Stereomikrophonierung Akustikgitarre Beispiel

G

Gelöschtes Mitglied 3249

Guest
Überzeugt mich gar nicht.
Im Vergleich zu einer Mikrofonierung? Mich auch überhaupt gar nicht. Bei Anwendung auf das Piezosignal? Schon eher. Zufällig habe ich da gestern ein wenig am AX8 mit experimentiert. Für den Livebetrieb scheint mir das eine brauchbare Option zu sein.

Irritiert hat mich allerdings, dass beim Umschalten des CAB-Blocks in Bypass der gesamte Sound aus ist. Sollte es nicht eher ein Bypass sein? Ist dies das normale Verhalten bei FAS-Geräten?
 

Andy

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Normalerweise kann man das bei jedem Block einstellen was bei Deaktivierung passieren soll. Zumindest beim axefx ist das so.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3249

Guest
Ah. Danke. Das löst das Problem. Allerdings verstehe ich nicht, warum das gerade in diesem Fall auf Mute stand und sonst (offenbar per Default) auf Through. Ich habe da garantiert nie dran herumgebastelt und das Patch habe ich von Null aufgebaut. Das deckt sich mit meinen Beobachtungen zum Panning bei Amp-Modellen. Merkwürdig.
 

Hamsworld

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Wenn Du in einem Preset die Blöcke löscht, dann dann löscht Du nicht unbedingt die Blockeinstellungen mit. Man muss bei den Bypass-Einstellungen auch nur einmal drauftippen und dann beim Wegmachen des aufploppenden Menüs die falsche Einstellung wählen. Nur 2 Clicks. Wenn Du nichts von dieser Möglichkeit wusstest, dann weißt Du ja auch nicht, ob Du aus Versehen was daran geändert hast. Ich fürchte, die einfachste Erklärung ist keine Verschwörung oder Versagen bei FAS, sondern .... .
 
G

Gelöschtes Mitglied 3249

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Seit ein paar Wochen bereite ich mich auf einen Studiotermin nächste Woche vor. Nun kam mir eine Grippe dazwischen, die mir möglicherweise das Singen unmöglich macht, mir aber zugleich die nötige Ausrede gibt, noch mehr Gitarre zu spielen und noch mehr Fehler zu hören.

Eigentlich wollte ich hier ein kurzes Sample einer Testaufnahme mit dem Haun 660 einstellen. Aber, ach, ohweh - das Mikrofon ist offenbar kaputt. Knack, knack, knack, Minimalpegel. Naja, wird unter die Garantie fallen. Also doch das NT5, geklemmt vor meine Taylor 114* mit einem frischen Satz Elixir Polyweb 80/20 - deswegen die eigentliche Aufnahme, denn mir schwant, diese Saiten gefallen mir erheblich besser als die Nanoweb Phosphorbronze. Auf D runtergestimmt** für ein paar Tests Gespielt habe ich zwei Passagen vom Herrn Harper, nur zu Studienzwecken. Minimal komprimiert und EQ't. Hier isses:

Das Mikrofon ist ungefähr 30 cm vom Hals entfernt und zeigt direkt auf den 12. Bund.

Gefällt mir selbst gut und ich bin überrascht, wie groß das klingt. Da hatte ich früher erheblich mehr zu meckern.

* Die Furch...die Furch ist eine Wahnsinnsgitarre. Aber nichts liegt so in der Hand wie eine Taylor.
** Man hört auch eindeutig, dass ich die Gitarre dafür nicht eingestellt habe.
 
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Hamsworld

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Hau noch mal raus, die Aufnahme. Bei mir ist nur ein leeres SoundCloud-Feld zu sehen.
 

Hubi72

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Das klingt doch richtig gut, und keine Raumreflektionen zu hören - wie bei mir.

Du mußt bei Soundcloud nur den Links kopieren und hier reinkopieren.
 

Hubi72

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Seit ein paar Wochen bereite ich mich auf einen Studiotermin nächste Woche vor. Nun kam mir eine Grippe dazwischen, die mir möglicherweise das Singen unmöglich macht, mir aber zugleich die nötige Ausrede gibt, noch mehr Gitarre zu spielen und noch mehr Fehler zu hören.

Eigentlich wollte ich hier ein kurzes Sample einer Testaufnahme mit dem Haun 660 einstellen. Aber, ach, ohweh - das Mikrofon ist offenbar kaputt. Knack, knack, knack, Minimalpegel. Naja, wird unter die Garantie fallen. Also doch das NT5, geklemmt vor meine Taylor 114* mit einem frischen Satz Elixir Polyweb 80/20 - deswegen die eigentliche Aufnahme, denn mir schwant, diese Saiten gefallen mir erheblich besser als die Nanoweb Phosphorbronze. Auf D runtergestimmt** für ein paar Tests Gespielt habe ich zwei Passagen vom Herrn Harper, nur zu Studienzwecken. Minimal komprimiert und EQ't. Hier isses:

Das Mikrofon ist ungefähr 30 cm vom Hals entfernt und zeigt direkt auf den 12. Bund.

