Tim Pierce zum FM-9

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belphegor

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Was ist denn ein guter Live-Sound? Ist das irgend eine objektiv messbare Größe? Und darf denn irgend ein hergelaufener Metall-Jünger ernsthaft Mark Knopfler erzählen, sein Sound sei nicht gut? Was wäre, wenn Eric Clapton damals auf die ganzen Studio-Spezis gehört hätte, die gesagt haben: Einen JTM-45 darf man nicht voll aufreißen. Der verzerrt doch!
Man sollte sich da nicht kirre machen lassen. Ob mein Sound gut ist, bestimme immer noch maßgeblich ich.
Oder ich! 😂😂😂😂😂
 

aalrh

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... nein ich !!

Schönheit liegt im Auge des Betrachters! Meine Katze frisst Mäuse und ich nicht!
(noch mehr passende 5€ Phrasenschweinsprüche?)

Spannend. Ich schlage einen Workshop am Axe Fest vor, zum Thema "Beschissener Live Sound" - und wie man ihn verhindert.
Das wird schwer hinzubekommen sein! Wäre aber ein Versuch mal wert. Wobei ich dieses Jahr habe feststellen müssen, dass das Einstellen eines Amps das Bedienen weniger Regler nur benötigt (man lese hierzu auch immer wieder @Marcus Siepen) und man aber schon ganz bewusst sich Gedanken machen muss, welche der wenigen Knöpfe meinen Sound bringen.
Mir pers. reicht es z.B. aus, wenn ich den Charakter eines Künstler- oder Ampsound gut nachbauen kann (zB Brian May). Ich muss nicht identisch sein, da ich schon mit meiner stümperhaften Spieltechnik nicht ansatzweise die Töne entlocken kann.
Ich bin jetzt (nach seehr viielen Jahren FAS) soweit, dass ich erkannt habe, welcher Amp-Sound mich "anfixt". Da wird es dann einfacher Sounds einzustellen. UND die Erfahrung habe ich in jüngster Vergangenheit auch in anderen Bereichen (ich meine die Blasmusik) gelernt: Dass nicht das was ICH im "Kontex" höre, auch so eingestellt und gespielt werden muss. D.h. wenn ich einen fetten Sound in einer Produktion höre, dann ist der Gitarrensound nicht unbedingt fett eingestellt - oder wenn ich Staccato hämmere, für den Zuhörer immer noch das 5-fache nach oben Luft ist, so dass ich in diesem Moment denke, "man kann es aber auch übertreiben". Aber wenn es für mich Übertrieben und Beschissen kommt, dann ist es im Zusammenspiel in der Band meist ein Genuss!

Sorry, wenn ich jetzt einigen auf den Schlips trete: Da sind schon Musikerpolizisten dabei, die laufende Musik anlysieren und sich nciht mehr dem Genuss hingeben. Ich meine es wurde mal die "justice for all"- von Metallica als schlechtes Soundbeispiel verwendet. Mag sein, aber in dieser Produktion haben die heutigen Metallica-Sounds nichts verloren. Und auf dem Konzert möchte ich auch den ähnlichen Hörgenuss/Sound haben. Daher finde ich Metallica-Konzerte als Soundbrei, da der Sound mit der Spielweise den Höreindruck vernichten.

Scheiße, schon wieder so ein langer Text. Jungs und Mädels, da müsst ihr durch. Ich glaube ich bin zur Zeit ein wenig Mitteilungsbedürftig :kaffeesabber::kaffeesabber:
 

georgyporgy

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Ich möchte der Liste gut klingender live Axe-Fx Sounds Eric Gilette von der Neil Morse Band hinzufüfen. Und das mit einem AX8. Das war definitiv nicht Fernsehgarten kompatibel.

