So, ich hab mir das Crossgrade vom EZ Drummer 2 zu Superior Drummer 3 doch gekauft.
Hier mal mein kurzer Eindruck.
Zuerst mal, der Download ist mit 230 Gb natürlich gewaltig. Aufgeteilt ist das Ganze in 5 Pakete.
Wenn man das erste Paket (ca. 40 Gb) runtergeladen hat, kann man schon installieren und damit arbeiten. Die ersten 3 Pakete braucht man wohl, die beiden letzten sind Luxus und für den absoluten Soundgourmet.
Wenn man ne gute Leitung hat und z.Bsp. mit 14-15 mb/s runterlädt braucht man für die ersten 3 Pakete (ca 130 Gb) so ca. einen Nachmittag. Hat man ne kleine DSL Leitung und lädt mit max. 650 kb/s runter, braucht man für die letzten beiden Pakete (ca. 100 Gb) z.Bsp von Sonntag Abend bis Mittwoch Abend, wenn der Laptop durchläuft. (Eigene Erfahrung).
Es gibt ja auch die Option den Superior Drummer auf ner 250 Gb SSD Platte installiert zu kaufen. Und das ist gar nicht so dumm. Denn, hast du einen Rechner mit sagen wir mal 1 Tb Festplatte, dann ist durch den Drummy schon mal 1/4 belegt.
Man kann das allerdings auch selbst machen. Ne externe 250 Gb SSD Platte kostet zur Zeit so um die 100 Euro.
Die Klangqualität ist natürlich über jeden Zweifel erhaben. Und der Unterschied zum EZ Drummer 2 ist deutlich. Ausserdem hat man jedes nur erdenkliche Tool zur Verfügung um die Drumsounds zu bearbeiten.
Es gibt einen wirklich gewaltigen DrumMixer in dem man seine Drums mixen kann wie an einem realen Pult. Dazu gibt es eine komplette Effektsektion (Compressor, Hall, Delay, Distortion, Modulation). Es gibt von Toontrack sehr beeindruckende Videos dazu, wie man damit sein Set bearbeiten kann.
Was der Superior Drummer vorher nicht hatte, wurde jetzt vom EZ Drummer 2 übernommen. Nämlich der Songcreator. Mit dem lassen sich aus den mitgelieferten Midigrooves ganz schnell Songs zusammenstellen. Das ganze natürlich noch mit einigen Optionen die der EZ Drummer nicht hat.
Und dann der Drumtracker. Da war ich besonders neugierig. Damit kann man aus schon aufgenommenen Audio-Drumspuren Midifiles erzeugen und sie mit den Drumsounds des SuperiorDrummer abspielen. Das funktioniert auch mit einem Stereofile des kompletten Drumsets.
Und es funktioniert gut. Man kann dem Tracker mit verschiedensten Einstellungen (z.Bsp Velocity Wert) auch noch auf die Sprünge helfen und so das Ergebnis verbessern. Auch dazu gibt es gute Videos von Toontrack. Hat man das alles getan, gibt's dann noch einen Grid-Editor in dem sich die Midifiles bearbeiten lassen.
So und jetzt kommen wir zu den 'Aber'.
Zuerst zum Drumtracker. Ja, der funktioniert richtig gut. Aber hat man erstmal z.Bsp. alle Hihats extrahiert, muss man auch noch überprüfen was für eine Art Hihat die einzelnen Noten sind (geschlossene vs. offene Hihat). Der Superior Drummer bietet dann eine Vielzahl verschiedenster Spielanweisungen für z.Bsp die Hihat an. Und das muss man dann natürlich selbst machen. Das Programm erkennt nur - ja, hier ist ne Hihat. Für z.Bsp. Snares und Becken gilt das gleiche.
So, wenn ich dann in irgendeinem meiner vorhandenen Songprojekte den EZ Drummer durch den Superior Drummer ersetze, führt das erstmal zu richtigen Performance Problemen. Ist auch klar, denn der Superior Drummer ist, was den Ressourcenverbrauch angeht, eine ganz andere Hausnummer. Hier ist unter Umständen ein Bouncen fertig gemischter Spuren, um ressourcenfressende Plugins zu sparen, nötig.
Das ist auch mein Hauptkritikpunkt. Irgendwie hatte ich das ja schon vorher vermutet.
Der EZ Drummer 2 war einfach optimal um schnell zu guten Ergebnissen zu kommen, ohne lange rumschrauben zu müssen.
Ich bin ja Gitarrist und kein Drummer oder Soundengineer. Mit dem EZ Drummer konnte man sich einfach schnell dem Songwriting widmen.
Klar, wird man beim Superiordrummer mit einem superben Drumsound belohnt. Man muss dafür aber definitiv mehr Zeit einplanen, da mehr Entscheidungen zu treffen sind.
Aber das ist ja immer das Problem bei Software Updates(grades). Man bekommt mehr von allem. Und irgendwann kommt dann der Rechner mit dem mehr von allem nicht mehr zurecht. Und dann will halt der Rechner auch mehr von allem (Ram, Speicherplatz, Rechenpower).
Uff, ist jetzt doch ganz schön viel geworden. Und wie gesagt nur mein Eindruck nach ein paar Tagen.