Saitengeräusche bei High Gain Sounds (besonders Triple Rectifier)

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Gelöschtes Mitglied 3249

Guest
Moin,
Gitarrenamps waren für mich immer wie Automarken: Von den meisten habe ich gehört, in den wenigsten bin ich bislang gefahren und die Unterschiede zwischen Audio, BMW und Mercedes und deren Geschichte interessieren mich nicht.

Im Grund ist das noch immer so. Mich interessiert das nicht, solange mein Sound gut klingt.

Mit dem AX8 habe ich das RECTO-Modell als meinen neuen Lieblings-Hartwurst-Amp gefunden. Du liebe Güte. Was ein Spaß.

Allerdings kämpfe ich jetzt mit erheblich mehr Saitengeräuschen (beim Verschieben der Finger auf den Saiten). Bislang war ich mit den ENGL-Modellen und dem Friedman unterwegs, bei eigentlich immer ungefähr gleicher EQ-Einstellung: Weitgehend ziemlich neutral. Da hört man die Geräusche kaum und nur selten.

Natürlich könnt ihr jetzt sagen: Dann lern halt spielen, du Schlampe! Und das ist gewiss zum Teil eine Lösung, weil ich verletzungsbedingt nur wenig spielen konnte und kann. Allerdings sehe ich bei schnelleren Passagen keine Möglichkeit zur Verbesserung mehr. Es klingt auch nicht wirklich schlimm, aber es ist beim Recto eben erheblich mehr bzw. deutlicher hörbar als bei ENGL oder Friedman.

  1. Woran liegt das?
  2. Wie kann ich es beheben?
 

Marcus Siepen

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Moin,
Gitarrenamps waren für mich immer wie Automarken: Von den meisten habe ich gehört, in den wenigsten bin ich bislang gefahren und die Unterschiede zwischen Audio, BMW und Mercedes und deren Geschichte interessieren mich nicht.

Im Grund ist das noch immer so. Mich interessiert das nicht, solange mein Sound gut klingt.

Mit dem AX8 habe ich das RECTO-Modell als meinen neuen Lieblings-Hartwurst-Amp gefunden. Du liebe Güte. Was ein Spaß.

Allerdings kämpfe ich jetzt mit erheblich mehr Saitengeräuschen (beim Verschieben der Finger auf den Saiten). Bislang war ich mit den ENGL-Modellen und dem Friedman unterwegs, bei eigentlich immer ungefähr gleicher EQ-Einstellung: Weitgehend ziemlich neutral. Da hört man die Geräusche kaum und nur selten.

Natürlich könnt ihr jetzt sagen: Dann lern halt spielen, du Schlampe! Und das ist gewiss zum Teil eine Lösung, weil ich verletzungsbedingt nur wenig spielen konnte und kann. Allerdings sehe ich bei schnelleren Passagen keine Möglichkeit zur Verbesserung mehr. Es klingt auch nicht wirklich schlimm, aber es ist beim Recto eben erheblich mehr bzw. deutlicher hörbar als bei ENGL oder Friedman.

  1. Woran liegt das?
  2. Wie kann ich es beheben?
Dann lern halt spielen Im Ernst, je mehr Gain du nutzt, desto mehr werden alle Nebengeräusche aufgeblasen und eben deutlich hörbar. Dagegen kannst du genau 2 Dinge machen: mit weniger Gain spielen oder an deiner Technik arbeiten. Da weniger Gain bei einem High Gain Sound nur bedingt eine Option ist bleibt eigentlich nur deine Technik. Bei viel Gain muss man extrem darauf achten, wirklich alles zu dämpfen, was gerade nicht gespielt wird, da ansonsten genau das passiert, was du gerade erlebst, man hat sonst jede Menge störende Geräusche. Da hilft eigentlich nur üben MIT viel Gain, denn so hörst du sehr deutlich, wenn du eben nicht vernünftig abdämpfst. Aus genau diesem Grund halte ich auch nichts von der Weisheit, man solle mit cleanen Sounds üben und sich nicht "hinter gain verstecken". Wenn du am Ende des Tages mit viel Gain spielen willst, dann musst du lernen, diese Menge an Gain zu beherrschen und zu kontrollieren, und das geht nicht, wenn du Clean übst.

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funkstation777

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Zwei Dinge kann ich dir empfehlen (abseits von allem, was bereits gesagt wurde) a) Beschichtete Saiten wie zb. Elixier Optiweb und "Fast Fret" Das macht jetzt das "Kraut nicht fett", kann aber vielleicht ein bißchen helfen.
 

