ich möchte gerne....

Marcus Siepen

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Ich glaube nicht, das ein Axe FX, Kemper, Helix und co automatisch für einen schlechteren Live Sound sorgen, ganz im Gegenteil, ich glaube aber, daß die Kisten die Tür für eine neue "Fehlerquelle" geöffnet haben, die es vorher nicht so gab. Ich höre immer wieder von Bands, die sich ihren Studiosound mit auf Tour nehmen und das halte ich, besonders im Metal, für absoluten Blödsinn. Mein Studiosound ist darauf ausgelegt, in unserer Produktion zu funktionieren, bei Quad-Tracking der Rhythmusgitarren ist mein Sound da zum Beispiel deutlich cleaner und hat unten rum auch weniger Pfund als mein Live Sound. Dadurch, das eben 4 Spuren übereinander gelegt werden, klingt es am Ende aber so, wie es klingen soll. Wenn ich jetzt mit diesem Sound auf die Bühne gehe und da aber dann der einzige Gitarrist bin, der das fette Fundament legen soll (André spielt ja überwiegend Leads, da unsere Musik nun mal so aufgebaut ist), dann kann das mit diesem Studio Sound nicht funktionieren, mein Live Sound ist wesentlich brachialer, da muss die "Wall of Sound" ja nur von einer Gitarre kommen. Dazu kommt auch, das erstaunlich viele Kollegen meinen, ihren Sound (egal ob im Axe FX, Kemper oder wo auch immer) noch kurz vor dem Gig Backstage etwas zu tweaken, gerne mit billigen Earbuds...und ich frage mich jedes Mal, was sie sich dabei denken. Wenn man sich im Vorfeld ein paar Gedanken macht, seine Sounds dementsprechend programmiert, mit seinem FoH spricht und er auch weiß, was er tut, dann kann man eigentlich ohne Probleme einen sehr geilen Sound liefern, und das sehr konstant. Aber man muss sich halt auch mit seinem Setup beschäftigen und es kennen, das ist ein weiterer Punkt, an dem es sehr oft scheitert. Ich kenne einen Haufen Kollegen, die zwar mit Kemper und Co touren, die Kisten aber alleine nicht mal anmachen können, die verlassen sich komplett auf ihren Tech. Und der hat teilweise auch das Handbuch am ersten Tag der Tour gelesen, top Voraussetzungen für ein Fiasko. Aber an sich habe ich in den letzten Jahren eben auch sehr viele Bands live gesehen, die mit Axe FX und Kemper super geklungen haben, da passte alles. Und auch wenn es immer weniger Bands werden, die mit einem klassischen Besteck unterwegs sind, nur weil ein JCM 800 auf der Bühne steht muss es nicht gut klingen...

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Marcus Siepen

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Also der Gitarrensound von Nightwisch schiebt live ordentlich, deutlich mehr als auf den Scheiben. Da sind teilweise schon Anleihen von Metallica aus früheren Zeiten zu vernehmen... wenn sie mal ne guten Sound hatten. Bei Amorphis, das mag schon stimmen, ich hab sie nun insgesamt sogar schon dreimal gesehen, fällt mir ein. Auch zweimal in der selben Location und ohne Kemper fand ich das schöner.

Wovon ich live immer wieder beeindruckt bin ist eigentlich Iron Maiden, selbst wenn mir die neuen Sachen nicht gefallen. Der Sound passt.

Wie gesagt ich lass mich gerne belehren aber wenn das so weiter geht, bleib ich zukünftig echt daheim.... Interessieren würd es mich ja schon. Vor allen Dinge wenn halt eine Band am gleichen Tag einen echt guten Sound mit Amps fährt und die andere mit dem Kemper einen Rotzsound hat.
Über die gleiche Anlage....

Ich bin schon auf Gitarrensounds etwas fixiert, das geb ich gerne zu ... wobei das jetzt nicht der Brutalsound sein muss, es muss halt passen. Iron Maiden spielen auch kein Drop C ... aber klingt halt.
Witzig, wenn ich Maiden in den letzten Jahren gesehen habe, dann fand ich den Sound eigentlich immer furchtbar Und Metallica hatten eigentlich auch nie einen guten Sound, sie hatten damals nur Energie ohne Ende und die richtigen Lieder am Start. Aber "guter Sound" ist eh relativ, manche Leute stehen auf Schwedentodgitarren, andere auf Petrucci, ich find beide scheiße (ok halt, das muss ich relativieren, Petrucci hat einen sehr geilen Lead Sound, aber sein Rhythmus Sound ist für meinen Geschmack echt unterirdisch...)

