Will Thomann die Musikschulen und Musiker vernichten???

HumblyDumbly

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Schon gesehen? Thomann bietet 6 Monate Online Unterricht für 1Euro? Eine Kriegserklärung an tausende Musiker, die sich im Zeitalter von COVID19 nur noch mittels Online-Unterricht über Wasser halten vermögen. Thomann wird als Grossbetrieb staatlich durch Nothilfe unterstützt, während zahlreiche kleine Unternehmen und Musiklehrer diese Tage ihre Existenz verlieren.....und kriegen nun noch quasi einen weiteren Stich in den Magen.

Deshalb boykottiert Thomann - jetzt oder nie!
https://www.musikschule-intern.de/will-thomann-die-musikschulen-vernichten/?fbclid=IwAR3ycnK1ZDnHj5w2iaa6vfK2dUZaNuYqRBKNTh2Sb-bv6L67BkjUMOCuowA
 

Hamsworld

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Ich finde so ein Angebot gar nicht im Netz. Ich habe aber auch nur kurz gegoogelt.
 

Andy

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Ich komm aktuell gerade nicht auf die Thomann Seite. Genau der Argumentation von Paco folgend (Staatliche Unterstützung derzeit), sollten Musiklehrer sich zusammentun und dem BMWi melden, was Thomann hier vorhat. Das geht nicht und wird ihm sicherlich dann auch untersagt. Das wären nicht erlaubte Subventionen. Früher schon als auch jetzt...... sofern das ganze keine Ente ist!
 

Andy

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Ich komm aktuell gerade nicht auf die Thomann Seite. Genau der Argumentation von Paco folgend (Staatliche Unterstützung derzeit), sollten Musiklehrer sich zusammentun und dem BMWi melden, was Thomann hier vorhat. Das geht nicht und wird ihm sicherlich dann auch untersagt. Das wären nicht erlaubte Subventionen. Früher schon als auch jetzt...... sofern das ganze keine Ente ist!


Edit: bzw. Missbrauch von "Subventionen". Sofern Thomann wirklich jetzt aktuell Gelder vom Staat bekommt, was ich nicht weiss. ... Gibt aber auch noch den Begriff "Preisdumping" aber da bin ich zu wenig "Jurist" um da was dazu sagen zu können.
 

Bonzo

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Bernd Kiltz äussert sich dazu auch auf seinem YT Kanal.
 

aalrh

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Auf FB bekomme ich das Angebot ständig gesponsert angezeigt. "nerv"
 

Andy

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Jetzt hab ich es beim T auch gesehen. Es scheint kein Face-to-Face Unterricht zu sein, sondern ein Lehrvideo. Ich finde dass er damit den Lehrern einen schlechten Dienst erweist, was seine eigentliche Idee dazu war oder ist, ist mir nicht ganz klar. Plattmachen der Musikschulen vielleicht nicht, Verkauf fördern .. weil die Annahme besteht, dass jetzt auf einmal alle Zeit haben daheim herumsitzen und nicht mit ihrer Zeit anzufangen wissen.

Keine Ahnung. Hab ihm mal ne Mail geschrieben, ob sie noch ganz bei Trost sind. Aber letztendlich liegt es an den Betroffenen sich da zur Wehr zu setzen.
 
G

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Offenbar ist die Kritik angekommen - das Angebot findet man zwar auf der T.-Seite noch, es lässt sich aber nicht mehr öffnen/anzeigen.
 

Andy

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Ja, sie haben es beendet. Ging auf FB ziemlich ab. Es gibt auch eine Erklärung dazu, hab aber nur überflogen... War wohl keine böse Absicht, man hat sich nur gedacht, der ein oder andere weiss halt aktuell nix anzufangen - wohl auch eher die Jüngeren - und sie wollten ihnen das Musizieren etwas nahe bringen. Über die Nebenwirkungen des Tuns hat man sich wohl keine großen Gedanken gemacht.
 

Andy

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Das ist das erste mal, dass ich erlebe, dass FB irgend was Positives bewirkt hat. Sicherlich nicht allein, weil sie schreiben, sie wurden auch angerufen. Aber immerhin.
 

Heinzi

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Ich bin ja nicht ganz unparteiisch, muss aber einräumen, dass es sich hier lediglich um ein paar Videos aus der Konserve handelt, also kein echter Lehrer hier "one on one" im Callcenter Unterricht gibt. Im Prinzip müsste man dann jetzt auch alle online Tutorials auf Youtube muten und das Fenderunterrichtsangebot boykottieren, sowie Ultimate Guitar usw...das ist natürlich Käse.

Ich kenne die Thomänner und glaube tatsächlich, dass sie keine negativen Absichten hatten - letztendlich hätte durch das Angebot sicherlich kein einziger Lehrer auch nur einen Schüler weniger gehabt, im Gegenteil - es wurden nachweislich extrem viele Neukunden gewonnen, die vorher kein Instrument gespielt hatten und nun eins lernen - und danach möglicherweise zu einem bestimmten Prozentsatz bestimmt gerne weiter Unterricht bei echten Menschen genommen hätten - Gut gemeint, schlecht gemacht.

