Wie sollte eine IR sein? Neutral oder individuell?

Andy

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Ich glaub hier geht es um zwei verschiedene Dinge, was den Wiedererkennungswert eines Gitarristen anbelangt, ist die IR sicherlich nicht kriegsentscheidend. Nur, wenn ich mir bei YT Videos ansehe, dann klingt da jeder gleich. Die Santanas, Petruccis, Hammets, Vais, Satrianis dieser Welt erkennst du auch wenn sie über irgendwas spielen. Diesbezüglich reisst es die IR sicherlich nicht raus.

Etwas anderes ist es, wenn es um den Sound oder die Qualität des Sounds ansich geht. Es gibt durchaus IRs, da klingt es genauso, wie wenn du mit dem Fuzz ins Pult gehst. Und ich muss sagen, wenn ich nen Fuffi für ein Konzert zahle oder 15 Euro für ne CD und mir das Zeug über ne gute Anlage anhöre, dann hätte ich schon gern, dass sich der Musiker auch alle erdenkliche Mühe gibt einen ordentlichen Sound zu liefern.

Und zum Thema clean vs. dirt Sound. Ich glaub wir sollten alle nicht den Fehler machen über den jeweils anderen Sound, den wir nicht haben, zu urteilen. Jemand, der sein Leben lang nur clean oder crunch spielt hat ggf. auch nicht das Ohr für High-Gain Sounds und anders herum vielleicht auch nicht. Ich hole meine besten - nach meiner Meinung - cleanen Sound dann raus, wenn ich weder Amp noch IR verwende, sondern Gitarre ins Pult, einen Compressor rein und ggf. noch paar Effekte. Aber ich bin da vorsichtig, zu sagen, das ist der richtige Weg. Jemand der sein lebenlang clean spielt hört da ggf. ganz andere Sachen raus.
 
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Hamsworld

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Ich finde IR´s auch sehr sehr wichtig für den Klang- aber sie bringen wenig bis keine Individualität ins Spiel. In dieser Hinsicht werden sie überschätzt.
Sie sind ja einfach ein statischer EQ - Finger, Gitarre und Amp sind da etwas ganz anderes. Mehrdimensionaler sozusagen, weil sie Dynamik und Unterschiede schon zwischen zwei gespielten Tönen erzeugen können.
Eine echte Box ist da, glaube ich, noch etwas anderes. Da stimmt das eher mit den 70%.
Ich muss natürlich sagen: Ich habe wahrscheinlich nicht einmal 10% der Erfahrung, die @funkstation777 mit Boxen und IR´s hat.
 

Hamsworld

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Ich glaub hier geht es um zwei verschiedene Dinge, was den Wiedererkennungswert eines Gitarristen anbelangt, ist die IR sicherlich nicht kriegsentscheidend. Nur, wenn ich mir bei YT Videos ansehe, dann klingt da jeder gleich. Die Santanas, Petruccis, Hammets, Vais, Satrianis dieser Welt erkennst du auch wenn sie über irgendwas spielen. Diesbezüglich reisst es die IR sicherlich nicht raus.

Etwas anderes ist es, wenn es um den Sound oder die Qualität des Sounds ansich geht. Es gibt durchaus IRs, da klingt es genauso, wie wenn du mit dem Fuzz ins Pult gehst. Und ich muss sagen, wenn ich nen Fuffi für ein Konzert zahle oder 15 Euro für ne CD und mir das Zeug über ne gute Anlage anhöre, dann hätte ich schon gern, dass sich der Musiker auch alle erdenkliche Mühe gibt einen ordentlichen Sound zu liefern.

Und zum Thema clean vs. dirt Sound. Ich glaub wir sollten alle nicht den Fehler machen über den jeweils anderen Sound, den wir nicht haben, zu urteilen. Jemand, der sein Leben lang nur clean oder crunch spielt hat ggf. auch nicht das Ohr für High-Gain Sounds und anders herum vielleicht auch nicht. Ich hole meine besten - nach meiner Meinung - cleanen Sound dann raus, wenn ich weder Amp noch IR verwende, sondern Gitarre ins Pult, einen Compressor rein und ggf. noch paar Effekte. Aber ich bin da vorsichtig, zu sagen, das ist der richtige Weg. Jemand der sein lebenlang clean spielt hört da ggf. ganz andere Sachen raus.
Das sehe ich genauso. Aber hier wurde ja die Frage nach "Individualität" bei IR´s gestellt. Da sind für mich andere Faktoren viel wichtiger.
 