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funkstation777

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Also der Gitarrensound von Nightwisch schiebt live ordentlich, deutlich mehr als auf den Scheiben. Da sind teilweise schon Anleihen von Metallica aus früheren Zeiten zu vernehmen... wenn sie mal ne guten Sound hatten. Bei Amorphis, das mag schon stimmen, ich hab sie nun insgesamt sogar schon dreimal gesehen, fällt mir ein. Auch zweimal in der selben Location und ohne Kemper fand ich das schöner.

Wovon ich live immer wieder beeindruckt bin ist eigentlich Iron Maiden, selbst wenn mir die neuen Sachen nicht gefallen. Der Sound passt.

Wie gesagt ich lass mich gerne belehren aber wenn das so weiter geht, bleib ich zukünftig echt daheim.... Interessieren würd es mich ja schon. Vor allen Dinge wenn halt eine Band am gleichen Tag einen echt guten Sound mit Amps fährt und die andere mit dem Kemper einen Rotzsound hat.
Über die gleiche Anlage....

Ich bin schon auf Gitarrensounds etwas fixiert, das geb ich gerne zu ... wobei das jetzt nicht der Brutalsound sein muss, es muss halt passen. Iron Maiden spielen auch kein Drop C ... aber klingt halt.
Tja..Maiden fliegen auch mit eigenem Jumbo zu den Gigs...da ist es schon mal egal, ob noch der eine oder andere echte Amp mitwandert.Hab sie 2013 in Rock am See in Graz gesehen und da klangen die 3 Gitarren sehr dünn. Da hatten eigentlich alle Bands vorher (und es waren sowohl Modeller als auch echte Amps) den geileren Sound. Stone Sour und Behemoth haben Maiden in der Luft zerquetscht. (Abgesehen davon, daß Nico McBrain in den ersten 5 Songs scheinbar jede 2. Bassdrum nicht erwischt hat...Für mich klang das, als wäre ein Trigger (oder das Gate) komplett falsch eingestellt gewesen.

Aber der Marcus hat es super auf den Punkt gebracht in allen Einzelheiten. Studiosounds live mitnehmen funktioniert nicht. vor allem verwenden die Tontechniker auf Platte gerne massiv EQs, um die Gitarren in den Mix "einzubacken"..das haut live nicht hin. Eher geht noch der Live-Sound im Studio, aber mit Quad-Tracking wars das dann. Klingt halt rauher.
 

Andy

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Witzig, wenn ich Maiden in den letzten Jahren gesehen habe, dann fand ich den Sound eigentlich immer furchtbar Und Metallica hatten eigentlich auch nie einen guten Sound, sie hatten damals nur Energie ohne Ende und die richtigen Lieder am Start. Aber "guter Sound" ist eh relativ, manche Leute stehen auf Schwedentodgitarren, andere auf Petrucci, ich find beide scheiße (ok halt, das muss ich relativieren, Petrucci hat einen sehr geilen Lead Sound, aber sein Rhythmus Sound ist für meinen Geschmack echt unterirdisch...)

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Haha :) wie gesagt, ja das ist Geschmacksache. Bei Metallica gab es beides, scheisse und manchmal wirklich super. Ich weiss gar nicht mehr, wie oft ich die gesehen hab vor AxeFx. Maiden hab ich bei Rock im Park das letzte mal gesehen und da fand ich ihn recht gut ... und noch mal ... irgendwo und auch dort war er gut. Ansonsten ist es schon ein bisschen her.

Dream Theater haben bei der letzten Tour (glaub es war die letzte) ein Set gespielt von den älteren Songs und da hat er wohl auf den IIC oder + oder wie auch immer umgeschaltet (hat er in irgend nem Interview erzählt) und da fand ich den Rhythmussound echt klasse, auch Solo. Bei den anderen neueren war er so dermaßen im Vordergrund, dass man keine Keyboards mehr gehört hatte, oder, wenn dann der Mischer ihn etwas zurückgenommen hat, war die Gitarre weg, naja stimmt nicht ganz aber man hat nicht mehr gehört was er spielt. Also volle Kollision mit den anderen Instrumenten...

