Wie sollte eine IR sein? Neutral oder individuell?

Ozzy

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Das Ding ist ja aber, dass Anwender glauben den eigentlichen Sound und das Abstrahlverhalten einer Gitarrenbox mit einer IR über ein linear verstärktes System wieder laut und gleichwertig zu machen. Das geht so leider nicht.
Du unterstellst uns damit quasi, dass wir alle blöd sind ;) Mit Anwender meinst Du doch uns, oder?
Ich gehe mal davon aus, dass den meisten Anwendern (uns) durchaus klar ist, das es aus der FRFR etwa so klingt, wie es aus der PA kommt oder kommen sollte. Das ist auch gut so. Viele von uns spielen sowieso mit InEar, aber auch ohne InEar habe zumindest ich einen Super-Sound mit meinen beiden Monitoren. Ich fühle mich damit wohl und vermisse überhaupt nichts, darauf kommt es an.

Das hat aber eigentlich nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun.
 

Friedlieb

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Du unterstellst uns damit quasi, dass wir alle blöd sind ;) Mit Anwender meinst Du doch uns, oder?
Das lese ich aus Pacos Statement nicht raus.

a) Den meisten hier ist der Unterschied zwischen einer echten Gitarrenbox und einer noch so guten IR der gleichen Box über einen noch so guten FRFR-Monitor sehr wohl bewußt. Es dürfte vollkommen klar sein, dass eine echte Gitarrenbox je nach Abhörwinkel vollkommen unterschiedlich klingt, und dass eine FRFR-Box nun mal genau dafür gebaut wurde, in möglichst jede Richtung gleich zu klingen, und dass das eine nun mal nicht mit dem anderen simuliert werden kann.

b) Aaaaber mir persönlich klingt eine FRFR-Box auf der Bühne nun mal gut genug, um mich wohlzufühlen. Und ich weiß, dass es vielen hier genauso geht, auch Dir, Bernd. Es ist nun mal unser aller persönliches Vorrecht, unsere eigenen Vorlieben haben zu dürfen und dort zufrieden zu sein, wo andere es eben nicht sind.

Dass Paco aufgrund seiner Expertise den unter (a) genannten Unterschied sehr viel deutlicher wahrnimmt als die meisten von uns, dürfte klar sein. Und dass er auch deshalb den unter (b) genannten Weg nicht mitgehen mag und ihm persönlich eine FRFR-Box eben nicht gut genug ist, das ist sein ganz eigenes persönliches Vorrecht.

Die Mißverständnisse entstehen meines Erachtens nur, weil (a) eine objektive Tatsache beschreibt, während (b) eine subjektive Einschätzung ist, und diese beiden Dinge gern und leicht durcheinander gebracht werden.

Peace, Leute. Ich liebe euch alle!
 

Ozzy

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Ich habe in meinen langen Jahren als Live-Mugger die Erfahrung gemacht, dass echte Gitarrenboxen auf der Bühne oft gar nicht mal so toll klingen, je nachdem, wo man steht. Da fühle ich mich mit AXE-FX und Monitoren deutlich wohler. Abhilfe würde natürlich Hoovis Deeflexx schaffen, aber die gab es damals noch nicht. Ich bleibe jedenfalls bei Digital, komme was da wolle.

Um auf das Thema zurückzukommen - es gibt meiner Meinung nach keine neutrale IR, jede hat ihre individuelle Note und es ist (für mich jedenfalls) ziemlich zeitaufwändig, für einen AMP die passende IR zu finden, welche auch meinen Vorstellungen entspricht. Nun nutze ich meistens die von CabIr und Valhalla. Die Sounds müssen ja auch in der FOH einigermaßen konsistent ankommen, damit der Mann am Mixer keine grauen Haare bekommt. Mit den beiden klappt es ganz gut.
 
