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- Sep 28, 2012
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Ich hatte es ja lange angekündigt, heute habe ich es gemacht: Impulse Responses auf dem Prüfstand.
Taugt die Technik? Klingt eine abmicrophonierte Gitarrenbox wirklich vergleichbar mit der davon erstellten Impulse Response? Wenn ja, wie ähnlich ist es? Wenn nein - haben die Kritiker, die behaupten, die Boxensimulation im Axe-Fx wäre der Knackpunkt doch recht?
Und was ist mit diesen ganzen trockenen Aufnahmen, die dann alle als "flach" empfinden und youtube Beispiele von Röhrenverstärkern, die in einem Raum abgenommen wurden präsentieren und dann sagen: Seht ihr: So dreiminesional wie ein "echter" bekommt ihr mit euren Modeller-Kisten halt nicht hin. Fragen über Fragen...
Meine (theoretische) Abhandlung, die ich HIER veröffentlicht habe, wollte ich nun dochmal in der Praxis auf den Prüfstand stellen.
Versuchsaufbau:
Axe-Fx II [Friedman BE + ES-335 ODER JM45 + Strat] -> FX LOOP OUT2 -> Matrix GT1000 -> TT Rex Pro [Eminence Wizard|8Ohm + Eminence Governor|8 Ohm]. Die Box kann mono + stereo betrieben werden. Für den nachfolgenden Test wurde immer nur EIN Lautsprecher genutzt.
Das erste Problem: Wohin mit der Box, geschlossen oder offen? Als erstes hatte ich sie auf zwei Barhocker gestellt, hinten offen. Klang irgendwie "ungewohnt", die Box soweit weg vom Boden und mitten im Raum. Kurzerhand der gegentest an der Koch 2x12" vom Kollegen, die am Boden an der Wand steht. Erstes "aha" Erlebnis. Ja, so kenne ich den Sound des Kollegen. Perlig, dreidimensional, druckvoll, geil. Aber meine hat abgestunken. Also Barhocker weg, Meine Box auch auf Boden, nähe Sofa, die Rückwand jetzt ebenfalls geschlossen. "Aha", das klingt doch schon viel besser. Dann kurz verschiedene Konstllationen probiert: Wizard alleine, Governor (fälschlicherweise in den Files überall V30 benannt) alleine, beide Speaker zusammen. "Aha"! Da geht doch was! 3 verschiedene Sounds, die allesamt brauchbar sind. Und es hat sich bestätigt, was ich schon von den CAB IRs im Axe bzw. Drittanbietern vermutete: Clean bis old-school Rock kam der Wizard (als G12H30 Derivat) besser, für die "böse" Mucke war der Governor überzeugender. Beide zusammen ergänzen sich dann ziemlich zu dem, was man aus den einzelnen Speakern vermutet. Da kann man die beiden ein wenig ausgleichen. Gut, gut.
Erster Zwischenstand: Das Axe an der Matrix an einer Gitarrenbox klingt brutal nach Röhrenamp! Es klingt so, es fühlt sich so an, was will man mehr. Wirklich "Sounds gemacht" in liebevoller tweakerei habe ich nicht. Es musste schnell gehen, es ging ja um den Vergleich mikrophonierte Box vs. Impulse Response. Trotzdem: Ich brauchte schnell was "cleanes" und was mit "gain".
CLEAN: Also irgendwie mal schnell den JTM45 rein, Strat dran, Master auf 9, mit Drive das Ding in die simulierte Endstufen-Sättigung gefahren und ab dafür. Presence mal Standardmäßig in die Mitte ... Klang gut, passt. Fertisch.
GAIN: ES335 genommen, Friedman BE gezockt, Master auf 3,5, Drive so das es bratzt. Presence mal Standardmäßig in die Mitte. Jo, passt ... geil!
