Tone-Matching eines externen Preamps

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.535
Ich bin noch in Besitz eines Marshall JMP-1 und habe vor, die 26 Werkspresets im AXE-FX nachzubauen und mit Tone-Match-Blocks abzugleichen.
Wie man das macht, ist hier ganz gut beschrieben:


Ich habe dazu aber folgende Frage: Bringt es nicht exaktere Ergebnisse, wenn ich statt des Gitarrensignals einfach ein Rausch- oder Sweep-Signal durch den Preamp und den Amp im AXE schicke. Oder ist das eher kontraproduktiv, da dabei ja auch Frequenzen generiert werden, die mit dem Gitarrensignal nicht viel zu tun haben? Hat da jemand 'ne Idee oder Erfahrungen?
 

Friedlieb

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
1.403
Es kommt drauf an. Beim Rauschen sind ja salopp gesagt alle Frequenzen gleich laut und Du bekommst die akkurateste Abbildung. Das Tone Matching-Verfahren kommt aber gut damit klar, wenn nicht alle Frequenzen gleich laut sind, denn es wird ja nicht "Obertöne vs. tiefere Töne" gematcht, sondern "Referenz vs. Simulation". Ist also zB eine bestimmte Oberton-Frequenz nur schwach in Deinem Gitarrensignal vorhanden, wird sie trotzdem korrekt gematcht. Anders sieht es aus, wenn eine bestimmte Frequenz in Deinem Gitarrensignal komplett fehlt, wenn Du sagen wir mal den Tonregler der Gitarre vollständig zudrehen würdest. In dem Referenzsignal wären dann Obertöne drin, die Deine Gitarre überhaupt nicht liefern kann und das würde den Matching-Algorithmus natürlich ziemlich überfordern. Das Ergebnis ist dann vermutlich eher bizarr.

Abgesehen davon ist "akkurat" nicht "Rock 'n' Roll" und es soll vielleicht gar nicht so akkurat sein. Einfach ausprobieren.

Ich persönlich habe die besten Erfahrungen damit gemacht, zum Matchen von Amp-Sounds die Gitarre zu verwenden, die man nachher auch mit dem Sound spielt.

(Diese Empfehlung gilt natürlich nicht, wenn Du Gitarren gegeneinander matchst. Ich hab mir mal, um nicht immer eine Paula dabei haben zu müssen, den Paula-Sound gegen die Strat gematcht. Natürlich bildet das Matching dann nicht den dynamischen Sustain-Verlauf ab, aber den statischen Frequenzgang sehr wohl, und dann klingt die Strat tatsächlich pauliger.)
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.535
Danke für deine Antwort. Das Beispiel mit dem zugedrehten Toneregler hab ich allerdings nicht verstanden.

Abgesehen davon ist "akkurat" nicht "Rock 'n' Roll" und es soll vielleicht gar nicht so akkurat sein.
Nun ja, Hintergrund meiner Überlegung ist ja, dass ich alle Presets unter den selben Bedingungen (also mit gleichem Eingangssignal, einfacherweise mit einem Rauschen) matche. Ich werde mir da einfach einen Looper-Block davorsetzen und ein paar Riffs und dergleichen einspielen. Da ist dann die Quelle immer die selbe.


Edit: Ist ja Blödsinn, ich krieg den Inhalt des Loopers ja nicht in das nächste Preset kopiert, denke ich. Dann muss ich dann die DAW oder doch einen Synth-Block nehmen. Mal sehen, und wie du sagst, ausprobieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Friedlieb

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
1.403
Das Beispiel mit dem zugedrehten Toneregler hab ich allerdings nicht verstanden.
Das ändern wir jetzt.

Okay, nehmen wir an, Du möchtest diesen Ton matchen:
(gemeint sind die 10 Sekunden ab 1:53).

Also wählst Du ein passendes Fender-Amp-Modell vor, nimmst Deine Tele, übst ein bisschen und spielst das anschließend incl. aller Obertöne und Flageoletts ein. Ergebnis: alle sind verblüfft, weil Sören geübt hat.