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belphegor

Guest
Ich habe in meinen langen Jahren als Live-Mugger die Erfahrung gemacht, dass echte Gitarrenboxen auf der Bühne oft gar nicht mal so toll klingen, je nachdem, wo man steht. Da fühle ich mich mit AXE-FX und Monitoren deutlich wohler. Abhilfe würde natürlich Hoovis Deeflexx schaffen, aber die gab es damals noch nicht. Ich bleibe jedenfalls bei Digital, komme was da wolle.

Um auf das Thema zurückzukommen - es gibt meiner Meinung nach keine neutrale IR, jede hat ihre individuelle Note und es ist (für mich jedenfalls) ziemlich zeitaufwändig, für einen AMP die passende IR zu finden, welche auch meinen Vorstellungen entspricht. Nun nutze ich meistens die von CabIr und Valhalla. Die Sounds müssen ja auch in der FOH einigermaßen konsistent ankommen, damit der Mann am Mixer keine grauen Haare bekommt. Mit den beiden klappt es ganz gut.
Also ohne mich hier allzu sehr einmischen zu wollen.

Was Friedlieb beschreibt, und was ich heute Nachmittag schon fast als Kommentar hier einbringen wollte,
ist die Tatsache, dass Du und Paco von 2 verschiedenen Dingen schreibt.

Paco hat sich auf den rein technischen Aspekt dieses Themas bezogen.
Und zusätzlich insbesondere darauf, dass viele Nutzer dieses Gerätetyps (Modeler), wenn überhaupt,
nur eine relativ rudimentäre Vorstellung vom Gesamtprinzip "Modeling" haben.
Dies resultiert dementsprechend oft in den realitätsfremden Erwartungen und Vorstellungen, was man damit
(dem Modeling) genau abbilden kann.

Du wiederum beschreibst die ganze Zeit Deinen persönlichen Umgang mit und Dein persönliches Empfinden
bei dieser Thematik.
Das ist auch völlig in Ordnung und ebenso wenig zu kritisieren, wie Pacos Ausführungen.

Aber "man" spricht insofern gerade aneinander vorbei! ;-)
 
D

Deleted member 1155

Guest
Du unterstellst uns damit quasi, dass wir alle blöd sind ;) Mit Anwender meinst Du doch uns, oder?
@Ozzy: Ich wünsche mir diese Diskussion sachlich und fachlich zu halten - frei von Emotionen, ohne persönlichen Attacken. Danke Dir!

Nein, ich unterstelle niemandem was. Ich erkläre lediglich das Missverständnis wieso viele Leute bei der IR via FRFR oder PA etwas vermissen, was physikalisch unmöglich ist. Eine mikrofonierte Gitarrenbox über einen linear verstärkten FRFR-Monitor oder ein PA Lautsprecher kann nicht den gleichen Höreindruck wiedergeben wie eine Gitarrenbox es für den Anwender (ich könnte auch Spieler schreiben) tut.
Es gibt verschiedene Aspekte, wieso "Spieler" ihren Sound inspirierend oder lebendig empfinden, eine davon ist die Interaktion zwischen Tonabnehmer und Lautsprecher. Die fällt bei einer mikrofonierten Box komplett weg, da man das was man dazu benötigt dort gar nicht mehr hört, weil es auch nicht mehr da ist bzw. an der einen Position vom Mikrofon gar nicht erfasst werden kann. Eine mikrofonierte Box bzw. IR ist überall dort richtig, wo man eine mikrofonierte Box hören will.......doch eine mikrofonierte Box kann den Wiedergabecharakter und Höreindruck eines Gitarrenlautsprechers gar nicht vollständig erfassen.

