Bußgelder

Solyth

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Hoffe, die Bußgeldbescheide werden veröffentlicht und enthalten eine prozentuale Kundenbeschissmarke, auf deren Grundlage Käufer dann nachträglich Erstattung fordern können!!! DAS wäre mal Verwaltungshandeln im Dienst der Bürger :devil:
 

Hamsworld

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Ist ja ein Ding! Ich dachte, dass die Besitzer von Thomann sowas wie einen moralischen Kompass hätten. Naiv …
 

funkstation777

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Oh Gott, ich bin so erschüttert, so eine bösartige Dreistigkeit hätte ich mir von Konzernen NIE IM LEBEN erwartet.
Und auch von Thomann bin ich bitter enttäuscht"………..


………….

………….


Hahahahahahahahahahahahahahahahahahahaha, who cares?
 
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belphegor

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Tja, so ist die Welt.
Ein Teilstück der Kapitalismus-DNA: Gewinnmaximierung
 

zen

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Ein Teilstück der Kapitalismus-DNA: Gewinnmaximierung
Das ist nur eine mögliche Form des Marktversagens (illegale Preisabsprache, Preiskartell), in die der Staat korrektiv eingreifen muss. Das wäre bei einer Monopolbildung nichts anderes. Wie bei jedem Spiel (Wettbewerb), gibt es immer Parteien (Menschen) die aus rein opportunistischen Gründen versuchen, Regeln auszuhebeln, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Meines Erachtens hat dieses Verhalten per se nichts mit der Staatsform/Wirtschaftsform zu tun.

Was mich speziell bei Preisabsprachen/Kartellbildung nervt, ist, dass die Strafe komplett vom Staat abgeschöpft wird, und die Verbraucher, die ein zu hohen Preis gezahlt haben, leider leer ausgehen und nicht entschädigt werden.
 
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belphegor

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Das ist nur eine mögliche Form des Marktversagens (illegale Preisabsprache, Preiskartell), in die der Staat korrektiv eingreifen muss. Das wäre bei einer Monopolbildung nichts anderes. Wie bei jedem Spiel (Wettbewerb), gibt es immer Parteien (Menschen) die aus rein opportunistischen Gründen versuchen, Regeln auszuhebeln, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Meines Erachtens hat dieses Verhalten per se nichts mit der Staatsform/Wirtschaftsform zu tun.

Was mich speziell bei Preisabsprachen/Kartellbildung nervt, ist, dass die Strafe komplett vom Staat abgeschöpft wird, und die Verbraucher, die ein zu hohen Preis gezahlt haben, leider leer ausgehen und nicht entschädigt werden.
Deiner Aussage gebe ich prinzipiell erstmal recht.
Der Umgang des Menschen mit dieser Wirtschaftsform entscheidet letzten Endes
darüber, ob die Handlungsfolgen, die sich aus den Systemvoraussetzungen ergeben,
positiv oder negativ zu bewerten bzw. einzuordnen sind.

Allerdings enthält diese Wirtschaftsform bereits implizit den Anreiz bzw.
die Handlungsprämisse zur sozialen Ungerechtigkeit.
Einer der Gründe hierfür ist die untrennbare Koppelung eines Wirtschaftssystems
an gesellschaftliche Hierarchien.

Und Du schreibst ja selbst, dass der Staat an bestimmten Stellen korrektiv
eingreifen muss.
Warum?
Weil das Wirtschaftssystem selbst natürlich einerseits, wie die meisten anderen Systeme auch,
Ansatzpunkte für Missbrauch bietet.
Aber eben auch, weil die Zielsetzung des Systems bereits implizit die Unterteilung
in Gewinner und Verlierer vorsieht.
Die Börsen sind bspw. ein Paradebeispiel dafür.
Ohne Prüfung der Herkunft bzw. des Umstands, wodurch Kapital zuvor gebildet wurde,
generiert viel Kapital viel Ertrag, weniger Kapital weniger Ertrag.
Und die DNA des Systems, Minimal-, Maximal- und Mini-Max-Prinzip ist darauf
ausgerichtet, diejenigen, die entsprechende Macht- und Kapitalvoraussetzungen mitbringen,
grundsätzlich denen gegenüber zu bevorzugen, die diese Voraussetzungen nicht,
oder nur in geringem Umfang mitbringen.