Bevor ich jetzt zu dem runtergedrehten Tonregler komme, erst mal ein Exkurs, was das Tone Matching im oben genanten Beispiel überhaupt macht. Der Algorithmus teilt das Signal in 1024 (nagel' mich jetzt bitte nicht auf die genauen Zahlen fest) Frequenzbänder auf, also von ganz tief (sagen wir 20 Hz) bis ganz hoch (20 kHz), und jeder Bereich wird einzeln gemessen, für das Referenz- und das lokale Signal, und beide verglichen. Nun sagen wir, im für die Obertöne so wichtigen Bereich von etwa 5000 Hz stellt der Algorithmus fest, dass das lokale Signal 3 dB stark ist und das Referenzsignal aber 5 dB. Also merkt das Tone Matching sich, dass bei 5000 Hz noch 2 dB hinzugefügt werden müssen. Oder wenn Du so willst, das Eingangssignal wird mit 1,6666666 multipliziert, damit aus 3 dB schließlich 5 dB werden. Das passiert für alle 1024 Frequenzbereiche, und anschließend hast Du eine Art Equalizer-Kurve, die das Klangspektrum des lokalen Signals in das Klangspektrum des Referenzsignals überführt.

Wenn ich nun aber den Tonregler zudrehe, dann kommt bei 5000 Hz überhaupt nichts aus der Gitarre raus, und der Algorithmus müsste unendlich Verstärkung auf die 5000 Hz legen, um auf das 5 dB-Level des Referernzsignals zu kommen. Da die Eingangsgröße 0 ist, wird das Ermitteln eines passenden Multiplikationsfaktors schwierig, weil das Ergebnis trotzdem immer 0 sein wird. Ich habe keine Ahnung, wie der Algorithmus damit umgeht, aber es wird wohl ziemlich scheiße klingen. Das meinte ich mit bizarr.

Ich muss das unbedingt mal ausprobieren. :)
 

axifist

Well-known member
Mitglied seit
Nov 14, 2013
Beiträge
1.925
Ich hab mal meine Akustik-Gitarre und meine E-Gitarre (mit Humbucker) gematcht. Ich wollte ausprobieren, ob mit einer solchen IR meine E-Gitarre wie die Akustik klingen kann. Ergebnis war, dass in der IR natürlich die hohen Frequenzen extrem verstärkt werden mussten. Das hat dann gerauscht ohne Ende und ab einer bestimmten Frequenz war das Verstärkungsvermögen erreicht, was zu keinem realistischen Ergebnis geführt hat.

Ist das vergleichbar mit dem, was du meinst Friedlieb?
 

Friedlieb

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
1.403
Exakt das meinte ich.

Beim Akustik-Matching kommt noch dazu, dass eine akustische Gitarre ein völlig anderes Anschlagverhalten und eine ganz andere ADSR-Kurve hat als eine elektrische und man mit Tone-Matching ja nur den statischen Frequenzgang abbilden kann. Aber für eine simple Simulation kann das schon mal zur Not ausreichen.
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.535
Wenn ich nun aber den Tonregler zudrehe, dann kommt bei 5000 Hz überhaupt nichts aus der Gitarre raus, und der Algorithmus müsste unendlich Verstärkung auf die 5000 Hz legen, um auf das 5 dB-Level des Referernzsignals zu kommen. Da die Eingangsgröße 0 ist, wird das Ermitteln eines passenden Multiplikationsfaktors schwierig ...
Friedlieb, ich glaube hier hast du nicht bedacht, dass ich einen externen Preamp matchen will und keinen bestimmten Sound.
Wenn ich in den Preamp bei 5.000 Hz Null von der Gitarre reinschicke, ist das Referenzsignal des Preamps auch etwa Null (im Preamp erzeugte Oberwellen und Vielfache mal außer Acht gelassen) und da gibt es dann beim Matchen des Amp-Block-Signals nichts zu verstärken.

Mir gehts haptsächlich darum, beim Matchen der 26 Presets im jedem quasi ein "geeichtes" Input-Signal zu verwenden. Und da bietet sich der Synth-Block mit einem Rauschsignal doch an oder? Wenn ich das durch den Preamp schicke, werden die 1024 Bänder auf eine bestimmte Art und Weise verbogen. Verbiegt der Match-Block dann das Amp-Block-Signal mit Rauschen in der selben Weise, sollte das doch funktionieren, hoffe ich?
 