Hamsworld

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Vielleicht habe ich auch falsch verstanden, was das Wort "Individualität" im Titel bedeutet.
 

Andy

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Das sehe ich genauso. Aber hier wurde ja die Frage nach "Individualität" bei IR´s gestellt. Da sind für mich andere Faktoren viel wichtiger.
Ok, dann müsste man ggf. einmal Individualität definieren. Individualität des Sounds eines Gitarristen geb ich dir recht, da spielt die IR eine untergeordnete Rolle. Ich hab Individualität eher so verstanden, dass es one-box-fits-all oder one-IR-fits-all nicht gibt, sondern je nachdem, was aus dem Amp kommt (inklusive der gesamten Kette davor) ein Mix einer Box ggf. individuell erstellt werden muss, kann, sollte.
 

f.f

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Ich glaub hier geht es um zwei verschiedene Dinge, was den Wiedererkennungswert eines Gitarristen anbelangt, ist die IR sicherlich nicht kriegsentscheidend. Nur, wenn ich mir bei YT Videos ansehe, dann klingt da jeder gleich. Die Santanas, Petruccis, Hammets, Vais, Satrianis dieser Welt erkennst du auch wenn sie über irgendwas spielen. Diesbezüglich reisst es die IR sicherlich nicht raus.
und darrüber braucht man ja auch nicht zu dikutieren. Ein Vai klingt über harley benton und kinderverstärker nach Vai, das hat weder mit IR, VErstärker, Box oder Geldbeutel zu tun. Das glauben nur eben die meisten - und davon leben ja Läden wie der T.

MIt den Sounds gebe ich dir insofern Recht, dass man sich da als HighGainer in Ermangelung an Erfahrung für die Wichtigkeit von IR im Cleanen nicht soweit aus dem Fenster lehen sollte, allerdings denke ich von der Physik her haben die IR im HighGain wesentlich mehr Einfluss auf den Sound, weil die GainStufen fröhlich HF-Anteile auf den Sound packen, dass ist bei ungeclipten Sounds deutlich weniger bis gar nicht - Akkustikgitarren über ein AXE nehme ich hier mal raus. Damit wird der dargestellte Frequenzraum von einem HighGain Amp deutlich mehr genutzt und damit vom IR Gesamtspektrum (und dessen Qualität) mehr beeinflusst.
 

Hamsworld

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Einigen wir uns doch darauf: Bei verzerrten UND cleanen Sounds sind IR´s wichtig.
Ich möchte z. B., dass eine IR den Unterschied zwischen Kloppmann-Pickups und den Stock-Pickups in einer Fender-Strat im Hochton-Bereich auch richtig darstellen können (gibt auch andere geile Strat-Pickups). Den höre ich, wenn das Amp und IR´s das zulassen.
Und eine cleane Gitarre hat einfach einen viel weiteren Dynamikbereichzwischen laut und leise. Wer wechselt denn bei Heavy-Spielern zwischen Finger und Plektrum-Anschlag, weil es da einfach eine Menge Nuancen rauszukitzeln gibt? Und versuch mal, bei Highgain den Unterschied zwischen Schalterstellung 2 und 4 bei einer Strat darzustellen.
 

funkstation777

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funkstation777

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Einigen wir uns doch darauf: Bei verzerrten UND cleanen Sounds sind IR´s wichtig.
Ich möchte z. B., dass eine IR den Unterschied zwischen Kloppmann-Pickups und den Stock-Pickups in einer Fender-Strat im Hochton-Bereich auch richtig darstellen können (gibt auch andere geile Strat-Pickups). Den höre ich, wenn das Amp und IR´s das zulassen.
Und eine cleane Gitarre hat einfach einen viel weiteren Dynamikbereich. Wer wechselt denn bei Heavy-Sounds zwischen Finger und Plektrum-Anschlag, weil es da einfach eine Menge Nuancen rauszukitzeln gibt? Und versuch mal, bei Highgain den Unterschied zwischen Schalterstellung 2 und 4 bei einer Strat darzustellen.
Hör mal ein bißchen bei Richie Kotzen rein...der spielt HighGain mit Fingerpicking.
Und wegen Dynamik...Wenn ich bei einer meiner Bariton 7-Saiter im vollen Highgain das Volume Poti runterdrehe, bekomm ich einen sehr schönen angechrunchten Ton, der fast schon clean ist. Tonpoti hab ich übrigens keines drin. Und wenn du bei einer Strat bei HighGain den Unterschied zwischen Stellung 2 und Stellung 4 nicht raushörst, ist es entweder eine beschissene Strat oder beschissene Pickups...oder Beides. ;-)
 