Gefällt mir selbst gut und ich bin überrascht, wie groß das klingt. Da hatte ich früher erheblich mehr zu meckern.

* Die Furch...die Furch ist eine Wahnsinnsgitarre. Aber nichts liegt so in der Hand wie eine Taylor.
** Man hört auch eindeutig, dass ich die Gitarre dafür nicht eingestellt habe.
Die Poliyweb klingen eher braver, Phosphorbronze neigt gern zum "britzeln", überbetonte Höhen - meine Erfahrung. Für Bottleneck find ich unbeschichtete allerdings besser.
 
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Gelöschtes Mitglied 3249

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Phosphorbronze neigt gern zum "britzeln", überbetonte Höhen
Genau. Merkwürdigerweise sind das die Standardsaiten diverser Herstller. Möglicherweise ist das beim Verkauf von Vorteil, aber im Moment kann ich diesen Saiten keinen Vorteil abgewinnen - auch weil sie nach meinem Empfinden anfälliger für Störgeräusche mit den Bundstäbchen sind.

Kombiniere diese höhenbetonten Saiten mit einem Rode-Mikrofon mit den markenüblich zisseligen Höhen durch einen typisch steril-transparenten Interface-Preamp und du hast ein total nerviges Signal, an dem du erstmal herumdoktern musst - oder das du so lässt, weil dieser Sound nun als modern gilt. Dann am besten noch mit einem Brickwall-Limiter rüber...
 
G

Gelöschtes Mitglied 3249

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Während die Stofftaschentücher auf der Leine trocknen, habe ich mal die Furch geschnappt und vor dem Warmspielen eine Aufnahme gemacht, weil ich so neugierig war. Diesmal ist es die Standardstimmung, die Saiten - Elixir Phosphorbronze Nanoweb 12-53 - sind seit einer Woche drauf. Wieder rund 30cm vom NT5 entfernt auf den 12. Bund gerichtet.

An dieser Gitarre (Super Jumbo Korpus, Boden und Zarge aus Ahorn) fasziniert mich der extrem klare Bass bis runter zum E. Beim Test im Laden habe ich einen so stabilen Bass bei Taylor erst in der Liga ab 4000€ gefunden und so viel Geld möchte ich gerade nicht für eine Gitarre ausgeben - vielleicht nie, wenn ich bedenke, dass ich so ein Instrument auch mal auf einer Bühne stehenlassen möchte - und wenn ich bedenke, dass ich so viel Geld auch gar nicht in der Portokasse habe.

Die Gitarre klingt gerade im Vergleich zur Taylor ein wenig verhalten und steif. Ich bin gespannt, inwieweit sich das mit dem Einspielen legt. Allerdings macht es auch Spaß einfach mal einen satten Basston spielen zu können, ohne dass er wegflattert.

Wenn ich das richtig höre, stört in der Aufnahme noch eine Resonanz um 150-200Hz. Ich bin mir noch nicht sicher, wieviel davon einfach der Charakter dieser Gitarre ist. Und dann ist es eben auch nur aufgenommen durch ein NT5.
 
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Hubi72

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Sehr interessant - deine Furch klingt meiner sehr ähnlich, gerade bei den Pickings. Bei mir ebenfalls der stabile Bass, der aber nie dröhnt. Für feine, flirrende Pickings nicht das beste, da klingt sicherlich eine "moderne" Taylor besser. Aber für markante sounds /Pickings einfach toll.

Die Phosphort betonen sehr die HÖhen das stimmt und betonen Greifgeräusche, was es aber auch markant macht - und wenn man das im Mix mag.
Mit den Elixier fand ich es ein wenig unpersönlich.
 
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Gelöschtes Mitglied 3249

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Ah, ein schöner Begriff dafür. Dadurch regst du meinen Brägen zur Mutmaßung an, dass diese Saiten allgemein den individuellen Charakter der Gitarre stärker maskieren als andere - bzw dass sie mehr Eigenklang haben. Die 80/20er gefallen mir soweit erheblich besser.