Friedlieb

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
1.403
Ja klar, wenn Du das von mir gemeinte in Deinem Szenario nachstellen willst, hättest Du beim Referenz-Signal den Tonregler auf und beim lokalen Signal den Tonregler zu.
Ich stimme Dir zu, wenn es um das Tone-Matchen von Presets eines Amps geht, von dem es im Axe-Fx ein Modell gibt, dann dürfte rosa Rauschen eine gute, reproduzierbare Basis sein. Probiere es halt aus. Es kann aber trotzdem sein, dass es mit Gitarre dann doch irgendwie geiler klingt. Denn schließlich würdest Du mit der Gitarre ja auch immer etwas spielen, was zum jeweiligen Preset passt, und damit ein "repräsentativeres" Signal liefern. Ausprobieren. :)
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.535
Jepp! Ausprobieren. Mach ich. :)
 

funkstation777

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Okt 7, 2012
Beiträge
6.136
Als jemand, der auch einen echten JMP1 Preamp besessen hat, muß ich sagen, daß mir die Modelle im Axe (besonders der BritPre) um Einiges besser gefallen als das Original, hat aber sicher auch damit zu tun, daß bei dem Britpre, soviel ich weiß, eine 800er oder 900er Endstufensim dazugebaut wurde. Ich würde sogar so weit gehen, und den BritPre soundmäßig sehr in die Nähe eines JCM2000 einstufen (NICHT in die JVM's, die ich überhaupt nicht mag, bis auf die Satriani-Version, die für mich eher ein 6100LM Ding ist.)
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.535
So, bin durch damit. Kurz zum Vorgehen:
Ich habe dafür die JMPre-1 Amps genommen, je nachdem ob OD1 oder OD2 bzw. Bass-Shift on oder off verwendet wurden.
Für die paar cleanen Presets habe ich den Brit JM45 genommen, Input-Trim auf 0,5 (hätte eventuell noch etwas weniger gedurft). Bass-Shift habe ich dort mit dem Depth-Regler geregelt und CL1 und CL2 durch Bright-Switch on oder off unterschieden.
Ich habe nicht nach Gehör gearbeitet. Ich habe ausschließlich die Parameter der originalen Werkspresets nach Axe-FX-Parameter übersetzt und eingestellt. In den Clean-Presets musste ich allerdings Presence bzw. Treble doch etwas zügeln, sind also nicht die originalen Einstellungen. Vielleicht hätte ich dafür auch einen anderen Amp nehmen sollen?
Die Match-Prozeduren hab ich dann mit dem Synth-Block und Pink Noise gemacht. Hab das Rauschen durch den echten Preamp und durch den voreingestellten Amp-Block geschickt und dann gematcht. Weil ich die Einstellungen der Amp-Blocks ja auch quasi unbewertet übernommen hatte, dachte ich, dass diese Prozedur dann für jedes Preset auch unter den gleichen Bedingungen, einem Standardsignal, laufen sollte.
Also die Ergebnisse finde ich echt beeindruckend. Hätte ich nicht gedacht, dass das so nahe dran ist. Hihi, den JMP-1 kann ich jetzt bei ebay reinstellen.

Wen's interessiert, der kann sich ja mal die Presets aus meiner DropBox runterladen.

https://www.dropbox.com/s/d1gttg9nk8ptrzg/JMP1 Werkspresets.zip?dl=0
 
M

mrgodin

Guest
Interessant;

Wäre mal interessant, den gleichen Prozess mit weissem Rauschen durchzuführen.
Da rosa Rauschen ja eine nach oben (zu den höheren Frequenzen) abfallende Leistungsdichte aufweist,
diese Frequenzen also kontinuierlich um 3 dB/Oktave leiser werden, bildet man zwar eine dem menschlichen Gehör
angepasste gleichmäßig "laute" Frequenzmischung ab, aber da weisses Rauschen demgegenüber eine
gleichmäßige Leistungsdichte über die Frequenzen besitzt, würde dies nach meiner Auffassung eher dem
Frequenzverhalten eines Instruments entsprechen; als zBsp. der Gitarre.
Natürlich unter Berücksichtigung der Tatsache, dass bei einer Gitarre nicht immer alle Frequenzen die gleiche
Leistungsdichte aufweisen.
Weisses Rauschen kann der Synth-Block auch.
Heisst dort Wht Noise.