Es ist auch oft zu lesen, dass Spieler den Sound der PA "kontrollieren" wollen, sprich dem Publikum den besten Sound bieten möchten. Das ist sicher nobel gedacht, doch in der Praxis leider so gar nicht möglich. Der Soundeindruck für den Spieler befriedigt ganz andere Erwartungen als es für das Publikum von Bedeutung und Nutzen wäre.
Dass das Publikum aus jedem Winkel in jedem Raum den bestmöglichsten Gitarrensound zu hören bekommt, ist leider ein Märchen. PA Systeme sind so konstruiert und abgestummen um Schall möglichst weit zu "werfen" eben "to address the public". Und hier gibt's wie überall Menschen, die entweder die Technik situativ (verschiedene Räume, Grösse und Dichte des Publikums etc.) im Griff haben, oder eben nicht - sprich Tonmischer, die einen guten oder einen schlechten Sound mischen weil sie die Anlage kennen. Für den Gitarristen hingegen ist der persönliche Höreindruck seines Sound entscheidend - ob ihn der nun aus einem traditionellen Verstärker oder mittels IR via IEM (oder beidem) erreicht, obliegt des persönlichen Geschmacks und den Bedürfnissen.
 
D

Deleted member 1155

Guest
Ich habe in meinen langen Jahren als Live-Mugger die Erfahrung gemacht, dass echte Gitarrenboxen auf der Bühne oft gar nicht mal so toll klingen, je nachdem, wo man steht.
"Je nachdem wo man steht" - absolut korrekt. Schaut man zb. direkt in den Lautsprecher hinein, ist es der Beam-Effekt, welcher Dir den Höreindruck verdirbt. Viele Gitarristen hatten über die Jahre um sich besser zu hören, den Amp angewinkelt und sich damit quasi selber akustisch "getötet". Und genau dieser Beam-Effekt sorgt aber dafür, dass Du den Gitarrensound bei in einem kleinen aber vorhandenen Hörfeld als angenehm empfindest. Deswegen ist die HooVi Deeflexx (schon einige Male erwähnt in diesem Zusammenhang) für mich ein Segen - da dieses Hörfeld (die einer physikalischen und akustischen Berechnung zu Grunde liegt) nur wegen des Beams bzw. der Verteilung dessen mittels der Deeflexx für ein omnidirektionales Hörfeld, sprich um den Amp herum sorgt. Sprich eben genau das Problem löst, welches Du (und zahlreiche andere Live-Musiker und ich zb. auch) jahrelang hatten. Aber ohne die Nachteile dass ein grosser Teil des Signals, der für uns als Hörer zwar für den ersten Moment irrelevant erscheinen mag, aber dann einfach fehlt.
 
B

belphegor

Guest
@Ozzy: Ich wünsche mir diese Diskussion sachlich und fachlich zu halten - frei von Emotionen, ohne persönlichen Attacken. Danke Dir!

Nein, ich unterstelle niemandem was. Ich erkläre lediglich das Missverständnis wieso viele Leute bei der IR via FRFR oder PA etwas vermissen, was physikalisch unmöglich ist. Eine mikrofonierte Gitarrenbox über einen linear verstärkten FRFR-Monitor oder ein PA Lautsprecher kann nicht den gleichen Höreindruck wiedergeben wie eine Gitarrenbox es für den Anwender (ich könnte auch Spieler schreiben) tut.
Es gibt verschiedene Aspekte, wieso "Spieler" ihren Sound inspirierend oder lebendig empfinden, eine davon ist die Interaktion zwischen Tonabnehmer und Lautsprecher. Die fällt bei einer mikrofonierten Box komplett weg, da man das was man dazu benötigt dort gar nicht mehr hört, weil es auch nicht mehr da ist bzw. an der einen Position vom Mikrofon gar nicht erfasst werden kann. Eine mikrofonierte Box bzw. IR ist überall dort richtig, wo man eine mikrofonierte Box hören will.......doch eine mikrofonierte Box kann den Wiedergabecharakter und Höreindruck eines Gitarrenlautsprechers gar nicht vollständig erfassen.