Ich würde mich ja wirklich freuen, wenn gute Sounds aus den Kisten kämen. Mir ist das ja generell egal womit der Sound erzeugt wird. Sind momentan so meine persönlichen Hörerfahrungen der letzten Jahre und gestern war ich dann doch wirklich ein wenig angepisst.

Aber klar, die Punkte, die du weiter oben beschreibst mit den Profilen und der fehlenden Einarbeitung usw. das wird dann sicherlich einen Teil der Probleme, die ich da so höre/wahrnehme, verursachen.
 

Andy

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Vielleicht ist es wirklich so, dass für den ein oder anderen Gitarristen jetzt gewisse Aufgaben auf ihn zukommen, die es früher so nicht gab. Cabs aussuchen, mischen, usw. usw. ... oder dann eben das Profil aus dem Studio nehmen, welches live überhaupt nicht passt. Weil es halt einfacher ist.

Ich geb das auch gern mal zu, gerade das Cab zusammenmischen überfordert mich ehrlich gesagt auch, weshalb der Kemper bei mir derzeit vor dem AxeFx steht. Weil ich da eben auch die Hoffnung hab, dass mir das einer bei gekauften Profilen abnimmt.

Wir haben Anfang des Jahres mal nen Vergleich gemacht, hab über den Kemper und über das AxeFx (beim Axefx selbst erstellte Profile) über unsere PA laufen lassen und dem anderen Gitarristen hab ich ein Mikro vor die Box gestellt. ... Ganz ehrlich mit ein bisserl am EQ herumstellen, hab ich bei ihm auf Anhieb einen besseren Sound hinbekommen als bei mir mit dem AxeFx oder dem Kemper. Beim Kemper waren es die STL Tones Profile. Allein war alles gut, im direkten Vergleich mit seinem Sound fand ich meinen dann nicht mehr so tolle. Aber sooooo furchtbar, wie das, was ich da jetzt live erlebt hab, war es weder mit dem AxeFx und dem Kemper nicht. ...
 
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Marcus Siepen

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Vielleicht ist es wirklich so, dass für den ein oder anderen Gitarristen jetzt gewisse Aufgaben auf ihn zukommen, die es früher so nicht gab. Cabs aussuchen, mischen, usw. usw. ... oder dann eben das Profil aus dem Studio nehmen, welches live überhaupt nicht passt. Weil es halt einfacher ist.

Ich geb das auch gern mal zu, gerade das Cab zusammenmischen überfordert mich ehrlich gesagt auch, weshalb der Kemper bei mir derzeit vor dem AxeFx steht. Weil ich da eben auch die Hoffnung hab, dass mir das einer bei gekauften Profilen abnimmt.

Wir haben Anfang des Jahres mal nen Vergleich gemacht, hab über den Kemper und über das AxeFx (beim Axefx selbst erstellte Profile) über unsere PA laufen lassen und dem anderen Gitarristen hab ich ein Mikro vor die Box gestellt. ... Ganz ehrlich mit ein bisserl am EQ herumstellen, hab ich bei ihm auf Anhieb einen besseren Sound hinbekommen als bei mir mit dem AxeFx oder dem Kemper. Beim Kemper waren es die STL Tones Profile. Allein war alles gut, im direkten Vergleich mit seinem Sound fand ich meinen dann nicht mehr so tolle. Aber sooooo furchtbar, wie das, was ich da jetzt live erlebt hab, war es weder mit dem AxeFx und dem Kemper nicht. ...
Klar hatte man es früher einfacher, Marshall auf die Box gestellt, britische Einstellung, der Rest musste vom FoH erledigt werden und wenn es scheiße klang, dann war es natürlich seine Schuld, nie unsere Die STL Tones Profile find ich übrigens bestenfalls mittelmäßig, da kann ich mir sehr gut vorstellen, daß du mit denen nicht so richtig glücklich bist. Mein Tipp wäre da wirklich das GGD all the gains Paket (lol und nein, ich bin kein Endorser und bekomme nichts dafür, daß ich dieses Paket für den Kemper empfehle, ich finde es einfach richtig gut)

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funkstation777

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Vielleicht ist es wirklich so, dass für den ein oder anderen Gitarristen jetzt gewisse Aufgaben auf ihn zukommen, die es früher so nicht gab. Cabs aussuchen, mischen, usw. usw. ... oder dann eben das Profil aus dem Studio nehmen, welches live überhaupt nicht passt. Weil es halt einfacher ist.