Müsste ich mal mit Soundfiles von Gitarrensounds ausprobieren ...

Ich habe übrigens mal auprobiert, u.a. mit diesem Block und rosa Rauschen einige Presets Scene-mäßig auf ein
in etwa identisches Volume-Level einzustellen.
Das hat nur bedingt gut funktioniert.
Es gab immer wieder Scenes, deren Output-Volume einige dB zu stark von dem abwich, was ich analog mit dem
harten Plektrum-Anschlag über alle leeren Saiten eingestellt habe.
Hab's dann auch mal mit externem Signalgenerator über den Input getestet.
Dabei hatte ich dann nur den Frequenzbereich verwendet, den eine normal gestimmte Gitarre von der leeren E6
bis zum 21. Bund e1 abbildet.
Auch dies führte nicht zu durchgehend verwertbaren Einstellungen.
Es ist also nicht so ganz trivial, ein Gitarrensignal ersatzweise durch einen Rauschgenerator zu ersetzen.
Obwohl es den Outputabgleich für Scenes erheblich vereinfachen würde.
Werde mal weiter testen.
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.535
Ich vermute, dass weißes Rauschen ähnliche Ergebnisse bringt. Das sollte meiner Meinung nach auch mit einem Sweep-Signal so sein.
 
M

mrgodin

Guest
Ich vermute, dass weißes Rauschen ähnliche Ergebnisse bringt. Das sollte meiner Meinung nach auch mit einem Sweep-Signal so sein.
Ähnlich vielleicht, aber nicht identisch.
Denn die unterschiedliche Verteilung der Signalpegel über die Frequenzen beider Rauschvarianten
(wenn die Frequenz zunimmt) bedingt mMn. ein unterschiedliches Korrekturverhalten des ToneMatchings.
Danach stellt sich die Frage, welche der beiden Rauschvarianten einem Gitarrensignal
am nächsten kommt.
Ein Sweep-Signal sollte das gleiche Ergebnis bringen, wie weisses Rauschen,
da es über die Frequenzen einen identischen Pegel hat.

Diese Überlegungen sollen natürlich in erster Linie den theoretischen Hintergrund beleuchten.
Wenn Du mit dem Ergebnis zufrieden bist, ist es ja OK.
Das war ja das Ziel.
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.535
Bin jetzt wieder zu Hause und werde das heute abend mal 1:1 ausprobieren. In meinen Augen sollte es keinen wirklichen Unterschied geben, da ich die Signale ja identisch in beide Blocks (FX mit Preamp und danach durch den Amp-Block) schicke. Das Ergebnis ist ja nur eine Korrektur der Unterschiede.
 

Friedlieb

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2020 Online Teilnehmer
Axe-Fest 2019 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Axe-Fest 2017 Teilnehmer
Mitglied seit
Sep 29, 2012
Beiträge
1.403
Das sehe ich genauso. Dem Delta zwischen Referenzsound und lokalem Sound sollte es egal sein, ob beide mit 0 dB oder beide mit -12 dB reinkommen.
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.535
Dem ist scheinbar auch so. Ich habe gerade das Preset 07 einmal mit Pink-Noise und dann mit White-Noise gematcht.

Hier mal das graphische Ergebnis. Die Unterschiede sind für mich marginal.

Pink.JPGWhite.JPG

Mike, sei bitte so gut und lade die beiden Presets von meiner DropBox und vergleiche das mal. Für mich gibts da keinen Unterschied.
Sind mit einem XL erstellt worden. Mit dem FracTool kann man das aber konvertieren, wenns nicht zu laden geht.
Die "Versuchsanordnung" (Synth- und FX-Block) habe ich so gelassen und nicht entfernt.

https://www.dropbox.com/sh/4lla3kwb0gw4hj0/AAAY0xAM1AZB4i-KoKQjTuQta?dl=0

Bin auf deine Meinung gespannt.
 
M

mrgodin

Guest
Dem ist scheinbar auch so. Ich habe gerade das Preset 07 einmal mit Pink-Noise und dann mit White-Noise gematcht.

Hier mal das graphische Ergebnis. Die Unterschiede sind für mich marginal.