Also: In unterirdisch kurzer Zeit mal schnell zwei AmpSounds eingestellt, die Zeit lief, und der Aufbau hatte schon soviel Zeit gekostet ...
Nächster Schritt IR CAPTUREN: SM57 an den Wizard auf Capedge On Axis -> Terratec Producer Phase X24 mit wie ich finde ordentlichen MIC Preamps (Designed by SPL ... ) -> IN2 LEFT AXe-Fx II. Den testsweep paar mal abgeschossen, alles eingepegelt bei wahrlich nicht leiser Lautstärke. Der Sweep sollte schon so derbe laut durch den Speaker gejagt werden, wie ich auch mit der Gitarre drüber spiele ... Jedenfalls: Alles kein Problem IR im Kasten von der Box.
(danach noch mit Taschenlampe genau auf CAPEdge des Wizards positioniert)
1. Test: Vergleich microphonierte Box mit Impulse Response der microphonierten Box (Wizard / Strat):
Axe-Fx II ohne CAB IR -> OUT2 -> Matrix -> Wizard -> SM57 -> Terratec IN1
Axe-Fx II mit CAB IR (der zuvor geschossenen IR natürlich)-> OUT1 -> Terratec IN2
Im Cubase 2 Spuren scharfgemacht (IN1 + IN2), eingepegelt und sinnentleert auf der Strat was geplänkert.
Ergebnis MICROPHONIERTE BOX vs. IMPULSE RESPONSE AXE-FX II:
Microphonierte Abnahme der physikalischen Box im Raum:
Impulse Response derselben Box mit selbem Micro und identischer Position:
HÄ? Das klingt ja noch identischer, als ich das je gedacht hätte! Wo ist der Raumanteil, den ich prognostiziert hatte, auf der MIC. Abnahme minimal zu hören, im Gegensatz zur IR ???? Erst dachte ich: Du hast falsch verkabelt, falsches routing, das ist zweimal dasselbe. Aber neee: Zu Hause in ruhe doppelt gegengecheckt: Das ist alles korrekt! (Wer mag kann ich davon überzeugen, indem er die Originalen files in seine DAW lädt und dann mal bei einer Spur die Phase tauscht. Hätte ich aus Versehen zweimal dasselbe aufgenommen müssten sie sich vollständig auslöschen - das tun sie aber nicht. Auch gehen die Pegel nicht 100% synchron. Checkt es selber, wer es nicht glaubt!)
[Anmerkung: Die files auf Soundcloud wurden auf -0.3db normalisiert und mit einem Dither auf 16 bit MP3 44.1KHz exportiert. Die Orignalen, völlig unangetasteten, nichtmal normalisierten .WAV files könnt ihr als ZIP Ordner von meiner Dropbox runterladen und selber Vergleiche anstellen. Orignalaufnahmen: 48KHz / 24bit]
2. Test: DI-Signal bzw. Nearfield Micro vs. Raumaukustik (Wizard / Strat):
Leider kann mein Interface nur 2 Spuren gleichzeitig aufnehmen, deshalb musste ich es getrennt machen, sprich: Das identische obige genutzte Preset habe ich bei Identischer Lautheit mit identischer Gitarre nochmal genudelt. Nur dass ich nun zwei Mikrophone ziellos mitten im Raum plaziert habe. Ein SM57 etwas näher und auf den Lautsprecher zielend, das Messmikrofon ECM8000 weiter weg von der Box einfach irgendwo hingestellt.