Die Erfindung der sog. „Sozialen Marktwirtschaft“ und die spätere erste Umsetzung
durch Ludwig Erhard hat versucht, solche Schwachpunkte zu kompensieren.
Wie man aber mittlerweile, auch weltweit, beobachten kann, ist dies, wenn überhaupt,
nur in geringem Umfang gelungen.
Und dies liegt nach meiner Auffassung eben in den systemischen Voraussetzungen begründet.
 
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Andy

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Äh, gibt es eigentlich Branchen in denen das nicht passiert? Ich denk das betrifft die gesamte Sparte der Consumer-Elektronik, Weisse Ware usw.... Bei Büchern ist es eh so vorgegeben. Medikamente kosten - mit Ausnahme bei Online-Apotheken - auch überall den gleichen Preis und bei den Mineralölgesellschaften hat man das ja auch schon festgestellt, nur wollte, ... äh konnte, man es ihnen - komischerweise - nie nachweisen.


Ach so, mein Vater wollte sich mal seinen neuen Benz in Schweden kaufen, weil er dort 10.000 DM billiger war als in Deutschland. Der Händler hatte ihn dann aber drauf hingewiesen, dass er das nicht machen kann, an einen Deutschen einen Benz zu verkaufen. Weil Mercedes in Deutschland andere Preise aufruft. Würde er ihm die Karre verkaufen und es kommt raus, muss er seitens MB mit Sanktionen rechnen, worauf er keine Lust hätte. .... aber das ist was anderes... hab ich was durcheinander gebracht. Handelt sich ja schließlich um die heilige Kuh. Automobilindustrie.
 

Macky7tyseven

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Tja, so ist die Welt.
Ein Teilstück der Kapitalismus-DNA: Gewinnmaximierung
Gewinnmaximierung ist für mich ok, solange sie grossteils in die Zukunft des Unternehmens reinvestiert werden (Innovationen etc.) und nicht einfach den Shareholdern ausgeschüttet werden. Um auf Dauer im Geschäft zu bleiben, muss man schon ordentlich nachlegen können. Das kommt uns Kunden dann auch wieder zu gute.

Das ist aber natürlich keine Gutheissung von Preisabsprachen. Dass der Staat die Busse abschöpft ist für mich auch o.k., da ja auch die Überwachung und die rechtlichen Aufwände zur Durchsetzung finanziert werden müssen.
 

Macky7tyseven

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Äh, gibt es eigentlich Branchen in denen das nicht passiert? Ich denk das betrifft die gesamte Sparte der Consumer-Elektronik, Weisse Ware usw.... Bei Büchern ist es eh so vorgegeben. Medikamente kosten - mit Ausnahme bei Online-Apotheken - auch überall den gleichen Preis und bei den Mineralölgesellschaften hat man das ja auch schon festgestellt, nur wollte, ... äh konnte, man es ihnen - komischerweise - nie nachweisen.


Ach so, mein Vater wollte sich mal seinen neuen Benz in Schweden kaufen, weil er dort 10.000 DM billiger war als in Deutschland. Der Händler hatte ihn dann aber drauf hingewiesen, dass er das nicht machen kann, an einen Deutschen einen Benz zu verkaufen. Weil Mercedes in Deutschland andere Preise aufruft. Würde er ihm die Karre verkaufen und es kommt raus, muss er seitens MB mit Sanktionen rechnen, worauf er keine Lust hätte. .... aber das ist was anderes... hab ich was durcheinander gebracht. Handelt sich ja schließlich um die heilige Kuh. Automobilindustrie.
Der Preis von kassenpflichtigen Medikamenten wird staatlich festgesetzt. Darum sind die überall gleich teuer. Allerdings ist es auch hier wie in der Automobilindustrie. In der Schweiz bezahlen wir für das gleiche Medikament (und auch für viele anderen Güter) bis zu einem Vielfachen von dem, was der Hersteller in einem anderen Land verlangt. Das ist auch eine Form des staatlichen Protektionismus der eigenen Industrien.
 