Anhang anzeigen 82357Anhang anzeigen 82358

Mike, sei bitte so gut und lade die beiden Presets von meiner DropBox und vergleiche das mal. Für mich gibts da keinen Unterschied.
Sind mit einem XL erstellt worden. Mit dem FracTool kann man das aber konvertieren, wenns nicht zu laden geht.
Die "Versuchsanordnung" (Synth- und FX-Block) habe ich so gelassen und nicht entfernt.

https://www.dropbox.com/sh/4lla3kwb0gw4hj0/AAAY0xAM1AZB4i-KoKQjTuQta?dl=0

Bin auf deine Meinung gespannt.
Hallo Sören;

;-) Mann, bist ja fleissig an der Sache dran.

Habe bis gerade Tatort gesehen und muss jetzt dringend mal etwas essen.
Die beiden syxe habe ich heruntergeladen und werde sie aber mit AlGrenadines Tool konvertieren.
Bin IIer MKII User.
FracTool habe ich hier immer in aktueller Version am Start.

Aber um mal eben noch auf das einzugehen, was ich zuvor geschrieben hatte.

Im ersten Beitrag hatte ich ja auch die Versuche beschrieben, das Nivellieren der Scene-Volumes mit Pink & White Noise
zu realisieren.
Dies ergab im Vergleich mit der analogen Einstell-Aktion mittels Gitarre in einigen, nicht allen, Scenes abweichende Ergebnisse.
(Etwas höhere/zu hohe Pegel mit Noise).
Daraus schließe bzw. schloss ich, dass auch ein virtueller Amp sich im Dynamikverhalten unterschiedlich verhält, je nachdem,
mit welchen Frequenzen, deren jeweiligen Amplituden (Pegeln) und der Hüllkurve man den Amp beschickt.
Was im Hinblick auf ein möglichst realistisches Modeling im übrigen ja auch nicht schlecht ist.

Deine beiden Grafiken zeigen in der Tat nur minimale, aber sichtbare Unterschiede.

Mein Gedanke hinsichtlich matchen Deines Preamps, der sich ja anders (dynamischer in Anhängigkeit des Eingangssignals) verhält,
als eine Box, von der man ein IR schießt, war folgender;

Je nachdem, mit welchen Frequenzen, deren jeweiligen Amplituden (Pegeln) und der Hüllkurve man den Amp beschickt,
ändert sich seine Reaktion im Hinblick auf Übersteuerung und Klanggestaltung (Färbung).
Er verhält sich diesbezüglich also nicht-linear.
Das unterscheidet ihn somit von einem FR-System, das ja (idealerweise) linear arbeitet.

Wenn ich also meinen Preamp, den ich gerade deshalb mag, WEIL er eine bestimmte Klang- und Übersteuerungscharakteristik
besitzt, modeln möchte, würde ich mir entweder ein Wave-File mit Referenz-Gitarrenspiel (Harmonien und etwas Melodiespiel)
anfertigen, oder ich würde es gleich live in die Kiste spielen.
Denn dann veranlasse ich den Amp dazu, so zu klingen, wie ich es näherungsweise später virtuell nachgebildet haben möchte.

Natürlich habt ihr beide Recht, wenn ihr sagt, dass am Ende UNABHÄNGIG vom Signal das Matching immer die passende
Korrektur vornimmt (Differenz bildet).
Aber man lässt dabei eben den, zumindest für mich, wesentlichen Aspekt ausser Acht, dass der Preamp mit einem Pink oder
White Noise ANDERS KLINGT, als mit einem originalen Gitarrensignal.
Wenn ich also später den ToneMatch-Block statt mit Noise, mit einem Gitarrensignal speise, hört sich das Ergebnis meiner
Vermutung nach etwas anders an.
So zumindest meine Überlegung (hoffentlich keine fehlerhafte Überlegung ;-).

Ich hoffe, das war nicht zu kompliziert erklärt bzw. der Gedankengang ist einigermaßen nachvollziehbar ;-)
Da ich soetwas selbst noch nicht getestet habe, möchte ich meine Überlegungen auch nicht zwingend als
Tatsachenbehauptung verstanden wissen :)
Vielleicht müsste ich das mal mit meinem HK TubeFactor ausprobieren.
Das Teil ist mein Lieblings-Preamp in puncto Vorschaltgeräte.