Ich geb das auch gern mal zu, gerade das Cab zusammenmischen überfordert mich ehrlich gesagt auch, weshalb der Kemper bei mir derzeit vor dem AxeFx steht. Weil ich da eben auch die Hoffnung hab, dass mir das einer bei gekauften Profilen abnimmt.
Das hat auch definitiv damit zu tun, daß man sich ob der Möglichkeiten plötzlich nicht mehr nur als Gitarrist, sondern als "fachkundiger Tonschrauber" sieht. Manchmal sind weniger Möglichkeiten besser.
 

Andy

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Die all the gains hatte ich damals noch nicht. Im Vergleich zu den sinmix waren sie aber schon deutlich besser die stl. Ich hoffe, dass wir demnächst wieder ein Zuhause finden, dann probiere ich die GGD auf alle Fälle mal aus
 

axifist

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Folgender Gedanke dazu:

Unsere IRs werden ja eigentlich grundsätzlich auch unter Studio-Bedingungen geschossen, ebenso Kemper-Profile insgesamt. Wäre mal spannend zu erfahren, wie es klingt, wenn man beim Soundcheck das Axe über ne Box + Mikro spielt, dann, wenn Positionierung und Sound passt, von genau dem Setup ne IR schießt und das dann gen FOH schickt. Natürlich fehlt da dann ein gewisser Raumanteil, aber das sollte dann doch vergleichbar / praktisch identisch sein, oder? Also mit allen Unperfektheiten, die das bestimmt auch mit sich bringt. Noch krasser mit dem Kemper: Soundcheck mit Röhrenamp + Box + Mikrofon. Sobald alles passt, Profile schießen und die dann benutzen.

Könnte das vielleicht zumindest mit ein Grund sein?

Ich weiß, dass ich beim Proben, wo ich über meine 4x12 spiele, mindestens ebenbürtig bin mit dem Kollegen und seinem 5150. Klingt anders (soll es auch), aber nicht weniger fett, auch nicht irgendwie flach oder "digital". Live hatte ich aber immer Probleme, die ja so gesehen letztlich nur von den IRs kommen sollten. Mittlerweile habe ich (hoffentlich) ne IR hinbekommen, die taugt, aber das war ein laaaaaanger Prozess! Hab mir schon lange eigentlich vorgenommen, das, was ich oben geschrieben hab, mal auszuprobieren.
 

Spooky Steve

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Wenn man gut in Mathe wäre und die Wahrscheinlichkeit berechnen würde, daß bei all den Einflußfaktoren ein guter live Band- UND Gitarrensound rauskommt... geht theoretisch wahrscheinlich gegen Null.
PA, Luftdruck und -feuchte, Fleischfilter, Können und persönlicher Geschmack des FOH, Schwierigkeit des Raums, Equipment der Band, Kenntnisse und Fähigkeiten des Gitarristen (ja, digital ist der Moderne Gitarrist 50% Tontechniker), usw.
Deshalb versuche ich meinen Sound möglichst „einfach“ zu halten und mache während einer Show möglichst keine großen Soundsprünge (der FOH dreht sonst durch).
Ein gut vorbereiteter Banddienlicher Livesound hilft auch enorm weiter: ich bin in der Regel nicht allein auf der Bühne (wir sind sogar 10 Mann und ich hab da nicht viel Platz im Frequenzkampf).
Und wir als Gitarrenprinzen hören gerne was nicht passt und können die Party gar nicht richtig genießen...einfach mal zurücklehnen, die Show genießen und ein Bierchen trinken.
 

DonKarlos

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Also ich war am Samstag bei AIRBOURNE! Rock n Roll mitten in die Fresse und das alles mit Marshall-Türmen. Unmengen an Freibier, also für den, der die Becher fangen konnte, mit Gedenkminute und -drink (für die Band) an Lemmy.
So Andy, jetzt bist Du dran!!
Mega die Jungs!!! Einfach nur geil!
 

