Stereo-Preset erstellen?

Schroeder42

Member
Mitglied seit
Nov 16, 2021
Beiträge
55
Hallo Klampfengötter,

wie der Titel schon sagt, ich würde gerne ein Stereo-Preset erstellen, weil ich momentan in einer Band, in der eigentlich zwei Klampfer spielen, alleine die Axt schwingen muss! Warum könnt ihr eich schon denken… 🙄

Egal ,bevor och stundenlang versuche ans Ziel zu kommen, dachte ich mir, ich frage mal bei euch nach.

Ich will das vor allem deshalb so machen, weil wir seit 20 Jahren mit zwei Gitarristen spielen und da natürlich Einiges verloren geht und mit einem Stereo-Preset sollte das doch schon ein wenig breiter klingen, oder?

Nun zu meinen Fragen. Ich würde mit einem Amp und custom IRs im Cab Loader, den Letzteren mit einem Stereo-Setup betreiben.

Wie ist das dann mit Solo-Scenes? Wenn ich im Cab-Block die beiden Seiten hart nach links und rechts drehe und dann den „Petrucci-Trick“ anwende und eine Seite ca. 5ms verzögere, wie mache ich das dann im Solo mit Reverb und Delay? Würden die Blöcke das dann verarbeiten können, oder müsste ich die Signale auf zwei Wege aufsplitten und mit jeweils zwei Blöcken Rev./Delay arbeiten? Dann denke ich mal, dass die CPU Load nicht ausreicht? Oder würdet ihr besser keine Scene fürs Solo programmieren, sondern eher ein Mono-Preset dafür erstellen?

Noch eine Sache. Ich habe für die Solo-Scenes einen Amp mit X/Y Funktion programmiert, aber mein Freund Marcus meinte zu recht, dass die Umschaltzeiten dann zu hoch würden… wie wahr! 😂
Was ist denn wenn ich zwei Amp-Blöcke verwende und die dann wechselseitig aktiviere? Die muss ich doch in Reihe schalten, oder? Im Parallelbetrieb wäre doch sicherlich ein DI Signal hörbar, oder?

Ich hoffe, ihr versteht einigermaßen was ich meine…? 😅

Lieben Gruß
Bernd
 

aalrh

Administrator
Teammitglied
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
3.449
Servus Bernd,
ich fange mal beim Einfachen an:
Die Amps können parallel gesetzt werden. Dann musst Du nur den Bypass-Modus entsprechend setzen, dass kein Signal beim Muten durchgeht. In der Regel setzt man ja den Bypass auf "Thru". Du müsstest den jeweiligen Amp-Block auf Mute-out setzen, dann wird im Amp-Block kein Signal weitergeleitet.

Wenn ich das richtig vertehe, willst Du im "Normalbetrieb" den Amp durch den Cab-Block (Stereo mit hart re/li mit 5ms Verzögerung) jagen. Anschließend durch weiter Effekte (Rev./Delay). Beim Solo sollen die Post-Effekte aktiviert sein.

Ich würde es mal probieren, ob es noch klingt, wenn das Stereo-Signal mit Verzögerung durch die Effekte geht. Ansonsten würde ich vor dem Amp ein parallele Reihe mit Amp/Cab-Blöckenmachen und nach dem Cab wieder zusammenführen. So kannst Du mit Scenen von Amp/Cab1 auf Amp/Cab2 umschalten. Was ohne Umschaltzeiten machbar wäre.
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Meine Erfahrungen aus der realen Welt sind folgende:
Wenn man mit zwei komplett unterschiedlichen Amps spielt, also Preamp und Endstufe wird das schon sehr breit ohne ein 5 ms Delay.
Beim AxeFx fällt der Effekt aber irgendwie ein wenig zusammen, da wohl bedingt durch die eingeschränkte Anzahl an Modellen im AxeFx für zwei unterschiedliche Ampsims, die man auswählt, unter Umständen trotzdem das gleiche Modell herangezogen wird und die Ähnlichkeit zu groß ist.
Da muss man ggf. probieren, sich den Hauptamp aussuchen und am anderen Kanal einen deutlich anderen.

Soweit ich weiss macht Petrucci es ja so, dass er nur einen seiner Mesa Amps komplett nutzt und beim zweiten nur die Endstufe. Zumindest war es so. D.h.
Preamp -> (Stereo-) Effekt -> 1. Endstufe
. \-> 2. Endstufe (soll eigentlich unter 1. Endstufe stehe aber Leerzeichen werden unterdrückt ...)
Ein solches Setup klingt aber nicht so breit, zumindest dann nicht, wenn die 2. Endstufe der 1ten sehr stark ähnelt oder gar identisch ist. Deshalb ggf. der 5 ms Trick. Stehen die beiden Boxen zu nahe zusammen hab ich aber gemerkt, dass so was nich so wirklich breit sondern eher komisch klingen kann. Kammfiltereffekte. Klingt dann wie in nem Blecheimer.

