kupfer (Patina). Wenn eine aufgalvanisierte Schicht durch ist und das Trägermaterial durchkommt, hilft da nur neu galvanisieren lassen. Ist sie noch nicht durch, oder ist die Bridge massiv, kriegt man Oxydationen am besten mit einem kurzem Säurebad weg, das danach aber tunlichst mit einer Base neutralisiert und dann gründlich mit Wasser nachgespült wird. Und dann ist aber ordentlich Polieren angesagt, weil das so geätzte Metall in der Regel eine stumpfe Oberfläche bekommt. Nach dem Polieren kann man dann Ballistol als Schutz draufmachen, ja.

 

nwngnm

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Hm, wird wohl ne ver"goldet" Bridge sein. Mir geht's jetzt auch nicht darum, daß das Teil wieder blinkt. Ich will nur den Verfall aufhalten. Wie gesagt, das war meine Live-Klampfe, d.h. jede Menge Schweiß. Aber ich würde eben gerne das Ausbauen vermeiden.
Ich kann ja mal morgen ein Bild reinstellen.
 

Solyth

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...... Mir geht's jetzt auch nicht darum, daß das Teil wieder blinkt. Ich will nur den Verfall aufhalten. Wie gesagt, das war meine Live-Klampfe, d.h. jede Menge Schweiß. Aber ich würde eben gerne das Ausbauen vermeiden.......
Als Prophylaxe hilft am Besten gründliches Abwischen des Teils mit einem feuchten und danach trockenen Tuch unmittelbar nach dem Liveeinsatz-aber wer macht das schon, wenn Heldenzeit ist und die Party lockt?
Mit Blick auf den Aufwand bei Restaurationsprozeduren würde ich am ehesten ein neues Teil einsetzen.:smokin:

 

nwngnm

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Hier mal ein Bild :
https://www.dropbox.com/s/evsg505pqe..._0070.JPG?dl=0

Auf'm Bild sieht's fast noch übler aus als in echt.

Du wirst lachen, aber ich war immer derjenige in der Band, der nach'm Gig, meist auch nach jedem einzelnen Set, als allererstes seine Saiten abgewischt hat. Aus reinen Kostengründen. Damit die zumindest mal 2-3 Gigs üerlebten.
Aber bei der Bridge, auch durch das Abdämpfen mit'm Handballen, wenn der Schweiß erst mal drin ist, kriegst du das nicht mehr raus.
 
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mrgodin

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Hier mal ein Bild :
https://www.dropbox.com/s/evsg505pqe..._0070.JPG?dl=0

Auf'm Bild sieht's fast noch übler aus als in echt.

Du wirst lachen, aber ich war immer derjenige in der Band, der nach'm Gig, meist auch nach jedem einzelnen Set, als allererstes seine Saiten abgewischt hat. Aus reinen Kostengründen. Damit die zumindest mal 2-3 Gigs üerlebten.
Aber bei der Bridge, auch durch das Abdämpfen mit'm Handballen, wenn der Schweiß erst mal drin ist, kriegst du das nicht mehr raus.
Wenn da das Trägermaterial schon zu sehen ist (danach sieht's auf dem Bild aus), gibt es nichts zu retten.
Da wirst Du durch abreiben mit irgendeiner Reinigungssubstanz eher noch zusätzlich etwas von der
verbliebenen Vergoldung lösen, da an den beschädigten Stellen Öle und Reiniger unter die Beschichtung wandern.
Das ist der Lauf der Dinge bei.
Feuchtigkeit, besonders Schweiss, greift mit den Jahren Beschichtungen an.
Wann die Grenze der Belastbarkeit erreicht ist, entscheiden idR. Stärke und Qualität der Beschichtung.
Und natürlich das Material.

Den Hersteller von Ballistol in einer Niederlassung in Wuppertal kenne ich persönlich.
Waren vor Jahrzehnten mal Kunden von uns.
Das ist ein Wundermittel.
Ist aber eben ein Öl und daher als Schutz zwar geeignet, allerdings hat man ständig eine ölige rechte Hand.
Das bringt's nicht so wirklich.
Also würde ich das Teil mit einem milden Reiniger reinigen und so lassen.
Vintage eben ...
Oder neue Bridge einbauen.
Aber lohnt das wirklich?
 

nwngnm

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Ja, Danke.
Denk ich jetzt auch langsam.
Aber lohnen tut sich das auf jeden Fall.
Das ist ne Blade RH4, die von meinem Gitarrendoc aus versch. Einzelteilen zusammengenagelt wurde.
Die hat den Vorteil - extrem leicht - flacher Halsradius - und klingt gut -.
Bei langen Kneipengigs sind das ganz wichtige Features.

Aber ich seh schon, das wird ein Fall für meinen Gitarrendoc.
 

Hubi72

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Lemon ÖL für Griffbrett nehm ich auch, ist gut.

Bünde nachpolieren ist kein Problem, vor allem kann man damit das Spielgefühl und leichte Bendings länger erhalten.

Wichtig ist das Griffbrett dazwischen abzukleben, auch die Pickups - magnetisch, würden den Staub anziehen!

Bundierungsjob kostet bei Staufer Gitarren 160 € - also nur überarbeiten.

Meine Paula hat genau das gleiche Problem, allerdings ohne Grünspan - das ist ja immer ein Zeichen daß Kupfer im Material ist?

Die Stegböckchen meiner Strat- Guß sind total abgelutscht auf der E-A-Saite - ist jetzt halt nach 18 Jahren Vintage.......na ja.
 
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mrgodin

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Ja, Danke.
Denk ich jetzt auch langsam.
Aber lohnen tut sich das auf jeden Fall.
Das ist ne Blade RH4, die von meinem Gitarrendoc aus versch. Einzelteilen zusammengenagelt wurde.
Die hat den Vorteil - extrem leicht - flacher Halsradius - und klingt gut -.
Bei langen Kneipengigs sind das ganz wichtige Features.

Aber ich seh schon, das wird ein Fall für meinen Gitarrendoc.
Bei lohnen meinte ich natürlich nicht, ob es die Gitarre unbrauchbar macht oder nicht ;-)
Diese Korrosionseffekte haben auf die Funktion der Bridge ja keinen Einfluss.
Dazu ist der Materialanteil an der gesamten Bridge zu gering.
Also eher eine Frage der Optik.
 
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