Marcus Siepen

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Folgender Gedanke dazu:

Unsere IRs werden ja eigentlich grundsätzlich auch unter Studio-Bedingungen geschossen, ebenso Kemper-Profile insgesamt. Wäre mal spannend zu erfahren, wie es klingt, wenn man beim Soundcheck das Axe über ne Box + Mikro spielt, dann, wenn Positionierung und Sound passt, von genau dem Setup ne IR schießt und das dann gen FOH schickt. Natürlich fehlt da dann ein gewisser Raumanteil, aber das sollte dann doch vergleichbar / praktisch identisch sein, oder? Also mit allen Unperfektheiten, die das bestimmt auch mit sich bringt. Noch krasser mit dem Kemper: Soundcheck mit Röhrenamp + Box + Mikrofon. Sobald alles passt, Profile schießen und die dann benutzen.

Könnte das vielleicht zumindest mit ein Grund sein?

Ich weiß, dass ich beim Proben, wo ich über meine 4x12 spiele, mindestens ebenbürtig bin mit dem Kollegen und seinem 5150. Klingt anders (soll es auch), aber nicht weniger fett, auch nicht irgendwie flach oder "digital". Live hatte ich aber immer Probleme, die ja so gesehen letztlich nur von den IRs kommen sollten. Mittlerweile habe ich (hoffentlich) ne IR hinbekommen, die taugt, aber das war ein laaaaaanger Prozess! Hab mir schon lange eigentlich vorgenommen, das, was ich oben geschrieben hab, mal auszuprobieren.
Wie hast du denn deinen Sound eingestellt, über die Box oder die IR? Ich glaube nicht, das ein ständiges wechseln hier sinnvoll ist, ich würde entweder komplett auf IR und ins Pult spielen wechseln, oder eben immer über eine Box spielen, aber dad ganze Hin und Her klingt für mich nicht wirklich sinnvoll

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aalrh

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Über einen guten Gitarrensound lässt sich ja trefflichst streiten/diskutieren.
Gestern habe ich im TV zufällig das Metallica-Video von One gesehen und mal genauer hingehört. Ist für mich schon richtig schrecklich der Gitarrensound. Aber eine richtig fetten Gitarrensound, wie ich ihn bevorzuge, würde gar nicht zu Arrangement passen.
Manchmal bedarf es halt auch einen "suboptimalen Sound" um Songs besser transportieren zu können.

Ich denke auch, wie es Marcus bereits geschrieben hat, dass viele professionel Arbeitende Künstler sich nicht um die Geräte kümmern. Hierzu kann unser Cheffe mehr als nur ein Beispiel nennen. Es ist aber nunmal so, dass ich mich mit einem PC und Schreibprogramm mehr Möglichkeiten habe alles richtig geil oder leider auch falsch zu machen. Bei der alten Schreibmaschine musste man ja nur Farbband und Papier tauschen, konnte aber auch keine Grafiken und unterschiedliche Schriftarten/-größen im Text tippen.

Analoge Amps sind nicht so flexibel als Modler und daher auch nicht perse der "Lieferant" für schlechte Gitarrensounds. Der Höhenregler im Analogamp hat seinen bestimmten "Wirkungsbereich". Im Modler kannst man die Höhen so modelieren, dass mit einem Ton 2.000 Zuhörer im 500-Mann-Saal die Ohren bluten.

Auch habe ich immer wieder das Gefühl, dass 98% aller "digitalen Hobbymusiker" die digitale Welt als das Rundeste ansehen was es gibt und danach alles beurteilen. Die Sounds sind nunmal Eckig und haben Kanten. Jedoch kommen wir mit den Digitalen viel näher an die Quadratur des Kreises ran, als vor einigen Jahren.

Zudem ist der Testbericht von Bernd Kiltz über den Kemper Stage sehr interessant, da er die "Probleme" eines Kemper zeigt, die gerne verschwiegen werden. Diese führen hin zu Marcus Aussagen bzgl. Live-/Studiosound und dass man sich mit seinem Gerät beschäftigen muss. Zudem können natürlich wie bereits geschrieben, die Vorteile der auch Modler nachteilig sein. Der Diezel-Sound gefällt mir pers. nicht, aber im richtigen Song bestimmt die einzige Wahl.

Und zum Abschluss muss ich hierzu noch die Anekdote unseres Drummers loswerden, der mal gekommen ist und meinte, dass das besuchte Lenny Kravitz-Konzert voll für´n Arsch war. "Das Klang zu 100% nach CD, da hätte ich mir das Ganze auch zu Hause auf der Couch anhören können. Live will ich ein bischen was anders hören als auf CD!" (O-Ton).

