Live- vs Studiosound

Munari

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Hallo zusammen,
da ich neu im Forum bin und mit der Suchfunktion auf die Schnelle nichts Passendes gefunden habe, hier mal eine Frage an die Experten/Profis: Wie kreiert ihr euren Sound zu Hause oder im Proberaum, dass er unter Live-Bedingungen auf der Bühne gut klingt. Ich habe im Hobbybereich bisher nur die Erfahrung gemacht, dass der Tontechniker die gesamte Band in ca 20min beim Soundcheck einstellt. Kurz mal alle Sounds angespielt, Gesamtlautstärke abgeglichen und los. Ich persönlich steh dann immer vor dem Dilemma, dass ich meine Sounds zu Hause am Editor programmiere und über einen Monitor nach meinem Empfinden zurechtbastle. Ob der dann live taugt weiß ich eigentlich immer erst wenn ich mal ne Aufnahme von einem Gig höre.

Wie ist euer Vorgehen, wenn es darum geht gute Live-Sounds einzustellen? Welche Frequenzbereiche spielen dabei eine besonders große Rolle? Kommt es vor dass bei euch ein preset zu Hause super klingt und live aber nicht durchkommt?

Vielen Dank für eure Infos. Bin sehr gespannt.
 

Macky7tyseven

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Ich spiele die Presets im Übungsraum ein, und zwar etwas unter der vermuteten Lautstärke eines Gigs, aber auf jeden Fall über unsere PA - also möglichst genau unter den Bedingungen, wie dann auch das Publikum den Sound hört.

Kopfhörer oder auch Cab's taugen m.E. nicht zum Einstellen des Live-Sounds - das klingt laut über die PA dann ganz anders. Natürlich klingt auch die PA des Veranstalters etwas anders als unsere im Proberaum, aber das Ziel ist es, dem Live Setting möglichst nahe zu kommen.

Im Übrigen nicht zu viele Tiefen (Lowcut bei ca. 60 Hz - je nach Amp) und nicht zu viele Höhen (Highcut bei ca. 8'000 KHz). Die Cuts stelle ich im Cab Block ein. Falls Ihr einen zweiten Gitarristen habt, muss der Sound mit dem abgestimmt werden, sonst muschelt es.

Und das wichtigste: ein passendes IR suchen.
 
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Munari

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Danke schonmal. Ich bin der einzige Gitarrist, da hab ich insofern wenig Probleme. Ich muss mich allerdings gegen Keyboard, Saxophon, Posaune und Trompete durchsetzen. Von denen wohlgemerkt niemand drauf achtet ob es gut klingt oder nicht :-D
 

funkstation777

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Du könntest mal Sax und Posaune per Mic aufnehmen und in einer DAW über einen Analyzer laufen lassen, dann siehst du zb. in welchem Frequenzbereich die Peaks liegen. trefft ihr euch da alle in der Nähe, gewinnt immer der Lauteste.
Zum "Einstellen" deines Gitarrensounds würde ich mehrere verschiedene Quellen nehmen, bzw., wenn du mit Studiomonitoren einstellst (als Alleinlösung kein guter Vorschlag) sollten diese über eine gute Raum-Entzerrung verfügen (da gibt es Plugins von IK Multimedia oder Sonarworks)
Viele der Studio-Abhören sind einfach komplett falsch eingestellt und dann hast du Überbetonungen, Auslöschungen, etc., die du in dein Sound-Tuning einbeziehst - die aber eben nur in deiner Abhör-Umgebung passieren.
Sounds mit dem Kopfhörer einstellen, das würde ich dann mit einem entsprechenden, halboffenen Kopfhörer machen, der eher für Mixing/Mastering gemacht ist, wie zb. ein AKG K712pro (oder der auch sehr gute, etwas günstigere K702) oder auch etliches von Sennheiser (DT-Serie) oder Audio Technica.
Ein Sax ist sowieso ein harter Gegner, weil er in den selben Mitten wie die menschliche Stimme oder auch die Gitarre "wildert".
 

Friedlieb

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Ein Sax ist sowieso ein harter Gegner, weil er in den selben Mitten wie die menschliche Stimme oder auch die Gitarre "wildert".
Saxophon ist aus meiner Sicht eh der härteste Konkurrent der Gitarre. Allein weil die Saxophonisten immer Solo spielen wollen. "Akzente setzen" nennen sie das, wenn sie ständig irgendwo rumtröten. Die sollen auch mal Akkorde spielen, mache ich doch auch oft!

Apropos, was ist ein kaputtes Saxophon auf dem Meeresgrund?

(Ein guter Anfang.)
 

Andy

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Apropos, hab ja ein paar kleine Katzen adoptiert. Ich kann jegliche Musik laufen lassen, bis auf..... Jazz mit Saxophon. Dann rennen sie weg und verstecken sich hinterm Schrank,🤣🤣🤣
 

Munari

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Bei Funk ist es zum Glück eher so, dass Bläser und Gitarre meist sehr rhythmisch aufeinander abgestimmt ihre Einsätze haben. Das größere Problem ist glaub ich eher wenn das Keyboard das ganze Lied einen mittenlastigen Hammondsound spielt. Da gegen anzukommen ohne dass es den Leuten die Schädeldecke weghaut weil der Clean-Sound so extrem schneidet kann echt ne Herausforderung sein.