Hamsworld

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Natürlich!
Ich höre übrigens gerade irgendeinen Rocksender. Bei allen Songs mit verzerrten Gitarren kann ich letztendlich nicht sagen, ob das eine Gitarre mit Humbuckern oder eine Strat ist. Kann beides sein.
Und @funkstation777, kannst Du mit Highgain (natürlich Volumen an der Gitarre voll auf Mann, das ist ja wohl sonst keine Dynamik) irgend einen Jazz-Standard so spielen, dass man auch die Akkorde mit einer großen Septime und vielleicht noch einen schrägen Basston drin erkennen kann? Oder so leise, dass Du noch jemand im Publikum rülpsen hörst? HA - gib auf!
Und Ritchie Kotzen spielt nicht sooo verzerrt, oder? Klar kenne ich den. Ich meinte eher so ab Zakk Wylde aufwärts. Eddie Van Halen (Album I und II) ist für mich auch noch kein richtiger Highgain. Das ist noch mehr oder weniger Clean, nur eben laut, haha.
 

funkstation777

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Das ist doch höchstens angezerrt (ich glaub, ich bin der schwarze Ritter in "Ritter der Kokusnuss")
Ok...bei dem, was ich unter HighGain verstehe, sagen die hartgesottenend Metaller wahrscheinlich auch "Clean". Ich weiß ja nicht, ob du dich schon mal mit der Musik meiner Band CHAOS INSIDE bestraft hast, aber das ist das Maximalste, was ich noch unter HighGain mag, denn zuviel Gain matscht alles zu. Was wahrscheinlich der Grund ist, wieso noch ein Fünkchen Dynamik in meinem Sound ist.... Wenn's nur mehr brutzelt und fuzzelt, isses mir too much. Zakk Wylde ist mir schon ein bißchen zu viel Zerre, vor allem mag ich keine aktiven Pickups. Alle EMG-geladenen Gitarren, die ich bis dato ausprobiert habe, wären mit einem On/Off-Schalter besser bedient gewesen.
Ich spiel auch relativ viele offene Chords in meiner Mucke, da freu ich mich schon drüber, daß man da auch einzelne Noten raushört, aber wenn ich oben beschriebene Jazz-Standards spielen wollte, wäre ja auch ein anderes Setup angebracht.
 

f.f

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....die frage stellt sich anders:
wollen?? Metaller deine große Septime überhaupt hören/haben? Das hat meist weniger was mit können als mit wollen zu tun. Populär Metaler sicher nicht und ich behaupte jetzt mal, dass progressive Künster wie Petrucci auch mit voll gain die Septime noch besser zum klingen bringen als so mancher Turner....:biggrin:
 

Hamsworld

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Ich wollte ja nur sagen: Cmaj7/E klingt bei Highgain auch bei Petucci nicht. Aber der kann das natürlich immer noch besser als Turner.
Allerdings: Helmet hat mich mal ziemlich umgehauen. Irre Klangcluster hatten die drin (ab 2.35).

 

funkstation777

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Ich wollte ja nur sagen: Cmaj7/E klingt bei Highgain auch bei Petucci nicht. Aber der kann das natürlich immer noch besser als Turner.
Allerdings: Helmet hat mich mal ziemlich umgehauen. Irre Klangcluster hatten die drin.

Das kommt auch daher, dass der Helmet-Sänger vom Jazz kommt. Der steht auf sowas.
 

Hamsworld

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Jedenfalls: Zu viele individuelle IR´s bei einem Konzert sind für jeden Mischer bestimmt die Hölle und einem individuellen, wiedererkennbaren Sound nicht zuträglich.
 
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