Im Übrigen möchte ich zu der Anzahl an Presets folgendes erzählen:

Von 2003 bis 2019 habe ich mit meiner Coverband alle sinnvollen Stilrichtungen der 70er bis heute durchgeackert. 90 % der Sounds gingen mit 3 Presets. Spezielle Rythm-Delays, getimte Tremolos oder so mal ausgenommen.
Bis heute fragt mich mein Drummer (der mit In-Ear alles sehr differenziert hört) was ich schraube, damit der Sound so original klingt (was natürlich nicht stimmt, aber sicher audio-psychische Gründe hat). Z. Zt benutze ich für unser Toto-Tribute Projekt wieder nur meine alten 3 Hauptsounds, ein extra "overprocessed" Preset für einige Sounds von Fahrenheit und The seventh one und für eine Nummer eine Akustik-Sim.

Der Rest ist Spielweise, Pickup Wahl und Volumenreglerstellung.

Ich hatte nie das Problem eines Minderwertigkeitskomplexes, weil ich das Axe-Fx nicht "voll ausnutze". So ein Humbug, wenn man alles so hat wie man will, kann man doch auch sagen: "Reicht hin." Wäre gesamtgesellschaftlich auch vielleicht ein sinniger Ansatz. Aber wollen wir mal nicht das ganz große Fass aufmachen.....
 
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aalrh

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Ich verwechsle gerne Presets und Sound. Kommt aber davon, dass ich keine speziellen Effekte benötige ich und ich daher beides gleich setze.
Sounds benötigt man max. so viele wei Finger an der linken Hand. Presets können es etwas mehr sein, da man unterschiedliche Effekte benötigt. Aber auch hier wird es keine S.. sorry Zuhörer stören, wenn die gleichen Phasereinstellungen bei Songs von vanHalen- und BlindGuardian-Covers verwendet werden. (OK Marcus schon, aber wenn ich das Cover würde er seinen eigenen Song nicht erkennen :biggrin:)

Daher sind dann aber auch schon wieder nicht so viele Presets notwendig.
Ich pers. entscheide auch auf der Bühne spontan, welcher Sound heute für mich am besten zu mir, der Band und dem Song passt. Wäre nicht das erste mal, dass ich einfach noch ein Drive oder verzerrteres Grundpreset einschalte, weil mir der angedachte Sound am heutigen Gig zu lahm vorkommt! Immer schön auf die 12! Und der Schlag muss einfach anders sitzen, wenn ein anderes Publikum vor einem seht!

Das ist das schöne beim Covern. Profis, die ihre CD promoten etc. sehen das ein wenig anders, haben aber auch einen kpl. anderen Ansatz als Typen wie ich. Daher liebe Familie - Mittagsruhe fällt bei uns zu Hause heute leider aus !!!! 🤘🤘
 

Macky7tyseven

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Was ist denn ein guter Live-Sound? Ist das irgend eine objektiv messbare Größe? Und darf denn irgend ein hergelaufener Metall-Jünger ernsthaft Mark Knopfler erzählen, sein Sound sei nicht gut? Was wäre, wenn Eric Clapton damals auf die ganzen Studio-Spezis gehört hätte, die gesagt haben: Einen JTM-45 darf man nicht voll aufreißen. Der verzerrt doch!
Man sollte sich da nicht kirre machen lassen. Ob mein Sound gut ist, bestimme immer noch maßgeblich ich.
Da bin ich anderer Meinung. Ob der Sound gut ist oder nicht (egal ob Knopfler oder Metal) bestimmt der Zuhörer. Kommunikation entsteht bekanntlich beim Empfänger.
 

aalrh

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Das mag sein, aber wieviel % der Zuhörer muss es gefallen, damit der Sound gut ist? Und dürfen das Freunde und Verwandte sein (ggf. zukünftige Erben)?
Daher bestimme erst einmal ich, was mir gefällt, d.h. ob der Sound gut ist. Ich kann mir immer noch andere Meinungen anhören und meine schlüsse ziehen. Mal kann man was verbessern, das andere mal bleiben die Einstellungen so!!! Der gute Ton fängt beim richtigen Songmaterial an und hört beim Alkoholpegel in der Nacht auf!