Es ist auch oft zu lesen, dass Spieler den Sound der PA "kontrollieren" wollen, sprich dem Publikum den besten Sound bieten möchten. Das ist sicher nobel gedacht, doch in der Praxis leider so gar nicht möglich. Der Soundeindruck für den Spieler befriedigt ganz andere Erwartungen als es für das Publikum von Bedeutung und Nutzen wäre.
Dass das Publikum aus jedem Winkel in jedem Raum den bestmöglichsten Gitarrensound zu hören bekommt, ist leider ein Märchen. PA Systeme sind so konstruiert und abgestummen um Schall möglichst weit zu "werfen" eben "to address the public". Und hier gibt's wie überall Menschen, die entweder die Technik situativ (verschiedene Räume, Grösse und Dichte des Publikums etc.) im Griff haben, oder eben nicht - sprich Tonmischer, die einen guten oder einen schlechten Sound mischen weil sie die Anlage kennen. Für den Gitarristen hingegen ist der persönliche Höreindruck seines Sound entscheidend - ob ihn der nun aus einem traditionellen Verstärker oder mittels IR via IEM (oder beidem) erreicht, obliegt des persönlichen Geschmacks und den Bedürfnissen.
Super beschrieben! 👍
 
D

Deleted member 1155

Guest
FractalAudio said:
You're never going to get a full-range monitor to sound like an amp in the room regardless of the IR used. One reason for this is dispersion. A traditional guitar cabinet has a beam pattern that decreases with increasing frequency. This means less high frequencies when listening off-axis. A full-range monitor will have more highs. Now some will argue that if you capture the traditional cab off-axis in the far field then you'll get the same thing but you won't because the monitor is not interacting with the environment in the same way. The traditional cab will send less frequency content to off-axis which is then reflected off the floor, walls and ceiling. The monitor will send more highs off-axis that are reflected. Our hearing relies a LOT on the spatial cues of reflection and the reflections will not be the same.

Compound the above with the fact that 99.9% of IRs are near field captures which sound nothing like the far field.

I believe trying to get a monitor to do amp in the room is a lesson in futility. If you really want that sound use a traditional guitar cab.
 

Andy

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Wenn das Statement neu ist, hat das nun 11 Jahre gedauert, um diese Erkenntnis zu gewinnen.
 
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belphegor

Guest
Wichtig für all diejenigen, die nach wie vor davon träumen, mit einem FRFR-System
einen zu einem analogen Setup absolut identischen Sound zu erzeugen,
bzw. sich ständig darüber ärgern, dass ihnen dies nicht gelingt.
 
D

Deleted member 1155

Guest
Hier auch einer meiner früheren Posts bei FAS ;)
Also keep in mind that a traditional Impulse Responce is represeting a miced cabinet, which can be used in all applications you normally would mic a guitar cabinet. If you want to use the IR to reproduce a guitar cabinet on a FRFR system, this wont replicate you the sound of the guitar cabinet. The reason here is simple: A guitar cabinet has something we call "the beam" - this is a zone were the speaker sounds very shrill, ice picky - this is a very unpleasured sounding zone, usually heard when putting you ears directly in front of the speaker cone. But normally you standing in front of your traditional guitar amp, this zone is below your knees.....but it's important because you hear a mix of the beam and the rest of the zones in the sound imission pattern at a certain angle before the cabinet, depending of your height of corse. This mix is what it is known as "guitar sound" or "amp sound in the room". If you want to recreate this with a FRFR system, you need the complete picture of a speaker, not just a few microphone positions, because you never get the same sound emission pattern of a traditional guitar speaker on a miced guitar cabinet impluse responce over a FRFR cabinet. This is physically impossible, except some smart people would work on a compromise to get as close as possible by measuring the Beam and emission pattern of a guitar speaker cabinet and try to create an impulse responce especially for FRFR usage only.....
Traditional IRs wont work because you never got the big picture of a cabinet, they only work for applications were a miced guitar cabinet normaly was used.....

