G
Gelöschtes Mitglied 3249
Guest
Liebe Gemeinde,
vielleicht könnt ihr mir helfen.
An dieser Stelle hatte ich ungefähr 3800 Zeichen Vorgeschichte getippt und ich finde, die habe ich echt witzig geschrieben. Deswegen habe ich sie mir gespeichert, aber euch möchte ich so einen Roman nicht zumuten. Dafür einen anderen, weniger witzigen.
Kurz: In den letzten zehn Jahren hatte ich das Pech eines Glücks: Ich konnte vom Schreiben leben. Es gibt Schlimmeres (zum Beispiel: arbeiten in einer Würstchenfabrik), doch ich beklage es, weil es mich zu viel vom Musizieren abgehalten hat.
Glück ist natürlich ungenau. Glück ist, wenn Vorbereitung und Gelegenheit zusammentreffen. Also bereite ich mich jetzt auf ein anderes Glück vor, indem ich endlich wieder mehr Zeit in die Musik stecke. Viel Zeit.
Dieses Jahr habe ich das Üben gelernt. Als Teenager fiel mir das Gitarrespielen nämlich so leicht, dass ich das nie brauchte und meine Lehrer haben da auch nie drauf geachtet. Jetzt rächte sich diese Leichtigkeit und ich habe mir das Üben beigebracht. Dennoch stoße ich an Grenzen, bei deren Überwindung mir auch kein Lehrer der Region weiterhelfen kann. Oftmals einfach, weil sie mit dem Genre (Metal) keine Erfahrung haben. Und auf YouTube kommen an der Stelle entweder widersprüchliche Aussagen oder die Leier "Muss man einfach üben!" oder "Langsam üben und dann schneller werden. Und mit Metronom."
1. 16tel palm-mutes jenseits von 180bpm. Habe ich das richtig geschrieben? Ist das verständlich? Da beiße ich mir jedenfalls die Zähne dran aus. Es kommt natürlich auf den Kontext an, manchmal komme ich auf 190 oder 200, aber nehmen wir mal einen konkreten Song wie Blind Guardians wundervollen "I'm Alive", den ich mir zum Studium vorgenommen habe. Ich habe trotz aller Übekonsequenz Schwierigkeiten, den im Originaltempo sauber mitzuspielen. Die Parts kenne ich mittlerweile rückwärts auswendig. Es klappt weitgehend, ist aber grenzwertig. Auch, wenn ich die Nummer zum üben schneller als im Original spiele. Ich erwarte schon, dass ich das nach spätestens zwei Monaten auf dem Kasten habe. Schließlich poliere ich den Hobel nun auch schon über 25 Jahre.
2. Saitenwechsel bei 16tel-Noten jenseits rund 150, 160 bpm. Alternate picking ist bei diesem Tempo klar. Nehmen wir mal ganz primitiv chromatisch vier Töne auf einer Saite an, danach auf die nächst höhere, z.B. von der D- zur G-Saite, dann landet man nach der vierten Note immer auf der falschen Seite der Saite und muss erst über die D-Saite rüberspringen. Kriege ich nicht hin. Da ist irgendwann einfach Schluss. Im Moment hänge ich wieder bei rund 135bpm. Je nach Zahl der zugedrückten Ohren.
3. Ist eigentlich ein Anschluss an die erste Frage: Den reitenden Rhythmus von z.B. Iron Maiden kennt man ja, drei 16tel gefolgt von einer Pause. Kein Problem. Nun reitet aber zum Beispiel Jon Schaffer auch ein Pferd - aber ein viel schnelleres. Um im Bild zu bleiben: Wo findet man so ein Pferd?
(Zugegeben: Bei mir bahnt sich an beiden Händen ein Karpaltunnelsyndrom an und vor eineinhalb Jahren hatte ich beidseitig einen Tennisarm und bis heute werden jede Nacht beide Hände mehrfach absolut taub. (Fun Fact: Die Ursachen dafür liegen überhaupt gar nicht im Gitarrespielen.) Vielleicht habe ich beim nächsten Neurologen Glück.)
"Einfach üben" hilft mir bei diesen Hürden jedenfalls überhaupt nicht. Das ist aus meiner Sicht eine Frage der Spieltechnik und ich mutmaße, dass diese Technik ab einer bestimmten Geschwindigkeit einfach anders aussehen muss. Ein Pferd galoppiert ja auch ganz anders als es trabt.
Kann mir jemand von euch, dir ihr ja teils auch aus der Hartwurstfraktion kommt, da den einen oder andere Wink geben? Hilfreiche Videos? Noch besser: Ein hilfreicher Lehrer?
Ich könnte auch akzeptieren, wenn das eine Frage der Physiologie ist - ist beim Kraftsport ja nicht anders: Ist die Sehne nur zwei Millimeter weiter am Knochen angebracht als beim Mitbewerber, ist der Hebelweg halt ein anderer. Vielleicht bin ich für das Tempo nicht gemacht. Wäre ungünstig, weil ich gerade einen Song in 180bpm geschrieben habe. Aber so einfach akzeptiere ich keine Niederlage.
vielleicht könnt ihr mir helfen.