Was ein guter Sound ist, kann man nicht beantworten!!
 

Marcus Siepen

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Guter Sound ist sehr relativ. Was ist denn der amtliche Metal Sound? Metallica? Wenn ja, dann Puppets? Oder Black Album? Oder Justice? Oder doch eher Queensryche? Oder Pantera? Alice in Chains? Oder klingen die am Ende alle gut? Und spielt das wirklich so eine große Rolle, oder kommt es nicht eher auf den Song an? Und was gut klingt entscheidet immer der Künstler, denn er ist derjenige, der an den Knöpfchen dreht udn zufrieden sein muss. Dem Publikum kannst du es eh nicht recht machen, das sollte man gar nicht erst versuchen, da kann man nur verlieren. Stellt euren Sound so ein, daß IHR ihn mögt, der Rest kommt von allein. Ich habe fertig.

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Hamsworld

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Man kann ja ein paar Sachen nennen, die wichtig sind für einen guten Sound:
  • Nicht zuviel Verzerrung
  • Der Klangbereich der Gitarre ist der Mittenbereich, den man nicht zu sehr scoopen darf.
  • Hall und Delay sparsam einsetzen, weil sie matschen.
  • Pausen machen, akzentuiert spielen, Dynamik haben.
(Auf die anderen hören und Raum lassen
Wenn Bass und Drummer nicht grooven, dann ist eigentlich fast alles egal.
Nicht so spielen, dass man immer absolut an seiner Fähigkeitsgrenze spielt (also keine Sachen spielen, die nur zuhause im Sitzen einigermaßen klappen).
 
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Hamsworld

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Alles alte Hüte. Hat auch nicht unbedingt mit Modelern zu tun. Vielleicht ist man in Versuchung, alle Effekte in der Kiste auch einzusetzen (z. B. Shimmer-Hall in einem Funky Song oder in einer ACDC-Nummer).
Aber wie Marcus Siepen gesagt hat: man kann auch alles ganz anders machen, wenn man Spaß daran hat.
 

Hamsworld

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Mir fällt noch ein: Mit Modelern verliert man leichter das Gefühl für den gleichen Sound in verschiedenen Lautstärken. Man biegt sich zuhause kompliziert die geilen Kopfhörer-Sounds zurecht mit Equalizern, Kompressoren etc. und wundert sich, dass sie laut nicht funktionieren. Und schnell etwas ändern geht dann nicht. Da ist man mit einem einfachen Amp wahrscheinlich absurderweise meistens flexibler. Auf jeden Fall ist es live einfacher für einen selber und den Mischer, wenn man nicht 30 verschiedene Sounds fährt, vielleicht auch noch mit unterschiedlichen IR´s.
 

aalrh

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Man kann ja ein paar Sachen nennen, die wichtig sind für einen guten Sound:
  • Nicht zuviel Verzerrung
  • Der Klangbereich der Gitarre ist der Mittenbereich, den man nicht zu sehr scoopen darf.
  • Hall und Delay sparsam einsetzen, weil sie matschen.
  • Pausen machen, akzentuiert spielen, Dynamik haben.
(Auf die anderen hören und Raum lassen
Wenn Bass und Drummer nicht grooven, dann ist eigentlich fast alles egal.
Nicht so spielen, dass man immer absolut an seiner Fähigkeitsgrenze spielt (also keine Sachen spielen, die nur zuhause im Sitzen einigermaßen klappen).
Wobei das nicht undbedingt einen guten Sound bringt, aber das sollten die Grundlagen für eine ordentliche PAsis sein ;) Vergessen wir Gitarristen allzugern, weil dann der Sound nicht FETT genug ist!
 