zen

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Allerdings enthält diese Wirtschaftsform bereits implizit den Anreiz bzw.
die Handlungsprämisse zur sozialen Ungerechtigkeit.
Einer der Gründe hierfür ist die untrennbare Koppelung eines Wirtschaftssystems
an gesellschaftliche Hierarchien.
Jede Staatsform bzw. Wirtschaftsform bietet Anreize zur opportunistischen Selbstverbesseeung. Sei es Anerkennung, Macht etc….Perfekt ist keine. Ich denke ein gutes Beispiel ist der Sport. Der Sport ist ja grundsätzlich nicht schlecht, nur weil ein paar dopen. Auch hier wird von außen korrektiv eingegriffen. Warum? Nach der obigen Logik müsste Sport deswegen durch etwas anderes ersetzt werden. Die soziale Marktwirtschaft war m.E. kein schlechter Ansatz.

[off topic]
Leider gibt es zum Thema soziale Ungerechtigkeit das Thema der knappen Güter, sprich per se kann nicht jeder Mensch genau dasselbe besitzen bzw leihen wie alle anderen, da die Ressourcen der Erde leider begrenzt sind. Es können nur alle gleich arm sein. Das Experiment des gleichen Besitzens konnte ebenfalls seit den 50er Jahren mehrfach beobachtet werden und ist mehrfach gescheitert. Darüber hinaus stellt sich dann die Frage der Verteilung der Ressourcen. Soll der der mehr leistet gleichviel besitzen, wie jemand der bewusst weniger macht oder auch bewusst nichts leistet?
[/off topic]

Ich will hier keine Grundsatzdiskussion anfangen, ist verlorene Lebenszeit und führt letzten Endes zu nichts. Deswegen wieder back to topic. Hier ging es ja um das Fehlverhalten von einzelnen Marktteilnehmern und nicht um die Fehlstellungen im Kapitalismus oder Sozialismus.
 
B

belphegor

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Jede Staatsform bzw. Wirtschaftsform bietet Anreize zur opportunistischen Selbstverbesseeung. Sei es Anerkennung, Macht etc….Perfekt ist keine. Ich denke ein gutes Beispiel ist der Sport. Der Sport ist ja grundsätzlich nicht schlecht, nur weil ein paar dopen. Auch hier wird von außen korrektiv eingegriffen. Warum? Nach der obigen Logik müsste Sport deswegen durch etwas anderes ersetzt werden. Die soziale Marktwirtschaft war m.E. kein schlechter Ansatz.

[off topic]
Leider gibt es zum Thema soziale Ungerechtigkeit das Thema der knappen Güter, sprich per se kann nicht jeder Mensch genau dasselbe besitzen bzw leihen wie alle anderen, da die Ressourcen der Erde leider begrenzt sind. Es können nur alle gleich arm sein. Das Experiment des gleichen Besitzens konnte ebenfalls seit den 50er Jahren mehrfach beobachtet werden und ist mehrfach gescheitert. Darüber hinaus stellt sich dann die Frage der Verteilung der Ressourcen. Soll der der mehr leistet gleichviel besitzen, wie jemand der bewusst weniger macht oder auch bewusst nichts leistet?
[/off topic]

Ich will hier keine Grundsatzdiskussion anfangen, ist verlorene Lebenszeit und führt letzten Endes zu nichts. Deswegen wieder back to topic. Hier ging es ja um das Fehlverhalten von einzelnen Marktteilnehmern und nicht um die Fehlstellungen im Kapitalismus oder Sozialismus.
Ich habe mir gerade, vor dem Browserstart, noch ein paar ergänzende Gedanken gemacht.
Die widersprechen Deinem Ansinnen, KEINE Grundsatzdiskussion zu führen leider etwas ;-)
Abgesehen davon, dass dies den Rahmen des Threads hier sprengen würde, da sich soetwas im persönlichen Gespräch
doch schon besser diskutieren lässt, finde ich die Diskussion durchaus wertvoll und bereichernd.