It always amuses me hearing all these FRFR guitar sounds that lacks of upper mids and definition.....this could be done much better, but it requires a different approach of understanding as we known.....

cheers
P
 

Macky7tyseven

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Ja, so ist das eben, man kann nicht alles haben. Mein Ziel ist es, einen möglichst guten Sound über die PA zu haben und das machen die modernen Top-Modeler ziemlich gut.
Mehr brauchts doch auch nicht. Im Übungsraum kannst du den gleichen Sound ja auch über deine PA haben - und dann erst noch die Gelegenheit, den Sound so zu tweaken, dass das was du hörst das gleiche ist, wie das was vorne rausgeht. Besser gehts doch gar nicht. Wozu noch eine Amp-Box?
 
D

Deleted member 1155

Guest
Mehr brauchts doch auch nicht. Im Übungsraum kannst du den gleichen Sound ja auch über deine PA haben - und dann erst noch die Gelegenheit, den Sound so zu tweaken, dass das was du hörst das gleiche ist, wie das was vorne rausgeht. Besser gehts doch gar nicht. Wozu noch eine Amp-Box?
Als Gitarrist benutze ich Amps nicht bloss zum Lautmachen sondern forme mit meinen Tools meinen Sound. Dabei ist essentiell, dass ich mich dabei gut fühle. Je besser das Feel, desto besser mein Spiel.....und wenn ich mich aus irgendeinem Grund nicht wohl fühle oder mich nicht richtig höre, dann macht das Spielen auch keinen Spass......
Was bei der PA vorne rausgeht, muss einen ganz anderen Zweck erfüllen, als mein Monitoring Signal. Deswegen gibt's bei grösseren Gigs (der letzte bei mir liegt schon einige Jahre zurück) auch einen FOH Mischer, der seine Signale im Griff hat. Das Publikum hört nicht das Gleiche wie ich, sondern das was der Veranstaltungsort braucht, damit das Publikum Musik hört.....dafür ist der Mann am Pult da. Mein Monitoring bzw. meine Amps oder Modelersounds hingegen, müssen mir entsprechen und mich so spielen lassen wie was meine Mitmusiker und der jeweilige Song von mir als Mitmusiker erwarten.

Ich höre oft, dass Leute alles genau so wünschen wie vorne raus geht, doch das ist so leider nicht immer möglich - bzw. sogar etwas utopisch.....
 
B

belphegor

Guest
Als Gitarrist benutze ich Amps nicht bloss zum Lautmachen sondern forme mit meinen Tools meinen Sound. Dabei ist essentiell, dass ich mich dabei gut fühle. Je besser das Feel, desto besser mein Spiel.....und wenn ich mich aus irgendeinem Grund nicht wohl fühle oder mich nicht richtig höre, dann macht das Spielen auch keinen Spass......
Was bei der PA vorne rausgeht, muss einen ganz anderen Zweck erfüllen, als mein Monitoring Signal. Deswegen gibt's bei grösseren Gigs (der letzte bei mir liegt schon einige Jahre zurück) auch einen FOH Mischer, der seine Signale im Griff hat. Das Publikum hört nicht das Gleiche wie ich, sondern das was der Veranstaltungsort braucht, damit das Publikum Musik hört.....dafür ist der Mann am Pult da. Mein Monitoring bzw. meine Amps oder Modelersounds hingegen, müssen mir entsprechen und mich so spielen lassen wie was meine Mitmusiker und der jeweilige Song von mir als Mitmusiker erwarten.

Ich höre oft, dass Leute alles genau so wünschen wie vorne raus geht, doch das ist so leider nicht immer möglich - bzw. sogar etwas utopisch.....
👍
Das sehe und empfinde ich exakt genauso.

Ausserdem ist in sehr vielen Fällen die Spielposition zu einer PA eher schlecht.
Entweder man steht hinter der Line und bekommt nur das indirekte Signal, oder man
steht ggf. und bestenfalls neben der Line, dann ist der Sound auch eigentlich nicht so pralle.
Ausser man hat die komplette PA hinter sich.
Das kann natürlich auch funktionieren.
Auf Bühnen ist das aber eher die Ausnahme. Alleine schon wegen des Pegels, den's braucht,
um einen etwas größeren Ort zu beschallen.
Also InEar geht oder eben ein gescheites Monitoring.

