Monitor Entzerrung?

manuel82b

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Moin,

mal eine Frage: Was genau und was bringt eigentlich eine Monitor Entzerrung?

Gruss
Manuel
 

axefx

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Nennen wir es "Raumentzerrung", denn das ist eigentlich,m was passiert: Ein Monitor klingt in einem Raum. Ziel ist, dass Theorem "Flat Frequency Full Response" auf die Räumlichkeit, genauer eine bestimmte Abhörposition zu optimieren.

Kurzum: Die Lineare Wiedergabe des Monitors im Raum wird unterstützt, was dem Sound meiner Meinung nach sehr auf die Sprünge helfen kann. Aber auch hier gilt: Aus Scheisse kann man kein Gold machen: Begrenzungen der Raumakustik (Bassmoden, etc) und Begrenzungen der Leistungsfähigkeit des Monitors (abbildblarer Frequenzgang, etc.) werden damit nicht ausgehebelt. Aber Über- und unterbetondungen von bestimmten frequenzen, die sich aus der Kombination Monitor UND Raum ergeben, können so "begradigt" werden.
 

funkstation777

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Ganz Einfach:

Im Idealfall hat ein Monitor (egal ob Studio-Monitor oder Live-Monitor) einen linearen Frequenzverlauf im Rahmen seiner Möglichkeiten, die durch die verschiedenen Treiber (Woofer, Hochton, etc.) und Gehäuse (ev. Bassreflex) gegeben sind...
Da wir aber nicht in einer idealen Welt leben, oder die Teile, die sowas wie eine Entzerrung nicht nötig haben, einfach schweineteuer sind, nimmt man sich den entsprechenden Monitor her und sieht sich (oder besser hört sich) die tatsächliche Frequenzkurve
des Probanten an, idealerweise unter Einsatz eines Meßmikros (billig und willig, z.B. das Behringer ECM8000) und einer (auch als Freeware erhältlichen) Software.

Hier kann man dann auch die Problemzonen erkennen, also Stellen im Frequenzgang, wo es Überbetonungen oder auch Auslöschungen gibt. Im konkreten Fall der db Flexsys (wie ich und nun schon etliche Axe-User hier Forum) sieht das so aus: Ohne eine Korrektur der Unschönheiten im Frequenzgang ist diese Box einfach scheußlich. Korregiert man aber die Problemstellen mittels parametrischer EQ's, klingt die Flexsys z.B. mindestens doppelt so teuer als sie in Wirklichkeit ist.
Um jetzt gaaaanz genau auf dieses Thema einzugehen, möchte ich dich auf die früheren Threads hinweisen, wenn du dann noch Fragen haben solltest.......(Glaub ich aber nicht!) ;-)

lg Andy aus Red Bull Country
 

funkstation777

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@ Markus: ich würde da schon einen Unterschied zwischen der a) Monitorentzerrung zur "Kaschierung" von Frequenzunebenheiten des Monitors selber und b) Raumentzerrung, wo man den Monitor + Raum miteinander zwecks linearer Abhörmöglichkeit oder Unterdrückung von Frequenzüberbetonungen (zb. das "Einpfeifen" von Monitoren auf der Bühne) korregiert, unterscheiden....

Im Falle der Flexsys ging es ja um die Korrektur des grundsätzlichen Frequenzganges der Box selber, als um deren Gesamteindruck in einem Raum (deshalb ja die Nahfeldmessung)

lg Andy
 

axefx

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@ Markus: ich würde da schon einen Unterschied zwischen der a) Monitorentzerrung zur "Kaschierung" von Frequenzunebenheiten des Monitors selber und b) Raumentzerrung, wo man den Monitor + Raum miteinander zwecks linearer Abhörmöglichkeit oder Unterdrückung von Frequenzüberbetonungen (zb. das "Einpfeifen" von Monitoren auf der Bühne) korregiert, unterscheiden....

Im Falle der Flexsys ging es ja um die Korrektur des grundsätzlichen Frequenzganges der Box selber, als um deren Gesamteindruck in einem Raum (deshalb ja die Nahfeldmessung)

lg Andy
Im Prinzip gebe ich Dir recht, meine messung habe ich von der Hörerposition eines bestimmten Ortes vorgenommen. Hier greift vielleiht eher das "Raumentzerrungs"-Paradigma. Wenn Du uns Stu eher "nearfield" (also nicht von der Hörposition, wo üblichweise der gitarrist steht, gemessen habt, geht das in der Tat mehr Richtung "Monitorentzerrung". Ich bitte aber zu Berücksichtigen, dass selbst diese "nearfield" Messung wohl kaum 2cm vor der kalotte stat findet, bei Nicht-coaxialen Systemen muss man rein technisch schon einen etwas entferteren Punkt suchen ... und sptestens da beeinflusst die Raumakustik natürlich wieder und wirkt ein. Vielleicht vernachlässigbar wenig in relation zur grundsätzlichen Verbesserung des Frequenzgangs der reinen Box, aber blablubb..... blong bling bla ...


Theoretisch müsste also die Messung für eine "Monitorentzerrung" in einem "Nicht-Raum" stattfinden, also einem schalltoten raum oder im luftleeren Universum oder wenigstens im Freien... aber wer macht das schon? Ich jedenfalls nicht.

Ich passe meinen Sound da an, wo ich ihn höre - deshalb habe ich auch da gemessen und deswegen verfolge ich das "Raumentzerrungs"-Paradigma ;) Mit Verlaub ;)

Andy@Deine Studiomonitore hast Du doch per ARC auch "Raumentzerrt" :D, also da gemessen, wo Deine Ohren sind ... was bringt ein theoretisch perfekter linearer Monitor (ob von Haus aus der per nachgeholfenem DSP), wenn die Linearität im Raum dann eh wieder flöten geht? Dann berücksichtige ich das doch lieber gleich mit ein beim korrigieren?