Marcus Siepen

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Mir fällt noch ein: Mit Modelern verliert man leichter das Gefühl für den gleichen Sound in verschiedenen Lautstärken. Man biegt sich zuhause kompliziert die geilen Kopfhörer-Sounds zurecht mit Equalizern, Kompressoren etc. und wundert sich, dass sie laut nicht funktionieren. Und schnell etwas ändern geht dann nicht. Da ist man mit einem einfachen Amp wahrscheinlich absurderweise meistens flexibler. Auf jeden Fall ist es live einfacher für einen selber und den Mischer, wenn man nicht 30 verschiedene Sounds fährt, vielleicht auch noch mit unterschiedlichen IR´s.
Das ist ein guter Punkt, viele Leute übertreiben es total, weil sie jedes Feature, dass unsere Kisten bieten, nutzen wollen, was nicht unbedingt eine gute Idee ist. Auch mit einem Axe FX 3 kann man ein simples Setup fahren, das geil klingt, man muß nicht 5 EQs und 3 Kompressoren pro Preset nutzen. Der RIESEN Fehler, den viele Kemper User machen (und jetzt wahrscheinlich auch QC User) ist dieses "Ich kann meinen Album Sound live nutzen" Ding. Ja, kann man natürlich machen, klingt aber sehr oft scheiße, da sich ein Live Sound deutlich von einem Studio Sound unterscheidet. Wir haben auf den Alben meistens 4 Spuren Rhythmus Gitarre, manchmal auch mehr, da hast du mit relativ wenig Gain und einem nicht so wirklich fetten Sound am Ende trotzdem eine fette Wand, da sich durch das stacken halt alles addiert. Wenn ich diesen Preset jetzt live spielen würde, wo ich die meiste Zeit ja alleine Rhythmus spiele, dann hätte das mit einem fetten Sound gar nichts mehr zu tun, da dann halt nichts mehr gestackt wird, da hätten wir dann eher den bereits erwähnten Fernsehgarten Sound, der eher nicht so Metal tauglich ist. Mein Live Sound ist VIEL fetter als mein Studio Sound, mein Studio Sound hat auf der Bühne einfach nichts zu suchen

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belphegor

Guest
Lol haben wir nicht, der Shitstorm hat schon begonnen, für viele war unsere Setlist nicht old school genug, die wollten nur Lieder der ersten beiden Alben hören

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Das Problem habt ihr nicht exklusiv.
Ich habe bis zuletzt jede Menge Knopfler-Tourneen gesehen.
Ja, DER Knopfler; dessen Sound niemand hier mag 😂 🖕
Bis zum Ende seiner Tour-Tätigkeit, Alter 70 Jahre, gab es reichlich Zuhörer,
die unbedingt nochmal „Sultans Of Swing“ hören wollten!
Da ist man fassungslos und schüttelt den Kopf.
Wäre Alvin Lee noch am leben, würden (fast) alle auch von einem
80-jährigen noch fordern, dass er „Going Home“ nochmal so spielt,
wie damals in Woodstock…

Freunde des Wählscheiben-Telefons 😂
 

Marcus Siepen

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Das Problem habt ihr nicht exklusiv.
Ich habe bis zuletzt jede Menge Knopfler-Tourneen gesehen.
Ja, DER Knopfler; dessen Sound niemand hier mag
Bis zum Ende seiner Tour-Tätigkeit, Alter 70 Jahre, gab es reichlich Zuhörer,
die unbedingt nochmal „Sultans Of Swing“ hören wollten!
Da ist man fassungslos und schüttelt den Kopf.
Wäre Alvin Lee noch am leben, würden (fast) alle auch von einem
80-jährigen noch fordern, dass er „Going Home“ nochmal so spielt,
wie damals in Woodstock…

Freunde des Wählscheiben-Telefons
Ja ist leider so. Aber wie gesagt, wir wollen es gar nicht jedem Recht machen, sondern eigentlich immer nur 4 Personen, die zufällig alle in der gleichen Band spielen Der Rest paßt dann eigentlich von selbst und die, die eh immer meckern sind mir da echt egal, da ich sie eh nicht glücklich machen kann, ganz egal, was wir spielen

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