Just my 2 cents…
 

Macky7tyseven

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Da habt ihr sicher recht. Ich habe mir die Matrix FR12 gekauft, damit ich einen guten FRFR Monitorsound habe, mit dem ich mich auf der Bühne gut höre. Der ist allerdings identisch mit dem Sound, der zum FOH raus geht. Es ist der Sound der mich antörnt, und ich bin einverstanden: das ist ganz wichtig für das Spielgefühl und die Spielfreude im Band Kontext. Natürlich muss der FOH Mischer das was zum Publikum rausgeht je nach Location anpassen, so dass der FOH Sound und mein Monitorsound am Ende nicht identisch sind.

Ich spiele allerdings nicht in der gleichen Liga wie ihr, das heisst nur auf kleinen Bühnen und meistens nur mit einem Mischer, der das bestenfalls hobbymässig macht.

Dass mein Monitorsound nicht zu vergleichen ist mit einem "Amp in the Room" Sound stört mich nicht die Bohne, solange mir mein Sound gefällt (und da bin ich sicher auch weniger anspruchsvoll als ein wirklicher Könner). Ich bin dann sogar noch weniger abhängig von Amp-Beam und meiner Position auf der Bühne.
 

Hubi72

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Da habt ihr sicher recht. Ich habe mir die Matrix FR12 gekauft, damit ich einen guten FRFR Monitorsound habe, mit dem ich mich auf der Bühne gut höre. Der ist allerdings identisch mit dem Sound, der zum FOH raus geht. Es ist der Sound der mich antörnt, und ich bin einverstanden: das ist ganz wichtig für das Spielgefühl und die Spielfreude im Band Kontext. Natürlich muss der FOH Mischer das was zum Publikum rausgeht je nach Location anpassen, so dass der FOH Sound und mein Monitorsound am Ende nicht identisch sind.

Ich spiele allerdings nicht in der gleichen Liga wie ihr, das heisst nur auf kleinen Bühnen und meistens nur mit einem Mischer, der das bestenfalls hobbymässig macht.

Dass mein Monitorsound nicht zu vergleichen ist mit einem "Amp in the Room" Sound stört mich nicht die Bohne, solange mir mein Sound gefällt (und da bin ich sicher auch weniger anspruchsvoll als ein wirklicher Könner). Ich bin dann sogar noch weniger abhängig von Amp-Beam und meiner Position auf der Bühne.
Also was ich bisher von Deinen Sounds gehört habe in den AxeFx Videos, ist erste Sahne und amtlich, das macht sicher Laune mit dem Sound zu spielen.
Ich hab früher auch alles über In-Ear gemacht, das gefährlich ist dabei ,daß man sich mit seinem Lieblingssound zu sehr wegbeamt - schlecht für die Ohren und das Zusammenspiel.
Ich hab immer das gleiche Signal wie der FOH gehabt, sprich in den Low-und Highcuts bearbeitet, damit auch der Mix im Inear paßt zur Restband.
Die "Bollerbässe" und Druck ist natürlich dann körperlich weg, da muß man sich dran gewöhnen - das ist wohl das, was die "Echte Box" - Fetischisten bemängeln.
Allerdings natürlich im Verhältnis lauter wegen dem Spielspaß - fast schon ein wenig narzistisch. Ich hatte nie einen besseren Bühnensound, mit Marshallbox und Monitore bist - Du immer zu fixiert an einem Punkt und ist immer ungenauer vom Hörgefühl her.
 