Nachdem er ja den TC Doubler einsetzt, weiss ich aber nicht, ob das noch stimmt oder ob er jetzt bei beiden Amps auch den Preamp nutzt.

Wählt man trotzdem ein Setup mit nur einem Amp für Stereo und eine Stereobox oder zwei unterschiedliche Cab-Blocke müsste man bei letzterem ja ein einfaches Delay in einen Pfad einbauen können und das Gesamtsignal um 5 ms verzögern können. Bei einem der frühen AxeFx Treffen hat ... hm, Name leider vergessen, in einem der Pfade einen Flanger eingebaut und so eingestellt, dass der Flanger Effekt nicht hörbar war aber es eben zu einer Verzögerung des Signals kam und eine leicht Abänderung des Signals.
 

Andy

Well-known member
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 21, 2012
Beiträge
8.738
Was mir beim letzten Konzert in München beim Petrucci aufgefallen ist, dass sein Sound dort nur deshalb so gut funktioniert hat, weil der durchgängig mindestens 3 dB zu laut war, stellenweise noch mehr. Und sein Solosound ersäuft mittlerweile in Effekten. Zumindest in München kurz vor dem Corona-F*ck war das so. Ich hab irgendwo mal geschrieben, "Ein Abend mit Petrucci und Freunden". Seine Gitarre stand so dermaßen im Vordergrund, dass alles andere unterging. Das war selbst mir ne Spur zu viel. Da muss man ggf. aufpassen, wenn man versucht seinen Sound nachzubauen.
 
Zuletzt bearbeitet:

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.530
Also hinsichtlich des Problems der Amp-Umschaltung hat Ralf ja eigentlich schon die naheliegenste Lösung mit dem Bypass-Mode beschrieben.
Beim Stereo-Signal gibt es wohl nicht die Lösung. Da musst du einfach experimentieren und die für dich am besten funktionierende Lösung finden.
Solch ein 5 ms-Delay kannst du in allen möglichen Blöcken einstellen und die werden damit alle völlig unterschiedlich klingen. Als erstes fällt mir da ein Stereo-Cab-Block ein. Stellst du da ein Delay auf einer Seite ein, bekommst du ganz simpel nur eine Phasenverschiebung zur anderen Seite, die dich klanglich aber sicher nicht befriedigen wird. Was gibts da noch für Blöcke, wo man soetwas probieren kann?
Chorus, Delay, Enhancer, Flanger, Pitch-Shifter fallen mir da weiterhin ein. Und das wird alles unterschiedliche Ergebnisse bringen.
Brobieren solltest du das natürlich mit deinem Band-Setup. Unter Kopfhörern macht das wenig Sinn, da kann man sich höchstens einen ersten Eindruck verschaffen.
 

Macky7tyseven

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 31, 2012
Beiträge
1.562
Ich habe vor 15 Jahren auch mit ms-Verzögerungen bei Stereodelays experimentiert. Es gab riesen Theorien über den The Edge sound, die ich damals ausgiebig studiert hatte. Das habe ich aber bald wieder aufgegeben. Über die Jahre habe ich gelernt: Keep it simple, stupid! ... obwohl ich sonst gar nicht auf diesen Satz stehe. Ich vermute mal, du wirst die gleiche Erfahrung machen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Marcus Siepen

Well-known member
Mitglied seit
Jan 21, 2013
Beiträge
2.895
Ich spiele ja grundsätzlich Mono, würde das Thema aber auch sehr simpel angehen. Ich benutze eh 2 IRs, also einen Stereo Cab block, bei mir sind aber natürlich beide in die Mitte gepannt. Ich würde dann als Experiment einfach mal eine Box nach links und die andere nach rechts legen und schauen, wie das im Band Kontext klingt. Von diesen 5 ms Delay Spielereien würde ich pauschal Abstand halten, da kommt glaube ich sehr schnell Phasen Chaos rein.

Gesendet von meinem VOG-L29 mit Tapatalk
 

kozmik

Active member
Mitglied seit
Okt 22, 2012
Beiträge
944
Würde ich auch so machen. Rechts und links ein anderes Cab und bei den Soli/Leads halt evtl. verschiedene Pitch-Shifter für jeweils andere Harmonien, um coole Dopplungen zu haben. Gerade bei schnelleren Sachen kann das sonst "too much" werden, außerdem ist bei Live-Shows halt die Venue auch immer ne andere und was bei einer funktioniert, klingt bei der anderen evtl. beschissen.
Ich hab mich ja auch die ersten 20 Jahre alleine in ner Band abgeplagt, nachdem der andere Gitarrist schon zu Demozeiten ausgestiegen ist. Tatsächlich hab ich dann immer etwas "überbrückt", indem ich schon beim Songwriting Leads und Rhythmus oft kombiniert habe, sodass immer noch ein wenig Fundament da war. Schwer zu beschreiben, aber es hat irgendwie funktioniert :D
 
Oben
mainframe-fourhanded
mainframe-fourhanded