Gerade mit unserem verrückten Ösi geskypet, der ist so durchgeknallt, dass er für die Aktion sogar aus Ösiland anreisen würde. Basti ist auch nicht viel besser ...
Ich werde die Tage mal beim "Marshall Museum" anklopfen und Anfragen, ob was geht, wenn was geht - wann was geht und überhaupt...
Andy verbessere mich, aber wir sind bei folgenden Punkten relativ d`accord:
- Verlängertes Wochenende (2,5 - 3 Tage) mit Schlafsack, Isomatte und Campinkkocher das Museum "in Beschlag" nehmen (falls sich der Siegfried auf sowas einlässt und überhaupt Zeitfenster zur Verfügung stehen - kläre ich)
- Klasse statt Masse: Aus den 103 Cabs suchen wir ca. 10-12 aus, die alle Dekaden abdecken und die vorhandene Soundvielfalt / Speaker Bestückung möglichst breit abdecken.
- Klasse statt Masse: Weniger Mikrofone, dafür auf optimale Raumakustik und "Sweet Spot" Mikrofonierung achten. Ich stelle mir maximal 6 Mikrofone vor: Nearfield: SM57, R121, MD421, C414 (oder anderes Großmembraner gleicher Güte), Ambience/Room: 2x Kondensator (eventuell auch C414er) für Stereo-Raum. (Die Räumlichkeiten des Museums lassen auf eine förderliche Akustik schliessen!)
- Möglichst klangneutrale, hochwertige Vorverstärkung (6x "Clean" Preamps hoher Güte)
Selbst damit kann man froh sein, bei perfekter Vorbereitung in 2,5 - 3 Tagen die "RAW Shootings in den Kasten" zu bekommen.
Die "RAW Shootings" als .wav in 96kHz/24bit Qualität mit mehr als ausreichender Länge, dass auch Raummikrofonie im Nachhall NICHT beschnitten wird (0,5 - 1 Sekunde Länge).
Darum .wav und nicht direkt UltraRes:
- Liegen die Rohdaten in hoher Qualität vor und mit sattem Zeitpolster, können auch eventuelle, zukünftige Axe-Fx Cab-Block-Verbesserungen (doppelte UR Länge im Axe-Fx III, etc. ?!) durch Neukonvertierung berücksichtigt werden. Das Dilemma der geliebten HighRes TV-Mix, die nicht mehr ins UR-Zeitalter sinnvoll konvertiert werden konnten, also dem Schicksal, dass auch die ersten beiden FAS CabPacks erlitten haben (weil direkt in Axe-Fx Format gecaptured wurde) wird so vorgegriffen.
- UR bietet ca. 172ms und damit zu wenig Zeit, um Ambience/Raum Mikrofonie voll abzubilden. .wav in der DAW ist (theoretisch) unbegrenzt.
- .wav kann man komfortabel in DAW IR Player laden, incl den abgebildeten Phasen ergibt sich dann ein 1:1 feeling beim Mischen, wie es im Studio bei Multimicing auch wäre.
- Keine kommerzielle FAS UR Lizenz - Keine UltraRes IRs im Pack ... einmal CabLab über den 48kHz/24bit Ordner laufen lassen hat man sie dann aber (dauert ca ... 30 Sekunden....).
- Axe-Fx IR-Formate sind immer time- und phase-aligned. In der Regel macht das auch Sinn, im Besonderen und in der realen Welt (reales Multimicing) findet das aber nicht statt, manchmal will man sogar leichtes "out of phase": Im .wav Format kann beides realisiert werden: Mit und ohne phase-/time alignmend.
Dazu mal ein Bild aus meinen bisherigen capture Erfahrungen im .wav Format:
Auf der linken Seite sieht man files, die nicht time-aligned sind: Jeder Punkt ist ein Sample. Die Punkte vor der ersten Amplitude bilden die Zeit ab, die die Luft von der Lautsprechermembrane bis zur Mikrophonmembrane braucht. Je weiter ein Mikrophon von der Lautsprecher Membrane entfernt, desto länger braucht der "Ton" bis zum Mikrophon. Beim Multimicing versucht man in der Regel diese Laufzeiten durch gutes mikrophonieren zu berücksichtigen. 100% geht das aber nicht, oft sind diese Laufzeitverschiebungen sogar erwünscht, dann treten Auslöschungen durch die verschobenen Phasen der Mikrophone zueinander auf, die den Sound ändern. Luftiger, plastischer machen (können) oder anders färbend wirken. Im positiven, wie auch negativen Snne, vor allem: Im Subjektiven
Unten links sieht man die erste Amplitude nach unten gehend: Hier ist die Phase gedreht, wahrscheinlich war ein Kabel falsch verlötet, oder sonstwo hat sich das Signal auf der Strecke gedreht.