Die Signalwirkung ist natürlich verheerend und ich, der ja stark für gerechte Bezahlung von Musikern eintritt und auch mit harten Bandagen dafür kämpft, war ehrlichgesagt auch extrem konsterniert. Letztendlich kann man aber als großer Player in einer Krise auch nur wenig richtig machen - hätte Thomann gesagt, wir tun was für die Lehrer und geben ein Online Unterricht Podcast Set günstig raus, hieß es "Die wollen die kleinen Läden in der Krise platt machen".

Thomann tut extrem viel für die Musiker hier im Umkreis, das bekommen viele garnicht mit - dass ich und viele meiner Kollegen momentan den Arsch über Wasser halten können, habe ich z.B. ihm zu verdanken - und dass er das nicht auf sich sitzen lässt, zeigt doch guten Willen.
 

Friedlieb

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Ja, sie haben mit der Aktion keinen besonderen Treffer gelandet, weil sie halt die Nebenwirkungen nicht bedacht haben. Die angemessene Reaktion auf den fälligen Shitstorm zeigt aber, dass jedenfalls ihr Community Management auf Zack ist.
 
G

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Der T lebt von seinem guten Ruf und da hat ein wohl meinender Mitarbeiter aus der Marketing Abteilung dringend eine Nachschulung in Sachen Empathie nötig. Das war doch nur ein Gag. Ich kann gut verstehen, dass bei den Profis, die von Musik leben müssen die Nerven blank liegen. Wenn man die Existenz bedroht sieht, hört der Spaß auf. Hoffentlich macht Söder den 40 Milliarden Schirm auch schnell auf für die selbständigen Musiker/Musiklehrer, die jetzt in Bayern mit Skype oder sonstwas herummurxen um nicht unterzugehen. Die Branche der Musiklehrer leidet aber glaube ich weniger an der digitalen Konkurrenz sondern mehr an der Interesselosigkeit und zunehmenden Trägheit einer Gesellschaft, die den Musikunterricht wie alle kreativen Fächer zugunsten von Wirtschaft und IT auf das Minimalste reduziert hat. Ein Instrument lernen heißt gleichzeitig die Frustrationstoleranz und Ausdauer steigern, das ist in Zeiten der umgehenden digitalen Bedürfnisbefriedigung halt einfach nicht mehr gefragt. Die daddeln halt lieber und verblöden dabei. Wieso ist eingentlich über das Land Baden-Württemberg, das am öffentlichen Musikunterricht seit Jahren nur kürzt nie so ein Shitstorm hereingebrochen? Das G8 in Bayern stand indirekter Konkurrenz zum nachmittäglichen Musikunterricht, da hatten die willigen Kiddies schlicht keine Zeit mehr und niemand hat sich darüber aufgeregt.
Wenn ich den T jetzt wegen diesem schlecht gedachten Marketing Quatsch boykottiere, dann bitte auch konsequent Apple, Microsoft, Nestle, Adidas, Aldi, Amazon und alle anderen big player dazunehmen. Die haben definitiv mehr Arbeitsplätze auf dem Kerbholz als dieser popelige Videokurs.
 

Heinzi

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Der Punkt ist allerdings auch: Jeder Musiklehrer, der einen Abschluss hat und an einer Musikschule angestellt ist, wird die Konsequenzen von Corona ja finanziell garnicht spüren (von Gigs abgesehen) - der wird einfach durchbezahlt und genießt im Idealfall seine frei Zeit.
Es gibt aber mehr Musiklehrer, als der Staat in Lohn und Brot bringen kann oder will und darum geben viele Privatunterricht oder müssen an schlecht bezahlten Privatschulen unterkommen - und da ist in so einem Fall halt nix mit Durchbezahlung (die zahlen meistens auch nicht wenn man krank wird). Der Rettungsschirm zahlt dann auch nur, wenn das Ersparte aufgebraucht ist, aber glücklicherweise verdient man an privaten Musikschulen ja eh so wenig, dass man sich nichts zurücklegen kann (Ironie Off).
Die ganze Musiklehrersituation krankt in Deutschland an ganz vielen Stellen und ich weiß auch nicht, wie man das Problem für die Zukunft behebn kann.
 
G

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Klar, die angestellten Musiklehrer sind da außen vor - wie lange noch, wenn dann abgerechnet und wieder gekürzt wird. Freunde von mir betreiben eine private Musikschule und haben eben einen guten Flügel auf Pump gekauft und jetzt gehen die Einnahmen schlagartig auf Null. Auch die zusätzlichen Vertretungsjobs als Organisten in der Kirche fallen flach. Es macht dennoch keinen Sinn mit Übersprungshandlungen auf den T loszugehen. Triebabfuhr war noch nie eine Lösung.
 
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