Hier seht ihr die Platzierungen der Mics:
Und so hört sich der identische Sound aus dem Vergelichtest der Nearfield Microfonierung vs. IR von oben an, wenn eine Microfonierung im Raum stattfindet:
[Anmerkung: In diesem Beispiel habe ich zwischen den beiden Microphonen hin und hergeschaltet, mal einzeln, mal zusammen und zu guter letzt beide Microfone aus der Mitte ins Stereopanorama gedreht ... ]
Soviel zu Amp-in-the-room im Vergleich zu DI-Aufnahmen! Das ist beim Axe-Fx II genauso, wie bei jedem Röhrenverstärker - es muss halt auch Amp-in-the-room aufgenommen werden! Und mit mehreren Microfonen, diese dann im Stereopanorama verteilt klingt das dann nochmal krasser, als ein einzelnes Mono Micro - wie ihr ja hören könnt. Wieso zwei MICs? Stereo? Naja, Ihr habt ja auch zwei Ohren, die ca 20 - 25cm auseinanderliegen. Das ergibt Laufzeituntschiede. Das macht Stereo! Lässt uns im Raum lokalisieren ... Auch wenn es ätzend gespielt ist und der Sound nicht nach eurem Geschmack: Hörts euch mal in Gänze auf Stereo an! Gerade wenn das panning einsetzt, etc ... sehr interessant ...
[Anmerkungen: die Original .WAV files dieser beiden Room-Micros liegen ebenfalls im Zip-file weiter unten zum download... da kann dann jeder selber in seiner Daw rumspielen, Phasen drehen, stereo balance setzen, etc... nochmal: die WAV files sind so roh, wie sie aufgezeichent wurden. Ich habe da exakt NIX dran gemacht!]
Im Proberaum war ich zu sehr in Hetze und mir unsicher, nachdem ich das erste mal kurz in die Box vs. IR Aufnahmen reingehört hatte, ob das alles mit rechten Dingen zugeht. Ich konnte keine Unterschiede auf die schnelle ausmachen. Also nochmal:
3. Test: Vergleich microphonierte Box mit Impulse Response der microphonierten Box (V30/ ES-335):
(... ähhh Emi Governor ... ja eigentlich, egal ...). Nochmal alles akkurat durchgegangen. Diesmal Ein Beta 87A Kondensor auf CAPEdge an den Governor (fälschlicherweise mit V30 in den files tituliert).
IR angefertigt, dann noch VOR der Aufnahme, die Spuren bzw. das Routing quergecheckt:
CAB-Block und FX Loop Bypass auf MUTE gestellt, gespielt und dann jeweils die Blöcke gemutet und im Cubase geschaut, ob die Pegel in den korrelierenden Spuren verschwinden. JA, tun sie - alles korrekt. OK, dann los .... aufnehmen:
Ergebnis MICROPHONIERTE BOX vs. IMPULSE RESPONSE AXE-FX II:
Microphonierte Abnahme der physikalischen Box im Raum:
Impulse Response derselben Box mit selbem Micro und identischer Position:
Zum zweiten Mal war ich völlig verblüfft - obwohl ich es ja immer steif und fest behauptet hatte und auch solche tests schon gemacht hatte, allerdings nur Torpedo Plugin vs. Axe-Fx IR. Jetzt allerdings die Königsdiziplin: Eigene microphonierte Box in der realen Welt gegen deren Impulse Response im Axe-Fx ....
FAZIT:
Die Technologie von Impulse Responses, die das Axe-Fx II für die Boxensimulation anwendet ist für mich damit zweifelsfrei. Sie funktioniert perfekt.
Unkenrufe, die Cab-Simulation wäre nicht perfekt kann ich nur auf diesen Test verweisen. Und wer`s dann immer noch nicht glaubt soll sich bitteschön die Originalaufnahmen runterladen und sich selbst vollständig überzeugen. Ich für meinen Teil bin absolut beeindruckt! Man muss das mal selber gemacht haben!!!! Hier könnt ihr nur Ergebnisse hören ... Aber selber auf diesen Schluss kommen (zu müssen) ist eine Erfahrung, die Ihr euch gönnen solltet!