Andy

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Das alte Problem. Ich spiele mit meinem 6505 in der Band mit nicht so viel Gain, wie ich eigentlich möchte, weil ich dann das Problem habe, dass ich mich nicht mehr durchsetzen kann, mit zu viel Gain. Ich geh da immer so an die Grenze des Machbaren.

Beim Kemper oder AxeFx daheim sieht es anders aus und die Witzigste aller Überraschungen hab ich vor einiger Zeit mit der Strandberg erlebt. Normalerweise spiel ich passive Pickups, allerdings mit hohem Output, die Strandberg hat die Fishman Modern Fluence verbaut, die noch mal ein Pfund drauflegen und - vielleicht weil sie etwas stärker komprimieren, als passive (?) - die Nebengeräusche durch die Saiten anheben.

Ich hab dann auch Gain ein wenig reduziert aber man kann es auch lassen, muss dann aber verdammt gut abdämpfen und extrem sauber spielen. Aber auch das geht. Wenn man nur so Djent Sachen spielt kann man auch ein Noise Gate an den Anfang hängen aber das bringt meiner Erfahrung beim normalen Spielen nur bedingt etwas, weil es ja meist nur in Pausen zu macht. Ok, manche "klaren" auch sonst ein wenig den Sound auf aber ich übe derzeit auch mit mehr Gain und einfach besserer Technik es in den Griff zu bekommen.

Ich schließe mich der Meinung an, dass man mit dem Sound üben sollte mit dem man spielt. Sicherlich kann man für Übungszwecke Dinge auch mal ändern aber hör dir mal einen an der sein Leben lang auf der Akustik gespielt hat, wenn er mit nem High-Gain Amp und einer E-Gitarre spielen soll.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3249

Guest
Mich wundert halt, dass ich das Problem nur beim Recto habe, während es bei den anderen Modellen praktisch kein Thema ist - bei teils höherer Gain-Einstellung. Der Recto gefällt mir so besonders, weil in meinen Ohren damit palm-muting-passagen erheblich deutlicher hörbar sind. Mit dem Friedman oder ENGL geht das deutlich schlechter. Die klingen für mein Empfinden auch mittenärmer, wobei ich eigentlich Mittenarmut eher mit den Rectos verbinde. Aber das kann eine Bildungslücke sein.

Das ganze ist überwiegend von Bedeutung fürs Herumspielen. Aber das ist natürlich wichtig. Bei Aufnahmen fahre ich mit deutlich weniger Gain.

Marcus' Wortwahl verdeutlicht mir allerdings auch mein Erlebnis, dass schnelles Spielen einfach eine ganz andere (nicht zwingend bessere) Technik erfordert. Zumindest in meiner Erfahrung ist ab einer bestimmten bpm-Zahl einfach eine andere Handhaltung nötig - links wie rechts.

Dennoch: Was ist am Recto dran, dass es dort so auffällt?
 

Marcus Siepen

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Der Rectifier hat betont andere Frequenzen als z.B. ein Friedman, dadurch kann es passieren, daß da Störgeräusche deutlicher werden.

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funkstation777

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Mich wundert halt, dass ich das Problem nur beim Recto habe, während es bei den anderen Modellen praktisch kein Thema ist - bei teils höherer Gain-Einstellung. Der Recto gefällt mir so besonders, weil in meinen Ohren damit palm-muting-passagen erheblich deutlicher hörbar sind. Mit dem Friedman oder ENGL geht das deutlich schlechter. Die klingen für mein Empfinden auch mittenärmer, wobei ich eigentlich Mittenarmut eher mit den Rectos verbinde. Aber das kann eine Bildungslücke sein.

Das ganze ist überwiegend von Bedeutung fürs Herumspielen. Aber das ist natürlich wichtig. Bei Aufnahmen fahre ich mit deutlich weniger Gain.

Marcus' Wortwahl verdeutlicht mir allerdings auch mein Erlebnis, dass schnelles Spielen einfach eine ganz andere (nicht zwingend bessere) Technik erfordert. Zumindest in meiner Erfahrung ist ab einer bestimmten bpm-Zahl einfach eine andere Handhaltung nötig - links wie rechts.

