Low Cut bei Global Output EQ

Arni61

Member
Mitglied seit
Aug 5, 2019
Beiträge
99
In Verbindung mit einer FrFr Box müsste ich zur Absenkung der Bassanteile einen globalen Low Cut bei 120 Hz einstellen. Dies soll sich auf alle Presets auswirken. Ist dies möglich?
 

axefx

Administrator
Teammitglied
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 28, 2012
Beiträge
5.864
Senke im Global EQ entsprechend ab ...
 

Arni61

Member
Mitglied seit
Aug 5, 2019
Beiträge
99
Ich habe die Empfehlung einen Low Cut bei 120 hz zu setzen. Klingt blöd, aber wie müsste ich im Global EQ genau vorgehen um diesen Low Cut bei 120 Hz zu erreichen? Das heißt alle Frequenzen unterhalb der 120 Hz sind nicht erwünscht.
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Ich hab kein IIIer und weiss auch nicht, wie genau du den Low Cut wirklich benötigst. Um Bässe abzudämpfen hätte ich gesagt, nehm die niedrigste Frequenz (wahrscheinlich 63 Hz) und zieh die soweit raus, dass es dir von der Akustik her passt. Dann kanns du die nächste Frequenz drüber noch ein bisschen herausnehmen und dann sollte das eigentlich passen. Ich weiss nicht wie die Aufteilung bei Global EQ ist, zumindest nicht auswendig. ...

Wenn du es exakt haben willst, dann nehm einen Synth-Block in dein Preset und stell ihn auf White-Noise. Nix anderes im Preset ausser den Synth-Block. White Noise bedeutet im Spektrum eine gerade Linie, alle Frequenzen haben gleiche Amplitude. Dann nimmst du den Ausgang und gehst in die Soundkarte / Audio IF deinese PCs. Dort installierst du dir eine Software, welche RealTime das Spektrum (Frequenzgang) anzeigt. Room Wizard wäre so ein Tool.

Dann schraubst du beginnend bei 63 Hz und den darüberliegenden Reglern so lange herum bis du bei 120 -3dB zur Maximalamplitude hast. Das ist sozusagen die Grenzfrequenz und dann kommt es drauf an, welche Flankensteilheit du benötigts. Normalerweise sollten 6dB/Oktave ausreichen. D.h. bedeutet, bei 60 Hz sollte der Pegel dann bei 6 dB unterhalb des max. Pegels des unbedämpften Signals liegen /oder der Hälfte, was identisch ist. Bei 30 Hz bei 12 dB drunter also noch mal die Hälfte von dem Pegel bei 60 Hz, bzw. ein Viertel des unbedämpften Signals. Wenn du die Amplituden im Wizard auf logarithmisch stellst (weiss gar nicht ob das was anderes geht) dann siehst du die dB direkt, wenn du linear machst, dann sind 6 dB 1/2 und 12 dB 1/4 , .... 3 dB wären Wurzel von 2, also ca. 1,41 rum. Bzw. Reziprokwert.... also 0,707 ... also 1/1,41.. Eh klar?!


Hat man dir andere Werte als 6 dB pro Oktave empfohlen. Bspw. 12 db/Oktave dann wären es bei eben 12 dB bei 60 Hz weniger und 24 bei 30 Hz. Bei 18 oder 24 dB entsprechen....

============================================

In Faktoren .... 6 db entspricht Faktor 2, 12 db Faktor 4 (2 * 2), 18 dB Faktor 8 (2 * 2 * 2). Zumindest bei Spannung/Signalpegel/Amplitude. Bei Leistung ist es anders, da sind 3 db Faktor 2.

Woher kommt's? Exakt, Leistung ist U²/R. Nimmt man als normierten Widerstand 1 Ohm an, dann führt (2V * 2V) / 1 Ohm zu 4 Watt, während (4V * 4V) / 1 Ohm zu 16 Watt führen. Also der Vierfachen Leistung. Demnach wären aber (2V * 1,41 * 2V * 1,41) / 1 Ohm = 8 Watt oder vielleicht anschaulicher (2V * 1,41)²/ 1 Ohm = 8 W. Und wie eingangs schon erwähnt ist 1,41 ca. Wurzel von 2. Und Wurzel von 2 haben wir oben gelernt sind 3 dB. .... Höchst einfach.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bonzo

Active member
Mitglied seit
Okt 19, 2012
Beiträge
902
Ich hätts nicht besser erklären können. Genauso mache ich es auch wenn ich die Bässe ein wenig reduzieren möchte. Ausser bei der Wurzel von 1,41, da nehme ich zwei Wurzeln bei 1,39 aber das ist dann natürlich doppelt so bassig. Wenn man weniger Höhen will, dann natürlich alles genau anders herum.
 
B

belphegor

Guest
Ich habe die Empfehlung einen Low Cut bei 120 hz zu setzen. Klingt blöd, aber wie müsste ich im Global EQ genau vorgehen um diesen Low Cut bei 120 Hz zu erreichen? Das heißt alle Frequenzen unterhalb der 120 Hz sind nicht erwünscht.
Hallo Arni;
Ein Low Cut entspricht einen High Pass (und umgekehrt)!
Tiefe Frequenzen ab Grenzwert absenken, hohe Frequenzen unverändert passieren lassen.