Ich kann keine nennenswerten Unterschiede hören zwischen der realen, microphonierten Abnahme von Gitarrensound im Vergleich durch den Ersatz der Impulse Response im Axe-FX als DI-Signal derselben Box (mit der selben Microphonierung und mit derselben Micoplatzierung selbstredend). Ab und an bilde ich mir schon ein, dass die IR etwas "trockener" klingt, als die Mico-Aufnahme, was dann doch dafür sprechen würde, das kleine Anteile von early Reflections mit auf Band kommen, was bei der IR mit ihrer Länge von max. 42ms im Axe-Fx II nicht identisch sein kann. Allerdings: Höre ich das? Oder bilde ich es mir ein? Nein, ich glaube, ich höre es ... minimal. Der Unterschied sind die early refelctions länger als 42ms, die ihr gut in dem beispiel mit der Raumaufnahme hört ... Aber mal ehrlich: Relevant? No. Live? No No No ...
Desweiteren möchte ich mit Verweis auf meinen MIX aus zwei Room Microfonen, die exakt denselben Sound bei gleicher Raumlautheit aufgenommen haben, wie der zuvor vorgenommene Box vs. IR Vergleich auch folgendes festhalten:
Verkappte Versuche, Hörbeispiele oder Videos aus Youtube oder sonstwo heranzuziehen, um die Qualität des eigenen Modellers zu bewerten, oder es einfach nicht zu begreifen, dass es ein sinnentleertes Unterfangen ist, mit einem DI-Signal das gleiche Hör-Ergebnis erzielen zu können, wie mit einer akustischen Aufnahme (Also Microfon in einem Raum) kann ich nur erwidern: Was soll ich noch sagen?!
So, und wer nun immer noch denkt, ich würde schummeln oder die files wären 1:1 diesselben und nicht jeweils zwei unterschiedliche: Hier nun der Link zu den Originalfiles, die ihr euch für A/B Tests, Phasenüberprüfungen, Wellenformen anschauen oder sonstwas in euere DAW laden könnt:
https://dl.dropbox.com/u/47593922/BOX vs IR + NEARFIELD vs ROOM.zip
Und wer`s dann immer noch nicht glaubt, dem ist nicht zu helfen ...
[48KHz / 24bit .WAF Format]
Taugt die Technik? Klingt eine abmicrophonierte Gitarrenbox wirklich vergleichbar mit der davon erstellten Impulse Response? Wenn ja, wie ähnlich ist es? Wenn nein - haben die Kritiker, die behaupten, die Boxensimulation im Axe-Fx wäre der Knackpunkt doch recht?
Und was ist mit diesen ganzen trockenen Aufnahmen, die dann alle als "flach" empfinden und youtube Beispiele von Röhrenverstärkern, die in einem Raum abgenommen wurden präsentieren und dann sagen: Seht ihr: So dreiminesional wie ein "echter" bekommt ihr mit euren Modeller-Kisten halt nicht hin. Fragen über Fragen...
Meine (theoretische) Abhandlung, die ich HIER veröffentlicht habe, wollte ich nun dochmal in der Praxis auf den Prüfstand stellen.
Versuchsaufbau:
Axe-Fx II [Friedman BE + ES-335 ODER JM45 + Strat] -> FX LOOP OUT2 -> Matrix GT1000 -> TT Rex Pro [Eminence Wizard|8Ohm + Eminence Governor|8 Ohm]. Die Box kann mono + stereo betrieben werden. Für den nachfolgenden Test wurde immer nur EIN Lautsprecher genutzt.