Kurzum: Andy und ich haben da wohl zwar technisch ähnliches gemacht (er mit PEQs, ich mit IK Multimedia ARC), aber vielleicht von zwei verschiedenen Messstandpunkten aus, die dann eben eher dem "Monitorentzerrungs"-Paradigma von Andy entspricht und bei mir und meiner db M12-4 Entzerrung per ARC eher der "Raumentzerrungs"-Philosophie ;)

Einigen wir uns da drauf ? ;)

[EDIT]
ach nee, wir müssen uns gar nicht einige, der OP hat nach Monitorentzerrung gefragt .... vergesst also, was ich geschrieben habe! Andy hat schon recht ... ;)
 
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funkstation777

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Aaaalso, der Flexsys wurde schon sehr wohl aus einer etwa 1,8 - 2 m Entfernung axial (von Speakermitte schräg bis Höhe Gehörgang) gemessen, wo man zumindest großteils die Raummoden und Reflektionen ausschließen konnte. Während wir ja in Leipzig
"nur" die nicht sooo optimale Bühne als "Meßplatz" zur Verfügung hatten, konnten wir die tatsächliche Messung (wo die Entzerrungskurve fürs Axe erstellt wurde) in Stu's Proberaum basteln, und der mit einer Größe von etwa 70 qm und einer Raumhöhe von
über 3 m da schon weit idealer war.

Eine ganz andere Story ist da schon die ARCII-Entzerrung, mit der ich meine Studiomonitore entzerrt habe. Da mißt man ja nicht nur einen, sondern 12 oder 16 Punkte (Scheiß Alzheimer....), die rund um den Sweet Spot angeordnet sind, damit das Tool auch
Abweichungen "mitnimmt", je mehr Messungen, desto größer dann quasi der "Sweet Spot".

Während die Monitorentzerrung wirklich nur dazu dient, dem Flexsys seine extremen "Buckel" geradezubügeln, soll ja (und schafft es eigentlich ganz gut) die ARC die Abhörposition so "schnurgerade" wie möglich zu machen....und das natürlich mit erheblich mehr Frequenzbändern als wir es mit der "Pimp my frfr-Methode" gemacht haben.....

Der Flexsys soll ja auch nicht unbedingt an jede Bühne angepaßt werden (das macht man ja auch mit Gitarrenboxen per se nicht) sondern nur die Schwachstellen in der Abstimmung (wer weiß, vielleicht sollte man die Korrekturkurve mal den db-Technikern schicken, damit die das bei der Programmierung des DSP berücksichtigen) korregieren....

Wenn dein db12-4 annähernd so geil klingt wie der Nachfolger, den der Bernd in Leipzig mithatte....wär ja die Monitorentzerrung für dich ja kein Thema, da hat dann das ARC eigentlich nur die Schwächen deines Übungsraumes "begradigt"....
 

axefx

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Wenn dein db12-4 annähernd so geil klingt wie der Nachfolger, den der Bernd in Leipzig mithatte....wär ja die Monitorentzerrung für dich ja kein Thema, da hat dann das ARC eigentlich nur die Schwächen deines Übungsraumes "begradigt"....
"Geil" heisst nicht zwingend linear :) Hatte ja mal meine ARC db M12-4 Korrektur in Leipzig über Bernds Moni laufen lassen - als der eine Typ auf der ornagenen gitarre den Plexi angecheckt hat ... da hatte ich mal an/aus geschaltet und auch da fand ich`s mit ARC noch besser ... frag mal Stu - der war dabei ... ;)
 

funkstation777

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Ja, mit Geil meinte ich auch nicht "linear" sondern .... ähem, tja... GEIL. Der Flexsys klingt ohne seine Entzerrungskurve NICHT GEIL.... soviel zum Thema wissenschaftliche Abhandlung...

EDIT: Geil per Definition - eine Box betreffend: einfach ohne schwerwiegende Frequenzüberbetonungen, Resonanzen, also gut abgestimmt.
Nicht-Geil beim Flexsys - starke Überbetonungen im Bereich von +/- 10 db und mehr z.b. im Bassbereich, dafür ein echtes "Hochmitten-Loch" wo man 'nen Kleinbus drin verstecken kann....:bounce:
 
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axifist

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Warum bezeichnet man das eigentlich als "Entzerrung"?! Im Englischen heißt das "Equalizer", also auf Deutsch eher "Angleicher" bzw "Angleichung".
 

axefx

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Wenn ich etwas "verzerrtes" "entzerre", gleiche iches da nicht auch an? EQ kann auch mit "netzerrung" übersetzt werden, genauso wie mit "Angleichung". Angleichung an was übrigens? Wortphilosophiererei ;) Der Fachausdruck passt schon so ;)
 
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Pacosipulami

Guest
Grundsätzlich "entzerrt" man ja eigentlich nur den Höreindruck. Und am besten wäre es den Raum akustisch zu korrigieren - nicht die Schallquelle ;)
 

Andy

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... Und am besten wäre es den Raum akustisch zu korrigieren - nicht die Schallquelle ;)
Hihi, :) den Spruch muss ich mir merken. Beim nächsten Gig ... "Ich bin der Meinung, wir sollten für unsern Auftritt erst mal deinen Raum akustisch korrigieren" :biggrin:

Dafür würd ich dir am liebsten 2 pos. Bewertungen geben :)))))))))))))))))))))))))))))))))))
 
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