Ich hoffe meine Gedanken sind nicht ganz so wirr :biggrin:
 

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axifist

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Wie hast du denn deinen Sound eingestellt, über die Box oder die IR?
Beides. War ein ständiges hin und her: Daheim Sounds eingestellt, in der Probe nachjustiert, daheim dann z.B. die IR neu gesucht/gemischt, dann in der Probe auch kurz über die (leider schrottige) PA getestet, auf Gigs beim Soundcheck dann aus ner Vorauswahl an IRs ausgewählt ... Zwischendurch auch Amps gewechselt (z.B. vom Severe 2 zum Triptik Modern, vom Plexi zum Tucana Lead, vom Double Verb zum ODS-100 Clean zum Tucana Clean) Bin jetzt auf jeden Fall extrem nah an dem, was ich wirklich will und was in der Band funktioniert. Wie es genau im Gesamtzusammenhang live für das Publikum klingt, weiß ich halt leider nicht. Aber unser Mischer ist zufrieden, daher bin ich es soweit auch.
 

Marcus Siepen

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Beides. War ein ständiges hin und her: Daheim Sounds eingestellt, in der Probe nachjustiert, daheim dann z.B. die IR neu gesucht/gemischt, dann in der Probe auch kurz über die (leider schrottige) PA getestet, auf Gigs beim Soundcheck dann aus ner Vorauswahl an IRs ausgewählt ... Zwischendurch auch Amps gewechselt (z.B. vom Severe 2 zum Triptik Modern, vom Plexi zum Tucana Lead, vom Double Verb zum ODS-100 Clean zum Tucana Clean) Bin jetzt auf jeden Fall extrem nah an dem, was ich wirklich will und was in der Band funktioniert. Wie es genau im Gesamtzusammenhang live für das Publikum klingt, weiß ich halt leider nicht. Aber unser Mischer ist zufrieden, daher bin ich es soweit auch.
Ich sage es mal so... Wenn du zu Hause einen Sound einstellst, diesen dann in der Probe änderst und dann anschließend zu Hause eine komplett andere IR nimmst, dann sind Probleme eigentlich vorprogrammiert

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Spooky Steve

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Ich mische aus Lust an der Freud immer wieder mal Bands ab - es gibt ne Menge Katzen unter uns... :frusty:
Ich habe es da abwechselnd mit analogen und digitalen Gitarrensounds zu tun: mit beiden kann es super einfach sein, einen tollen Sound als FOH auf die PA zu kriegen - und es kann auch nicht so super sein...
Als FOH habe ich die digitale Variante fast lieber, da hier kein Mikro verrutschen kann, kein Mikro da ist in das der Rest mit einstreut und meistens die Sounds gut abgestimmt sind und in der Lautstärke meist harmonisch bleiben: vielleicht habe ich da auch bisher Glück gehabt, dass "meine" digitalen Gitarristen sich gut mit ihrem Equipment vorab beschäftigt haben....
 

axifist

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Ich sage es mal so... Wenn du zu Hause einen Sound einstellst, diesen dann in der Probe änderst und dann anschließend zu Hause eine komplett andere IR nimmst, dann sind Probleme eigentlich vorprogrammiert
Nur zur Sicherheit: In Proben spiele ich über meine 4x12, also ohne IRs. Die IRs wähle ich so aus, dass sie über ne PA gut klingen. Wenn ich in einer Probe testweise direkt auf die Proberaum-PA gehe und da z.B. den Sound als zu lasch empfand, dann nahm ich diese Info mit nach Hause und suchte da ne andere IR aus bzw. mischte eine neue, die passender klingen sollte.

Ich stelle also die Amps im Axe in allererster Linie so ein, dass sie über meine 4x12 gut klingen, auch von den Lautstärkeverhältnissen her! Zu Hause erledigte ich grundsätzlich nur die Vorarbeit. Die IR muss dann zu den in der Probe eingestellten Amps passen.

Zu Hause habe ich nur Kopfhörer bzw. Stereoanlage. Da einen Sound einzustellen, der über PA funktioniert, ist recht schwierig. Im Proberaum mit Laptop und allen IRs den PA-Sound einzustellen ist auch schwierig, eben wenn man ihn nicht in den Gesamtsound einbetten kann. Bei Auftritten während eines Soundchecks wäre das möglich, aber da ist nie Zeit für so etwas. Und wir spielen auch extrem selten, das kommt noch oben drauf.