Also kann man zBsp. alle Frequenzen ab in Deinem Fall 120 Hz NACH UNTEN (120 bis 0) schrittweise absenken.
Schrittweise deshalb, weil es einen Faktor gibt der darüber entscheidet, wie steil die Frequenzen
abfallen (in welchen dB-Schritten Du die nächst tieferen (oder höheren beim HighCut) Frequenzen jeweils absenkst).
Das bezeichnet man dann als Shelving(Kuhschwanz)-Filter.
Man kann aber auch die Frequenzen unterhalb der Grenzfrequenz komplett auf Null setzen.
Dann bewirkt man eben den o.g. Cut, schneidet also alle Frequenzen unterhalb (oberhalb) komplett ab.
Kannst ja mal beides ausprobieren, wobei der Cut in den meisten Fällen wohl eher zum Einsatz
kommt, da zumeist die Wiedergabe der Frequenzen unter/oberhalb der Grenzfrequenz unerwünscht ist.

Gruß
Mike
 

Ozzy

Active member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 27, 2012
Beiträge
695
Alles sehr gut erklärt. Nur eventuell vergessen zu erwähnen, dass Du natürlich nur den globalen EQ des Ausgangs bearbeiten solltest, an dem die FRFR dran hängen, so bleibt das Signal zur FOH unbeeinflusst. Eigentlich logisch, aber sicher ist sicher ;-)
Der IIIer hat doch auch für jeden Ausgang einen separaten globalen EQ wie der IIer, oder?
 

Hamsworld

Well-known member
Mitglied seit
Feb 12, 2014
Beiträge
1.937
Alles sehr gut erklärt. Nur eventuell vergessen zu erwähnen, dass Du natürlich nur den globalen EQ des Ausgangs bearbeiten solltest, an dem die FRFR dran hängen, so bleibt das Signal zur FOH unbeeinflusst. Eigentlich logisch, aber sicher ist sicher ;-)
Der IIIer hat doch auch für jeden Ausgang einen separaten globalen EQ wie der IIer, oder?
Ja
 
B

belphegor

Guest
Ich hab kein IIIer und weiss auch nicht, wie genau du den Low Cut wirklich benötigst. Um Bässe abzudämpfen hätte ich gesagt, nehm die niedrigste Frequenz (wahrscheinlich 63 Hz) und zieh die soweit raus, dass es dir von der Akustik her passt. Dann kanns du die nächste Frequenz drüber noch ein bisschen herausnehmen und dann sollte das eigentlich passen. Ich weiss nicht wie die Aufteilung bei Global EQ ist, zumindest nicht auswendig. ...

Wenn du es exakt haben willst, dann nehm einen Synth-Block in dein Preset und stell ihn auf White-Noise. Nix anderes im Preset ausser den Synth-Block. White Noise bedeutet im Spektrum eine gerade Linie, alle Frequenzen haben gleiche Amplitude. Dann nimmst du den Ausgang und gehst in die Soundkarte / Audio IF deinese PCs. Dort installierst du dir eine Software, welche RealTime das Spektrum (Frequenzgang) anzeigt. Room Wizard wäre so ein Tool.

Dann schraubst du beginnend bei 63 Hz und den darüberliegenden Reglern so lange herum bis du bei 120 -3dB zur Maximalamplitude hast. Das ist sozusagen die Grenzfrequenz und dann kommt es drauf an, welche Flankensteilheit du benötigts. Normalerweise sollten 6dB/Oktave ausreichen. D.h. bedeutet, bei 60 Hz sollte der Pegel dann bei 6 dB unterhalb des max. Pegels des unbedämpften Signals liegen /oder der Hälfte, was identisch ist. Bei 30 Hz bei 12 dB drunter also noch mal die Hälfte von dem Pegel bei 60 Hz, bzw. ein Viertel des unbedämpften Signals. Wenn du die Amplituden im Wizard auf logarithmisch stellst (weiss gar nicht ob das was anderes geht) dann siehst du die dB direkt, wenn du linear machst, dann sind 6 dB 1/2 und 12 dB 1/4 , .... 3 dB wären Wurzel von 2, also ca. 1,41 rum. Bzw. Reziprokwert.... also 0,707 ... also 1/1,41.. Eh klar?!


Hat man dir andere Werte als 6 dB pro Oktave empfohlen. Bspw. 12 db/Oktave dann wären es bei eben 12 dB bei 60 Hz weniger und 24 bei 30 Hz. Bei 18 oder 24 dB entsprechen....

============================================

In Faktoren .... 6 db entspricht Faktor 2, 12 db Faktor 4 (22), 18 dB Faktor 8 (22*2). Zumindest bei Spannung/Signalpegel/Amplitude. Bei Leistung ist es anders, da sind 3 db Faktor 2.