Zu Deine ersten Absatz hier;
Mein Ausgangskommentar zielte zunächst natürlich nicht auf eine komplette Abschaffung oder Ersetzung des
Kapitalismus ab.
Und dass bereits viele Versuche, Ökonomie in einem nahezu perfekten Sinne gerecht zu gestalten, gescheitert sind,
darf allerdings kein Grund sein, die Systemfrage immer und immer wieder zu stellen.

Nun noch meine Ergänzung.
Ist leider (wie bei mir normal :) ) etwas länger 😂

Um das ganze ein wenig konkreter zu machen.

Das staatliche Korrektiv von dem Du schreibst ist der "regulatorische Rahmen",
in den bspw. ein Wirtschaftssystem eingebettet ist.
Wenn man sich nun allein in Europa umsieht, wird man feststellen, dass die Rahmenbedingungen,
unter denen das kapitalistische Wirtschaftssystem arbeitet, in Teilen recht unterschiedlich ausfallen können.
Dies führt konsequenterweise zu der Erkenntnis, dass bei der Analyse, Bewertung und Beurteilung eines
Wirtschaftssystems der Systemkern als solches und der regulatorische Rahmen streng voneinander getrennt betrachtet werden müssen.
Zu diesem regulatorischen Rahmen gehören zBsp. auch Bewertungsgrößen wie Moral und Ethos.
Der Kapitalismus in seiner reinen Lehre folgt den zuvor genannten Grundprinzipien Minimal-, Maximal- und Mini-Max-Prinzip.

Wobei letztgenanntes in der Finanzmathematik umstritten ist, da es sich bei dem Prinzip um einen Mechanismus handelt,
bei dem die 2 Größen Aufwand/Mitteleinsatz und Ertrag/Zielsetzung reziprok zueinander verlaufen.
Bei der mathematischen Grenzwertbetrachtung würde sich aber ein Limes von 0 für den geringsten Mitteleinsatz und
Maximalertrag für die Zielsetzung ergeben.
Dieser Zustand ist aber im Kapitalismus nicht vorgesehen und zumindest in der Theorie unmöglich.
Allerdings gibt es in unserer Ökonomie eine passende Analogie; das wäre die Schenkung.
Aber gut; Nebenschauplatz.

Diese Grundprinzipien stellen streng genommen eine Analogie zum Prinzip der Selektion in der Natur dar.
Der stärkere (unter kapitalistischen Gesichtspunkten leistungsfähigere) setzt sich durch; der Rest geht unter bzw. hat das Nachsehen.
Die Börse als bereits genanntes Beispiel hatte ich ja bereits erwähnt.
Diese kapitalistische DNA (Prinzipien) triggert uns konstant an, ihre Zielsetzung umzusetzen.
Der regulatorische Rahmen ist hierbei für das System selbst unbedeutend, da nicht Bestandteil der Lehre.

Nun kommt der Staat als Korrektiv in's Spiel.
Er sanktioniert das Verhalten, welches den regulatorischen Rahmen überschreitet.
Was hiermit aber nicht beseitigt bzw. korrigiert wird, ist der System(Kapitalismus)immanente Anreiz, die kapitalistischen Prinzipien
konsequent umzusetzen.