Insgesamt bin ich mit Elixir sehr zufrieden. Sind mir noch nie gerissen und sie kommen immer makellos aus der teuren Verpackung. Bei D'Addario hatte ich schon bei neuen Saiten Korrosion. Das mag ein Fehler in der Charge gewesen sein, aber es ist halt doof. Aber auch klanglich schien es mir zuletzt zu mangeln an Stabilität und Fülle. Das mag ich dem Hersteller zwar nicht grundsätzlich anlasten, aber für mich ist es Grund genug, einfach erstmal bei Elixir zu bleiben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3249

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Heute nachmittag habe ich meine Ecke für Aufnahmen der Akustikgitarren vorbereitet und ein paar Soundchecks gemacht. Damit vielleicht noch ein oder zwei Leute etwas davon haben, hier meine Ergebnisse:


Für die Ecke habe ich ein paar Glasfasermatten in Pflastervlies gepackt. Eigentlich wollte ich Schafwolle oder Holzfasermatten nehmen, aber das Zeug gibt es hier auf dem Land praktisch nicht. Also sehr widerwillig die unglaublich wirkungsvolle Glaswolle.
Spannend finde ich, dass es - für meinen Geschmack - erheblich schwieriger ist, einen guten Grundsound mit der Furch herzustellen, als mit der Taylor. Klar, am EQ herumbiegen kann man immer und mit großer Wirkung. Allerdings bin ich kein Freund davon, alles im Mix zurechtzubiegen.

Die Mid-Side-Mikrofonie halte ich für ideal für die Akustikgitarre: Absolut monokompatibel und vielseitig in der Klanggestaltung, dabei keine Phasenschweinerei.

Ich werde gleich mit der Furch weiterexperimentieren. Was live im Raum ein Klangmonster ist, bilden die Mikrofone in diesen Positionen zu unausgewogen ab. Die Gitarre braucht mehr Distanz. Ich denke, ich werde jetzt mehr mit dem Winkel zwischen Mittelachse der Mikrofone und der Gitarre experimentieren.

Im Bild im Vordergrund seht ihr einen kleinformatigen Prototypen für die Schallabsorber. So werde ich die im Bild weißen Matten dann noch umsetzen. (Wenn irgendwann der Baumarkt wieder Menschen einlässt. Und man so profane Sachen wie Holz kaufen kann. Sofern das nicht komplett für die Toilettenpapierproduktion draufgeht.)
Edit 1: Hey, wie gut dämpft eigentlich Klopapier?
Edit 2: Obacht - Glaswolle hingegen nicht als Klopapier-Ersatz nutzen.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 3249

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Meine Bewertung - wobei es freilich darauf ankommt, was man sich gerade wünscht:
Furch 12. Bund: Wirkt etwas zu passiv, zu wenig Punch, zu indirekt.
Furch Schalloch: Schönes Attack, reichlich Pick-Sound, allerdings etwas wummerig mit einer fiesen Resonanz untenrum
Furch 14. Bund: Wieder zu weit weg
Furch Steg: Für mich unbrauchbar, wenn auch überraschend ausgewogen.
Furch 0.5m: Ist mir zu indirekt.

Hinterher habe ich nochmal die Furch aufgenommen mit einem 45°-Winkel zu den Saiten. Die Mikrofonanordnung etwa auf höhe des 14. Bundes, Mittelachse gerichtet auf das Schalloch. Scheint mir für meine jetzigen Zwecke der optimale Sound zu sein: Wieder ein schöner Pick-Sound, weitgehend ausgewogener Frequenzgang und das ohne das Wummern untenrum.

Dazu muss ich sagen, dass mir momentan im Ohr einiges von Ben Harper und die American Recordings vom Herrn Cash herumschwirren. Dieser intime Sound gefällt mir sehr, wirkt auf mich wie eine Kombination aus 70er Jahren mit dem Low End, das wir erst in den vergangenen 20 Jahren zu hören bekommen.

Für die Taylor gilt, denke ich, Ähnliches.
 
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Gelöschtes Mitglied 3249

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Heute mein vorerst letztes Beispiel: Die Taylor mit Elixir 80/20 Polyweb vor der o.g. Anordnung. Die Saiten sehen nach nur zwei Wochen schon aus wie meine Hand, wenn ich die Katze zwei Sekunden zu lange gestreichelt habe - die Beschichtung hält nicht annähernd so gut wie die Nanoweb. Klanglich aber angenehm mild. Das ist ein 5 Jahre altes Instrumentalstück, nur minimal entzerrt und mit leichter Kompression.
Was mir am Moment besonders schwerfällt ist die Entscheidung, wie viele Nebengeräusche genau das richtige Maß sind. Ich finde technisch perfekte Aufnahmen sterbenslangweilig, ärgere mich allerdings ein paar Monate nach solchen Aufnahmen auch tierisch über solche störenden Stellen.
Die Ecke baue ich nun ab und um für die Gesangsaufnahmen. Die werden mir wohl erheblich leichter fallen. Wenn es allerdings zu anstrengend wird, sich um Technik und Performance zu kümmern, gehe ich damit wieder ins Studio.
 
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