Dennoch: Was ist am Recto dran, dass es dort so auffällt?
Schnapp dir doch einfach mal dein Preset und nimm ausschließlich die Umgreifgeräusche auf einer DAW auf (wie zb. Studio One) Dann spiel diese in einem Loop ab, während du im Master den Sprectrum Analyzer einstellst, aber mit sehr langsam ausklingender Anzeige. Wenn du Glück hast, und sich die Greifgeräusche relativ weit oben im Spectrum abspielen und dann weniger Einfluss auf den Oberton-Content haben (einfach auf die Peaks achten) nimm diese Frequenz und zieh sie so schmalbandig wie möglich runter.
Dies ist aber lediglich als "Gedankenexperiment" gemeint. Bei diversen Aufnahmen mit sehr alten oder sehr supoptimal eingestellten Instrumenten konnte ich so schon manche Instrumentenspur im Mix "retten" Du wirst die Geräusche vielleicht nicht 100% wegbekommen, aber sie werden mit Sicherheit etwas leiser.
Das EQ-Setting, so es mittels DAW-EQ funktioniert, kannst du dann ja mehr oder weniger 1:1 mit einem parametrischen EQ-Block im Axe nachstellen.
 

Andy

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Wenn dir die Palm-Mutes beim Recto besser gefallen als bei den Engl und Friedman, dann probier mal den 5150 Block-Letter im AxeFx aus. Ich weiss, das ist kein Rectifier und klingt auch anders. Aber bei der aktuellen FW Version hat mir das Ding echt richtig gut gefallen. Der ist irgendwo weiter hinten versteckt, also nicht der 5150 III ganz vorn. Ach ja und dann hängst du dir den Mesa 5 Band EQ in den EQ Block im Amp und machst das klassiche V nach. Dann klingt es fast ein bisschen wie ein Mesa Mk IV.
 

Solyth

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Schnapp dir doch einfach mal dein Preset und nimm ausschließlich die Umgreifgeräusche auf einer DAW auf (wie zb. Studio One) Dann spiel diese in einem Loop ab, während du im Master den Sprectrum Analyzer einstellst, aber mit sehr langsam ausklingender Anzeige. Wenn du Glück hast, und sich die Greifgeräusche relativ weit oben im Spectrum abspielen und dann weniger Einfluss auf den Oberton-Content haben (einfach auf die Peaks achten) nimm diese Frequenz und zieh sie so schmalbandig wie möglich runter.
Dies ist aber lediglich als "Gedankenexperiment" gemeint. Bei diversen Aufnahmen mit sehr alten oder sehr supoptimal eingestellten Instrumenten konnte ich so schon manche Instrumentenspur im Mix "retten" Du wirst die Geräusche vielleicht nicht 100% wegbekommen, aber sie werden mit Sicherheit etwas leiser.
Das EQ-Setting, so es mittels DAW-EQ funktioniert, kannst du dann ja mehr oder weniger 1:1 mit einem parametrischen EQ-Block im Axe nachstellen.
Das hab ich früher auch mal probiert, man schraubt sich tot und hört immer noch die Flöhe husten......
Um eine Aufnahme zu retten ist die Methode brauchbar, aber für´s Spielen hilft echt nur üben, üben und nochmal........
 
G

Gelöschtes Mitglied 3249

Guest
Am Wochenende kam tatsächlich mal eine halbe Stunde Ruhe, gesunde Arme und genügend Schlaf zusammen und ich habe die Situation noch einmal analysiert. Es ist ja ohnehin Jammern auf hohem Niveau. Vorher waren da praktisch keine hörbaren Nebengeräusche, jetzt sind sie hörbar - aber nicht laut. Das ist zwar ein deutlicher Unterschied, aber offenbar ließ sich das recht schnell mit ein paar Anpassungen in Handhaltung beheben.

Es bleibt die Verwunderung, warum mir das bislang nie so widerfahren ist. Den Sound von Mama/Bubuu hatte ich früher nie so extrem anders empfunden. Wahrscheinlich war er aber auch immer auf Badewanne eingestellt...

Danke euch für den Input. Die Idee mit dem 5150 muss ich mal ausprobieren.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3249

Guest
probier mal den 5150
Herzlichen Dank nochmal. Gestern Abend habe ich meinen neuen Recording-Sound zusammengebastelt und der 6160 (allerdings nicht der Block, sondern das Modell zwei Positionen weiter) funktioniert sehr gut für mein Vorhaben. Zum Spielen würde ich den wohl weiterhin nicht nehmen, aber im Mix sollte das klasse funktionieren und das Modell wildert auch nicht im Bassbereich herum.
 
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