Es gibt hier eine schöne Analogie zu einem meiner beruflichen Einsatzfelder; der KI resp. neuronalen Netzen.
Was derzeit richtiger- und wichtigerweise diskutiert wird ist, wie man KI so gestalten kann, dass sie sich aus sich selbst heraus ethisch und moralisch
korrekt verhält.
Algorithmen treffen derzeit relativ häufig noch in bestimmten Bereichen Entscheidungen, die für gesellschaftliche Gruppen oder einzelne Personen
diskriminierend sind.
Nun könnte man diese Entscheidungen auf der regulatorischen Ebene sanktionieren.
Dies löst aber auch wieder nicht das eigentliche Problem: dass der Algorithmus diskriminiert.
Dies kann in der Folge dazu führen, dass existenziell wirksame Entscheidungen getroffen werden, deren Sanktionierung dem/den Betroffenen
im Nachhinein nicht mehr viel helfen, da der entstandene Schaden nicht mehr zu korrigieren ist.

Zurück zum Ausgangsthema;
Sieht man sich auf dem Globus um, muss man konstatieren, dass die konsequente Umsetzung kapitalistischer Prinzipien zu
  • einer unglaublichen Umweltverschmutzung
  • sozialen Ungerechtigkeiten bzw. Ungleichgewichten
  • Bevorzugung und Belohnung von Umwelt und Klima schädigenden Handlungsweisen
  • Ausbeutung von Naturressourcen
  • Ausbeutung von menschlicher/humaner Arbeitsleistung
geführt hat.

In dem Zusammenhang sei mal auf den Begriff "Humankapital" verwiesen, der in meinen Augen eine pervertierte Form der
Bezeichnung menschlicher Arbeitsleistung in einem Wirtschaftssystem darstellt.

Erste Conclusio;
Ich denke, dass der Konstrukteur der "Sozialen Marktwirtschaft", Alfred Müller-Armack, auf dessen Grundlagen Erhard seinerzeit unser Wirtschaftssystem
angepasst resp. ergänzt hat, sich genau dieser Umstände bewusst war und erkannt hat, das der Kapitalismus in seiner reinen Form
der Gesellschaft nicht zuträglich sein kann.

Nun zu meiner Aussage vom ersten Beitrag:
Zunächst hatte ich eine Korrelation zwischen dem Verhalten von Thomann, Fender etc. und dem genannten Teil der (Kapitalismus)DNA wahrgenommen.
Eine Korrelation bildet allerdings noch keine Kausalität ab, resp. beide sind nicht gleichzusetzen.
Die Kausalität ergab sich danach aus den hier zuvor erklärten Sachverhalten.
Diese Absprachen sind im Grunde nichts anderes als die konsequente Umsetzung kapitalistischen Handelns.
Unbenommen des regulatorischen Rahmens, in dem dies stattfindet!
Der Fehler liegt insofern im System "Kapitalismus".
Der regulatorische Rahmen ist hier lediglich in der Lage, Kompensation zu betreiben.

Und wie ja bereits richtigerweise hier geschrieben wurde, findet diese Kompensation in sehr vielen Fällen ja noch nicht einmal in einer
Form statt, in der die eigentlich Geschädigten, hier Kunden, voll umfänglich entschädigt werden.
 
G

Gelöschtes Mitglied 62

Guest
Man kann nicht mehr tun für das Ganze, als dass man versucht, in seinem Bereich halbwegs sauber zu bleiben. Also profitieren von den nächsten GAS-Anfällen, BTM, Guitarplace oder Station Music etc - Session hat wohl auch nicht mitbeschissen. Beim t und ms werde ich die Kundenkonten löschen, ohne moralische Zeigefinger, einfach so. Kriegt man ja alles mit etwas Suchaufwand auch wo anders in Europa.
 
B

belphegor

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Gewinnmaximierung ist für mich ok, solange sie grossteils in die Zukunft des Unternehmens reinvestiert werden (Innovationen etc.) und nicht einfach den Shareholdern ausgeschüttet werden. Um auf Dauer im Geschäft zu bleiben, muss man schon ordentlich nachlegen können. Das kommt uns Kunden dann auch wieder zu gute.