Auf der rechten Seite (vor allem rechts unten) sieht man dann die händisch vorgenommene Korrektur: Die "Leerzeit" bis zur ersten Amplitudenaufschwingung habe ich gelöscht und die Phase des files gedreht. Genau das macht das Axe-Fx bzw. Cab-Lab beim konvertieren in das Axe-Fx Format automatisch. Es gibt aber Situationen, das will man eben genau das haben. Im .wav Format kann beides genutzt werden.
Des Weiteren:
- Das Cab Pack würde zu einem marktüblichen Preis (angelehnt an FAS/OH/RedWirez Preise) angeboten, denke ich mal. Ich sehe dass er als Kompensation, als als wirklich potente kommerzielle Geschäftsidee: Wer den Aufwand, Fahrtkosten, Arbeitszeit (Die Nach- und Aufbereitung, Mix-ready IRs machen dürfte ca. nochmal dreimal solange dauern, wie das shooting Wochenende), etc. kennt und dass in Kosten umrechnet kann ja dann mal überschlagen, wieviele Packs da verkauft werden müssten.... soviele werden es wohl selbst bei Bestergebnissen mit "Super Marketing" sein. Würde es Unkosten deckend ablaufen, wäre es schon nett...
- Ich würde mit meiner current feedback Endstufe von jeder Box einen plot der Impedanzkurve machen (aber mit der Matrix capturen), wie hier zu sehen:
- Die blaue Linie zeigt die Auswirkungen des Cabs auf die Endstufe (also dass ,was im Axe-Fx auf der Speaker page eingestellt wird). Das ist die Hughes & Ketnner CF200 im "current feedback" mode, der den Charackter niedrigen Dampings von Röhrenendstufen nachbildet. Genau damit lässt sich die "Low resonance Frequenz" orten, um den Speaker Tab im Axe-Fx auf die CabIR akkurat zu justieren! Ich verstehe bis heute nicht, wieso kein CabIR-Anbieter diese Daten bereitstellt. Im Beispiel also: 117,5Hz bei der Koch Box.
- Die grüne Linie ist ie CF200 Endstufe im "linear" / P.A. Betrieb. Wie wir sehen: Im Bass-Bereich nicht besonders gut, die Matrix geht bis 20Hz fast linear weiter.
- Die rote Linie ist die Korrektur der grünen Linie: Durch Invertierung der frequency response erhalten wir also so die "perfekte virtuelle super-lineare" Endstufe. Genau dieses tool soll im kommenden CabLab live mit an Board sein (Mit der die beiden "goodies" Pre-Rola Mix und C414 IR behandelt wurden und von Cliff ins Netz gestellt wurden). Auch Clark Kent wendet dieses Verfahren in seinen neueren IRs an. (technisch etwas anders umgesetzt, aber im Ergebnis identisch).
Wie gesagt: Die Matrix "schwächelt" weitaus weniger (eigentlich nur auf dem Papier marginal, hörbar gegen gar nicht), aber hier sehen wir, wie sich die CF200 im PA mode bzw. die "linearisierte virtuelle Endstufe" auf die Frequenzkurve der gecapturten Box im Vergleich auswirkt:
- Die grüne Frequenzkurve der CF200 im PA mode unter Last der Koch Box + die invertierte Frequenzkurve (lila) ergibt perfekte Linearität der Endstufe = Rote Linie.
- Darüber dann die Anwendung der Korrektur auf eine CabIR: Rosa = Frequenzkurve der "idealen" Endstufe. Dunkelgrün: Die "reale" Frequenzkurve, geschossen mit der CF200 im PA mode.
Kurzum, die Techniken sind bekannt - alle kochen nur mit Wasser, aber wer hat schon Cabs, wie sie im Marhsall Museum stehen?! Das wäre der Reiz an der Sache. Ich würde dann auch bevorzugen, das Axe-Fx via GT1000 an die Boxen anzuschliessen, zur Box passenden Marshall-Amp-Block raussuchen (dekadenmäßig von JTM 45 über Plexi, JCM800 bis zu den moderneren), am liebsten mit default-Amp-Block-Einstellungen (bis auf Einstellung der zuvor gemessenen Speaker Resonance) guten Sound im Raum haben und dann per In-Ear das live Signal über die Mikros abhören, "sweet spot" finden und capturen.
Sprich: Ein Marshall-Cab Pack, welches so mikrofoniert ist, dass es mit annährenden default-Einstellungen im Axe sofort funktioniert. Am besten noch mit Amp-Block-CabIR Verknüpfung im Beipackzettel. Ansonsten mit den Techniken, die ich oben beschrieben habe, Plot-Bildern, Mikrophonierungsfotos - so dass jeder sieht, welches Cab mit welchem Mikrophon an welcher Position er gerade spielt (und die korrekte Low-frequency resonance auch gezielt in der Speaker page korrekt einstellen kann).
Das wärs!