revisit: Speaker Resonanzfrequenz / Speaker Tab

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Pacosipulami

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Was genau ist den nochmal die Resonanzfrequenz im Speakerblock? So ähnlich wie Presence der Endstufe?
Das kann es nicht sein, sonst wäre der Parameter ja im Ampblock. Resonanzfreuquenz im Speakerblock? Kommt das erst mit Fw16? Spannend find ich es ja trotzdem auch wenn ich mit dem Update noch warte.
 

Hubi72

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Nein, sorry, Paco.

Wie sagt man - Speaker Tab (Seite) des Ampblocks.
 
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Pacosipulami

Guest
Nein, sorry, Paco.

Wie sagt man - Speaker Tab (Seite) des Ampblocks.
Okey....also Resonance ist in dem Fall wie die Impedanz des Lautsprechers bei dessen Resonanzfrequenz auf das Übersteuerungverhalten der virtuellen Endstufe wirkt.
Die Resoanzfrequenz des Lautsprechers befindet sich an dem Punkt, wo der Lautsprecher gleich viel Energie zurück auf die Endstufe schickt, wie diese benötigt um den Lautsprecher schwingen zu lassen. Ein Lautsprecher ist so gesehen einerseits ein Wandler, der elektrische Energie in Bewegung wandelt und gleichermassen Bewegung wieder zurück in Energie wandelt. Dieses Rückwandeln lässt die Impedanz an diesem Punkt viel höher werden. Da eine Röhrenendstufe seinen Ausgangsstrom generell durch den hohen Innenwiderstand begrenzt, steigt bei grösser werdender Lastimpedanz auch die Signalspannung an. Die Endstufe "glaubt" stärker auslenken zu können, das Signal wird dadurch schneller in seine Begrenzung getrieben als bei kleineren Lastimpedanzen üblich.

Kurzfassung: Je grösser Speaker Resonance, desto stärker das Übersteuerungsverhalten der Endstufe bei Resonanzfrequenz - dieser Effekt nimmt mit höheren Mastervolumeneinstellungen zu....

Gruss
Pacosipulami
 

Hubi72

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Okey....also Resonance ist in dem Fall wie die Impedanz des Lautsprechers bei dessen Resonanzfrequenz auf das Übersteuerungverhalten der virtuellen Endstufe wirkt.
Die Resoanzfrequenz des Lautsprechers befindet sich an dem Punkt, wo der Lautsprecher gleich viel Energie zurück auf die Endstufe schickt, wie diese benötigt um den Lautsprecher schwingen zu lassen. Ein Lautsprecher ist so gesehen einerseits ein Wandler, der elektrische Energie in Bewegung wandelt und gleichermassen Bewegung wieder zurück in Energie wandelt. Dieses Rückwandeln lässt die Impedanz an diesem Punkt viel höher werden. Da eine Röhrenendstufe seinen Ausgangsstrom generell durch den hohen Innenwiderstand begrenzt, steigt bei grösser werdender Lastimpedanz auch die Signalspannung an. Die Endstufe "glaubt" stärker auslenken zu können, das Signal wird dadurch schneller in seine Begrenzung getrieben als bei kleineren Lastimpedanzen üblich.

Kurzfassung: Je grösser Speaker Resonance, desto stärker das Übersteuerungsverhalten der Endstufe bei Resonanzfrequenz - dieser Effekt nimmt mit höheren Mastervolumeneinstellungen zu....

Gruss
Pacosipulami
Danke für die Erklärung, Paco.

D.h. aber auch, daß ich dieses Verhalten bei modernen Amps gar nicht will - also die Endstufe übersteuern? Also eher bei Vintageamps die Speaker Resonance hochdrehen?
Bei den meisten Amps im Axe ist eine Frequenz von 114 Hz voreingestellt - warum ist diese Frequenz variabel? Klingt bei höheren Leveleistellungen eher wie ein verschiebbarer Lowcut?
 

Andy

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Die Frequenz entspricht der Resonanzfrequenz des Speakers bzw. der Box, welche standardmässig an dem jeweiligen Amp hängen sollte.
Hängst du eine andere Box hin, müsstest du diese Frequenz eigentlich der Box entsprechend anpassen.

Ich weiß jetzt auch endlich warum die meinem Gehör nach nie mit meinen realen Boxen übereinstimmt. Ich hab in alle meine Boxen Dämmstoff eingebaut, dadurch verschiebt sich diese Resonanzfrequenz (scheinbar) nach unten, also zu tieferen Werten hin.

Grundlagen der Physik: c = lambda * f wobei lambda die Wellenlänge ist, f die Frequenz, c die Ausbreitungsgeschwindigkeit.

umgestellt lambda = c / f

Baue ich nun Dämmwolle ein, so dass sich die Ausbreitungsgeschwindigkeit verringert, wird die Wellenlänge kleiner, da die Frequenz (solang kein Dopplereffekt eintritt) gleich bleibt. D.h. ich habe quasi die Dimension der Box vergrößert. Also das Verhältnis Wellenlänge zu Boxenabmessung.
 

Hubi72

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Wo krieg ich die passende Frequenzen für die verschiedenen Cabs her?

Das Gehör sagt mir zwar irgendwann , daß es komisch klingt. Z.b. wenn ich auf 150 Hz hochdrehe und den Level bei ca 8 hab - ergibt einen komischen Bass, der zwar noch irgendwie schiebt, aber nicht mehr natürlich.

Ich frag mich auch, warum das jetzt bei dieser FW die große Neuerung sein soll. hab vorher auch schon damit experimentiert.
Das "Knock and chunk" von Cliff ergibt sich bei mir nicht so............mmh............
 