Das ist aber natürlich keine Gutheissung von Preisabsprachen. Dass der Staat die Busse abschöpft ist für mich auch o.k., da ja auch die Überwachung und die rechtlichen Aufwände zur Durchsetzung finanziert werden müssen.
Dem letzten Satz muss ich mal widersprechen.
Alle Institutionen unseres Staates sind, gesetzlich geregelt, steuerfinanziert.
D.h., Strafzahlungen/Geldbußen etc. können nicht einfach zur Finanzierung von Behörden
oder Ämtern eingesetzt werden.
Ist auch nicht erforderlich.
Kapital aus strafbaren Handlungen fließt in die allgemeinen, nicht gebundenen, Finanzmittel.
Kapital aus strafbaren Handlungen, bei welchem dem Staat Kapital entgangen ist, also zBsp.
hinterzogene Steuern, haben natürlich einen konkreten Nutzen und werden anschließend
den Steuermitteln zugerechnet, denen sie zuvor entgangen sind.
Also ganz so trivial sind unsere Finanzstrukturen eben nicht;
und angewiesen auf die Einnahmen aus Geldbußen und dergleichen sind unsere
Behördeneinrichtungen ebenfalls nicht.
Zumindest in Deutschland ist dies so.
 
B

belphegor

Guest
Man kann nicht mehr tun für das Ganze, als dass man versucht, in seinem Bereich halbwegs sauber zu bleiben. Also profitieren von den nächsten GAS-Anfällen, BTM, Guitarplace oder Station Music etc - Session hat wohl auch nicht mitbeschissen. Beim t und ms werde ich die Kundenkonten löschen, ohne moralische Zeigefinger, einfach so. Kriegt man ja alles mit etwas Suchaufwand auch wo anders in Europa.
Naja, wenn ich etwas beim T oder MS günstiger bekomme, als anderswo, erleide ich ja
keinen Schaden (als Folge des oben beschriebenen Vergehens).
Dies natürlich unabhängig des moralischen Aspekts dieser Sache.
Aber wenn Du schon löschst, dann macht das nur Sinn, wenn Du beiden auch mitteilst,
WARUM Du löschst!
Dabei ist dann unerheblich, ob die sich darüber ärgern, oder nicht.
Darauf hat man ja ohnehin keinen Einfluss.
 

zen

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Zurück zum Ausgangsthema;
Sieht man sich auf dem Globus um, muss man konstatieren, dass die konsequente Umsetzung kapitalistischer Prinzipien zu
  • einer unglaublichen Umweltverschmutzung
  • sozialen Ungerechtigkeiten bzw. Ungleichgewichten
  • Bevorzugung und Belohnung von Umwelt und Klima schädigenden Handlungsweisen
  • Ausbeutung von Naturressourcen
  • Ausbeutung von menschlicher/humaner Arbeitsleistung
geführt hat.
Bin jetzt ehrlich etwas überrascht, dass Du Umweltverschmutzung ausschließlich mit Kapitalismus in Verbindung bringst. Umweltverschmutzung an sich ist für mich ein Fehlverhalten, dass entsprechend sanktioniert werden muss. Darüber hinaus waren die UDSSR, die DDR oder auch China meines Wissenes nicht wirklich bekannt für Ihren vorbildlichen Umweltschutz. Im Gegenteil ganze Landstriche und Ökosysteme wurden komplett zerstört und sind über einem langen Zeitraum nicht mehr nutzbar. Interessanterweise wurden/ werden dort menschliche Handlungsweisen ebenfalls getriggert. Was mich wieder zum Ausgangspunkt zurückbringt, dass opportunistisches Verhalten in der menschlichen DNA verankert ist und nicht per se allein durch ein spezielles Wirtschaftssystem zu begründen ist. Das Problem hier sind die extremen Positionen, wie Raubtierkapitalismus vs Kommunismus/Sozialismus.