Ist alles nicht optimal, aber anders habe ich es nicht hinbekommen. Nach und nach hatte ich aber gelernt, beim Kopfhörer- und Stereoanlagensound besser einschätzen zu können, wie der über PA klingen könnte.

Oder unterliege ich hier einem massiven Denkfehler???


Zurück zum Thema:
Meine Idee von oben, dass die von Andy geschilderten Probleme durch Bühnenumgebung vs. Studio bzgl. den IRs zustande kommt, ist vollkommen abwegig? Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Kemper-Profil eines auf der Bühne gut abmikrofonierten Amps + Box gut funktioniert. So genau sollten die Profile doch sein, oder? Einzig der Raumanteil wird wegen den kurzen IRs fehlen. Muss man dann ja auch nicht unbedingt jedes Mal neu schießen! Wäre ja auch Quatsch, dann könnte man ja gleich den Amp benutzen. Das Axe + Matrix klingt über ne 4x12 für mich wie ein Röhrenamp, da fehlt mir echt überhaupt nix. Daher sollte ja eigentlich nur die IR der entscheidende Faktor sein können.

Also so abwegig finde ich das nicht!
 

aalrh

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Wenn ich als Profi-Millionär-Klampfer mir mehrere AxeFx II leiste und vom Hersteller noch einen Techniker zum programmieren kommen lasse, dann mag man an der Klampfe versiert sein, aber man ist ein stinkfaules, desinteressiertes, unwissendes und aro.... Diven-A..... .

Sorry für die verbale Entgleisung!
 

aalrh

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....Daher sollte ja eigentlich nur die IR der entscheidende Faktor sein können.
Ich war ja vor kurzem bei Siggi im Marshall-Museum. Dort habe ich ein wunderbares Fullstack mit JTM45 - 30 Watt angespielt. OK - weiß ist eher Schlager, aber der Ton war original AC/DC. Purer Rock aus den 70igern. Leider musste ich aufhören, da die Band welche am WE spielte zum Soundcheck kam. Der Techniker noch schnell eine AC/DC-CD :biggrin: rein und laufen lassen. Der Gitarrensound (zufällig gleiches Lied, das ich angespielt hatte) klang aus der PA leblos ohne Fleisch. Einfach flach. Nicht dass der Sound schlecht war. Ganz im Gegenteil, aber ich denke nicht die IR ist das entscheidende, sondern unser Problem (meine Meinung) ist doch die Beschallungsanlage. Nein, es sind keine schlechten Anlagen, aber die Klangwiedergabe über ein PA, FRFR und ähnliches ist einfach nicht die Gitarrenbox. Wir können eigentlich gar nicht beurteilen wie "schlecht" oder "gut" eine IR ist, da wir die Lautsprecher der PA nicht berücksichtigen und kennen. Und auch hier wieder ein NEIN - Kopfhörer verhalten sich ähnlich wie die PA.

Wir pressen einen Apfel in eine Flasche und wundern uns, dass er nicht wie ein Apfel aussieht, sich anfühlt und schmeckt. Ein Apfel schmeckt definitiv anders als der Apfelsaft mit oder ohne Zusätze. Fühlt sich anders an und sieht anders aus. Da können wir uns noch so anstrengen.
Was wir schaffen, ist die Illusion unserem Hirn vorzugauckeln, das ist der Apfel in den wir einbeißen. Schlimmer wirds beim Erdbeerjoghurt, dessen Fruchtstücke teilweise aus Holz hergestellt werden.
Realität und Modeling !!

Nun zurück, wenn Du alles gut gewählt und eingestellt hast, sollte im direkten AB-Vergleich (wie ich das Hasse) kein Unterschied wahrnehmbar sein.
Hierzu ist auch Kaptain Korgs Seite zu empfehlen, der einen Review vom Test Original-AxeFx in seinen heiligen Hallen gemacht hat.

PS: Mal den Kopf frei machen und versuchen Pacos Ansatz und Fragestellung in einem älteren Thread, der leider wieder ausartete, nachlesen!
Auch wenn der ein oder andere es für Schwachsinn hält, könnte dies für die Zukunft nochmal einen gewaltigen Schub bringen. Sofern der Ansatz weiter verfolgt werden würde. Im übertragenen Sinne von der FRFR zur PA.
 
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