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Deleted member 1155

Guest
Die "Bollerbässe" und Druck ist natürlich dann körperlich weg, da muß man sich dran gewöhnen - das ist wohl das, was die "Echte Box" - Fetischisten bemängeln.
Allerdings natürlich im Verhältnis lauter wegen dem Spielspaß - fast schon ein wenig narzistisch. Ich hatte nie einen besseren Bühnensound, mit Marshallbox und Monitore bist - Du immer zu fixiert an einem Punkt und ist immer ungenauer vom Hörgefühl her.
Das mit der Deeflexx haben wir glaub zur Genüge besprochen, was die tut und wie sie funktioniert…..ich hab zwei davon und die gebe ich nie wieder her…..die tun genau das was wichtig ist für einen „Echte Box Fetischisten“, wie Du mich und ein paar andere so schön abschätzig versorgen willst. Nun lieber Wolfgang, dann lerne - mich interessieren „Bollerbässe“ nicht im Geringsten. Ich brauche Mitten - und zwar die, welche ich dank dem Beam-Effekt einer Gitarrenbox bekomme, der bei einer IR eben fehlt und nicht durch ein FRFR Cabinet wieder hergestellt werden kann, auch nicht mit Full Res 1.3s IRs - die klIngen zwar (gemäss YT-Video von Jonathan Cordy extrem gut, aber ein FRFR bleibt halt immer ein Lautsprechersystem, dass nie wie eine Gitarrenbox abstrahlen können wird und wegen seiner Frequenzweiche bereits weit unterhalb der FrequenzRange filtert die bei einer 12“ Box „Beamen“ würde.. Ich hab‘s zig mal erklärt, Cliff scheinbar ja auch, aber wenn man uns bloss als „Echt Box Fetischisten abtun will, dann will man scheinbar auch nichts dazu lernen.

Ich bin kein Gitarrist der auf grossen Bühnen spielt, aber ich arbeite als Dienstleister für zahlreiche Musiker, die das tun. Aber ich weiss wie Gitarrensound funktioniert, denn ich arbeite tagtäglich damit. Meine Kunden wollen den besten Sound und ich arbeite, damit sie ihn bekommen - und zwar richtig. Nun kann man zwei Dinge machen - man kann es schönreden, oder man kann davon profitieren. Ich bin kein Feind von Modeler und auch nicht von FAS - deren Modeling ist vermutlich das Beste auf diesem Planeten. Ich bin aber in einer anderen Funktion „nötig“ und kann auch gewisse Dinge anschieben helfen. Dazu ist es wichtig, dass man mich nicht einfach als Fetischist abtut, sondern mich machen lässt. Es mochte mich immens, dass man nach dem AxeFest 2019 behauptete, ich hätte keine Zeit haben wollen für IR Shooting und wäre bloss ein dummer Schwätzer. Das hat mich tief verletzt……es gab einige Überschneidungen und ich wusste am Ende nicht was und wo -. Die meiste Zeit verbrachte ich damals mit Hoovi, beim Jam war‘s mir viel zu laut……und das habe ich auch kund getan……

Schau, ich habe diese Diskussion nur erneut angestossen, weil ich ein Statement von Cliff fand dazu. Wer mit einer FRFR Box glücklich ist, prima - wer glaubt auf der Bühne den gleichen Sound zu haben wie das Publikum zu hören bekommt weil das wichtig ist, soll das glauben dürfen. Ich sage was ich denke basierend auf den Erfahrungen, die ich als Dienstleister für die Gitarrenamps-Branche seit bald 24 Jahren vermittle. Ich habe 2005/06 für Gala-Shows und Entertainment Gigs mit einer Showband mit IEM gespielt wo kaum jemand gewusst hat was ein Aviom Personal Monitoring System genau ist......heute hat das jede Covermucke in Form von Behringer oder Soundcraft für ein paar hundert Euro. Damals gab es das als Option für die Digico D5-112RH Pulte bzw. Füpr deren LocalRacks (DSP-I/O) (einfach mal googeln, das konnte sich damals kein Schwein leisten). Ich hasse IEM, aber wenn Du durch gescriptete Shows spielst wo jeder Ton durchgeplant ist, dann ist das bestimmt ein Segen. Für mich war's schlimm.....ich brauche die Interaktion mit den Musikern, ich brauche die Interaktion mit meinem Amp und der Gitarre - heute nicht mehr, denn heute bin ich nur noch dafür da, dass andere dieses Vergnügen haben können.
 