Und für Dich wäre es ja ggf. mal einen Versuch wert, die gleiche Prozedur mit einem echten Gitarrensignal durchzuexerzieren,
um die Ergebnisse zum Vergleich heranzuziehen.
Es kommt ja hier möglicherweise noch als Zusatzaspekt dazu, dass es hinterher beim Ergebnis (Gitarre über ToneMatch-Block)
messtechnische Abweichungen zwischen Noise und Gitarrensignal gibt, die HÖRTECHNISCH nicht nennenswert in's Gewicht fallen.

Sorry wenn ich jetzt ein großes Fass aufgemacht habe ... ;-)
Ist halt meine Natur, immer alles zu hinterfragen und mich wenn möglich an die richtigen oder idealen Lösungen heranzutasten.

Ich melde mich wieder, wenn ich mir die Sache mal angesehen habe.
Ist ja auch ein bisschen zeitaufwändige Frickelei.

Grüße
Mike
 

papasoeren

Well-known member
Axe-Fest 2023 Teilnehmer
Axe-Fest 2022 Teilnehmer
Axe-Fest 2018 Teilnehmer
Mitglied seit
Feb 6, 2015
Beiträge
1.535
Ist halt auch meine Natur, alles zu hinterfragen. Aber auch, alles auf den kleinst möglichen Nenner zu bringen, daher auch meine Überlegung, ob überhaupt eine Gitarre fürs Matching notwendig ist. Dass bei solch einem Vorhaben (Matching aller Werkspresets) sich standardisierte Abläufe anbieten, liegt auf der Hand. Geht schneller und jedes Preset wird gleich behandelt. Das war eigentlich mein Hintergrund für diese Aktion, die Gleichbehandlung. Für mich ist die Fragestellung mit den heute gemachten Tests eigentlich beantwortet.
 
M

mrgodin

Guest
Ist halt auch meine Natur, alles zu hinterfragen. Aber auch, alles auf den kleinst möglichen Nenner zu bringen, daher auch meine Überlegung, ob überhaupt eine Gitarre fürs Matching notwendig ist. Dass bei solch einem Vorhaben (Matching aller Werkspresets) sich standardisierte Abläufe anbieten, liegt auf der Hand. Geht schneller und jedes Preset wird gleich behandelt. Das war eigentlich mein Hintergrund für diese Aktion, die Gleichbehandlung. Für mich ist die Fragestellung mit den heute gemachten Tests eigentlich beantwortet.
Moin;

Habe gerade Deine beiden Presets mal gemessen.

Der Signalfluss des Eingabesignals lautet:
Computer (Measure Sweep 0-24.000 Hz) >> USB >> Main Input [Menü I/O-AUDIO-MAIN INPUT SOURCE = USB statt Analog(In 1)].

Damit die Frequenzkennlinie der Impulsantwort (IR) aus dem Cab-Block die Messergebnisse und Kurvenverläufe
der ToneMatch-Blöcke nicht unnötig maskiert, und damit ggf. feinere Unterschiede in den TM-Ergebniskennlinien
unsichtbar macht, habe ich den Cab-Block für die Messungen ausgeknipst.
War im übrigen ein User-Cab.
Weiss gerade nicht, ob Du angegeben hattest, welches Cab zur Anwendung kam.

Grundschwingungen.jpg

1. Oberschwingungen.jpg

Danach habe ich noch einen Graphic EQ in's Pink-Preset eingefügt, um die größte der kleinen Abweichungen zu kompensieren.
Sieht dann so aus.

Grundschwingungen inkl. Pink + GEQ.jpg

1. Oberschwingungen inkl. Pink + GEQ.jpg

Axe-Edit JMP1 07 Pink & GEQ.png

Wie man sieht, ist der Unterschied in der Tat sehr marginal.
Dahingehend kannste also offensichtlich beruhigt sein; Pink oder White Noise macht zunächst mal keinen allzugroßen Unterschied aus.
Ich hatte mit mehr gerechnet (und mich scheinbar "verrechnet" ;-))

Was ich aber auf jeden Fall noch mache, ist das, was ich bereits schrieb.
Meinen TubeFactor matchen und mir ansehen, ob und wie sich ggf. Noises und Gitarrensignal auf das Ergebnis des Matchs auswirken.

Bis später.
 
Oben
mainframe-fourhanded
mainframe-fourhanded