Das erste Problem: Wohin mit der Box, geschlossen oder offen? Als erstes hatte ich sie auf zwei Barhocker gestellt, hinten offen. Klang irgendwie "ungewohnt", die Box soweit weg vom Boden und mitten im Raum. Kurzerhand der gegentest an der Koch 2x12" vom Kollegen, die am Boden an der Wand steht. Erstes "aha" Erlebnis. Ja, so kenne ich den Sound des Kollegen. Perlig, dreidimensional, druckvoll, geil. Aber meine hat abgestunken. Also Barhocker weg, Meine Box auch auf Boden, nähe Sofa, die Rückwand jetzt ebenfalls geschlossen. "Aha", das klingt doch schon viel besser. Dann kurz verschiedene Konstllationen probiert: Wizard alleine, Governor (fälschlicherweise in den Files überall V30 benannt) alleine, beide Speaker zusammen. "Aha"! Da geht doch was! 3 verschiedene Sounds, die allesamt brauchbar sind. Und es hat sich bestätigt, was ich schon von den CAB IRs im Axe bzw. Drittanbietern vermutete: Clean bis old-school Rock kam der Wizard (als G12H30 Derivat) besser, für die "böse" Mucke war der Governor überzeugender. Beide zusammen ergänzen sich dann ziemlich zu dem, was man aus den einzelnen Speakern vermutet. Da kann man die beiden ein wenig ausgleichen. Gut, gut.
Erster Zwischenstand: Das Axe an der Matrix an einer Gitarrenbox klingt brutal nach Röhrenamp! Es klingt so, es fühlt sich so an, was will man mehr. Wirklich "Sounds gemacht" in liebevoller tweakerei habe ich nicht. Es musste schnell gehen, es ging ja um den Vergleich mikrophonierte Box vs. Impulse Response. Trotzdem: Ich brauchte schnell was "cleanes" und was mit "gain".
CLEAN: Also irgendwie mal schnell den JTM45 rein, Strat dran, Master auf 9, mit Drive das Ding in die simulierte Endstufen-Sättigung gefahren und ab dafür. Presence mal Standardmäßig in die Mitte ... Klang gut, passt. Fertisch.
GAIN: ES335 genommen, Friedman BE gezockt, Master auf 3,5, Drive so das es bratzt. Presence mal Standardmäßig in die Mitte. Jo, passt ... geil!
Also: In unterirdisch kurzer Zeit mal schnell zwei AmpSounds eingestellt, die Zeit lief, und der Aufbau hatte schon soviel Zeit gekostet ...
Nächster Schritt IR CAPTUREN: SM57 an den Wizard auf Capedge On Axis -> Terratec Producer Phase X24 mit wie ich finde ordentlichen MIC Preamps (Designed by SPL ... ) -> IN2 LEFT AXe-Fx II. Den testsweep paar mal abgeschossen, alles eingepegelt bei wahrlich nicht leiser Lautstärke. Der Sweep sollte schon so derbe laut durch den Speaker gejagt werden, wie ich auch mit der Gitarre drüber spiele ... Jedenfalls: Alles kein Problem IR im Kasten von der Box.
(danach noch mit Taschenlampe genau auf CAPEdge des Wizards positioniert)
1. Test: Vergleich microphonierte Box mit Impulse Response der microphonierten Box (Wizard / Strat):
Axe-Fx II ohne CAB IR -> OUT2 -> Matrix -> Wizard -> SM57 -> Terratec IN1
Axe-Fx II mit CAB IR (der zuvor geschossenen IR natürlich)-> OUT1 -> Terratec IN2
Im Cubase 2 Spuren scharfgemacht (IN1 + IN2), eingepegelt und sinnentleert auf der Strat was geplänkert.
Ergebnis MICROPHONIERTE BOX vs. IMPULSE RESPONSE AXE-FX II:
Microphonierte Abnahme der physikalischen Box im Raum:
Impulse Response derselben Box mit selbem Micro und identischer Position:
HÄ? Das klingt ja noch identischer, als ich das je gedacht hätte! Wo ist der Raumanteil, den ich prognostiziert hatte, auf der MIC. Abnahme minimal zu hören, im Gegensatz zur IR ???? Erst dachte ich: Du hast falsch verkabelt, falsches routing, das ist zweimal dasselbe. Aber neee: Zu Hause in ruhe doppelt gegengecheckt: Das ist alles korrekt! (Wer mag kann ich davon überzeugen, indem er die Originalen files in seine DAW lädt und dann mal bei einer Spur die Phase tauscht. Hätte ich aus Versehen zweimal dasselbe aufgenommen müssten sie sich vollständig auslöschen - das tun sie aber nicht. Auch gehen die Pegel nicht 100% synchron. Checkt es selber, wer es nicht glaubt!)