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fossy87

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Halli Hallo.

Ich verstehe die gesamte Problematik irgendwie nicht. Ich habe jahrelang ein Rack mit diversen Vorstufen und Effekgeräten gespielt. Dann alles über eine Marshall bzw. ENGL Endstufe in in meine 1960AX bzw. eine DVMark L412 gejagt. War ein sehr amtlicher Sound und hat viel Spaß gemacht. Ich hatte meine 4x12er aber immer auf Kopfhöhe. Diverse Racks übereinander auf zirka 18 HE und dann die Box darauf gestellt. Das war immer super. Ich brauchte nie wirklich laut aufdrehen und alles war super. Die Greenbacks waren zwar nicht schön ausgefahren, aber die Techniker haben sich bedankt.

Dann bin ich vor zirka 5-6 Jahren zum Kemper gewechselt. Die Umstellung und das Einarbeiten hatten knapp ein Jahr in Anspruch genommen, aber die Ergebnisse waren dann, für meine Verhältnisse, erstklassig. Allerdings nur dank externer IRs, bis heute ist die 1960AX von Markus (CabIR) immer noch meine liebste davon. Da kommt die Nostalgie zum Vorscheinen. Aber auch die von Valhallir gefallen mir sehr gut und bringen Abwechslung hinein.
Das Abhören geschieht über eine Matrix Q12a. Ich finde, eine sehr feine Box, die alles recht präzise auflöst.
Nun hatte ich ja den Vergleich zwischen "Real Amp & Box" und FRFR.

Okay ja, es gibt für mich minimale klangliche Nuancen - aufgrund des im Signalweg befindlichen Mikros, aber dieses hier beschriebene "Feeling" was einigen fehlt, dass kann ich nicht nachvollziehen.
Ich habe die Q12a wie die Vorgänger erhöht und auf Kopfhöhe. Höhen, Mitten und vor allem auch Bässe sind da. Das drückt alles sehr ordentlich und ich fühle mich wirklich wohl. Komisch finde ich halt immer, auf einer Aufnahme klingen die Gitarren doch ebenfalls druckvoll und präzise. Die sind ja auch "nur" abgenommen, was soll da fehlen?
Also je nach Preset, brummelt es auch mal schön im Bauch. ;)

Da wir von kleinen Clubs bis große Festivals alles spielen, war es mir wichtig einen konstant, guten Sound zu liefern. Vor allem wenn wir in kleinen Clubs uns selbst abmischen müssen. Ich bin kein Techniker, etwas Ahnung ist vorhanden, aber gerade so für die rudimentären Dinge.
Da war die digitale Lösung einfach wunderbar und das wichtigste war bzw. ist es immer noch. Ich weiß, welcher Sound nach vorn hinaus geht. Und das Publikum hat den gleichen Sound wie ich. Es bringt mir ja nichts, wenn ich voll abgehe, weil mein Sound so großartig ist und das Publikum checkt das nicht, da es zu denen eher mau ist. Wessen "Schuld" das dann immer sein mag. Ich und Amp-Mikrofonierung stehen auf dem Kriegsfuß. 😅

Das mag alles nur persönlicher Anspruch und Dummheit sein. Der Sound kann über eine FRFR BOx auch gern etwas anders klingen, muss ja nicht schlecht sein. Das allerdings "Druck" oder "Feeling" fehlen sollte, dass verstehe ich nicht.

Vielen Dank und entschuldigt das weiter Ausholen....

Beste Grüße
F. Fossy
 
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