Darüber hinaus finde ich es interessant aber auch nicht ganz unerwartet, dass Du auf meine über den Kapitalismus hinaus angeführten Argumente, einfach überhaupt nicht eingehst. Genau deswegen führen solche Diskussionen zu nichts….
 

aalrh

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Zum Hauptthema Preisabsprachen, haben wir Musiker doch provitiert. Nennt mir einen Kleinen Händler, der nicht gesagt: Den Preis vom T. kann ich Dir auch machen!
Ohne T. würden wir in den kleinen Läden wesentlich höhere Preise bezahlen. Preisabsprachen waren das im engeren Sinne nicht, aber irgendwie schon auch wieder. Es gab/gibt kaum einen kleinen Händler, der günstiger als T verkauft. (1,50 Euro ist bei einem Amp oder Gitarre kein wirklicher "Bestpreis") Klar ist auch, dass Preisabsprachen unterbunden gehören. Dafür gibt es aber Behörden/Institutionen, denen man solche Vorgänge melden kann.

Meine Meinung zum Thema (kurz zusammengefasst): der Kapitalismus ist eines der größten Probleme der Menschheit und kann nicht funktionieren.
Äußerst kurz gefasst und was ist die Alternative, die "alles" in den Schatten stellt?
Da wir hier aber in politische Diskussionen kommen, welche, so meine ich mich zu erinnern, irgendwelche Forenregeln brechen, würde ich meine letzte Frage gerne so stehen lassen!

:topic:
Bußgelder und Strafen können nicht hoch genug sein!!!
 
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funkstation777

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Grundsätzlich fände ich eine Absprache, die ein Unterschreiten eines gewissen Preises verhindert, gar nicht so schlimm. Das würde nämlich vielen Händlern einfach die Chance bieten, durch lokale Verfügbarkeit und Service zu glänzen. Apple zieht das seit Jahren so durch und fährt nicht schlecht damit. Immer beim Billigsten zu kaufen, bringt auf Dauer alles um, denn Geiz ist NICHT geil.
 

Marcus Siepen

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Zum Hauptthema Preisabsprachen, haben wir Musiker doch provitiert. Nennt mir einen Kleinen Händler, der nicht gesagt: Den Preis vom T. kann ich Dir auch machen!
Ohne T. würden wir in den kleinen Läden wesentlich höhere Preise bezahlen. Preisabsprachen waren das im engeren Sinne nicht, aber irgendwie schon auch wieder. Es gab/gibt kaum einen kleinen Händler, der günstiger als T verkauft. (1,50 Euro ist bei einem Amp oder Gitarre kein wirklicher "Bestpreis") Klar ist auch, dass Preisabsprachen unterbunden gehören. Dafür gibt es aber Behörden/Institutionen, denen man solche Vorgänge melden kann.


Äußerst kurz gefasst und was ist die Alternative, die "alles" in den Schatten stellt?
Da wir hier aber in politische Diskussionen kommen, welche, so meine ich mich zu erinnern, irgendwelche Forenregeln brechen, würde ich meine letzte Frage gerne so stehen lassen!

:topic:
Bußgelder und Strafen können nicht hoch genug sein!!!
Ich habe nie behauptet, die alles in den Schatten stellende Lösung zu haben, mit der kann ich also nicht dienen. Aber Kapitalismus kann per Definition nicht funktionieren, das ganze Konzept des ewigen turbo Konsums mit Gewinnmaximierung bedeutet, daß alles Kapital konstant umgeschichtet wird, die breite Masse wird immer ärmer und ein paar wenige immer Reicher. Das kann auf Dauer nicht gut gehen. Kommunismus ist auf dem Papier super, hat aber nie funktioniert, da er eigentlich nie wirklich angewendet wurde. Die führenden Herren haben sich da ja gerne immer ausgeklammert. Kommunismus funktioniert aber z. B. bei den von der "zivilisierten Welt" gerne als primitive Naturvölker bezeichneten indigenen Stämmen super, da trägt jeder zum Wohl des Stammes bei und alle profitieren gleich. Das klappt aber scheinbar nur, wenn es keinen Konsum gibt, sobald der im Spiel ist geht alles den Bach runter.

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