An dieser Stelle hatte ich ungefähr 3800 Zeichen Vorgeschichte getippt und ich finde, die habe ich echt witzig geschrieben. Deswegen habe ich sie mir gespeichert, aber euch möchte ich so einen Roman nicht zumuten. Dafür einen anderen, weniger witzigen.
Kurz: In den letzten zehn Jahren hatte ich das Pech eines Glücks: Ich konnte vom Schreiben leben. Es gibt Schlimmeres (zum Beispiel: arbeiten in einer Würstchenfabrik), doch ich beklage es, weil es mich zu viel vom Musizieren abgehalten hat.
Glück ist natürlich ungenau. Glück ist, wenn Vorbereitung und Gelegenheit zusammentreffen. Also bereite ich mich jetzt auf ein anderes Glück vor, indem ich endlich wieder mehr Zeit in die Musik stecke. Viel Zeit.
Dieses Jahr habe ich das Üben gelernt. Als Teenager fiel mir das Gitarrespielen nämlich so leicht, dass ich das nie brauchte und meine Lehrer haben da auch nie drauf geachtet. Jetzt rächte sich diese Leichtigkeit und ich habe mir das Üben beigebracht. Dennoch stoße ich an Grenzen, bei deren Überwindung mir auch kein Lehrer der Region weiterhelfen kann. Oftmals einfach, weil sie mit dem Genre (Metal) keine Erfahrung haben. Und auf YouTube kommen an der Stelle entweder widersprüchliche Aussagen oder die Leier "Muss man einfach üben!" oder "Langsam üben und dann schneller werden. Und mit Metronom."
1. 16tel palm-mutes jenseits von 180bpm. Habe ich das richtig geschrieben? Ist das verständlich? Da beiße ich mir jedenfalls die Zähne dran aus. Es kommt natürlich auf den Kontext an, manchmal komme ich auf 190 oder 200, aber nehmen wir mal einen konkreten Song wie Blind Guardians wundervollen "I'm Alive", den ich mir zum Studium vorgenommen habe. Ich habe trotz aller Übekonsequenz Schwierigkeiten, den im Originaltempo sauber mitzuspielen. Die Parts kenne ich mittlerweile rückwärts auswendig. Es klappt weitgehend, ist aber grenzwertig. Auch, wenn ich die Nummer zum üben schneller als im Original spiele. Ich erwarte schon, dass ich das nach spätestens zwei Monaten auf dem Kasten habe. Schließlich poliere ich den Hobel nun auch schon über 25 Jahre.
2. Saitenwechsel bei 16tel-Noten jenseits rund 150, 160 bpm. Alternate picking ist bei diesem Tempo klar. Nehmen wir mal ganz primitiv chromatisch vier Töne auf einer Saite an, danach auf die nächst höhere, z.B. von der D- zur G-Saite, dann landet man nach der vierten Note immer auf der falschen Seite der Saite und muss erst über die D-Saite rüberspringen. Kriege ich nicht hin. Da ist irgendwann einfach Schluss. Im Moment hänge ich wieder bei rund 135bpm. Je nach Zahl der zugedrückten Ohren.
3. Ist eigentlich ein Anschluss an die erste Frage: Den reitenden Rhythmus von z.B. Iron Maiden kennt man ja, drei 16tel gefolgt von einer Pause. Kein Problem. Nun reitet aber zum Beispiel Jon Schaffer auch ein Pferd - aber ein viel schnelleres. Um im Bild zu bleiben: Wo findet man so ein Pferd?
(Zugegeben: Bei mir bahnt sich an beiden Händen ein Karpaltunnelsyndrom an und vor eineinhalb Jahren hatte ich beidseitig einen Tennisarm und bis heute werden jede Nacht beide Hände mehrfach absolut taub. (Fun Fact: Die Ursachen dafür liegen überhaupt gar nicht im Gitarrespielen.) Vielleicht habe ich beim nächsten Neurologen Glück.)
"Einfach üben" hilft mir bei diesen Hürden jedenfalls überhaupt nicht. Das ist aus meiner Sicht eine Frage der Spieltechnik und ich mutmaße, dass diese Technik ab einer bestimmten Geschwindigkeit einfach anders aussehen muss. Ein Pferd galoppiert ja auch ganz anders als es trabt.
Kann mir jemand von euch, dir ihr ja teils auch aus der Hartwurstfraktion kommt, da den einen oder andere Wink geben? Hilfreiche Videos? Noch besser: Ein hilfreicher Lehrer?
Ich könnte auch akzeptieren, wenn das eine Frage der Physiologie ist - ist beim Kraftsport ja nicht anders: Ist die Sehne nur zwei Millimeter weiter am Knochen angebracht als beim Mitbewerber, ist der Hebelweg halt ein anderer. Vielleicht bin ich für das Tempo nicht gemacht. Wäre ungünstig, weil ich gerade einen Song in 180bpm geschrieben habe. Aber so einfach akzeptiere ich keine Niederlage.