Hab mal ein Video von Misha Mansoor von Periphery gesehen, wo er einen Rhythmus Sound auf 5150 Basis fürs Studio erstellt hat. Er meinte dass der Klang für sich allein gar nicht so geil wäre, aber im Mix dafür sehr gut durchkommt. Was macht ihr bei einem Live-Sound anders im Vergleich zu nem Studio-Sound? High- und Low-Cut ist ja schonmal sehr hilfreich wenn man weiß was man da tut.
 

Hamsworld

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Beim oben genannten Low- und Highcut machst du garantiert nichts falsch.
Ich versuche immer, so wenig Sounds wie möglich zu benutzen, also einen Cleansound (vielleicht mehrfach, an verschiedene Gitarren angepasst und in Lead und Rythmus differenziert, wenn es sein muss) und möglichst nur eine IR und wenig Stereo-Kram.
Ich selber versuche auch, meinen verzerrten Sound mit einem Zerrer vor dem Cleansounds zu machen. Wenn dann beide gut zuhause gut klingen, kriegt man sie live auch hin, und der Mixer muss nicht einen 4x12 Marshall-Sound mit einem 1x10-Princeton-Sound unter einen Hut bringen. Ab drei, vier Amps wird man meiner Meinung nach soundmäßig auch leicht charakterlos als Gitarrist.
Wenn man wenig Sounds hat, hast du auch eine gute Chance, schnell etwas zu ändern, wenn alles live nicht gut klingt.
Ich orientiere mich auch immer an einem Amp von dem ich weiß, das er für mich in einer Band frequenzmässig funktioniert.
 
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Hamsworld

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Das mit der Orgel ist ja vielleicht auch ein grundlegendes Problem des Arrangements: Es geht nicht alles gleichzeitig, und man muss absprechen, wie es zusammen gut klingt. Und Gitarre geht IMMER vor.
 

funkstation777

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Das mit der Orgel ist ja vielleicht auch ein grundlegendes Problem des Arrangements: Es geht nicht alles gleichzeitig, und man muss absprechen, wie es zusammen gut klingt. Und Gitarre geht IMMER vor.
Beim Funk sind ohnehin die wichtigsten Noten die, die man nicht spielt.
 

Macky7tyseven

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Ich selber versuche auch, meinen verzerrten Sound mit einem Zerrer vor dem Cleansounds zu machen. Wenn dann beide gut zuhause gut klingen, kriegt man sie live auch hin, und der Mixer muss nicht einen 4x12 Marshall-Sound mit einem 1x10-Princeton-Sound unter einen Hut bringen.
Interessant - das mache ich auch so mit verzerrtem Sound. Meistens ein Pedal vor einem USA Lead. Jetzt weiss ich, warum.

Ebenso: Für Live nur soviel Stereo wie nötig. Sonst hört das Publikum in einer mittelgrossen Location immer nur die Hälfte, wenn sie rechts/links stehen. Ausserdem drückt ein Mono-Sound besser durch, gerade wenn Delays im Spiel sind. Wenn stereo, dann 70/30 oder 60/40 gepannt.

Amp-Variation ist für mit eigentlich kein Problem. Ich spiele auch auf der Strat andere Amps als mit der SG oder LP. Gerade für Covers spielt man vermutlich ein paar Amps mehr als für eigene Songs. Aber stimmt schon: Ich gehe auch je länger je mehr zurück zu einigen wenigen Amps, die immer funktionieren. Braucht halt einfach etwas Zeit, bis man die gefunden hat (und dann kommt wieder ne neue FW Version ...;)).

Effekte kommen schon gut (vor allem in der Qualität von FAS). Ich verwende in der Tendenz weniger verschiedene Effekte in einem Preset als früher, diese aber dafür umso prägnanter, mit einem höheren Mix Anteil.
 

funkstation777

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Man könnte solche Songs, wo kein Platz im Arrangement für Gitarre ist, auch nutzen, um attraktiven Männern oder Frauen Plektren mit aufgedruckter Telefonnummer zukommen zu lassen! Man sollte ja den Grund, warum man Musik macht, nicht ganz vergessen.
Solche Plekten hab ich, da steht 007 drauf.
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7 Saiten.
 

manuel82b

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Apropos, hab ja ein paar kleine Katzen adoptiert. Ich kann jegliche Musik laufen lassen, bis auf..... Jazz mit Saxophon. Dann rennen sie weg und verstecken sich hinterm Schrank,🤣🤣🤣
Spiel denen mal Take 5 vor - das mag jeder...

Mein alter Kater den wir leider Einschläfern mussten hat auf dem Weg zum Tierarzt immer bei Blues Power Ruhe gehalten. Das war dem sein Lied :)
 

Andy

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Spiel denen mal Take 5 vor - das mag jeder...

Mein alter Kater den wir leider Einschläfern mussten hat auf dem Weg zum Tierarzt immer bei Blues Power Ruhe gehalten. Das war dem sein Lied :)
Also bei Take 5 haben sie mal kurz gekuckt, als die Klarinette eingesetzt hat. Ansonsten neutral, auch beim Clapton.
 

funkstation777

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Meine Miezen sind voll geil auf Klavier. Bei Gitarrenzeug hauen sie ab. Aber wenn ich Liszt, Chopin oder Beethoven laufen habe, werden sie friedlich und pennen neben mir auf dem Schreibtisch ein.
 
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