Woher kommt's? Exakt, Leistung ist U²/R. Nimmt man als normierten Widerstand 1 Ohm an, dann führt (2V * 2V) / 1 Ohm zu 4 Watt, während (4V * 4V) / 1 Ohm zu 16 Watt führen. Also der Vierfachen Leistung. Demnach wären aber (2V * 1,41 * 2V * 1,41) / 1 Ohm = 8 Watt oder vielleicht anschaulicher (2V * 1,41)²/ 1 Ohm = 8 W. Und wie eingangs schon erwähnt ist 1,41 ca. Wurzel von 2. Und Wurzel von 2 haben wir oben gelernt sind 3 dB. .... Höchst einfach.
Du Tier 😂😂😂
Super und ausführlich erklärt!
Hab's gerade erst gelesen und lachen müssen ;-)
Ich fürchte allerdings, Arnie hätte es wohl gerne ein kleines bisschen einfacher gehabt.
Deshalb hatte ich heute Nachmittag die etwas rudimentäre Variante gewählt.
Aber vielleicht täusche ich mich ja auch.
Bin mal gespannt, wann er sich wieder meldet...
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Ich wollte ihn nicht verschrecken oder gar veräppeln. Nur ein bisschen ausholen, wie man es mit einem graphischen EQ nachbauen kann. Wobei ich vielleicht auch zu sehr vom IIer ausgehe. Man kann natürlich auch in jedem Preset einen Filter vor dem Weg zum jeweiligen Output setzen.

Was ich noch nicht probiert habe, ob es ausreicht, mit den Regler des graphischen EQ s die oben genannten Werte als Absenkung einzustellen. Zumindest als erste Annäherung. Durch die Überlappung der Bänder oder im anderen Fall wenn sie sehr schmalbandig sind, könnte es sein daß es nicht so ganz passt.
 
B

belphegor

Guest
Ich wollte ihn nicht verschrecken oder gar veräppeln. Nur ein bisschen ausholen, wie man es mit einem graphischen EQ nachbauen kann. Wobei ich vielleicht auch zu sehr vom IIer ausgehe. Man kann natürlich auch in jedem Preset einen Filter vor dem Weg zum jeweiligen Output setzen.

Was ich noch nicht probiert habe, ob es ausreicht, mit den Regler des graphischen EQ s die oben genannten Werte als Absenkung einzustellen. Zumindest als erste Annäherung. Durch die Überlappung der Bänder oder im anderen Fall wenn sie sehr schmalbandig sind, könnte es sein daß es nicht so ganz passt.
Schon OK.
War auch nicht so ernst als Kritik gemeint ;-)
Dein Beitrag ist ja normalerweise auch eher meine „Kragenweite“.
Hinsichtlich der High/LowCut und EQ Funktionen müsste man mal nachsehen
wegen des Q-Faktors der einzelnen Bänder.
Bin mir gerade nicht sicher, ob ich da vor Urzeiten mal Infos zu gefunden hatte;
im Wiki oder im Manual.
Irgendwie habe ich da eine schattenhafte Erinnerung...
Manches vergisst man wieder, wenn es kaum genutzt wird oder nicht so von Bedeutung ist.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Bonzo

Active member
Mitglied seit
Okt 19, 2012
Beiträge
902
Ohje, das war ernst gemeint. Entschuldigt meinen Post. Ich dachte, das war ein Scherz, da ich die meisten Fachausdrücke nicht kannte. Aber gut, das muss bei mir nichts heißen, da ich in den meisten wissenschaftlichen Disziplinen die Fachausdrücke nicht kenne.
 

Arni

Member
Mitglied seit
Apr 12, 2013
Beiträge
51
Danke für die Hilfe. Ich werde einfach im Global EQ im Output die Frequenzen unterhalb von 120 Hz auf Null stellen.
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Nein nicht alle auf Null!
Setz mal die 30 Hz auf ganz nach unten, 60 Hz auf irgendwas um die -6 db und dann so daß der EQ bus 120 Hz sich schön der neutralen Position annähert. Also einen schönen Radius.
 

Hubi72

Well-known member
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
4.594
Einfacher wäre - wenn die Wirkungsweise unbekannt ist, einen PEQ (Parametrischen EQ) ans Ende deines Signalswegs setzen und damit mal herumspielen - da wäre auch der Faktor zu beobachten - wie schon oben wer wähnt - wie stark beschnitten unterhalb von 120 hz. Die Erfahrungen kannst du ja im Global EQ einsetzen.

Kuck mal bei Master Leon Todd - ist zwar AX8, ist aber das gleiche:

 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Kann man einen solchen PEQ eigentlich als globalen Block definieren?
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.529
Kann man einen solchen PEQ eigentlich als globalen Block definieren?

Ja, das geht. Du musst aber immer die selbe PEQ-Nr. nehmen. Also im PEQ 1 den globalen Block speichern und in einem anderen Preset PEQ 2 verwenden und dort den globalen Block von PEQ 1 laden, geht nicht.
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Dann kann man ihn vielleicht wirklich vor den Output ins Preset mit aufnehmen...
 
Oben
mainframe-fourhanded
mainframe-fourhanded