[Anmerkung: Die files auf Soundcloud wurden auf -0.3db normalisiert und mit einem Dither auf 16 bit MP3 44.1KHz exportiert. Die Orignalen, völlig unangetasteten, nichtmal normalisierten .WAV files könnt ihr als ZIP Ordner von meiner Dropbox runterladen und selber Vergleiche anstellen. Orignalaufnahmen: 48KHz / 24bit]
2. Test: DI-Signal bzw. Nearfield Micro vs. Raumaukustik (Wizard / Strat):
Leider kann mein Interface nur 2 Spuren gleichzeitig aufnehmen, deshalb musste ich es getrennt machen, sprich: Das identische obige genutzte Preset habe ich bei Identischer Lautheit mit identischer Gitarre nochmal genudelt. Nur dass ich nun zwei Mikrophone ziellos mitten im Raum plaziert habe. Ein SM57 etwas näher und auf den Lautsprecher zielend, das Messmikrofon ECM8000 weiter weg von der Box einfach irgendwo hingestellt.
Hier seht ihr die Platzierungen der Mics:
Und so hört sich der identische Sound aus dem Vergelichtest der Nearfield Microfonierung vs. IR von oben an, wenn eine Microfonierung im Raum stattfindet:
[Anmerkung: In diesem Beispiel habe ich zwischen den beiden Microphonen hin und hergeschaltet, mal einzeln, mal zusammen und zu guter letzt beide Microfone aus der Mitte ins Stereopanorama gedreht ... ]
Soviel zu Amp-in-the-room im Vergleich zu DI-Aufnahmen! Das ist beim Axe-Fx II genauso, wie bei jedem Röhrenverstärker - es muss halt auch Amp-in-the-room aufgenommen werden! Und mit mehreren Microfonen, diese dann im Stereopanorama verteilt klingt das dann nochmal krasser, als ein einzelnes Mono Micro - wie ihr ja hören könnt. Wieso zwei MICs? Stereo? Naja, Ihr habt ja auch zwei Ohren, die ca 20 - 25cm auseinanderliegen. Das ergibt Laufzeituntschiede. Das macht Stereo! Lässt uns im Raum lokalisieren ... Auch wenn es ätzend gespielt ist und der Sound nicht nach eurem Geschmack: Hörts euch mal in Gänze auf Stereo an! Gerade wenn das panning einsetzt, etc ... sehr interessant ...
[Anmerkungen: die Original .WAV files dieser beiden Room-Micros liegen ebenfalls im Zip-file weiter unten zum download... da kann dann jeder selber in seiner Daw rumspielen, Phasen drehen, stereo balance setzen, etc... nochmal: die WAV files sind so roh, wie sie aufgezeichent wurden. Ich habe da exakt NIX dran gemacht!]
Im Proberaum war ich zu sehr in Hetze und mir unsicher, nachdem ich das erste mal kurz in die Box vs. IR Aufnahmen reingehört hatte, ob das alles mit rechten Dingen zugeht. Ich konnte keine Unterschiede auf die schnelle ausmachen. Also nochmal:
3. Test: Vergleich microphonierte Box mit Impulse Response der microphonierten Box (V30/ ES-335):
(... ähhh Emi Governor ... ja eigentlich, egal ...). Nochmal alles akkurat durchgegangen. Diesmal Ein Beta 87A Kondensor auf CAPEdge an den Governor (fälschlicherweise mit V30 in den files tituliert).