Andy

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Entweder aus einem Datenblatt,haha war ein Witz ... oder durch Ausmessen. Beim AxeFest wurde ein einfaches Verfahren vorgeführt.
Da war ich aber so dermassen übermüdet, dass ich es nicht mehr weiß. Markus und Paco haben es vorgeführt. Wenn man mit nem Frequenzsweep drüber fährt hört man es, weil die Box bei der Grenzfrequenz leicht "dröhnt". Aber ich hab es ums Verrecken vergessen, was die beiden da genau gemach haben. Schande über mich :)

Bei den Redwirez Cabs ist die Impedanzkurve mit dabei, da sollte das eigentlich ersichtlich sein. Muss ich mal kucken, morgen ;)

Ich stell mal eine "wilde" Theorie auf, gerade bei den modernen Amps - glaub ich - will man die Auswirkung der Resonanzüberhöhung nutzen. Das ist jetzt aber eher ne Frage an den Paco, durch die ganzen Deep/Depth/Resonanz Einsteller reduziere ich doch die Gegenkopplung der Endstufe, wodurch sich solche Resonzsachen noch wesentlich dramatischer auswirken, als bei einer zu tote gegengekoppelten Endstufe. Aus dem Grund bekommen diese Amps mit diesen Regler beim Aufdrehen auch erst "Eier" und drücken dann wie Sau :)
 
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axefx

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Markus und Paco haben es vorgeführt. Wenn man mit nem Frequenzsweep drüber fährt hört man es, weil die Box bei der Grenzfrequenz leicht "dröhnt". Aber ich hab es ums Verrecken vergessen, was die beiden da genau gemach haben.
Doch, doch - genau eben so! wir haben einfach nur die tiefe E-Saite-knock knock .. gespielt und die Center-Frequenz der Low. Resonanz im speaker Tab (unter hoher Lautstärke) so lange gedreht, bis es "dröhnte". Noch einfacher hört man es, wenn man sich den Resonanzwert (der Erhöhung) merkt und dann mal voll hoch schraubt ... , also, wie wenn man eben nen PEQ Sweep macht, um bestimmte Frequenzen zu finden, die ...
 

axefx

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Wir stolpern ja offensichtlich immer wieder über dieses Thema ;) Wie zum Beispiel hier:
http://www.axefx.de/showthread.php/687-Hatte-gerade-eine-ziemlich-abenteuerliche-Idee?highlight=speaker-tab

Es ist ja auch ein interessantes Thema, denn es verweist auf einen (IMO) "problematischen" Punkt des ganzen Technologieansatzes des Axe-Fx: Eine Röhrenendstufe interagiert mit dem angeschlossenen Gitarrenspeaker, und zwar immer spezifisch. Damit bilden beide im Soundergebniss quasi eine Einheit. Das Axe-Fx betrachtet aber beide Teile seperat und unabhängig: Amp-Sim hier, Cab-Sim dort. Die virtuelle Verbindung, die die physischen gegenseitigen Einwirkungen von Röhrenamp und Box (Speaker) abbilden soll, ist der Speaker Tab im Amp-Block. Dieser bietet eine voreingestellte "Annahme der gegenseitigen Beeinflussung". Um diese Annahme nun nach maximal authentischen Masstäben zu konkretisieren, was durch die Parameter im Speaker-Tab möglich ist, müsste man nun wissen, wie diese Parameter konkreter angepasst werden müssten. Dazu müsste die Impedanzkurve des (konkret) angeschlossenen Lautsprechers bekannt sein (bzw. dessen IR-Abbild). Also Kenntnis darüber vorhanden sein, was eine reale Endstufe durch den Stromrückfluss der realen Gitarrenbox eben "weiss".
Nehmen wir jetzt einmal an, wir würde eine IR von einer realen Box machen und hätten die Möglichkeit, deren Impedanzkurve zu messen und anhand dieser Daten den Speaker Tab der Amp-Sim zu "konkretisieren". Ob dann der resultierende Sound subjektiv besser oder schlechter klänge, stünde dann noch einmal auf einem ganz anderen Blatt. Vergliche man jedoch so eine Amp-Sim an dieser Gitarrenbox mit dem realen Verstärkervorbild dieser Amp-Sim an derselben Gitarrenbox, sollte man indes ein "authentischeres" Ergebnis vermuten dürfen.

Folgende Querverweise zu Cliff`s Aussagen über das Thema:
http://forum.fractalaudio.com/cliffs-notes/79816-about-matching-your-cabinets-resonant-frequency.html
http://forum.fractalaudio.com/cliffs-notes/78003-about-speaker-lf-resonance.html
http://forum.fractalaudio.com/cliffs-notes/81121-about-hf-resonance.html

[EXKURS START]
In diesem einen Punkt sehe ich übrigens in der Tat einen "strategischen" Vorteil der Profiler-Technologie des Kempers: Laut Theorie / Handbuch und Hörvergleich misst dieser den Sound der ganzen "Einheit" aus Verstärker und Box und damit eben auch den (in dieser spezifischen Konstallation) klanglichen Einfluss von Box auf Amp. Dieser Vorteil in Punkto theoretischer Resonanzfrequenz-Authentizität wirkt aber (IMO) auch gleichzeitig als Nachteil: Boxen-Anteil und Amp-Anteil lässt sich im Nachhinein nämlich nicht mehr so "sauber" voneinander trennen, zumindest nicht nach meinen Test-Erfahrungen. Ebenso wird auch keine Einflussnahme auf die klanglichen Auswirkungen der Speaker-Impedanzkurve offeriert, sollte das Cab bzw. Cab-Sim gewechselt werden.
[EXKURS ENDE]
 
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