IR angefertigt, dann noch VOR der Aufnahme, die Spuren bzw. das Routing quergecheckt:
CAB-Block und FX Loop Bypass auf MUTE gestellt, gespielt und dann jeweils die Blöcke gemutet und im Cubase geschaut, ob die Pegel in den korrelierenden Spuren verschwinden. JA, tun sie - alles korrekt. OK, dann los .... aufnehmen:
Ergebnis MICROPHONIERTE BOX vs. IMPULSE RESPONSE AXE-FX II:
Microphonierte Abnahme der physikalischen Box im Raum:
Impulse Response derselben Box mit selbem Micro und identischer Position:
Zum zweiten Mal war ich völlig verblüfft - obwohl ich es ja immer steif und fest behauptet hatte und auch solche tests schon gemacht hatte, allerdings nur Torpedo Plugin vs. Axe-Fx IR. Jetzt allerdings die Königsdiziplin: Eigene microphonierte Box in der realen Welt gegen deren Impulse Response im Axe-Fx ....
FAZIT:
Die Technologie von Impulse Responses, die das Axe-Fx II für die Boxensimulation anwendet ist für mich damit zweifelsfrei. Sie funktioniert perfekt.
Unkenrufe, die Cab-Simulation wäre nicht perfekt kann ich nur auf diesen Test verweisen. Und wer`s dann immer noch nicht glaubt soll sich bitteschön die Originalaufnahmen runterladen und sich selbst vollständig überzeugen. Ich für meinen Teil bin absolut beeindruckt! Man muss das mal selber gemacht haben!!!! Hier könnt ihr nur Ergebnisse hören ... Aber selber auf diesen Schluss kommen (zu müssen) ist eine Erfahrung, die Ihr euch gönnen solltet!
Ich kann keine nennenswerten Unterschiede hören zwischen der realen, microphonierten Abnahme von Gitarrensound im Vergleich durch den Ersatz der Impulse Response im Axe-FX als DI-Signal derselben Box (mit der selben Microphonierung und mit derselben Micoplatzierung selbstredend). Ab und an bilde ich mir schon ein, dass die IR etwas "trockener" klingt, als die Mico-Aufnahme, was dann doch dafür sprechen würde, das kleine Anteile von early Reflections mit auf Band kommen, was bei der IR mit ihrer Länge von max. 42ms im Axe-Fx II nicht identisch sein kann. Allerdings: Höre ich das? Oder bilde ich es mir ein? Nein, ich glaube, ich höre es ... minimal. Der Unterschied sind die early refelctions länger als 42ms, die ihr gut in dem beispiel mit der Raumaufnahme hört ... Aber mal ehrlich: Relevant? No. Live? No No No ...
Desweiteren möchte ich mit Verweis auf meinen MIX aus zwei Room Microfonen, die exakt denselben Sound bei gleicher Raumlautheit aufgenommen haben, wie der zuvor vorgenommene Box vs. IR Vergleich auch folgendes festhalten:
Verkappte Versuche, Hörbeispiele oder Videos aus Youtube oder sonstwo heranzuziehen, um die Qualität des eigenen Modellers zu bewerten, oder es einfach nicht zu begreifen, dass es ein sinnentleertes Unterfangen ist, mit einem DI-Signal das gleiche Hör-Ergebnis erzielen zu können, wie mit einer akustischen Aufnahme (Also Microfon in einem Raum) kann ich nur erwidern: Was soll ich noch sagen?!
So, und wer nun immer noch denkt, ich würde schummeln oder die files wären 1:1 diesselben und nicht jeweils zwei unterschiedliche: Hier nun der Link zu den Originalfiles, die ihr euch für A/B Tests, Phasenüberprüfungen, Wellenformen anschauen oder sonstwas in euere DAW laden könnt:
https://dl.dropbox.com/u/47593922/BOX vs IR + NEARFIELD vs ROOM.zip
Und wer`s dann immer noch nicht glaubt, dem ist nicht zu helfen ...
[48KHz / 24bit .WAF Format]
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